Bekannte Kamera mit neuen Funktionen
Bei der Kamera gibt es auf den ersten Blick wenig Neues. Sony setzt weiterhin auf eine Single-Sensor-Lösung mit 19 Megapixel. Zusätzliche Tiefeninformationen oder einen echter Bokeh gibt es somit nicht. Dafür ist die Motion-Eye-Technologie wieder dabei. Sie soll dem Smartphone dabei helfen, bei schlechteren Lichtverhältnissen scharfe Bilder und Videos aufzunehmen. Allerdings ist die f/2.0-Blende des Xperia XZ3 nicht so lichtstark wie die Blenden, auf die andere Hersteller mittlerweile setzen. Auch werden Bilder nur elektronisch, nicht aber optisch stabilisiert. Im Bereich Video gibt es die bekannte Super Slow Motion-Aufnahme mit bis zu 960 Bildern pro Sekunde in Full HD und auch reguläre 4K-Videos sind möglich.
Eindruck der Fotoqualität
Generell löst die Kamera allerdings recht zügig aus. Allerdings sind wir vom Automatik-Modus nicht ganz überzeugt. Zu oft werden Bilder eher blass und verwaschen dargestellt, was sich negativ auf das Gesamtergebnis auswirkt. In den Fällen, in denen die Hauptkamera die Motive im richtigen Licht eingefangen hat, zeigen sich aber erstaunlich kräftige Farben. Auf dieses Ergebnis konnten wir uns im Xperia XZ3 Test aber eben nicht verlassen – schade. Hinzu kommt die fehlende optische Bildstabilisierung. In einigen Fällen waren Motive daher eher unscharf.
Besser: Die Frontkamera
Deutlich besser hat uns da die Frontkamera gefallen. Hier ist Sony zu einer Frontkamera mit 13 Megapixel zurückgekehrt, die es bereits beim Xperia XZ1 gegeben hat. Selfies können mithilfe des 3D Creators in einen 3D-Scan des eigenen Gesichts umgewandelt werden. Und die so eingescannten Köpfe und Objekte lassen sich animieren und als bewegte Bilder beispielsweise im Chat teilen.
Aber auch ohne diese Spielerei können die Portrait-Ergebnisse überzeugen. Selbst an einem trüben Tag schafft die Frontkamera klare und scharfe Aufnahmen, die natürliche Farben und Kontraste zeigen. Ein künstliches Bokeh kann aktiviert und somit der Hintergrund unscharf dargestellt werden. Auch lässt sich das Gesicht per Schieberegler weichzeichnen und schlanker darstellen. Die Augen können hingegen optisch vergrößert werden, was dann allerdings wenig natürlich wirkt.
Während die Frontkamera im Xperia XZ3 Test durch natürliche Fotos überzeugen kann, hinterlässt die Hauptkamera einen eher gemäßigten Eindruck. Es gibt nur einen Sensor, zusätzliche Tiefeninformationen fehlen also. Zudem ist die f/2.0-Blende eher mittelmäßig und es fehlt der optische Bildstabilisator (OIS). Im Automatik-Modus werden Bilder meist zu blass und im schlimmsten Fall etwas unscharf dargestellt. Das kennen wir von Sony besser.
Xperia XZ3 im Akkutest
Die Kapazität des Akkus hat Sony beim Xperia XZ3 erhöht – auf jetzt 3.330 mAh. Immerhin muss die Batterie auch ein leicht gewachsenes Display mit Strom versorgen. Dementsprechend haben wir im Akkutest keine auffallend gesteigerte Laufzeit erwartet. Unser Akkutest besteht wie immer aus zwei Segmenten: einer achtstündigen Intensiv-Nutzung und einer 16-stündigen Standby-Phase, während der das Smartphone überwiegend ruht. Die Intensiv-Nutzung umfasst jeweils 30 Minuten:
- Internet-Nutzung über den vorinstallierten Browser, in diesem Fall Chrome
- Telefonat über 3G
- Spielen von Mario Run
- Streamen eines HD-Videos bei maximaler Displayhelligkeit
- Streamen von Musik
- Surfen in sozialen Netzwerken wie Facebook
- Nutzung der Kamera
Wie bei allen anderen Testgeräten haben wir auch im Sony Xperia XZ3 Test die automatische Displayhelligkeit sowie Pushnachrichten aktiviert und eine Verbindung zum WLAN-Netzwerk hergestellt. Zudem waren während des Akkutests zwei SIM-Karten jeweils im Netz von o2 und der Telekom aktiv.
Die Ergebnisse im Akkutest
Innerhalb der ersten acht Stunden sank die Akkuladung des Sony Xperia XZ3 von ehemals 100 auf 44 Prozent. Besonders das Display (15 Prozent) und das Video-Streaming über Netflix (11 Prozent) wirkten sich dabei auf die Akkuladung aus. Schon beim Xperia XZ2 war das Display der Part, der am meisten Energie verbraucht hat – mit 29 Prozent allerdings fast das Doppelte als beim hier getesteten Xperia XZ3. Dementsprechend stand beim Vorgänger mit nur 36 Prozent auch ein nochmal schlechterer Wert auf der Akkuanzeige.
Den acht Stunden Intensiv-Nutzung folgt eine 16-stündige Standby-Phase. Hierbei ruht das Smartphone überwiegend, ist aber weiterhin in den Funknetzen aktiv. In dieser Zeit sank die Akkuladung um nochmals 11 Prozentpunkte, erreichte also einen Endwert von 33 Prozent. Somit ist immer noch genug Ladung übrig, um das Sony Xperia XZ3 für ein paar zusätzliche Stunden mit Strom zu versorgen. Durch den Tag schaffte es das Smartphone im Xperia XZ3 Test allemal.
Aufladen lässt sich die Batterie dank Quick Charge 4.0 besonders schnell. Auch das kabellose Aufladen ist dank Qi-Unterstützung möglich. Eine entsprechende Ladematte müssen Käufer allerdings separat besorgen.
Im Akkutest überzeugt das Sony Xperia XZ3 durch solide Werte. Volle 24 Stunden hält das Smartphone trotz teils intensiver Nutzung ohne Steckdose durch. Die übrige Akkuladung reicht sogar aus, um das Xperia XZ3 noch einige weitere Stunden nutzen zu können. Geladen werden kann der 3.330-mAh-Akku dank Quick Charge 4.0 nicht nur besonders schnell, sondern sogar kabellos.
Das Fazit unseres Sony Xperia XZ3 Test
Das Sony Xperia XZ3 ist ein neuer Vertreter im Bereich der Oberklasse-Smartphones. Das Design ist etwas runder und somit unserer Meinung nach ansprechender geworden, wobei die Glasoberfläche aber weiterhin sehr rutschig ist.
Abstriche gibt es hingegen bei der weiterhin zu niedrigen Position des Fingerabdrucksensors sowie bei der Kamera. Nur ein einzelner Sensor, eine nur mäßige Blende und die fehlende optische Bildstabilisierung lassen das Xperia XZ3 in diesem Bereich hinter die Konkurrenz zurückfallen. Besser schneidet die Frontkamera ab, die auch bei schummerigem Licht gute und vor allem natürlich aussehende Selfies einfängt.
Pro
- schickes, runderes Design
- Android 9 Pie ab Werk, aktuelles Sicherheitspatch
- Side-Sense-Bedienung
- gute Stereo-Lautsprecher
- wasserfest nach IP68/65
Contra
- sehr rutschig
- einige gröbere Spalten am Gehäuse
- nicht deinstallierbare Apps vorinstalliert
- Fingerabdrucksensor zu tief
- keine Klinkenbuchse
- nur mäßige Foto-Qualität
Alternativen
Sony bietet das Xperia XZ3 für eine unverbindliche Preisempfehlung von 799 Euro an. Ebenso teuer war der Vorgänger zum Start und im Vergleich zu der meist um die 1.000 Euro teuren Oberklasse-Konkurrenz ist die UVP sogar richtig gut. Viele Online-Händler verkaufen das Sony Xperia XZ3 sogar schon zu Preisen ab 700 Euro. Bei Amazon* kostet das von uns getestete Modell aktuell 759 Euro und ist somit günstiger als die UVP.
Wer nach einer Alternative sucht, hat recht viele Modelle zur Auswahl. Erwähnenswert wäre etwa das OnePlus 6T – ebenfalls mit Snapdragon 845 und Android 9 Pie, dafür aber mit mehr Speicher und RAM für gerade einmal 579 Euro. Wer eine besonders gute Kamera sucht, wird bei Huawei fündig. Hier bietet sich neben dem Huawei P20 Pro für 618 Euro auch das neue Mate 20 Pro für teurere 999 Euro an. Eine besondere Bedienung nicht nur über die Seiten-Paneele sondern auch mit einem Stylus erlaubt das Samsung Galaxy Note 9, das bei Amazon aktuell für 792 Euro zu haben ist. Oder Du schaust Dir einfach den sehr ähnlichen und direkten Vorgänger des Xperia XZ3 an. Das Sony Xperia XZ2 bekommst Du bei Amazon bereits für 480 Euro.
* Per Mausklick gelangst Du direkt zur Website des Anbieters. Durch Anklicken wird ggf. eine Vergütung an unser Unternehmen erfolgen.
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