Samsung expandiert weiter. Nachdem Ostasien, Europa und Amerika erschlossen sind, will der Hersteller aus Korea in Indien durchstarten. Dafür erweiterte die Firma eine bereits vorhandene Fabrik in Nordindien. Statt 68 Millionen werden dort künftig 120 Millionen Handys produziert werden. Der Standort in der Stadt Noida ist damit gemessen an der Kapazität die größte Handy-Fabrik der Welt, erklärte Samsung. Kein Vergleich also zu dem Mengen, die ein Hersteller wie Gigaset in Deutschland produzieren kann.
Die Fabrik soll eine Vielzahl an Geräten herstellen: Neben High-End-Smartphones wie etwa dem Galaxy S9 sollen die Fertigungshallen auch günstige Handys aus der J-Serie verlassen, die der Hersteller jüngst um das Galaxy J6 erweitert hat.
Für Samsung hat die Fabrik gleich zwei Vorteile. Zum einen werden die Flaggschiffe in Indien günstig hergestellt und können mit mehr Profit in westlichen Ländern verkauft werden. Zum anderen freuen sich Inder über die günstig vor Ort produzierten Smartphones. Weil der Import aus China entfällt, kann das Unternehmen die Geräte zu niedrigeren Preis in Indien anbieten.
Diese Aussichten lässt sich Samsung etwas kosten. Der Hersteller investierte in den Ausbau der Fabrik 4,915 Milliarden Indische Rupien, was umgerechnet rund 61 Millionen Euro entspricht.
Nur etwa die Hälfte der indischen Bevölkerung hat derzeit Zugang zu Handys. Daher sieht der koreanische Hersteller großes Potenzial. Samsung schaffte 2016 rund 500 Servicewagen an, die durch Indien fahren und Probleme in abgelegenen Dörfern lösen. Mit dieser Serviceleistung möchte Samsung mehr Einheimische zum Kauf der Produkte motivieren. Die Taktik scheint aufzugehen: Letztes Quartal konnte die koreanische Marke ihren Marktanteil um rund einen Prozentpunkt erhöhen.
Marktführer in Indien ist derzeit Xiaomi. Die eigentlich chinesische Firma bietet mit der Redmi-Reihe speziell für den indischen Markt optimierte Smartphones an. Das Redmi Note 5 gehört zu den beliebtesten Geräten, aber auch das Xiaomi Mi A1 mit Android One gehört zu den Favoriten.
Auch im weltweiten Vergleich sieht sich das koreanische Unternehmen mit einem hart umkämpften Wettbewerb konfrontiert. Das Duell mit Apple ist längst zu einem Dreikampf geworden, in dem Huawei mitmischt. Dem Marktforscher IDC zufolge ist Samsung gemessen an den ausgelieferten Geräten auf Platz zwei hinter Apple. Es folgen Huawei, Xiaomi und Oppo.
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