Das Kürzel DSGVO hat in den vergangenen Wochen für Trubel und Verwirrung gesorgt. Die Datenschutzgrundverordnung, die ab Freitag (25. Mai 2018) in Kraft tritt, hat viele Unternehmen zu Veränderungen in Sachen Datenschutz gezwungen. Auch der Tech-Riese Apple muss sich der neuen Verordnung der Europäischen Union beugen und bietet nun auf einer neuen Webseite den Datendownload für seine Nutzer an. Wie das funktioniert und welche Daten Apple eigentlich von seinen Nutzern sammelt, haben wir uns angesehen.
Unternehmen, die Dienstleistungen in einem Land anbieten, das der Europäischen Union zugehörig ist, müssen ab dem 25. Mai 2018 neue Regeln zur Verarbeitung personenbezogener Daten einhalten. Viele soziale Netzwerke und Technologieunternehmen haben in den vergangenen Wochen bereits reagiert. So können Nutzer von WhatsApp, Facebook oder Instagram bereits seit einigen Tagen all ihre gesammelten Daten, die das Portal besitzt, in einer kompakten Form herunterladen. Denn hier greift das „Recht auf Datenübertragung“ der DSGVO, die besagt, dass betroffene Personen das Recht haben, in einem „strukturierten, gängigen und maschinenlesbaren Format“ sie betreffende Daten zu erhalten. Das bedeutet: Alle Daten, die Unternehmen wie Apple auf ihren Servern gesichert haben, müssen für den Nutzer einfach zugänglich sein.
Dabei können sehr große Datenmengen entstehen. Apple hat einen separaten Bereich auf seiner Webseite eingerichtet, der für die neue Datenverwaltung genutzt werden kann. Die Webseite zum Datendownload bei Apple lässt sich über den Computer oder das iPad aufrufen. Nutzer einer Apple-ID melden sich zunächst mit ihrer ID und dem Passwort an. Im Bereich „Daten und Datenschutz“ befindet sich direkt der Bereich „Kopie deiner Daten anfordern“.
Wer eine Datenanfrage bei Apple stellt, muss sich bis zu sieben Tage gedulden und zudem damit rechnen, dass die Datei sehr groß ist und entsprechend lange Download-Zeiten aufweisen wird. Immerhin können Nutzer angeben, welche Datenmengen problemlos heruntergeladen werden können. Apple speichert sehr viele Daten seiner Nutzer, aber nicht alle. So gibt das Unternehmen aus Cupertino beispielsweise an, dass sich in dem bereitgestellten Datensatz keine Inhalte der Nachrichten-App befinden werden. Die Nachrichten sind verschlüsselt und demnach unbrauchbar. Anders sieht das mit zahlreichen iCloud-Daten wie Gesundheitsdaten, Kontakte oder Kalender-Infos aus. Aber auch Anrufdaten, Transaktionsverläufe in iTunes oder Daten zum iCloud-Speicherplan können heruntergeladen werden. Zudem sind Fotos und Videos im Original-Format enthalten.
Große Daten, die Teil des Datenpakets sind, lassen sich außerdem extra aus- oder abwählen:
Somit werden zwar keine Nachrichten auf Apples Servern gespeichert, sehr wohl hingegen zahlreiche persönliche Daten wie E-Mails, Fotos, Videos und sensible Dokumente, die in iCloud Drive gesichert und mit der Apple-ID verknüpft sind. Auf seiner Info-Webseite zur Datensicherheit gibt Apple außerdem einen sehr transparenten Überblick darüber, welche Daten in iCloud Ende-zu-Ende-Verschlüsselt und somit nicht Teil des Datendownloads sind:
Zudem befinden sich in dem neuen Datendownload-Angebot von Apple keine App-, Buch-, Film-, TV-Sendung- oder Musik-Käufe, sondern lediglich die Download-Historie dazu.
Wer über die neue Datenschutz-Webseite von Apple einen Datendownload anfordert, muss sich bis zu sieben Tage gedulden und wird per E-Mail informiert, sobald das Datenpaket zum Download bereitsteht. Ein aktueller Status soll zudem jederzeit auf der Webseite nach Eingabe der Apple-ID möglich sein.
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