Handy im Sommer: Die wichtigsten Tipps gegen den Hitze-Tod

Sommer, Sonne, Hitze – was toll klingt, kann nicht nur uns Menschen, sondern auch unseren elektronischen Begleitern arg zusetzen. Und da es diesen Sommer bis zu 40 Grad im Schatten heiß werden kann – geschweige denn von den Temperaturen in geschlossenen Autos oder in der prallen Sonne – gibt es völlig neue Probleme mit dem täglichen Begleiter. Smartphones und Tablets leiden unter den heißen Temperaturen. Im schlimmsten Fall versagt das Handy im Sommer seinen Dienst sogar komplett. Damit es nicht soweit kommt, gibt es einige Dinge, auf die Du achten kannst. Wir geben Dir in diesem Artikel Tipps, wie Du Dein Smartphone oder Tablet sicher durch den Sommer bringst.

Einige der Tipps, die Du in diesem Ratgeber finden wirst, kennst Du vielleicht schon von uns Menschen. Sie lassen sich jedoch fast eins zu eins auf elektronische Geräte übertragen. Daher geben die meisten Hersteller in den Handbüchern ihrer Geräte eine Betriebstemperatur an. Außerhalb dieser vorgegeben Temperatur kann es passieren, dass der Akku nicht mehr die gewohnte Leistung bringt und sich das Display oder sogar das gesamte Gerät abschaltet.

Doch zunächst zu den Basics. Folgende Betriebstemperatur empfehlen die Hersteller:

  • Apple: Temperaturbereich zwischen 0 ºC und 35 ºC
  • Huawei: Betrieb zwischen 0 ºC und 35 ºC, Lagerung bei -20 ºC bis 45 ºC (ausgeschaltet)
  • LG: Temperaturbereich zwischen -20 ºC und 50 ºC
  • OnePlus: Temperaturbereich zwischen 0 ºC und 35 ºC
  • Samsung: Betrieb zwischen 0 ºC und 35 ºC, Lagerung bei -20 ºC bis 50 ºC (ausgeschaltet)
  • Xiaomi: Betrieb zwischen 0 °C und 40 °C
  • Sony: Nicht in „extremer Hitze oder Kälte“ verwenden

Viele aktuelle Handys verfügen mittlerweile über einen eingebauten Hitze-Schutz. Dieser sorgt dafür, dass sich die Geräte bei Überhitzung herunterfahren, um größere Schäden zu vermeiden. Alle iPhones schalten sich vorsichtshalber ab, häufig vor allem bei älteren Akkus.

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Darum leiden die Geräte unter der Hitze

Dass Hitze Smartphones und Tablets so gefährlich werden kann, liegt daran, dass in den Geräten empfindliche Bauteile eingesetzt werden. Vor allem der Akku und das Display reagieren sensibel auf Temperaturextremata.

In allen Smartphones kommen die sogenannten Lithium-Ionen-Akkus zum Einsatz, die am besten im Temperaturbereich um 20 Grad Celsius arbeiten. Denn im Inneren der Akkus befindet sich eine dickflüssige Substanz, das Elektrolyt. Die Lithium-Ionen wandern durch das Elektrolyt stetig vom Minus- zum Plus-Pol und erzeugen somit Spannung. Bei sehr großer Hitze verändert sich die Flüssigkeit im Inneren der Akkus, was Einfluss auf die Leistung der Batterie hat. Der Akku kann somit bei Hitze im Sommer schneller an Ladung verlieren. Im schlimmsten Fall bläht er sich sogar auf und nimmt unwiderruflich Schaden. Auch zur Explosion eines Akkus kann es bei starker und andauernder Hitze kommen. Ab etwa 60 Grad Celsius wird der Akku irreversibel beschädigt. Dann hält der Stromspeicher nicht mehr so lange und die Chemie verändert sich. Diese Temperatur lässt sich unglücklicherweise in Autos schnell erreichen – einmal beim Einkauf das Smartphone nicht aus dem Fensterbereich genommen, schon kann der Akku defekt sein.

Displays leiden im Sommer ebenfalls unter den hohen Temperaturen, wobei IPS- und TFT-Displays besonders anfällig sind. Denn bei diesen Displaytypen kommen sogenannte Flüssigkristalle zum Einsatz, die bei zu hohen Temperaturen Schaden nehmen können. Die Bildschirme altern mitunter schneller oder es machen sich Fehler in der Anzeige bemerkbar. Auch Displays mit Leuchtdioden sind nicht vor Hitze geschützt. Leuchtdioden kommen beispielsweise in OLED- bzw. AMOLED-Displays zum Einsatz.

Da die Displays an sich sehr dunkel bzw. schwarz sind, sammelt sich hier schnell große Hitze. im besten Fall liegt das Telefon deswegen auch mit der Rückseite nach oben auf Tischen oder Ablagen. Die Rückseite aus Glas / Porzellan / Metall reflektiert mehr Licht, schützt aber ebenfalls nicht vor Schaden!

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Handy im Sommer: 7 Tipps gegen den Hitze-Tod

Doch es gibt Möglichkeiten, Dein Handy im Sommer vor der Hitze zu schützen. Und das ohne gleich auf die Geräte verzichten zu müssen.

Tipp 1: Heiße Temperaturen meiden

Der erste Tipp klingt banal, ist aber durchaus sinnvoll: Meide im Sommer heiße Temperaturen. Lass Dein Handy auf der Picknick- oder Stranddecke nicht in der prallen Sonne liegen – weder mit Display- noch Rückseite nach oben. Die hohe Sonneneinstrahlung erhitzt das Smartphone in kürzester Zeit. Es hilft bereits, das Gerät mit einer Decke oder einem T-Shirt zu bedecken oder es mit genügend Luftzufuhr in der Tasche zu befördern. Hosentaschen gehen auch klar, blocken aber nicht die komplette Hitze.

Tipp 2: Handy nicht im Auto lagern

Das gleiche gilt natürlich auch für die Lagerung im Auto. Hier kann die Temperatur im Innenraum blitzschnell auf ein so hohes Niveau ansteigen, dass nicht nur Insassen, sondern auch elektrischen Geräten Gefahr droht. Jeden Sommer warnen die Rettungskräfte davor, dass die Temperaturen im Innenraum eines Autos selbst bei geöffneten Fenstern leicht auf bis zu 70 Grad ansteigen können. Und das auch in unseren Gefilden. Das ist jenseits von den Werten, die die Hersteller als Betriebstemperatur für Smartphones und Tablets angeben.

Daher gilt: Lagere Dein Handy im Sommer auf keinen Fall im Innenraum des Autos. Schon gar nicht auf dem Sitz oder etwa auf dem Armaturenbrett. Geht es nicht anders, dann lege das Smartphone oder Tablet in den Kofferraum. Hier zirkuliert die Luft besser als beispielsweise im Handschuhfach und es gibt auch keine direkte Sonneneinstrahlung. Außerdem sind Smartphone und Tablet hier auch vor neugierigen Blicken geschützt.