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DxOMark- und Praxis-Test: Kamera des Samsung Galaxy S9 / S9+

Wir haben mit dem Galaxy S9+ nicht nur einen Helikopter-Rundflug über Barcelona gewagt, wir konnten das Galaxy S9 auch bei einem Nachtspaziergang durch die dunklen Straßen der spanischen Messe-Stadt mitnehmen. Wie die Kameras bei diesen schwierigen Fotobedingungen abgeschnitten haben, möchten wir Euch in diesem kurzen, praxisnahen Kamera-Test zeigen.

DxO-Testsieger: Galaxy S9 vor Google Pixel 2

Das Samsung Galaxy S9 wurde jüngst durch die Kamera-Experten von DxOMark und DisplayMate ausgezeichnet. Demnach weist Samsungs neues Flaggschiff die beste Smartphone-Kamera sowie das beste Display auf, das der Handy-Markt momentan biete. Mit einem Gesamtergebnis von 99 Punkten im DxO-Ranking, schubst das neue Flaggschiff Googles Pixel 2 tatsächlich knapp vom Smartphone-Kamera-Thron. Das DxO-Ranking macht deutlich, dass Samsung mit dem Galaxy S9 und S9+ durch die größere Blende hervorragende Smartphone-Bilder bei schlechten Lichtverhältnissen hervorbringt. Doch das Handy wurde durch die DxO-Experten nicht nur mit Lob überschüttet.

So erhielt das Galaxy S9 im Video-Test lediglich 91 Punkte und schafft es damit nicht an die Spitze der besten Smartphones zum Filmen. DxOMark merkt zudem an, dass der Bildstabilisator nicht immer perfekt arbeitete. Doch wie sind das Samsung Galaxy S9 und S9+ im Alltag wirklich? Wir haben das im Rahmen des MWC in Barcelona unter anderem mit einem beeindruckenden Helikopter-Flug herausgefunden.

Kameras des Samsung Galaxy S9 und S9+: Die Eckdaten

„Die Kamera. Weiter gedacht.“ So lautete das Motto der Vorstellung der neuen Galaxy-Smartphones. Bei der Kamera-Ausstattung seiner neuen Smartphones hat Samsung dementsprechend nicht gespart. Während das Galaxy S9 noch über eine einzelne Rück-Kamera verfügt, wurde das Galaxy S9+ mit einer Dual-Kamera ausgestattet. Besonderes Augenmerk verdienen jedoch die neuen Sensoren sowie die überarbeitete Software. Vor allem die Fotoergebnisse bei schlechten Lichtverhältnissen, auch Low Light genannt, sollen dadurch überzeugen. Damit die Kamera-Sensoren bei Dunkelheit möglichst viel Licht einfangen können, braucht es eine möglichst große Blende. Und die hat sowohl das Galaxy S9 als auch das Galaxy S9+: Die maximale Blendenöffnung beträgt f/1.5 und schlägt damit die bisherigen Rekordhalter LG V30 (f/1.6-Blende) oder das Galaxy Note 8 (f/1.7-Blende). Bei der Blende gilt: Je niedrieger der Wert, desto größer ist die Blendenöffnung und desto mehr Licht fängt sie ein.

Quelle: Samsung
Links das Galaxy S9+ mit Dual-Kamera und rechts das Galaxy S9 mit einfacher Kamera.

Gepaart wird die lichtempfindliche Blende mit einer Auflösung von 12 Megapixel pro Sensor, einem optischen Bildstabilisator und einem LED-Blitz nebst Autofokus. Bei maximaler Auflösung werden Fotos im 4:3-Format aufgenommen. Samsung hat zudem die Kamera-Software verbessert. Der „Multi-Frame“-Algorithmus kombiniert nun bis zu zwölf Aufnahmen zu einem Bild statt bisher nur bis zu drei wie beim Galaxy S8. Das bei schlechtem Licht häufig auftretende Bildrauschen wird somit deutlich minimiert, wie unserer Test-Bilder zeigen.

Mit dem Galaxy S9/S9+ im Helikopter über Barcelona

Das neue Galaxy S9 und S9+ bieten Dir u.a. die neue Möglichkeit, Slow-Motion-Videos mit 960 fps aufzunehmen. Diese neue Super-Slow-Motion-Funktion erkennt man besonders gut bei Objekten, die sich sehr schnell bewegen, wie z.B. rotierende Rotorblätter eines Hubschraubers. Also haben wir in Barcelona genau das mit dem neuen Galaxy S9+ getestet. Das Ergebnis: Wirklich beeindruckend, obwohl Super-Slow-Motion-Videos “nur“ in HD aufgenommen werden können. Doch schau es Dir in unserem Video einfach selbst an.

Gleichzeitig wäre es etwas schade, wenn man schon mal in Barcelona am Meer vor einem Helikopter steht und dann nur die Rotorblätter von außen filmt. Also ab in den Heli und die spanische Metropole einmal von oben anschauen! (Vielen Dank an dieser Stelle an den Mobilfunkanbieter mobilcom-debitel, der uns den kleinen Rundflug ermöglicht hat.)

Für das handy.de Magazin ging Balazs Gal von Techvideo an Bord und hat die beeindruckende Kulisse für Dich mit dem neuen Galaxy S9 und S9+ festgehalten. Im Youtube-Video siehst Du Luftaufnahmen, die in UHD-Qualität (2.160p) und mit 60 fps aufgenommen worden sind. Aber auch der 2x Zoom beim Galaxy S9+ funktionierte einwandfrei und lieferte scharfe, detailvolle Bilder im Flug am W-Hotel direkt am Strand vorbei.

Wenn man schon mal die Möglichkeit bekommt, in einem Hubschrauber mitzufliegen, muss das natürlich festgehalten werden. Besonders praktisch, wenn man zu zweit oder mit mehreren Personen auf ein Selfie möchte, ist die Weitwinkel-Selfie-Funktion. Nicht nur Balazs und sein Kameramann David passten aufs Bild, sondern auch der Pilot im vorderen Teil des Helikopters ist zu sehen.

Quelle: Balazs Gal / handy.de
Einmal lächeln bitte: Das Weitwinkel-Selfie im Test.

Da ein solcher Hafenrundflug auch mal etwas länger dauern kann, Du aber Deinen Freunden aber trotzdem alle Teile und Perspektiven zeigen möchtest, lohnt es sich, Aufnahmen im Zeitraffer-Modus zu erstellen. Auch diesen Teil kannst Du Dir in unserem Video anschauen.

Foto-Walk mit dem Samsung Galaxy S9

Für diejenigen, die nicht gleich mit dem Galaxy S9 oder S9+ in die Luft gehen möchten, haben wir auch ein anderes, nicht weniger spannendes Foto-Szenario ausprobiert: Einen Nacht-Spaziergang mitten durch Barcelona.

Damit Du möglichst freie Hand bei Deinen Fotoaufnahmen hast, kannst Du dich zwischen dem Automatik-Modus oder dem Profi-Modus der Kamera-App entscheiden. Letzterer erlaubt es Dir, wichtige Einstellungen wie die Belichtungszeit, den Weißabgleich und den ISO-Wert selbst festzulegen. Wir haben bei unserem Kamera-Test in der Nacht jedoch den Automatik-Modus verwendet und auf einen Blitz verzichtet. Zudem haben wir die Foto frei Hand, also ohne Stativ, aufgenommen. Das war möglich, da die Belichtungszeit bei den folgenden ver Fotos nur wenige Sekunden betrug.

Nachtaufnahmen stellen Kameras immer vor ein Problem. Es gibt wenig natürliches Licht und darüber hinaus viele künstliche Lichtquellen, die ihr Licht streuen. Bei unserem Foto-Spaziergang kam erschwerend hinzu, dass es an dem Tag geregnet hat und die Straßen nass waren. In der Nässe reflektiert das Licht Straßenlampen noch mehr als üblich. Aber genau diese Spiegelung verleiht den Bildern eine gewisse Atmosphäre.

Nachtaufnahmen mit dem Galaxy S9

Straßenaufnahme bei Nacht
Eine Häuserwand bei Nacht
Das Straßenlicht speigelt sich auf nassen Straßen
Beleuchtete Treppen

Die Fotos zeigen Tiefenschärfe und stellen einzelne Details gut dar. Selbst Farben lassen sich in der Dunkelheit eindeutig voneinander unterscheiden und wirken bei den Straßenbildern natürlich. Mit dem Licht der Straßenlaternen hat die Kamera des Galaxy S9 jedoch Probleme: Der Lichtkegel wirkt verschwommen, was aufgrund der großen f/1.5-Blende aber vollkommen normal ist.

Besser werden Lichter dargestellt, die eher indirekt eingefangen werden. Ein Beispiel ist die Häuserfront bei Nacht: Das aus den Zimmern dringende Licht beleuchtet die Balkone und setzt sie somit in Szene. So lassen sich deutlich mehr Details an der Fassade erkennen. Auffallend gut ist die Schärfe speziell auf diesem Foto. Klare Linien und ein harmonisches Spiel von Licht und Schatten dominieren. Auch die beleuchtete Treppe gewinnt durch die Beleuchtung das gewisse Extra.

Detailaufnahmen mit der Galaxy S9-Kamera

Nahaufnahme eines Rosmarin-Topfes
Pflanzen-Regal mt Farbbeispielen
Statue eines Pferdes in Barcelona

Dass die große Blende genügend Licht einfängt, um selbst im Dunkeln Details gut darstellen zu können, siehst Du an dem Foto mit dem Pferd. Der Himmel wirkt seltsam Braun, müsste aber eigentlich Schwarz sein. Dafür lässt sich die Schrift „Barcelona“ auf der Statue wunderbar erkennen. Phantastisch sind auch die Details, die am Baum im Hintergrund sichtbar sind. Die gute Lesbarkeit von Beschriftungen zeigt sich auch bei dem von uns fotografierten Pflanzen-Regal. Der Schriftzug „Garden“ sowie die Beschriftung der Säcke auf dem Regal sind eindeutig erkennbar. Und noch eine Besonderheit wird deutlich: Das Rosa der linken Pflanze sowie das Rot der Blume rechts daneben sind klar zu unterscheiden, obwohl wir indirekt gegen das Licht fotografiert haben. Hier hebt sich die Kamera des Galaxy S9 klar gegen die meisten Konkurrenten ab. In der Regel gehen Details und Farben bei zunehmender Dunkelheit verloren.

Die Fokussierung auf bestimmte Bildelemente gelingt der Kamera im Test gut, wie am Rosmarin-Topf deutlich wird. Die poröse Oberfläche des Tontopfes und selbst die einzelnen Rosmarin-Blätter sind im Detail erkennbar. Ein sehr gutes Ergebnis. Allerdings zeigt sich auch hier, dass eine direkte starke Lichtquelle nichts für die große Blende ist. Das Licht der Kerze verschwimmt zu eine weißen Fleck, die Flamme ist kaum erkennbar.

Food-Aufnahmen mit dem Galaxy S9

 

Food-Modus aus. Käseplatte mit großer f/1.5-Blende
Food-Modus an. Käseplatte mit großer f/1.5-Blende
Food-Modus aus mit kleinerer f/2.4-Blende
Food-Modus an mit großer f/1.5-Blende
Pizzaplatte mit Food-Modus

Zum Schluss haben wir noch ein paar spanische Tapas fotografiert. Im ersten Bild siehst Du die Aufnahme im Auto-Modus ohne Food-Modus. Im zweiten Bild ist dieser dann aktiviert. Es zeigen sich deutliche Unterschiede. Mit seinen deutlich knalligeren und farbintensiveren Fotos gefällt uns der Food-Modus nicht so gut wie der natürlichere Automatik-Modus. Die Fotos entsprechen beim Food-Modus auch in keinster Weise der Realität. Das Bild im Auto-Modus hingegen trifft die Realität sehr gut.

Test-Fazit: Kamera des Galaxy S9 schlägt sich sehr gut

Wir haben uns in unserem Kamera-Test des Galaxy S9 auf praktische Anwendungen konzentriert. Genau diese Szenarien also, die Du mit dem Smartphone auch durchleben wirst. Dabei hat sich die Kamera des neuen Smartphones großartig geschlagen. Selbst ohne individuelle Einstellungen und nur im Automatik-Modus konnten wir unter schwierigen Bedingungen sehr gute Fotos aufnehmen. Die große Blende zeigt ihre Stärken beim Nachtspaziergang, indem sie viel Licht einfängt und so für gut ausgeleuchtete Bilder sorgt. Wer die große Blende verwendet, bekommt aber Probleme bei zu hellen Lichtquellen. Hier verschwimmen Details aufgrund der Überbelichtung zum Einheitsbrei.

Um Details, Farben oder selbst die gewisse Atmosphäre musst Du Dir bei Deinen Touren durch die Nacht keine Sorgen machen. Die Kamera des Galaxy S9 schlägt sich hier hervorragend. Besonders beeindruckt hat uns die differenzierte Farbdarstellung selbst bei ähnlichen Farbtönen wie Rosa und Rot. Lediglich der Food-Modus war uns etwas zu kontrastreich und farbintensiv.

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