Okay Google: Nützliche Sprachbefehle für Android-Smartphones

Vor noch zwei Jahren waren Sprachassistenten wie Siri oder Okay Google als kleine Gimmicks bei Smartphones an Bord. Doch inzwischen ist die Technik hinter den Computerstimmen weit fortgeschritten und viele Sprachbefehle sind im Alltag nützlich. Die Assistenten können deutlich mehr als mehr oder weniger witzige Sprüche zu erzählen. Wir wollen Dir anhand eines möglichen Tagesablaufs, die sinnvollsten Anwendungsszenarien Deines Android-Sprachassistenten vorstellen.

Einstellungsmöglichkeiten für die Sprachsteuerung

Um den Google Assistant ordentlich nutzen zu können, musst Du ein paar Grundeinstellungen tätigen. In der Google-App findest Du unter dem Reiter “Einstellungen“ das Untermenü für den Google Assistant. Je mehr Berechtigungen du der App gibst, desto mehr kann die Anwendung auch für Dich tun. Über die Freigabe der Kontakte kann Google Kontakte direkt anrufen. Teilst Du den Kalender, werden Dir Termine vorgelesen.

Aufgrund Deiner eigenen Privatsphäre solltest Du aber eine Sache ganz genau einstellen: Wann darf sich der Assistent aktivieren? Hier hast Du drei Wahlmöglichkeiten. Entweder startest Du die Anwendung durch das Öffnen der Google-App. Ab dann hört das Mikrofon aktiv zu. Möglichkeit zwei bietet Dir an, das Mikrofon immer dann zu nutzen, wenn das Display entsperrt ist. Du musst einfach im laufenden Betrieb „Okay Google“ sagen, um die Anwendung einzuschalten. Im dritten Falle ist das Mikrofon selbst bei schwarzem Display und in Deiner Tasche aktiv, um auf Deine nächste Frage zu warten. Diese Funktion nennt sich Voice Match und soll Dein persönliches Stimmbild erkennen. Aber Achtung: Der letzte Modus kann genutzt werden, um den Entsperrcode auszuhebeln.

Okay Google: Ein fleißiger Helfer im Alltag

Anfangen wollen wir mit einem der sinnvollsten Befehlen: Stell‘ Dir vor, Du liegst mit müden Augen im Bett und hast keine Muße mehr, das Display Deines Smartphones anzusehen. Doof nur, dass noch kein Wecker für den nächsten Morgen aktiviert ist. Du kannst einfach Dein Smartphone entsperren und mit der Phrase „Okay Google“ den Assistenten aktivieren. Nenne einfach die Uhrzeit, wann Du geweckt werden möchtest. Angenommen, Du willst um acht Uhr aus dem Bett geschmissen werden, sagst Du einfach „Weck‘ mich um acht Uhr„. Schon ist der Alarm gestellt. Das wird per akustischer Rückmeldung bestätigt und Du kannst beruhigt schlafen. Übrigens sind so auch Timer möglich: Einem kurzen Nickerchen steht also auch nichts im Wege.

Okay Google als Terminplaner und Wetterfrosch

Bist Du am nächsten Morgen dann aufgewacht, verrät Dir der Google Assistant auf die Nachfrage „Okay Google, was steht heute an?“ genau, was in Deinem Gmail-Kalender steht. Nutzt Du Deinen Kalender ausführlich, kann der Assistent Dir sogar vielfältige Tipps geben: Zum Beispiel wird direkt angesagt, wann Du Ort A verlassen musst, um mit dem Auto pünktlich bei Punkt B anzukommen.

Vor dem Verlassen des Hauses in Richtung Arbeit, Uni oder Schule, solltest Du Dich natürlich informieren können, wie denn überhaupt das Wetter wird. Natürlich geht das durch eine einfache Frage: „Okay Google, wie ist das Wetter?“ hilft schnell weiter. Du kannst noch den Namen des Ortes nennen, zu dem Du reist. Ist der Schirm dann eingepackt, geht es zum Auto.

Okay Google, ein smarter Beifahrer

Sollte dann zufällig bei der Fahrt im UKW-Radio ein Song laufen, der Dir gut gefällt, kannst Du Dein Smartphone einfach fragen: „Okay Google, wie heißt dieses Lied?“ Dadurch wird die App Shazam nicht mehr benötigt und dank der Bedienung ohne Hände, bist Du bei der Fahrt nicht abgelenkt. Dieser Befehl ist recht neu und kennt noch nicht alle Lieder, das wird sich aber mit der Zeit bessern, denn Dein Google Assitant lernt dazu.

Apropos Auto: Mithilfe von Android Auto hast Du bei aktuelleren Autos über den Assistenten Zugriff auf das komplette Infotainment-System des Wagens. Du kannst über Deine Stimme das Lied, die Lautstärke und ganze Playlists bestimmen. Solltest Du noch tanken müssen, sucht die Sprachsteuerung mithilfe von Google Maps, automatisch die nächste Tankstelle.

Vielleicht kommen Dir während der Fahrt noch weitere Fragen auf. Kein Problem, denn auch bei allgemeinere Fragen, z.B. wie alt der Schauspieler Tom Hanks ist, kann der Android-Sprachassistent helfen. Die Antworten werden von Wikipedia herangezogen und Dir anschließend vorgelesen. Mit dem Wissen, dass Hanks inzwischen 61 Jahre alt ist, kommst Du am Ort Deiner Wahl an.

Okay Google als (Um-)Rechner und Übersetzer

Ob komplizierte Abrechnungen auf der Arbeit oder der Wocheneinkauf: Selbst große Multiplikationen sind für Deinen Sprachassistent machbar. Wenn Du möchtest, löst er Dir sogar Spezialfälle wie die Fakultät, einfache Logarithmen oder Wurzeln. Nur mit Klammerfunktionen ist das System überfordert.

Hast Du öfter mit verschiedenen Währungen zu kämpfen, beantwortet Dir der Assistent schnell den Gegenwert in einer anderen Währung: Auf die Frage „Okay Google, wie viel sind 100 Euro in Dollar?“ spuckt Dein Smartphone die Antwort in weniger als einer Sekunde aus. Nun könntest Du Deinem amerikanischen Geschäftspartner den minütlich aktualisierten Wechselkurs verraten.

Sollte Dir eine bestimmte Vokabel für die Konversation mit dem Amerikaner fehlen, musst Du nicht zwingend erst eine App zur Übersetzung öffnen. „Okay Google, was heißt Umrechnungskurs auf Englisch“ sorgt für eine fixe Antwort bei Überetzungsfragen in verschiedene Sprachen.

Google findet die richtigen Orte

Auf geht’s in die Mittagspause. Du möchtest etwas Chinesisches essen? Kein Problem, frage doch einfach Dein Smartphone nach dem nächsten Chinesen in der Gegend. Dein ausgewähltes Restaurant macht an bestimmten Wochentagen aber erst später auf, vielleicht ja heute. Du musst dem Assistenten nur eine Frage stellen, um klüger zu sein: „Okay Google, hat das Restaurant ‚Wok-In‘ geöffnet?“ hilft Dir auf der Stelle. Auch die Menükarte ist dann nur noch einen Fingertipp entfernt – solltest Du den Weg nicht auswendig kennen, steht auch Google Maps direkt zur Seite.

Kontextbasierte Nachfragen

Im Restaurant kann Dir der Google Assistant auch helfen: Solltest Du aktiv auf Deine Ernährung achten wollen, spuckt Dir die Sprachsteuerung konkrete Kalorienwerte für verschiedene Mahlzeiten aus. Mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten ist Androids Assistent aber noch überfordert.

Auch Kausalketten versteht Googles Sprachprogramm. „Okay Google, ist Reis gesund?“ gefolgt von einem „Okay Google, welche Sorte ist am gesündesten“ spuckt jeweils Ergebnisse über Reis aus. Erste Versionen solcher Steuerungen würden bei der zweiten Frage verzweifeln, weil nicht klar ist, worauf das Wort “Sorte“ bezogen ist.

Google als DJ

Zurück bei der Arbeit möchtest Du vielleicht etwas Ruhe für dich haben. Für die passende Musik kann wieder der Sprachservice genutzt werden. „Okay Google, spiele ruhige Musik“ sorgt für angenehme Klänge auf den Ohren. Die Standardbefehle wie das Überspringen von Songs oder Veränderung der Lautstärke sind ebenfalls integriert.

Für die Nutzung der Musikfunktionen musst Du allerdings wahlweise ein Spotify-, Deezer- oder Play Music-Abo besitzen. Mit Offline-Musik kommt der Assistent nicht zurecht.

Lasse Google Dein Smart Home steuern

Am Ende des Arbeitstages landest Du müde zuhause auf der Couch. Anstatt die verschwundene Fernbedienung für den Fernseher zu suchen, kannst Du – solang Du einen Chromecast besitzt – einfach „Okay Google, schalte den Fernseher ein“ sagen. Schon aktiviert sich das TV-Gerät und Du kannst lineares Programm oder Video on Demand-Dienste anschauen.

Auch Philips Hue-Lampen lassen sich problemlos bedienen. Du kannst die Farbe verstellen, die Helligkeit anpassen oder auch smarte Lichtszenen auswählen. „Okay Google, schalte das Licht im Flur aus und dimme das Licht im Wohnzimmer“ wäre eine mögliche Kombination für den täglichen Einsatz.

Nahtlose Verbindung mit dem Google Home

Hast Du einen Google Home in Deinem Anwesen, kannst Du Googles Sprachassistenten noch besser nutzen. Dieser ist nämlich allzeit aktiviert und versteht Deine Kommandos besser. Trotzdem wirst Du bei beiden Geräten die gleiche Antwort erhalten, weil im Hintergrund die gleiche Software läuft. Die Ergebnisse werden jeweils auf Googles Servern aufbereitet, häufig mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz. Deswegen können auch ständig neue Antworten auf Fragen hinzugefügt werden, ohne Updates in der Smartphone-Anwendung zu benötigen.

Weitere vielfältige Smartphone-Funktionen nutzen

Über den Google Assistant ist auch der Zugriff auf die Systemeinstellungen möglich. Brauchst Du etwa die Taschenlampe, kannst Du diese über Deine Stimme aktivieren. Du kannst Deine Kontakte anrufen, E-Mails, WhatsApp-Nachrichten oder Hangout- Einladungen verschicken.

Falls Du übrigens ein iPhone besitzen solltest, kannst Du in dem Artikel “Die 10 nützlichsten Sprachbefehle für Siri“ die besten Kommandos unter iOS nachlesen.