Telekom Magenta VR: Fernsehen in der Virtuellen Realität

Videos in der virtuellen Realität zu gucken, war bislang ein Solo-Vergnügen. Die Telekom will dies nun zu einem gemeinen Erlebnis machen und ergänzt die Smartphone-App Telekom Magenta VR um eine virtuelle Lounge. Dort kannst Du mit bis zu drei Freunden Filme schauen und Dich darüber unterhalten. Außerdem ermöglicht die Telekom erstmals Fernsehen per Virtual Reality. Zunächst ZDF und Phoenix, später weitere Sender lassen sich in einem zweiten neuen Raum namens Magenta VR Cinema aufrufen. Ein dafür nötiges App-Update erscheint noch im September. Wir haben beide neuen Angebote auf der IFA 2018 ausprobiert.

Telekom Magenta VR Lounge: Gemeinsam „fern sehen“

Die Lounge ist eine Rubrik innerhalb der Magenta-VR-App. Sie stellt sich als virtueller Raum dar, der einem Sonnendeck nachempfunden ist. Dort loggst Du Dich ein und wählst aus einem im Raum freischwebenden Fenster Videos aus dem Angebot des App-Katalogs aus. Alternativ surfst Du in einem ebenfalls schwebenden Browser eine beliebige Webseite an. Anschließend gibst Du den Inhalt per Knopfdruck für andere frei.

Auf dem IFA-Stand der Telekom schalteten wir uns probeweise mit einem anderen Besucher zusammen. Diesen sahen wir dann als knubbeligen Comic-Avatar neben uns auf der Couch sitzen. Per Mikrofon konnten wir uns mit ihm unterhalten. Das klappte bei der Vorführung technisch einwandfrei.


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Eine zwischenmenschliche Vertrautheit wollte dabei aber nicht entstehen. Dafür war der Polygon-Avatar zu grob und die Lounge etwas zu künstlich gestaltet. Wenn die Telekom hier noch ein realistischeres Design wählt und den Teilnehmern noch größere Freiheit lässt, persönliche Avatare zu gestalten, hat die Idee eines digitalen Treffpunkts Potenzial.

Telekom Magenta VR Cinema: Echtes TV statt Videos aus der Konserve

VR-Videos sind überwiegend vorproduziert, Live-Aufnahmen noch selten. Vor diesem Hintergrund ist es ein willkommener Schritt, dass die Telekom „echtes“ lineares Fernsehen für das Betrachten in VR anbieten will. Mit dem Angebot EntertainTV hat der Konzern ja bereits große Erfahrung in Sachen Live-TV via Internet gesammelt.

Anders als man es von VR erwartet, wird der Stream jedoch nicht als 360-Grad-Panorama, sondern in einer 2D-Ansicht angeboten. Uns stellte sich das reguläre TV-Programm des ZDF und von Phoenix am IFA-Stand als Leinwand in einem verdunkelten Heimkinozimmer dar. Wir konnten den Kopf schwenken und uns im Raum umsehen. Aber das Fernsehen selbst blieb zweidimensional.

Weil unser Blick durch die VR-Brille abgeschottet war und wir gleichzeitig Kopfhörer auf den Ohren hatten, erwies sich das VR-Fernsehen dennoch ein als immersives Erlebnis. Wir konnten deutlich besser eintauchen als das beim Fernsehen auf der Couch möglich ist. Wer sich mit seinem Partner also mal wieder nicht auf das TV-Programm einigen kann, erhält mit Magenta VR Cinema eine Ausweichmöglichkeit.

Das brauchst Du für Magenta VR Lounge und Magenta VR Cinema

Telekom Magenta VR ist ein kostenloses App-Angebot für iOS und Android. Die neuen Lounge- und Cinema-Rubriken werden sich ebenfalls gratis nutzen lassen. Die Telekom stellt sie im Rahmen eines Updates bereit, das noch im September erscheinen soll. Du musst kein Telekom-Kunde sein, um die App zu nutzen. Sie steht allen Smartphone-Nutzern zur Verfügung.

Die App ist für den Einsatz mit einer mobilen VR-Brille konzipiert. Dafür kommt jede Variante eines Headsets der Cardboard-Machart infrage. Diese gibt es schon für rund 10 Euro. Für die elektronischen Brillen von Samsung Gear VR und Google Daydream VR gibt es extra App-Versionen, die mit einem Bluetooth-Controller zusammenarbeiten.

Als Empfangsgerät und Bildschirm dient in jedem der genannten Fälle Dein Smartphone, das Du einfach in die Halterung der VR-Brille einsetzt. Hast Du kein VR-Headset zur Hand, kannst Du die Magenta-VR-App auch in 2D auf dem Smartphone-Display betrachten, was den Reiz an der Sache aber mindert.

Telekom bringt Android-Headset Lenovo Mirage Solo in den Handel

Als Alternative will die Telekom in Kürze das eigenständige VR-Headset Lenovo Mirage Solo über ausgewählte eigene Shops vor Ort und im Web vertreiben. Es verfügt über ein eigenes Display und braucht kein separates Smartphone. Apps bezieht es über den Google Play Store. Sie lassen sich mit dem Daydream-Controller steuern. Telekom Magenta VR wird vorinstalliert sein.

Lenovo Mirage SoloQuelle: Patrick Schoedel
Mobile VR ohne Smartphone: Auf der IFA 2018 hat Handy.de-Redakteur Berti Kolbow-Lehradt mit der Lenovo Mirage Solo die neue Magenta-VR-App ausprobiert.

Auf dem IFA-Stand konnten wir das Headset Lenovo Mirage Solo ausprobieren. Die gute Polsterung sorgt für einen angenehmen Sitz. Sie kann aber auch nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Headset relativ schwer ist. Für Brillenträger ist es dennoch problemlos geeignet. Kopfhörer lassen sich per Bluetooth oder Kabel anschließen. Die Darstellung war dank QHD-Auflösung (1.440 x 2.560 Pixel) angenehm scharf und flüssig. Die Kombination aus Snapdragon 835 und 4 GB Arbeitsspeicher leisten offenbar gute Dienste.

Standalone-Headsets sind praktisch, aber auch teuer. Die Telekom bietet Lenovo Mirage Solo ab sofort an. Eigentlich kostet die VR-Brille 400 Euro, aktuell ist sie im Online-Shop für 350 Euro zu haben. Als Zugabe zu einem Laufzeit-Vertrag dürfte sie sich auch monatlich abstottern lassen.

‎Magenta Virtual Reality
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Magenta VR Cardboard
Magenta VR Cardboard
Preis: Kostenlos

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