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Apple Watch 4 wird zum Herzdoktor und Notfallhelfer

Die Apple Watch 4 rückt das Thema Gesundheit deutlich stärker in den Vordergrund als die vorherigen Modelle. Die neue Smartwatch-Generation kann per EKG und Herzfrequenzsensor Symptome für ein schwaches Herz feststellen. Und zwar auf einem Niveau, dass die Qualität von Medizintechnik-Produkten erreichen und Ärzten Diagnosen erleichtern soll. Außerdem erkennt die Smartwatch, wenn der Nutzer stürzt und alarmiert im Notfall Rettungskräfte. Abgesehen davon hat Apple das Gehäuse, Display und Krone modernisiert. Neue schicke und nützliche Ziffernblätter sind ebenfalls an Bord. Die Apple Watch 4 ist mit und ohne LTE sowie in zwei Displaygrößen Ende September erschienen. Wir haben sie bereits ausführlich getestet.

Kompakteres Design, vibrierende Krone

An der neuen Generation hat Apple einige, teils deutlich sichtbare Designänderungen vorgenommen. Beispielsweise ist das Gehäuse schmaler geworden, die Kanten abgerundeter. Ferner lässt sich die Krone an der rechten Seite nicht nur mehr drehen und drücken. Zusätzlich wurde sie auch mit einem Motor ausgestattet, um ein Vibrationsfeedback zu geben. Die von Apple genannte Taptic Engine kommt dafür zum Einsatz. Funktionale Gründe hat die Verwendung neuer Materialien für die Gehäuseunterseite. Demnach soll ein Verbund aus Keramik und Glas Mobilfunkverbindungen besser passieren lassen.

Quelle: Apple
Die Apple Watch 4 ist kompakter geworden. Die Krone kann jetzt ein Vibrationsfeedback bieten.

Größeres vollflächiges Display

Trotz des kompakteren Gehäuses hat Apple mehr Displayfläche untergebracht. Sie ist um 35 Prozent bei der kleineren Variante und um 32 Prozent bei der größeren Variante im Vergleich zur Vorgängergeneration gewachsen. Dafür hat der Hersteller den Rand geschrumpft, sodass der Bildschirm die Oberseite nahezu vollständig bedeckt. Dadurch ist auch die Diagonale der beiden Displaygrößen selbst gewachsen, und zwar von 38 Millimeter auf 40 Millimeter und von 42 Millimeter auf 44 Millimeter.

Neue Gesundheitsfunktionen

Den Puls kann die Apple Watch schon länger messen. Dazu ist auch die neue Generation weiterhin fähig. Doch sie vermag mehr zu leisten. Beispielsweise ist die Software im aktualisierten Betriebssystem watchOS 5 in der Lage ein Elektrokardiogramm (EKG) durchzuführen. Laut Apple handelt es sich um das erste EKG-Produkt, das im Einzelhandel an Konsumenten verkauft wird. Das EKG-Verfahren benötigt nur 30 Sekunden.

Die EKG-App wurde durch die US-amerikanische Arzneimittelbehörde FDA zertifiziert, was für eine gewisse medizintechnische Qualität spricht. Ferner erkennt die Uhr einen unregelmäßigen, auffällig langsamen Herzschlag und macht den Nutzer darauf aufmerksam. Unter anderem sollen sich so Anzeichen für Vorhofflimmern feststellen lassen. Allerdings steht die EKG-App in Deutschland bis auf Weiteres nicht zur verfügung, sondern erscheint zunächst voraussichtlich Ende des Jahres in den USA.

Alle Informationen, die der optische und elektrische Herzsensor erheben, speichert die Smartwatch in der Gesundheitsapp Apple Health, sodass Nutzer diese ihrem Arzt mitteilen können.

Die Apple Watch 4 kann das Herz mit einem EKG untersuchen.
Der Herzfrequenzsensor ist jetzt im Zusammenspiel mit watchOS 5 in der Lage, auf Herzschwächen hinzuweisen.

Das Wohlbefinden will die neue Apple Watch 4 auch in einer weiteren Hinsicht noch aufmerksamer im Blick behalten. Mittels eines verbesserten Beschleunigungssensors und Gyroskops analysiert die Computeruhr die Bewegungen des Nutzers detaillierter und erkennt Stürze. Bemerkt die Sturzerkennung, so der schlichte Name der Funktion, dass der Nutzer eine Minute bewegungslos am Boden liegt, alarmiert die Uhr automatisch den Notruf und Rettungskräfte.

Dynamische Ziffernblätter in watchOS 5

Angesichts dieser großen Neuerungen rückt die erweiterte Auswahl an Ziffernblättern fast etwas in den Hintergrund. Highlight in dieser Hinsicht sind drei neue sehr ansehnliche Design-Watchfaces, die nicht statisch dargestellt werden, sondern dynamisch animiert sind. Außerdem hat der Hersteller zwei neue Aktivitäts-Ziffernblätter namens Infograph und Infograph Modular ergänzt.

Schön anzusehen: Dynamisch animierte Ziffernblätter wie dieses hier namens Water.
Vapor heißt ein weiteres dynamisch animiertes Ziffernblatt.
Ein neues Aktivitäts-Watchface namens Infograph kommt in watchOS 5 ebenfalls hinzu.

Diese ästhetischen Neuerungen an watchOS 5 können auch Besitzer älterer Smartwatches erleben. Denn das neue Modell brauchen sie dafür nicht zu kaufen. Schließlich können sie die neue Version des Betriebssystems kostenlos aufspielen. Diese steht seit Mitte September zum Download über die Watch-App auf dem iPhone bereit.

Mehr Rechenpower, gleiche Akkukapazität

Darüber hinaus hat Apple unter der Haube Modellpflege betrieben und den Prozessor aufgebohrt. In der Apple Watch 4 kommt ein Dual-Core-Prozessor namens S4 im 64-Bit-Design zum Einsatz, der für eine doppelt so schnelle Rechenleistung sorgen soll als die Hardware der Apple Watch 3. Trotz mehr Leistung und zum Teil energiezerrenden neuen Funktionen soll die Akkulaufzeit genau so lang sein wie in der Vorgängergeneration. Rund 18 Stunden beträgt sie laut Apple.

Von außen nicht zu sehen sind Hardware-Änderungen an Mikrofon und Lautsprecher. Der Lautsprecher soll eine 50 Prozent höhere Maximallautstärke bieten. Das Mikrofon wurde für eine bessere Sprachverständlichkeit neu platziert und soll Echos besser herausfiltern können. Siri-Sprachbefehle und die Walkie-Talkie-Funktion sollen davon profitieren.

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Preise und Verfügbarkeit der Apple Watch 4

Die Apple Watch 4 ist seit dem 21. September 2018 erhältlich. Käufer können dabei zwischen Gehäusen aus Aluminium und Stahl in den Farben Silber-Grau, Space-Grau und Gold wählen. Die Preisspanne startet mit 429 Euro für die Variante ohne LTE und mit 529 Euro für die mit LTE. Weiterhin im Handel bleibt die Apple Watch 3 ab 299 Euro aufwärts. Unverändert sind alle verfügbaren Armbänder mit sämtlichen Uhren-Generationen kompatibel. Außerdem gibt es für die jüngste Ausgabe wieder Sonder-Editionen von Nike und Hermés.

Zur goldfarbenen Variante gibt es auch ein passendes Milanaise-Armband.
Neben den regulären Ausgaben ergänzt eine Hermes-Edition die neue Modellgeneration.

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Veröffentlicht von
Berti Kolbow-Lehradt

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