Die erste Triple-Kamera im mittleren Preissegment: Das neue Honor 20 und Honor 20 Pro kommen mit je vier Bildsensoren daher. Trotz der gut und zahlreich verbauten Technik bleibt der Preis vergleichsweise gering. Doch ein Problem gibt es da: Wird das Honor 20 (Pro) niemals Android-Updates erhalten?
Honor 20 Pro: Volle Power für niedrigen Preis
Das Honor 20 Pro bekommt einen 6,26 Zoll großen Touchscreen spendiert, der mit 2340×1080 Pixeln auflöst. Eine Besonderheit ist das für die Frontkamera „gelochte“ Display – denn statt einer inzwischen fast normalen Notch in der oberen Mitte des Bildschirms gibt es in der linken oberen Ecke nur eine kleine Öffnung für eine einzige Kameraoptik. Infrarotsensoren verschwinden, auch der Ohrhörer muss dafür weichen. Leider verzichtet Honor auch auf einen Fingerabdrucksensor unter dem Display – beim Honor 20 Pro wird er seitlich im Power-Knopf integriert.
In Sachen Akku verbaut Honor 4.000 Milliamperestunden. Damit sollte das Honor 20 Pro ungefähr eineinhalb Tage ohne Ladevorgang durchhalten – ähnlich lang wie das Huawei P20 Pro, welches vor zwei Jahren das Flaggschiff der chinesischen Mutterfirma war. Für die verlängerte Laufzeit ist das Smartphone auch ein kleines bisschen dicker geworden. SuperCharge hilft dabei, das Gerät schneller zu laden.
Einen besonderen Fokus legte Honor auf die Optik: Die Rückseite sieht dank des „Dynamic Holographic Design“ besonders aus. Hier wurden drei Schichten aufeinander aufgetragen, um so noch hübscher zu reflektieren. Huawei begann mit der speziellen Beschichtung beim P20 Pro, welches durch die Farbgradienten in der blauen Version besonders beliebt wurde. Das Honor 20 Pro wird in den Farbtönen Phantom Black und Phantom Green erhältlich sein.
Honor 20 Pro: Kamera als Alleinstellungsmerkmal
Das Mittelklasse-Smartphone bringt erstmals vier Kameras in ein vergleichsweise günstiges Gerät. Die Hauptkamera nimmt Fotos mit bis zu 48 Megapixeln auf, die Blende liegt bei f/1.8. Das Honor 20 Pro bietet beim Hauptsensor auch eine optische Bildstabilisierung, eine ruhige Hand ist also bei Fotos nicht besonders wichtig, weil Bewegungen mechanisch ausgeglichen werden. Wie auch im P30 Pro gibt es eine Weitwinkel-Kamera. Diese löst mit 16 Megapixeln auf, ist jedoch mit f/2.2 etwas lichtschwächer. Der dritte Sensor im Bunde bietet Zoom-Funktionalitäten, mit 8 Megapixeln löst sie nicht so stark auf wie andere Zoom-Kameras.
Die vierte Linse ist für Smartphones eine Besonderheit: Honor hat sich dafür entschieden, eine Makro-Kamera einzubauen. Normalerweise lassen sich Objekte erst mit einem Abstand von fünf Zentimetern fotografieren. Honors Makrokamera ist sogar in der Lage, bis auf einen Zentimeter an das Fotomotiv heran zu gehen. Die Kamera kann also als Lupe bzw. Mikroskop eingesetzt werden – ziemlich cool! Die Auflösung lässt jedoch etwas zu wünschen übrig: Bilder sind nur zwei Megapixel groß. Wer aber sowieso schon so nah an Objekte herangeht, wird wohl kaum noch digital herein zoomen.
Zu den Kameras kommt noch ein Laser-Autofokus, der bei schnellem Fokussieren helfen soll. Auch in dunklen Lichtverhältnissen hilft der Laser, da er die Entfernung von Zielen viel genauer und schneller erfassen kann.
Honor will gezielt den Low-Light-Markt erobern: Die Sensoren sind sehr lichtempfindlich und erreichen ISO 51.200. Normale Smartphone-Kamerasensoren sind häufig bei ISO 6.400 begrenzt.
Tatsächlich ist die Qualität bereits von Profis bewertet worden: Im DxO-Kamerabenchmark liegt das Honor 20 Pro bei 111 Punkten, vor dem iPhone XR und hinter dem Huawei P30 Pro. Aber lohnt sich für die ein bisschen bessere Kamera der Aufpreis für das Honor 20 Pro?