Amazon Alexa wird schlauer: Mehrteilige Befehle sind da

Sprachsteuerung ist klasse – wenn sie denn funktioniert. Von einem echten Gespräch wie mit einem Menschen ist das alles aber noch weit entfernt. Amazon Alexa versteht aktuell nur eine handvoll Folgefragen. Entsprechend ist die Verständigung zwischen Mensch und Maschine immer noch in weiten Teilen wenig intuitiv. Das soll sich aber bald ändern. Neben zahlreichen neuen Gadgets hat Amazon jetzt nämlich auch neue Software-Funktionen für Alexa angekündigt.

Update vom 19. November 2018

Mehrteilige Befehle in Deutschland verfügbar

Nach Angaben von Cashys Blog sind jetzt endlich mehrteilige Befehle in Deutschland verfügbar. Möglich macht das der sogenannte „Aufmerksamkeitsmodus“. Er erlaubt es, einem Befehl noch weitere Befehle anzufügen, ohne noch einmal das Aktivierungswort „Alexa“ (oder alternativ „Amazon“, „Echo“ oder „Computer“) zu nennen. Das soll den Sprachfluss fördern und Kommunikation mit Alexa natürlicher machen.

Leider scheint Alexa aber nach einer Antwort lediglich noch einige Sekunden länger zuzuhören, wodurch nach wie vor ein weiterer einzelner Befehl nötig wird. Das bedeutet: Du musst einmal „Alexa, schalte Lampe 1 an“ sagen, nach der Bestätigung lauscht Alexa auf einen weiteren Befehl wie “ Schalte Lampe 2 an“. Eine echte Verknüpfung wie „Schalte Lampe 1 und Lampe 2 an“ funktioniert wohl auch nach dem Update nicht. Wir geben Dir sofort bescheid, sobald sich das ändernt. Ausprobieren konnten wir den neuen Aufmerksamkeitsmodus leider noch nicht, die neue Funktion hat noch keinen Einzug in unseren Redaktions-Echos gefunden.

Ursprünglicher Artikel vom 21. September 2018

Mehrstufige Befehle, intuitivere Bedienung

Um einen natürlicheren Gesprächsverlauf zu ermöglichen, sollen zukünftig mehrere Befehle gleichzeitig gegeben werden können. Entsprechend ist es dann möglich, gleich mehrere Artikel auf eine Merkliste setzen zu lassen, indem der Nutzer dann „Alexa, setze, Eier, Milch, Brot und Waschmittel auf meine Einkaufsliste“ sagt.

Alexa wird künftig insgesamt lernfähiger sein. So soll die Künstliche Intelligenz (KI) mit der Zeit das typische Verhalten des Besitzers kennenlernen und entsprechende Vorschläge machen können. Verabschiedet sich der Nutzer dann etwa abends mit einem freundlichen „Alexa, Gute Nacht!“, erkennt Amazon Alexa zukünftig angeblich von sich aus Unstimmigkeiten. Brennt bei der Verabschiedung etwa noch eine Lampe, weist Amazon Alexa darauf hin und schaltet sie bei entsprechender Bestätigung ab.

Die Sprachassistentin soll außerdem zukünftig ortsbezogene Routinen beherrschen. Damit lässt sich etwa das Licht ausschalten oder die neue Alexa-Guard-Funktion aktivieren, wenn man sein Zuhause verlässt. Auch zeitbezogene Regeln lassen sich in Zukunft erstellen. Dann ist es etwa möglich, das Abspielen von Musik zum Einschlafen nach einer bestimmten Zeit automatisch zu beenden.

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Neben Bewegung per Kamera ist demnächst auch Temperatur in Routinen integrierbar. Der neue Smart Speaker Amazon Echo Plus verfügt dafür jetzt über einen entsprechenden Sensor. Zudem reagiert Alexa demnächst wohl auch auf die Lautstärke eurer Anrede. So soll sie auf eine geflüsterte Ansprache demnächst zurück flüstern können – praktisch, wenn es mitten in der Nacht ist.

Alarmanlage dank Amazon Alexa Guard

Mit Alexa Guard wird das Amazon-Echo-Ökosystem zur Alarmanlage. Angebundene Echo-Lautsprecher lauschen dabei auf Glasbruch-Geräusche oder Feuermelder und informieren bei entsprechender Erkennung den Besitzer per App. Die Funktion muss entweder per Sprache aktiviert oder an die Abwesenheitserkennung gekoppelt sein. Dann lässt sich auch eine autonome Lichtsteuerung aktivieren, die Anwesenheit von Menschen simuliert und Einbrecher abschrecken soll.

Der neue Echo Show soll außerdem demnächst nicht nur herkömmliches Skype für die Kommunikation mit Freunden nutzen können, sondern auch eine neue Zwei-Wege-Kommunikation ermöglichen. Mit Türkameras der Marken Ring und August soll diese Funktion zuerst kompatibel sein und bei erkannter Bewegung oder Aktivierung der Haustürklingel das entsprechende Bild auf dem Bildschirm aktivieren.

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Mit dem Befehl „Alexa, zeige die Haustür“ kann man dann den Besucher sehen und mit ihm sprechen. Zudem kann auf angebundenen Echo-Geräten ein Klingelsignal abgespielt werden, wenn jemand die Türklingel benutzt und die Klingel kann in Routinen eingebunden werden. Der kürzlich aufgekauften Kamerahersteller Blink wird sicherlich auch früher oder später zu Amazons Echo-Ökosystem kompatibel sein.

Surfen und Mails checken per Sprache

Eine große Hilfe: Amazon Alexa soll bald auch bei Internet-Ausfall noch per Spracheingabe Befehle ausführen können. Dafür wird allerdings ein Smart Home Hub benötigt. Sowohl Amazon Echo Plus, also auch der neue Speaker Echo Show haben dieses Feature mit an Bord. Ist eine Verbindung wieder vorhanden, werden Smart Displays wie Echo Show über einen Browser verfügen, der sich auch auf das Anlegen von Lesezeichen versteht. Auch Emails sollen sich demnächst per Sprachbefehl abrufen lassen, sofern das entsprechende Konto in der Alexa-App hinterlegt ist.

Musik in Stereo und auf Lieblingslautsprechern

Noch in diesem Jahr will Amazon den Musikdienst Tidal in Alexa integrieren. Außerdem sollen sich zwei gleiche Echo-Geräte für Stereoklang koppel lassen und es wird möglich sein, Echos in mehrere Multiroom-Gruppen zu integrieren. Auch bevorzugte Lautsprecher lassen sich auswählen, sodass nicht immer nur der Speaker Musik spielt, der den Befehl dazu gehört hat, sondern der Lieblings-Lautsprecher.