Streaming: KI von Synamedia findet geteilte Accounts

Viele werden diesen Umstand kennen. Man legt sich einen Streaming-Account eines Anbieters wie Netflix oder Amazon Prime Video zu, will die Kosten aber nicht alleine tragen. Allein Netflix lässt bis zu fünf Profile im Premium-Abo zu, die aber nur von ein und der selben Person genutzt werden dürfen. Teilt man solche Accounts mit Bekannten oder Freunden, verstößt man gegen die Nutzungsbedingungen, was rechtliche Konsequenzen haben kann. Synamedia hat nun auf der CES 2019 eine künstliche Intelligenz vorgestellt, die das Teilen solcher Accounts aufspüren soll.

Synamedia will per KI das Teilen von Accounts verhindern

Noch steckt die Technik in den Kinderschuhen, eine erste Demonstration auf der CES 2019 soll aber geglückt sein. In einer Vorstellung zeigte Synamedia, wie die KI arbeitet und die geteilten Accounts aufspüren kann. Als Beispiel nahm man einen Netflix-Account, der sowohl an der Ost- als auch an der Westküste in den USA in Benutzung ist und war sogar erfolgreich, diesen zu identifizieren.

Diese Technik verwendet bestimmte Algorithmen, die erkennen kann, ob Passwörter an unterschiedlichen Orten mit dem selben Account genutzt werden. Die auch als „Credentials Sharing Insight“ bezeichnete Technologie kann dann Anhand des Nutzungskontos überprüfen, ob es sich immer um die selbe Person handelt oder doch mehrere am Account beteiligt sind. Wie effizient das Ganze funktioniert, ist noch nicht klar und wurde auch in der Demo nicht deutlich.

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Ob Netflix, Spotify, Apple oder auch Amazon in Zukunft auf die künstliche Intelligenz von Synamedia zurückgreifen, bleibt natürlich erst einmal abzuwarten. Die Technologie dahinter wurde erst auf der CES 2019 vorgestellt und man muss erst einmal schauen, wann diese auch kommerziell ihren Einsatz finden kann. Ziel ist es allerdings, den Anbietern wieder mehr Kontrolle über das unerlaubte Teilen von Accounts zurückzugeben.

Streaming: Über 9,9 Milliarden US-Dollar an Schaden bis 2021

Die Pressemitteilung von Synamedia macht es deutlich: Angeblich sollen über 9,9 Milliarden US-Dollar Schaden im Jahr 2021 durch Account-Sharing entstehen. Eine ziemlich düstere Prognose für  Netflix, Amazon und Co. Daher wahrscheinlich auch ein guter Grund, die Software von Synamedia schnellstens in ihren ersten richtigen Einsatz zu bringen.

Laut Synamedia sollen sogar bereits erste bekannte Anbieter die künstliche Intelligenz ausprobieren. Natürlich verriet man an dieser Stelle nicht, um welche Streaming-Dienste es sich hier handelt. Einen großen Hinweis lieferte das Unternehmen in einer kürzlich veröffentlichten Pressemitteilung selbst. Der Pay-TV-Anbieter Sky hatte erst kürzlich größere Anteile an Synamedia gekauft. Es ist also denkbar, dass die Software hier bereits ausgiebig im Testeinsatz ist.