Telefónica denkt über Verkauf von o2 in Deutschland nach

Auf dem deutschen Mobilfunkmarkt kündigt sich eine umfassende Veränderung an. Stimmen die Berichte der Wirtschaftswoche (Wiwo), denkt der spanische Konzern Telefónica offenbar darüber nach, Deutschland den Rücken zu kehren. Seine Anteile an Telefónica Deutschland mit der Mobilfunkmarke o2 – immerhin knapp zwei Drittel – könnten die Spanier verkaufen. Wie dieses Vorhaben ablaufen könnte, wird laut Wiwo derzeit durchgespielt.

Bislang sind die Pläne zu der möglichen Geschäftsübernahme noch sehr vage. Die Wirtschaftswoche beruft sich in ihrem Artikel auf Branchen- und Finanzkreise. Telefónica selbst wollte sich zu dem Bericht bisher nicht äußern. Klar ist nur, dass zum jetzigen Zeitpunkt nicht alle unmittelbaren Konkurrenten Interesse an der Marke o2 zeigen. So gaben die deutschen Mobilfunkanbieter ohne eigenes Netz bislang kaum eine Reaktion, die auf ein Kaufinteresse hindeuten würde. Der Gründer und Vorstandschef von United Internet, Ralph Dommermuth, gab gegenüber der Wiwo an, dass er aktuell nicht mit Telefónica verhandelt. Auch der Finanzinvestor Warburg Pincus, der neue Arbeitgeber des ehemaligen Telekom-Chefs René Obermann, meint: „Es finden keine Gespräche über einen Deal mit Telefónica Deutschland statt.“

Was wird aus o2?

Dass sich die Verantwortlichen zum jetzigen Zeitpunkt nicht über ihre Pläne äußern, ist ein gängiges Vorgehen. Keiner möchte sich in diesem frühen Stadium in die Karten gucken lassen. Und es bleibt die Möglichkeit, dass sich die Berichte über eine mögliche Übernahme nicht bewahrheiten.

Doch wer könnte Telefónica Deutschland mit der Marke o2 im Falle eines Verkaufs übernehmen? In Frage kämen neben bisher nicht in Deutschland vertretenen Unternehmen aus dem Bereich Telekommunikation auch Finanzinvestoren. Sie hätten bei einer Übernahme die Verantwortung für etwa 46 Millionen Mobilfunkanschlüsse in Deutschland (Stand 2017).

Nicht nur der spanische Mutterkonzern besitzt Anteile an Telefónica Deutschland. Doch hält das Unternehmen mit rund 69 Prozent die Mehrheit. Weitere 8 Prozent liegen in den Händen von KPN, der ehemaligen niederländischen E-Plus-Mutter. Die übrigen Prozente sind bunt auf verschiedene Konzerne verstreut. Die Aktien von Telefónica Deutschland gingen nach Bekanntwerden der Pläne nach oben. Die Börse verzeichnete ein Plus von zeitweise bis zu 7 Prozent