Smartphone-Sicherheit: Update-Geschwindigkeit der Hersteller im Vergleich

Wie lange brauchen verschiedene Hersteller, um Sicherheits-Updates an die eigenen Smartphones auszuliefern? Das hat ein Twitter-Nutzer umfangreich aufgearbeitet. iOS und Windows Mobile schlagen sich hervorragend, Android zeigte sich gemischt. Die Smartphone-Sicherheit ist stark davon abhängig, wie schnell neue Software-Versionen auf die Handys kommen.

HTC, Honor und OnePlus bilden das Schlusslicht

Die Fallstudie des Twitter-Nutzers SecX13 deckt zahlreiche Hersteller ab. Insgesamt überprüfte er die Update-Geschwindigkeit von 21 Herstellern. Die Ergebnisse zeigen dabei auf, welcher Hersteller Schwachstellen im System am schnellsten behebt. Die Ergebnisse sind dabei nicht unbedingt verwunderlich.

Als Gewinner geht Apple hervor: Rein von der Geschwindigkeit sind Sicherheitsupdates am schnellsten für alle Geräte verfügbar. Neue Software wird innerhalb eines Tages weltweit ausgespielt – das erzeugt sogar so viel Internetverkehr, dass sich Netzbetreiber vor jedem Update Sorgen um die Auslastung der eigenen Systeme machen. Apple bietet Sicherheitsupdates für Smartphones, die bis zu fünf Jahre alt sind. Das ist die einsame Spitze.

Auch fix dabei ist Microsoft mit dem mobilen Windows-System: Updates landen ebenfalls innerhalb von 24 Stunden bei allen Nutzern, völlig unabhängig vom Mobilfunkvertrag oder Land. Die Windows Phones bekommen für drei Jahre Sicherheits-Updates.

Auch Google und Essential erhalten Lob: Da beide auf ein rohes Android-System setzen, benötigen beide keine Zeit zur Anpassung der Patches an das entsprechende System. Sicherheitslücken wie Spectre oder Meltdown sind nach wenigen Tagen behoben und die neue Version schnell installierbar.

Gerade noch vertretbar ist die Update-Zeit von Nokia, Sony, Huawei, Samsung LG und einigen weiteren Herstellern. Die sogenannten Security-Bulletins von Android landen innerhalb von Wochen auf allen Smartphones der Produktreihe. Allerdings werden viele Geräte nur ein oder anderthalb Jahre mit entsprechenden Updates versorgt.

Smartphone-Sicherheit: Carrier-Updates großes Problem für Android

Einer der Hauptgründe für die lange Auslieferungszeit der Patches bei Android-Handys ist der Mobilfunkanbieter. Smartphones im Vertrag sind häufig erst sehr spät mit Updates versorgt. Das liegt daran, dass neue Sicherheits-Patches erst mit den Carriern abgesprochen werden müssen. Die Smartphone-Sicherheit hängt also enorm vom Mobilfunkanbieter ab.

12 von 19 Android-Produzenten benötigen mehr als ein Quartal, um unter Vertrag stehende Smartphones mit den neuesten Updates zu versorgen. Das ist für Kriminelle genügend Zeit, um allerlei Schindluder zu treiben. Und selbst die verbleibenden sieben Hersteller sind mindestens einen Monat mit der Auslieferung beschäftigt.

Google Go löst Update-Problematik (vielleicht)

Google verkündete jüngst einen Plan, wie die Carrier aus dem Update-Prozess entfernt werden könnten: Mit Android 8.0 kommt das neue abgespeckte Android mit dem Namen Google Go. Dieses Betriebssystem ist für günstige Smartphones optimiert und bringt nur die Basics mit. Gleichzeitig wird das Sicherheitsupdate-Programm aber automatisiert: Die Smartphone-Sicherheit hängt dann nicht mehr vom Hersteller und Carrier ab. Neue Software installiert sich ohne Zwischenschritte direkt auf betroffenen Geräten. Außerdem gibt es für Google Go eine zweijährige Update-Garantie.

Für Android-Nutzer – gerade Unternehmen – ist der automatisierte Prozess ein Segen. Statt wochen- oder monatelang auf Patches zu warten und darauf zu hoffen, dass keine Daten entwendet werden, kommt hier nun ein klein wenig mehr Sicherheit ins Spiel.