Telekom verabschiedet sich vom Smartphone-Branding

In der Regel liefern die Provider zu ihren Handy-Verträgen sogenannte gebrandete Smartphones an die Kunden aus. Unter Branding versteht man die Erweiterung des Betriebssystems mit spezieller Software des Netzbetreibers. Zumindest bei der Telekom soll sich dieses Vorgehen ändern. Der Netzbetreiber hat angekündigt, bei Android-Smartphones künftig auf ein solches Telekom-Branding zu verzichten. Stattdessen wird das Unternehmen die Handys mit der selben Software ausliefern, die auch auf Geräten im freien Handel installiert ist. Für Kunden der Telekom könnten Updates somit deutlich schneller zur Verfügung stehen als bisher.

Wie die Telekom in ihrem Blog schreibt, möchte der Provider seinen Kunden künftig mehr Individualität, Entscheidungsfreiheit und zeitnahe Updates bieten. Um dies zu ermöglichen, hat man sich entschieden, auf Zusatz-Software auf Smartphones von Samsung, Huawei, Sony, LG, HTC und Co. künftig zu verzichten. Der Gedanke hinter diesen Software-Anpassungen ist an sich nicht schlecht: Kunden soll der Start mit ihrem neuen Smartphone erleichtert werden, indem sie wichtige Einstellungen über die Telekom-Programme nach spezieller Anleitung vornehmen können. Zudem sind gebrandete Geräte oftmals etwas günstiger als Modelle auf dem freien Markt.

Wenig Kontrolle, langsame Updates: Die Haken am Branding

Die vom Provider installierten Zusatz-Programme lassen sich zumeist nicht löschen. Auch wenn sie die Apps nicht benötigen, haben Nutzer keine Möglichkeit, sie von ihrem Gerät zu entfernen. Der Speicher der Smartphones wird somit unnötig belegt. Und es gibt ein weiteres Problem: Die Telekom hat das Android-System durch das Aufspielen der eigenen Programme verändert. Große Firmware-Updates, auf die Smartphone-Besitzer je nach Modell ohnehin recht lange warten müssen, verzögern sich zusätzlich. Denn der Provider muss jede Android-Aktualisierung vor der Auslieferung an die Smartphone-Nutzer erneut angepassen. Das kostet Zeit und sorgt für Frust bei den Kunden. Mit der Abschaffung des Brandings soll sich genau dies ändern.

So ganz möchte der Netzbetreiber dann aber doch nicht auf seine eigene Software verzichten. Allerdings haben Kunden künftig mehr Kontrolle über die Programme, die auf ihrem Smartphone landen. Und das soll wie folgt funktionieren: Legen Nutzer in ihrem neuen Handy zum ersten Mal ihre Telekom-SIM-Karte ein, erhalten sie während der Einrichtung die von der Telekom empfohlenen Anwendungen angezeigt. Ob und welche dieser Telekom-Programme Nutzer installieren möchten, ist ihnen selbst überlassen. Je nach Smartphone-Modell kann die Anzeige auch nach der Ersteinrichtung erfolgen.

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