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Galaxy Tab S4: Samsungs Super-Tablet im Test

Smartphone-Displays werden immer größer, aber den gigantischsten Augenschmaus bei Videos, beim Gaming und Surfen servieren immer noch Tablets. In der Kategorie der Multimedia-Flachrechner mit Android setzte Samsung in den vergangenen Jahren die Maßstäbe. So ein schickes, schnelles und vielfältig einsetzbares Tablet wie das Galaxy Tab S3 haben wir bis 2018 noch nicht in der Hand gehabt. Mit der Nachfolgergeneration aus 2018 will Samsung jetzt noch eine Schippe drauflegen. Vor allem als bärenstarkes und vielseitiges Arbeitstier setzt der Hersteller das Galaxy Tab S4 in Szene. Nicht zuletzt durch die identische Displaydiagonale von 10,5 Zoll attackiert Samsung das bei Kreativen und Wissensarbeitern beliebte iPad Pro. Warum Samsungs 700 Euro teures Super-Tablet in vielerlei Hinsicht überzeugt aber dennoch kein großer Wurf ist, erfährst Du in unserem Test.

Design: Schlanke Model-Maße ohne Platz für Home Button

Mit einem stilvollen Gehäuse aus Glas und Metall hält Samsung an der bildhübschen Designsprache des Tab S3 fest. Auch das Nachfolgemodell begeistert durch einen eleganten und minimalistischen Look, bei dem kein überflüssiges Detail das geradezu makellose Gehäusedesign durchbricht. Selbst die Hauptkamera schließt fast bündig mit der Rückseite ab. Anders als etwa beim Huawei MediaPad M5 läuft sie daher nicht Gefahr, eine Tischoberfläche zu zerkratzen. Die Kehrseite der schönen Glasoberfläche: Sie verschmiert sehr schnell.

Statt 9,7 Zoll ist der Formfaktor des Galaxy Tab S4 auf 10,5 Zoll gewachsen. Dadurch ist das Nachfolgemodell insgesamt etwas größer und auch rund 50 Gramm schwerer, was im Test aber nicht unangenehm auffällt. Im Gegenteil: Mit 7,1 Millimeter an der dünsten Stelle zählt das Galaxy Tab S4 immer noch zu den filigransten Tablets auf dem Markt. Außerdem haben die Konstrukteure die Ränder um das Display im Vergleich zur Vorgängermodell sichtbar verschlankt, was zu einem kompakten Look beiträgt.

Quelle: Berti Kolbow-Lehradt / handy.de
Das Galaxy Tab S4 gefällt durch ein elegantes Design, das wie aus einem Guss wirkt. Nur der neue S Pen mutet eher wie ein Werbeartikel an.

Die Bildschirmränder sind so schmal, dass weder der Samsung-Schriftzug noch ein Home Button mit Fingerabdruckscanner mehr auf der Vorderseite Platz finden. Um das Display daher aus dem Schlaf zu wecken, tippen wir doppelt drauf oder drücken die Standby-Taste im Rahmen. Obwohl dieser wie gehabt sehr schmal gehalten ist, passen weiterhin vier Lautsprecher sowie Anschlüsse für USB Typ C, Kopfhörer und ein Tastaturdock hinein.

Display: Mehr Fläche zum Eintauchen, aber etwas dunkel

Mehr Energie kann nicht schaden. Schließlich hat das Tab S4 auch mehr Displayfläche und größere Pixel zu beleuchten. Wie das iPad Pro – dem Maß aller Dinge bei anspruchsvollen Tablets – bietet das Galaxy Tab S4 nun eine Displaydiagonale von 10,5 Zoll (26,72 Zentimeter). Seitenverhältnis und Auflösung ändert Samsung aber nicht maßgeblich, sondern bleibt bei einem Breitbildformat (16:10) mit 2.560 x 1.600 Bildpunkten. Das bietet Dir ein vergleichbar knackscharfes Bild wie beim Vorgängermodell, jedoch mit viel mehr Fläche zum Eintauchen in Videos, Fotos und Spiele. Auch von der Seite betrachtet bleibt die Darstellung frei von Grauschleier.

Kein Galaxy-Star in der Nacht

Technisch setzt Samsung wie gehabt auf ein Super-AMOLED-Panel, dessen organische Leuchtdioden unsere Augen mit satten Kontrasten und tiefe Schwarzwerten umgarnen. Allerdings erkennen wir auch den typischen Nachteil dieser Displaytechnologie. Rekordverdächtige Leuchtkraft ist nicht die Stärke von OLED. Daher wirken insbesondere düstere Videos selbst bei maximaler Helligkeit etwas zu dunkel. Im direkten Vergleich mit dem hellen LC-Display eines iPad Pro 10,5 säuft das Tab S4 geradezu ab.

Quelle: Berti Kolbow-Lehradt / handy.de
Das Super-AMOLED-Display könnte etwas heller sein, bietet aber ansonsten eine brillante Bildqualität. Es kann HDR-Material von Netflix anzeigen.

Trotzdem kann das Galaxy Tab S4 wie auch der Vorgänger Videos mit Hochkontrastumfang (HDR) abspielen. Dafür ist das Display offenbar noch hell genug. Amazon Prime Video listet das Tab S4 im Unterschied zum Vorgänger allerdings nicht als HDR-kompatibles Gerät. Stattdessen kannst Du Filme und Serien bei Netflix in HDR streamen. Gib dazu einfach „HDR“ in die Suche ein.

Sound: Dolby Atmos sorgt mit breiter Klangbühne für Atmosphäre

Ohne den richtigen Klang machen Videos oder Spiele nur halb so viel Spaß. Wie schon beim Vorjahresmodell legt Samsung auch beim Galaxy Tab S4 viel Wert auf hochwertigen Klang. Unverändert sorgen vier Lautsprecher für Soundqualität auf gehobenem Niveau. Sie wurden diesmal von AKG entwickelt und nicht von Harman Kardon, wobei jedoch beide Audio-Marken zu Samsung gehören. Ein Gewinn ist das Klangverfahren Dolby Atmos, das sich im Schnellmenü von Android dazuschalten lässt. Ist es aktiviert, sorgt es insbesondere bei Filmen mit sinfonischer Hintergrundmusik für eine deutlich breitere Klangbühne mit Wow-Effekt.

Die vier Lautsprecher, die von AKG mitentwickelt wurden, sind etwas ungünstig platziert. Zu leicht lassen sie sich verdecken.
Die vierte Generation des Galaxy Tab S unterstützt Dolby Atmos, was für eine breite Klangbühne sorgt. Das Klangverfahren schaltest Du im Schnellmenü von Android ein.
Mit langem Druck auf das Dolby-Atmos-Icon im Android-Schnellmenü kommst Du zu den Einstellungen.

Für unseren Geschmack könnten in dieser Preisklasse trotzdem die Höhen noch etwas klarer und der Bass etwas kraftvoller sein. Als unglücklich betrachten wir außerdem weiterhin die Entscheidung, die Lautsprecher an den beiden schmalen Seiten zu platzieren. Halten wir das Tablet waagerecht mit beiden Händen, verdecken wir dadurch sehr häufig die unteren Lautsprecher, was das Klangerlebnis deutlich beeinträchtigt.

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Veröffentlicht von
Berti Kolbow-Lehradt

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