Wer die Vorstellung der neuen Infinity-Displays von Samsung miterlebt hat oder zumindest aufmerksam unsere News gelesen hat, wird feststellen, dass das hier gezeigte Apple-Patent nicht all zu weit davon entfernt ist. Apple hat in den USA ein Patent zugesprochen bekommen, das ein Loch im Display zeigt. Es erinnert stark an Samsungs Infinity-O Display, allerdings gibt es dennoch einen kleinen, aber wohl feinen Unterschied.
Das von Apple gezeigte Patent ist bereits im Juni eingereicht und nun am 8. November bewilligt worden. Der Zuspruch wurde also genau einen Tag nach der Vorstellung der neuen Infinity-Display Serie getätigt. Interessant ist hier vor allem die Tatsache, dass Samsung auf dem Event am 7. November 2018 ein Display zeigte, dass ein Loch in der linken oberen Ecke besitzt. Dort soll die Frontkamera in Zukunft sitzen. Damit wäre deutlich mehr Anzeigefläche realisierbar, als mit den bisher eingesetzten Notch-Displays von anderen Herstellern.
Interessant ist aber ein kurioses Detail im Apple-Patent, denn es beschreibt ausdrücklich die Anordnung des Lochs auf der rechten oberen Seite des Displays. Das Samsung Infinity-O Display hingegen hat das Loch auf der linken Seite eingestanzt. Es fühlt sich beinahe so an, als wenn hier eine Art Absprache stattgefunden hätte. Immerhin kommen sich beide Hersteller so nicht in die Quere und es sollte weitere Streitigkeiten der Giganten verhindern.
Noch kurioser wird es aber, wenn wir Huawei mit ins Boot holen. Der chinesische Hersteller hält ebenfalls ein Patent für ein Kameraloch im Display. Dieses sitzt aber weder links noch rechts, sondern mittig oben im Display. Damit haben wir in der oberen Reihe alle drei Positionen besetzt und keiner der genannten Hersteller kann sich an dieser Stelle über ein geklautes Design beschweren. Wie überaus praktisch das ist.
Das Apple-Patent wirft allerdings auch einige Fragen in Bezug auf heutige Features auf. Eines davon ist Face ID, das auf mehrere Sensoren zurückgreifen muss, um funktionieren zu können. In einem Kameraloch wäre zumindest kaum Platz um all die Sensoren unterzubringen. Ein solches Loch könnte aber die Kosten reduzieren, wenn einmal Geräte geplant sind die Face ID nicht nutzen sollten.
Allerdings ist es schwer vorstellbar, dass das Apple-Patent dazu führt, dass Face ID aus den Geräten wieder verschwindet. Selbst das günstigste iPhone Modell aus diesem Jahr hat Apples Gesichtserkennung verbaut. Es gibt aber bereits Gerüchte, dass Apple daran arbeitet, die Sensoren unter dem Display zu verstecken. Bei einer Kamera, die auf eine freie optische Sicht angewiesen ist, ist das natürlich schwieriger umzusetzen.
Man muss sich aber auch immer vor Augen halten, dass ein zugesprochenes Patent nicht auch automatisch zur Nutzung der Technik führt. Oftmals werden Patente zugesprochen, aber in Zukunft nicht eingesetzt. Hier geht es lediglich darum ein Konzept für sich zu beanspruchen, was in der Branche üblich ist und von allen Herstellern betrieben wird. Ob das hier gezeigte Apple-Patent zum Einsatz kommt, bleibt also erst einmal abzuwarten.
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