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Huawei P20 im Test: So gut ist das Smartphone ohne Pro

Das Huawei P20 feierte im März zusammen mit dem P20 Pro und dem P20 Lite seine Premiere. Beim neuen Smartphone hat Huawei nicht nur die Technik auf den aktuellen Stand gebracht, auch beim Design und bei der Software gibt es kleine, aber lohnende Anpassungen. Neben der künstlichen Intelligenz steht beim Huawei P20 vor allem die Fotografie im Fokus. Wie sich das neue Oberklasse-Smartphone hier schlägt und ob es sich im Alltag beweisen kann, verraten wir Dir im Test des Huawei P20.

Design mit kleineren Anpassungen

Von der Grundform her hat sich das Huawei P20 im Vergleich zu seinem Vorgänger, dem Huawei P10, kaum verändert. Die Ecken und Seiten sind abgerundet und geben dem Smartphone dadurch weiterhin ein weiches und handschmeichelndes Design. Selbst die Anordnung der Tasten hat Huawei unverändert übernommen. So gibt es unter dem Display den bekannten sensorischen Home-Button, der auch den Fingerabdrucksensor beherbergt. Im Vergleich zum Vorgänger-Smartphone ist er allerdings etwas schmaler geworden. An der rechten Gehäuseseite befindet sich die Lautstärkewippe und darunter der Power Button.

Quelle: Rita Deutschbein / handy.de
Alt vs. neu: Das Huawei P10 (links) im Vergleich mit dem Huawei P20

Beim Display zeigt sich allerdings eine deutliche Veränderungen: Während das Huawei P10 noch einen Bildschirm im klassischen 16:9-Format hat, präsentiert das Huawei P20 stolz sein 5,8 Zoll großes Fullview-Display mit 2.5D-Glas. Dieses nimmt mit einer Bildschirmfläche von etwas über 80 Prozent nahezu die gesamte Front ein und ist mit seinem 19:9-Format sogar noch etwas länger als beim Mate 10 Pro. Aus diesem Grund läuft das Display auch um die Frontkamera und die vorderen Sensoren herum. So entsteht die umstrittene Notch. Das Fullview-Display erlaubt Huawei eine kompakte Bauweise bei großer Displayfläche. So verwundert es auch nicht, dass das Huawei P20 im Vergleich zum 5,1 Zoll großen Huawei P10 ein nur minimal größeres Gehäuse hat.

Huawei streicht die Klinkenbuchse

Deutliche Anpassungen fanden wir im Test auch am unteren Gehäuserand: Während beim Huawei P10 noch eine Klinkenbuchse zum Anschluss von Kopfhörern zu finden ist, fehlt diese beim Huawei P20. Links und rechts vom USB-C-Port gibt es hier stattdessen ein in den Metallrahmen gebohrtes Gitter. Dahinter könnte man den Lautsprecher vermuten – und das stimmt zum Teil auch. Allerdings befindet sich der Lautsprecher nur hinter dem rechten Gitter. Das Linke dient lediglich der Zierde.

Quelle: Rita Deutschbein / handy.de
Die Kamera des Huawei P20 ragt von der Rückseite ab. Dadurch wackelt das Smartphone auf glatten Unterlagen
Quelle: Rita Deutschbein / handy.de
Nur hinter dem rechten Gitter befindet sich ein Lautsprecher, eine Klinkenbuchse gibt es gar nicht mehr.

 

 

 

 

 

 

Ein anderes Design hat Huawei auch bei der Rückseite umgesetzt. Sie besteht beim Huawei P20 vollständig aus Glas und spiegelt dementsprechend stark. Eine Hülle oder ein Putztuch sind unverzichtbar, wenn das Handy nicht ständig durch Schlieren und Fingerabdrücke verunreinigt werden soll. Statt des Huawei-Logos ziert nun ein Huawei-Schriftzug die Rückseite. In einer Linie befindet sich über diesem die Dual-Kamera. Die beiden Linsen der Dual-Kamera sind untereinander statt nebeneinander angeordnet. Hier hat Huawei somit die größte Veränderung vorgenommen. Die Kamera ragt allerdings deutlich von der Rückseite ab. Das war beim P10 nicht der Fall. Das Huawei P20 liegt somit auf glatten Flächen nicht gerade auf und wackelt. Unschön ist, dass sich der Schwerpunkt beim liegenden Smartphone auf der Dual-Kamera befindet. Ist der Untergrund etwas rauer, könnte das Glas im schlimmsten Fall verkratzen. Immerhin: Trotz der Glasrückseite blieb das Huawei P20 im Test dort liegen, wo es soll und rutschte nicht weg.

Quelle: Rita Deutschbein / handy.de
Trotz 5,8 Zoll Diagonale vergleichsweise kompakt.

Verarbeitung auf hohem Niveau

Wie es sich für ein Smartphone der Oberklasse gehört, lässt sich an der Verarbeitung nicht aussetzen. Bei unserem Testgerät sind alle Übergänge sauber, unschöne Spalten gibt es nicht. Die Tasten haben allesamt einen guten Druckpunkt und sind keineswegs schwammig. Insgesamt ist das P20 stabil gebaut und knarzt im Test auch bei einem etwas rauen Umgang nicht. Dazu trägt unter anderem der Metallrahmen bei, der dem Gerät Stabilität gibt. Dieser ist bei unserem schwarzen Testgerät in einem matten, schwarzen Metall gehalten, was einen schönen Kontrast zur hochglänzenden Glasoptik ergibt.

Der Schlitten für die SIM-Karte sitzt sicher im Gehäuse und lässt sich nur mit einem SIM-Schacht-Öffner herausnehmen. Ein genauer Blick auf den Schlitten verrät ein weiteres Detail: Das Huawei P20 erlaubt zwar den Betrieb von zwei SIM-Karten (Dual-SIM), bietet aber keinen Platz für eine Micro-SD-Speicherkarte. Der interne Speicher des Smartphones lässt sich somit nicht erweitern.

Trotz der guten Verarbeitung sollte das Huawei P20 aber nicht mit Wasser in Berührung kommen. Kleinere Spritzer sind zwar kein Problem, wasserfest nach IP67 ist das Gerät – anders als das Huawei P20 Pro – jedoch nicht.

Bei der Gestaltung und bei der Fertigung des P20 hat Huawei viel Sorgfalt walten lassen. Die Verarbeitung ist top und die Ähnlichkeit zum Vorgänger klar erkennbar. Aufgrund des Fullview-Displays kann Huawei die Bildschirmfläche vergrößern und das Gehäuse dennoch kompakt halten. Dadurch ist das Huawei P20 nur etwas größer als sein Vorgänger mit deutlich kleinerer Displaydiagonale. Wasserfest ist das Smartphone leider nicht und auch auf eine Speichererweiterung und eine Klinkenbuchse musst Du verzichten. Das schicke Design und die die gute Handhabung des Huawei P20 trösten darüber allerdings etwas hinweg.

Display: Leuchtstark und anpassbar

Wie bereits erwähnt, besitzt das Huawei P20 ein Fullview-Display. Die Diagonale beträgt 5,8 Zoll, die Auflösung 1.080 x 2.240 Pixel, also Full-HD+. Ins Verhältnis gesetzt ergibt sich somit eine Pixeldichte von guten 428 ppi. Das ist weniger als beim P10 (432 ppi), reicht aber dennoch für eine scharfe Darstellung, bei der einzelne Pixel auch bei genauem Hinsehen nicht auszumachen sind. Hinzu kommt eine schnelle Reaktion des Touchscreens, die das Arbeiten mit dem P20 im Test sehr angenehm macht.

Huawei verwendet beim P20 nicht das OLED-Display des Pro-Modells, sonders setzt auf die IPS-Technologie. Diese ist für ihre natürliche Farbwiedergabe und ihre hohe Blickwinkelstabilität bekannt. Beides konnten wir im Test auch beim Huawei P20 erkennen. Selbst bei sehr schräger Sicht auf den Bildschirm lässt sich dieser noch gut ablesen. Die Farben verändern sich kaum, der Screen wird nicht störend dunkler. Farben gibt das IPS-Display dynamisch und kräftig, aber dennoch natürlich wieder.

Anders als bei OLED-Displays, bei denen jedes Pixel einzeln von hinten beleuchtet wird, haben IPS-Screens eine flächendeckende Hintergrundbeleuchtung. Daher benötigen sie im Betrieb etwas mehr Strom. Zudem ist der Kontrast im Vergleich zu OLED-Screens nicht ganz so hoch. Einbußen in der Darstellungen musst Du beim Huawei P20 aber dennoch nicht befürchten. Die besagten Unterschiede sind nur in unmittelbarem Vergleich auszumachen. Hinzu kommt, dass die maximale Displayhelligkeit beim P20 mit 770 cd/m² höher ausfällt als beim Pro-Modell (ca. 600 cd/m²). Damit leuchtet der Bildschirm stärker und lässt sich bei Sonnenlicht besser ablesen.

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Notch lässt sich ausblenden

Aufgrund des 19:9-Formats läuft das Display zu beiden Seiten um die Frontkamera herum und bildet eine Einkerbung, die Notch genannt wird. Wichtige Anzeigen wie der Akkustand oder Hinweise auf Nachrichten werden jeweils links und rechts von der Notch angezeigt. Im Vollbildmodus – beispielsweise bei Videos – blendet ein schwarzer Streifen die Notch aus und ermöglicht dadurch eine Wiedergabe ohne störende Lücke. Trotz dieser Anpassungen gibt es einige Nutzer, die die Einkerbung nicht mögen. Für diese bietet Huawei die Möglichkeit, die Notch in den Einstellungen unter Anzeige und Einschnitt auszublenden. Statt sich bis in die oberen Ränder zu erstrecken, endet die Anzeige dann bereits in einer Linie unter der Frontkamera. Der Bereich der Notch wird ausgeblendet.

Quelle: Rita Deutschbein / handy.de
Mit oder ohne Notch: Die Anzeige beim Huawei P20. Auch die Farbwiedergabe lässt sich anpassen.

Du kannst die Anzeige des Displays auch abseits der Notch anpassen. Je nach Wunsch lassen sich beispielsweise die Schriftgröße und Größe der Elemente auf dem Bildschirm verändern. Selbst die Auflösung kann auf 720 x 1.496 Pixel minimiert werden. Für die Anpassung der Farbwiedergabe stehen Dir mehrere Einstellungen zur Verfügung. Du kannst Dich entweder zwischen den Voreinstellungen Lebhaft und Normal und den Farbtemperaturen Standard, Warm und Kalt entscheiden, oder die Farbe stufenlos über den Farbkreis anpassen.

Das Display des Huawei P20 erlaubt Dir einen hohen Grad an Individualisierungsmöglichkeiten. Selbst die Notch lässt sich auf Wunsch ausblenden. Umfangreiche Anpassungen sind aber gar nicht notwendig, da die Darstellung bereits in der Standard-Konfiguration sehr gut ist. Das Display bietet Dir aufgrund der Bildschirmfläche von über 80 Prozent sehr viel Platz und der Screen stellt Farben angenehm natürlich dar. Der Kontrast und die Auflösung liegen im Mittelfeld, die maximale Displayhelligkeit ist vergleichsweise hoch. Insgesamt kann das Display des Huawei P20 im Test überzeugen – sowohl in der Darstellung als auch der Reaktionszeit.

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Veröffentlicht von
Rita Deutschbein

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