Sicherheitsfirma knackt iPhone X

Laut Insidern der Sicherheitsfirma Cellebrite soll es Ermittlern nun möglich sein, alle iPhone-Modelle zu knacken. Seit dem Release von iOS 11 im September hat es nicht lange gedauert. Nun können sich staatliche Institutionen Zugriff auf Apples Betriebssystem verschaffen. Das wird aber nicht ganz billig.

iOS 11 geknackt: Geheime Technik wird Polizeibehörden und Geheimdiensten angeboten

Es wäre vermutlich nicht das erste Mal, aber offiziell bestätigt wurde es nie: Durch die Sicherheitsfirma Cellebrite mit Sitz in Israel können Ermittler von staatlichen Behörden nun Zugriff auf alle iPhone-Modelle bekommen. Insider haben gegenüber Forbes preisgegeben, dass die Ingenieure es geschafft haben, die Verschlüsselungstechnik von iOS 11 zu umgehen – schneller als von Experten vermutet. Laut der Quelle arbeitete die Firma schon seit Monaten daran, einen Weg in iOS 11 zu finden. Ihre nicht offenbarte Technik bieten sie Strafverfolgungsbehörden und Privatermittlern weltweit an.

Eine weitere Quelle von Forbes aus dem Bereich der Polizeiforensik hat bestätigt, das Cellebrite versichert habe, das iPhone 8 knacken zu können. Der Informant nimmt deshalb an, dass das Gleiche auf für das iPhone X gelte. Die Verschlüsselungstechnik beider Modelle sei beinahe identisch. Dabei wurde Apple von Cellebrite Konkurrent Elcomsoft im September noch für die Sicherheit von iOS gelobt.

Behörden wollen Zugriff auf iPhones – Apple will das verhindern

Die Diskussion um das Recht von Polizeibehörden und Geheimdiensten auf die Entschlüsselung gemeiner Daten ist weltweit immer noch voll im Gange. Apple gehört eindeutig zu den Gegnern, was spätestens seit dem Streit über das iPhone des Attentäters von San Berdino deutlich sein sollte. Das FBI wollte Apple dazu zwingen, das iPhone zu entsperren, doch das Unternehmen weigerte sich. Apple legt viel Wert auf die Privatsphäre seiner Nutzer und behauptete, dass eine Entsperrung gar nicht möglich sei. Schlussendlich ist dem FBI der Zugang zum iPhone des Attentäters gelungen. Ganz oben auf der Liste, wer dabei als Helfer fungierte: Cellebrite. Aber das ist reine Spekulation.

Die Tatsache, dass Behörden Zugriffe auf iOS bekommen können, lenkt die Vermutung natürlich schnellstens darauf, dass sich auch Kriminelle diese Fähigkeit irgendwann zu Nutze machen könnten. Auch wenn Android im Gegensatz zu iOS das attraktivere und einfachere Ziel ist. Immerhin: 1,3 Millionen US-Dollar soll das FBI für einen iPhone-Hack gezahlt haben. Das sollte deutlich machen, dass das nicht zum alltäglichen Verfahren wird.