Google Home Hub: Android-Tablet und smarter Speaker in einem

Neben den Smartphones Pixel 3 und Pixel 3 XL  sowie dem Tablet Pixel Slate hat Google auch einen smarten Lautsprecher mit Display vorgestellt. Google Home Hub heißt er. Er setzt die Idee eines smarten Lautsprechers wie Google Home Max fort und ergänzt sie um einen Touchscreen, über den sich Apps bedienen lassen. Nutzer können das Gerät wie auch smarte Lautsprecher mit Sprache steuern, die Ergebnisse aber gleich visuell anzeigen lassen. Erwartungsgemäß läuft das Gerät mit Android und arbeitet mit Google-Diensten zusammen. Das klingt nach einem attraktiven Paket, über das sich deutsche Nutzer allerdings nur bedingt freuen können.

Wohnliches Design ohne Frontkamera

Blickfang ist ein 7 Zoll großer LCD-Bildschirm, der in einem weißen Gehäuse auf einem mit Stoff bezogenen Sockel sitzt. Im Ganzen ist das Gerät etwa 18 Zentimeter breit, 12 Zentimeter hoch und 7 Zentimeter tief. Der Stoff ist in Grau, Schwarz, Türkis und Rosa verfügbar und soll zu einem Look beitragen, der nicht an ein technisches Gerät erinnert. Damit der Google Home Hub nicht für ein unbehagliches Gefühl im Wohnbereich sorgt, hat der Hersteller bewusst auf eine Frontkamera verzichtet. Beispielsweise Archos baut in seine Hello-Reihe hingegen ausdrücklich eine Kamera für Videotelefonate ein.


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Dennoch ist der smarte Lautsprecher mit Display mit jeder Menge Technik vollgestopft. Unter anderem mit der Funktion Ambient EQ. Dabei handelt es sich um einen Lichtsensor, der zusammen mit Googles eigener Bildsignalverarbeitung besonders gut dafür sorgen soll, dass die Helligkeit und Farbtemperatur des Displays sich dem Umgebungslicht anpasst. Dadurch soll das Gerät nicht blenden.

Google Home Hub als persönlicher Assistent

Ausgestattet mit Voice Match als Teil des Google Assistant, unterscheidet der Google Home Hub Stimmen mehrerer Nutzer und passt die angezeigten Ergebnisse unterschiedlich an. Bei der Präsentation in New York genügte es, „Guten Morgen“ zu sagen. Schon zeigte der Google Hub ein persönliches Morgenbriefing mit dem Verkehrsaufkommen auf dem Arbeitsweg, mit den anstehenden Terminen und mit der Wettervorhersage an. Dabei arbeitet das Gerät mit dem Google Kalender sowie Google Maps zusammen.

Eng verzahnt mit YouTube

Google will das smarte Display auch als Schultafel und Heimkinoleinwand positionieren. Daher integriert das Unternehmen das Gerät eng mit dem Streaming-Dienst YouTube. Auf Zuruf Rezepte oder Anleitungen aller Art anzeigen zu lassen ist ebenso leicht möglich wie Musikvideos zu schauen.

Google Home Hub Rezepte Anleitung KücheQuelle: Google LLC
Der Google Home Hub hilft beim Zubereiten in der Küche.

Aus letzterem Grund erhalten Käufer des Google Home Hub auch als Bonus ein sechsmonatiges Abo für YouTube Premium geschenkt, was eine werbefreie Nutzung von YouTube und YouTube Music ermöglicht. Neben dem hauseigenen Dienst können Nutzer allerdings auch Spotify und andere Anbieter für Musik-Streaming wählen.

Google Home Hub YouTube MusicQuelle: Google / Screenshot Handy.de
Fürs Musik-Streaming braucht man kein Display im Lautsprecher, dennoch preist Google den Home Hub für YouTube Music an.

Google verspricht zwar einen „kristallklaren“ und „raumfüllenden“ Klang. Wir gehen aber davon aus, dass es sich um Marketing-Prosa handelt. Suchst Du einen smarten Google-Lautsprecher mit hochwertigem Klang, greifst Du lieber zum Google Home Max. Per Bluetooth akzeptiert der Lautsprecher auch Musik von Android-Smartphones und iOS-Geräten sowie Windows- und Mac-Computern.

Das Smart Home mit Google Home steuern

Home View nennt Google eine Funktion, mit der sich diverse Smart-Home-Geräte bedienen lassen. Die Temperatur in allen Räumen einsehen und ändern, das Licht anpassen und die smarte Videokamera bedienen – das alles soll die Übersicht in Home View vereinfachen. Ähnlich wie beispielsweise die Apple Home App als Steuerzentrale der HomeKit-Plattform.

Google Home Hub Home ViewQuelle: Google / Screenshot Handy.de
Das Smart Home auf einen Blick steuern – das soll mit dem Google Home Hub möglich sein.

Insbesondere hat Google die Produkte von Nest integriert. Der Hersteller von Sicherheitskameras und Thermostaten war ursprünglich eine selbstständige Google-Tochter, wurde kürzlich aber wieder unters eigene Dach zurückgeholt, um gemeinsam besser Produkte entwickeln zu können. Das hier ist das erste Ergebnis. So dient der Google Home Hub als Überwachungsmonitor und zeigt beispielsweise an, wer an der Haustür klingelt.

Google Home App Smart Home steuernQuelle: Google LLC
Die Technik zur Steuerung des Smart Home ist nicht exklusiv im Home Hub integriert. Auch über die neue Version der Smartphone-App Google Home lässt sich beispielsweise das Licht bedienen.

Home View beschränkt sich aber nicht nur auf die Zusammenarbeit mit Nest. Stattdessen lassen sich auch Produkte vieler weiterer Hersteller steuern, zum Beispiel Leuchten von Philips Hue. Insgesamt sollen über 1.000 Marken mit über 10.000 unterschiedlichen Geräten mit Google Home Hub zusammenarbeiten. Dabei handelt es sich aber um einen globalen Bezugsrahmen, während die Auswahl kompatibler Geräte in Deutschland viel kleiner ist.

Die Technik zur Steuerung des Smart Home ist nicht exklusiv im Home Hub integriert. Auch über die neue Version der Smartphone-App Google Home lässt sich beispielsweise das Licht bedienen. Das Update auf die neue App-Version ist verfügbar. Wer will, kann also schon jetzt mit dem Smartphone das Smart Home steuern.

Digitaler Bilderrahmen mit Live-Alben

Darüber hinaus kann der Google Home Hub auch als digitaler Bilderrahmen dienen. Dabei arbeitet er mit Google Fotos zusammen. Die Bildverwaltung bietet nun eine neue Funktion, die auf dem Google Home Hub besonders gut zum Tragen kommen soll. Sie heißt Live Albums. Dabei können Nutzer den Namen einer fotografierten Person nennen. Anschließend sucht Google Fotos alle Bilder heraus, die von diesem Menschen im eigenen Account gespeichert sind. Algorithmen sortieren dabei die verschwommenen und fehlbelichteten Bilder aus.

Google Home Hub digitaler Bilderrahmen NachttischQuelle: Google LLC
Eine Funktion als digitaler Bilderrahmen mit Zugriff auf Google Fotos rundet die Einsatzmöglichkeiten des Google Home Hub ab.

Vorerst kein Marktstart in Deutschland

Ärgerlich für deutsche Nutzer: Sie können den Google Home Hub vorerst nicht kaufen. Er erscheint zunächst nur in den USA und anderen Ländern. Dort lässt sich der digitale Assistent ab heute für 149 US-Dollar vorbestellen. US-Käufer erhalten zudem als Bonus eine sechsmonatige Mitgliedschaft bei YouTube Premium kostenlos. Nach Deutschland will Google den Home Hub erst irgendwann im Laufe des Jahres 2019 bringen. So verfuhr der Hersteller auch mit dem Lautsprecher Google Home Max.

Wer nicht auf Googles smartes Display warten möchte, hat Alternativen. Zum einen kannst Du zum Original greifen, dem Amazon Echo Show mit Alexa. Oder Du wählst eine günstige Alternative wie Archos Hello. Sie läuft ebenfalls mit Android und bietet Zugriff auf alle Google-Dienste.

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