Herzlichen Glückwunsch, Android! 10 Kerzen müssten auf einem Kuchen für das Google-Betriebssystem stehen – sofern denn jemand einen Kuchen für eine Software backen wollte. Wichtig genug wäre Android, fast 90 Prozent aller schlauen Mobiltelefone werden heute vom Google-Betriebssystem befeuert. Wir nutzen den Android-Geburtstag für einen Rückblick.
Vor 10 Jahren war das anders. Damals gab es noch Microsofts Windows Mobile, echte Blackberrys mit Volltastatur, Nokia war mit seinem S60-OS Weltmarktführer und Hersteller wie Palm wollten eine Revolution entfachen. So wie kurz zuvor Apple mit seinem ersten iPhone. Das zeigte, wie ein modernes Smartphones aussehen sollte – von dem in sich geschlossenen Betriebssystem einmal abgesehen. Und es schürte die Angst der anderen Hersteller, den Anschluss zu verlieren. Die Lösung: Am 5. November 2007 vereinigten sich 34 Hersteller zur Open Handset Alliance mit dem Ziel, ein freies, modernes Smartphone-Betriebssystem zu entwickeln.
Als Basis diente das 2005 von Google aufgekaufte Linux-basierte Android von Erfinder Andy Rubin. Nach knapp einem Jahr kam dann das erste Smartphone mit dem neuen Android OS auf den Markt – Android war geboren.
Das erste Android-Smartphone war das T-Mobile G1, das Ende 2008 auf den Markt kam. Dabei handelte es sich eigentlich um das HTC Dream, das hierzulande anfangs ausschließlich bei der Deutschen Telekom verkauft wurde. Die Unterschiede zu heutigen Smartphones könnten kaum größer sein. Der resistive Touchscreen maß gerade einmal 3,2 Zoll und bot eine Auflösung von 320 x 480 Pixel. Das war für ein damaliges Topmodell hervorragend, heute gibt es selbst Einsteiger-Smartphones kaum noch mit kleineren Display-Diagonalen als 5 Zoll mit HD-Auflösung. Außerdem verwenden heute alle Touchscreens die wesentlich sensibleren kapazitiven Panels.
Weiterer großer Unterschied: Das T-Mobile G1 verwendete eine ausklappbare mechanische Volltastatur und einen Trackball. Der Touchscreen ließ sich – im Querformat gehalten – über die sogenannte Z-Hinge in einer leichten Halbkreis-Bewegung nach oben von der Tastatur weggeschieben. Dadurch gab der Screen eine Tastatur frei, die fast so groß wie das komplette Smartphone war. Der Trackball ließ sich alternativ zur Steuerung eines Cursors verwenden und konnte zur Auswahl von Links gedrückt werden.
Der interne Speicher war nur 256 MB groß, als Arbeitsspeicher baute HTC damals 192 MB ein. Heute sind 8 GB interner Speicher unterste Grenze, hinzu kommen mindestens 2 oder sogar 3 GB RAM. Auch bei Kamera und Akku hat sich in 10 Jahren Android-Smartphones einiges getan. Die Hauptkamera bot damals im G1 nur 3,2 Megapixel, als Akku diente ein Powerpack mit 1.150 mAh. Wahnsinn, was sich in 10 Jahren alles getan hat!
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