Sennheiser HD 4.50 BTNC im Kopfhörer-Test: Brillanter Ohrenschmaus

Der HD 4.50 BTNC von Sennheiser ist ein Over-Ear-Kopfhörer der mittleren Preisklasse, der sich wahlweise kabelgebunden oder per Bluetooth samt aptX-Support nutzen lässt. Da er sich dank flexibler Gelenke zusammenklappen lässt, eignet er sich auch gut als Reise-Kopfhörer. Dabei kommt Nutzern zugute, dass der HD 4.50 BTNC über aktive Geräuschunterdrückung, das sogenannte Active Noice Cancelling (ANC), verfügt. Im Test des HD 4.50 BTNC von Sennheiser haben wir uns den Kopfhörer näher angesehen. Wie er verarbeitet ist und ob er klanglich überzeugen kann, erfährst Du hier.

HD 4.50 BTNC von SennheiserQuelle: Rita Deutschbein / handy.de
Over-Ear-Kopfhörer Sennheiser HD 4.50 BTNC.
Sennheiser HD 4.50 BTNC zusammengeklapptQuelle: Rita Deutschbein / handy.de
So kompakt lässt sich der Sennheiser HD 4.50 BTNC zusammenklappen.

Sennheiser HD 4.50 BTNC im Kopfhörer-Test: Die Verpackung

Der Sennheiser HD 4.50 BTNC wird in einem schwarzen Karton geliefert, der nicht nur Hinweise auf die technischen Daten und Anschlüsse des Kopfhörers liefert, sondern Nutzern auch die kostenlose App CapTune ans Herz legt. Hierbei handelt es sich um eine Sennheiser-eigene App, mit der das Klangbild des Kopfhörers den eigenen Vorlieben entsprechend optimiert werden kann. Auf die CapTune-App gehen wir allerdings weiter unten im Test näher ein.

Zum Lieferumfang des HD 4.50 BTNC von Sennheiser gehört nicht nur der Kopfhörer selbst, sondern auch eine Kurzanleitung, ein Micro-USB-Ladekabel, ein 1,4 Meter langes Anschlusskabel Klinke auf Klinke sowie eine Tasche für den Transport. Denn der Kopfhörer lässt sich dank flexibler Gelenke zusammenklappen und somit kompakt verstauen. Allerdings ist die Tragetasche nicht gepolstert und bietet somit bei einem Sturz nahezu keinen Schutz – das hätte Sennheiser – vor allem unter Berücksichtigung des Preises – besser geschafft. Der Hersteller hat den HD 4.50 BTNC Anfang 2017 für eine UVP von 199 Euro auf den Markt gebracht. Mittlerweile ist der Over-Ear-Kopfhörer aber schon für 130 Euro zu haben.

Sennheiser HD 4.50 BTNC und dessen Zubehör.Quelle: Rita Deutschbein / handy.de
Das Zubehör des Sennheiser HD 4.50 BTNC: Micro-USB-Kabel, Klinken-Kabel, Anleitung und Tasche.

Design und Tragekomfort

Bei dem Sennheiser HD 4.50 BTNC handelt es sich um vergleichsweise große Over-Ear-Kopfhörer, die mit einem Gewicht von rund 240 Gramm aber dennoch recht leicht sind. Denn Sennheiser setzt auf Kunststoff als Material und verzichtet auch an den Gelenken auf eine Verstärkung aus Metall. Dadurch spart Sennheiser zwar an Gewicht, im Vergleich zu höherpreisigen Modellen wirken die Kopfhörer allerdings nicht ganz so hochwertig. Allerdings ist dies Meckern auf hohem Niveau, denn insgesamt kann die Verarbeitung des HD 4.50 BTNC im Test vollkommen überzeugen. Die Gelenke sind stabil und machen nicht den Eindruck als würde der Kopfhörer im Bereich des Klappmechanismus schnell kaputt gehen.

Die dominierende Farbe des HD 4.50 BTNC ist Schwarz. Unterbrochen wird die Farbgebung an einigen Stellen lediglich durch silberne Kunststoff-Einsätze mit dem Hersteller-Logo, die auf den ersten Blick wie Metall aussehen. Auch die Schaumstoff-Polster, die sich sowohl am höhenverstellbaren Bügel als auch an den beiden Ohrmuscheln befinden, sind in Schwarz gehalten. Statt auf Leder setzt Sennheiser dabei allerdings ebenfalls auf eine Kunststoff-Oberfläche. Hier zeigt sich, dass sich die Kopfhörer mit unter 200 Euro eher im mittleren Preissegment des Herstellers bewegen.

Sennheiser HD 4.50 BTNC aus KunststoffQuelle: Rita Deutschbein / handy.de
Die Sennheiser HD 4.50 BTNC sind aus Kunststoff gefertigt – inklusive der silbernen Absätze.

Durch die rutschfesten Polster sitzt der Over-Ear-Kopfhörer sehr sicher auf dem Kopf. Selbst das Tragen über mehrere Stunden stellt kein Problem dar, da die Ohrmuscheln das Ohr dank Polster bequem umschließen und dadurch sogar leichte Umgebungsgeräusche ausblenden. Das konnten wir auf einem 12-stündigen Übersee-Flug ausführlich testen. Lediglich Brillenträger könnten beim längeren Tragen der HD 4.50 BTNC Probleme bekommen, da die Ohrmuscheln hier auf Dauer auf die Brillenbügel drücken.

Bedienelemente aufs Wesentliche reduziert

An der rechten Ohrmuschel befinden sich die Bedienelemente des Kopfhörers sowie die Anschlüsse für den Klinkenstecker und das Micro-USB-Kabel zum Laden des internen Akkus. Die Verbindung über das optionale Klinkenkabel ist eine Alternative zum kabellosen Betrieb. Der Sennheiser HD 4.50 BTNC kann nämlich auch über Bluetooth 4.0 oder NFC mit dem Smartphone oder Musik-Player gekoppelt werden. Dabei merkt er sich bis zu acht Wiedergabegeräte und verbindet sich bei Erreichbarkeit automatisch.

Beim ersten Koppeln via Bluetooth brauchte der Sennheiser HD 4.50 BTNC im Kopfhörer-Test etwa vier Sekunden, bis die Verbindung hergestellt war. Der kabellose Betrieb klappt bei hervorragender Verbindungsqualität bis zu einem Abstand von etwa 10 Meter zum gekoppelten Gerät. Dann bricht die Verbindung ab.

Für die bequemere Bedienung gibt es direkt an der rechten Seite den Ein- und Ausschalter des Kopfhörers sowie eine Lautstärkewippe und eine Multifunktionstaste zum Überspringen, Starten und Stoppen der Musik-Tracks. Werden die Lautstärketasten im Plus- und Minus-Bereich gleichzeitig gedrückt, lässt sich das Noise Cancelling (NoiseGard) ein- bzw. ausschalten. Jede Taste ist unterschiedlich gestaltet, sodass sie sich leicht und zielgerichtet ertasten lässt.

Die Tasten des Sennheiser HD 4.50 BTNCQuelle: Rita Deutschbein / handy.de
Die Tasten und Anschlüsse an der rechten Ohrmuschel.

Eine zusätzliche Status-LED informiert Nutzer darüber, ob der der HD 4.50 BTNC angeschaltet und mit einem Gerät gekoppelt ist. Im Sennheiser HD 4.50 BTNC ist außerdem ein Headset integriert, mit dem Nutzer im Bluetooth-Betrieb auch Anrufe entgegen nehmen können. Das funktioniert über das schnelle Drücken der Multifunktionstaste.

Akkuleistung im Überblick

Im Sennheiser-Kopfhörer ist ein 600-mAh-Akku integriert, der sich per Micro-USB-Kabel aufladen lässt. Das schnelle Laden wird leider nicht unterstützt, sodass sich Nutzer beispielsweise vor Reiseantritt genügend Zeit nehmen sollten, um die Batterie aufzuladen.

Bis zu 19 Stunden gibt Sennheiser als Laufzeit für den HD 4.50 BTNC an. Dabei wurde der Akkubetrieb bei aktiviertem Bluetooth und NoiseGard gemessen. Ohne Noise Cancelling steigt die Laufzeit den Angaben nach auf bis zu 25 Stunden. Im Test konnten wir diesen Wert bestätigen. Je nachdem, mit welche Lautstärke wir den Kopfhörer betrieben haben, erreichten wir eine Laufzeit von zusammengerechnet 18 bis 20 Stunden. Das ist ein Wert, der sich durchaus sehen lassen kann und mit dem sich – wie in unserem Fall – auch ein 12-stündiger Flug gut überstehen lässt.

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Sennheiser HD 4.50 BTNC: Der Klang

Eines vorweg: Beim Klangbild ist es unerheblich, ob der Kopfhörer über Bluetooth, NFC oder Kabel mit dem Wiedergabegerät verbunden ist. Wir konnten im Kopfhörer-Test nahezu keinen Unterschied bei der Tonausgabe erkennen. Das erreicht Sennheiser sicherlich auch durch die Unterstützung des Standards Bluetooth aptX, der bei kabellosem Betrieb ein deutlich helleres und klareres Klangbild erzeugt. Hier sei allerdings gesagt, dass auch der Musik-Player, über den die Songs abgespielt werden, aptX unterstützen muss.

Der Sennheiser HD 4.50 BTNC bietet ein insgesamt ausgewogenes Klangbild, das mit sehr unterschiedlichen Musik-Genres gut zurechtkommt. Bei klassischer Musik überzeugt der brillante Sound, der einzelne Instrumente gut zur Geltung kommen lässt. Auch in höheren Tonlagen oder bei Streichern wie Violinen oder Cellos ist die Wiedergabe keinesfalls grell oder scheppernd, sondern angenehm ausgewogen. Die mittleren Tonlagen wirken hell und detailreich, was vor allem bei Gesangseinlagen positiv zum Tragen kommt, da diese klar und gut verständlich herausgearbeitet werden. Geht es in die tieferen Sequenzen oder hin zu eher basslastiger Musik, bleibt der HD 4.50 BTNC zurückhaltend, aber dennoch präsent. Am Bass-Gewitter, das manch andere Kopfhörer bieten, beteiligt Sennheiser sich nicht.

Sennheiser HD 4.50 BTNC im TestQuelle: Rita Deutschbein / handy.de
Die Sennheiser HD 4.50 BTNC im Test.

Leise Musik genießen Nutzer am besten mit aktiviertem Noise Cancelling. Sennheiser nennt dies NoiseGard. Hierbei werden störende und stumpfe Nebengeräusche herausgefiltert, wobei sich die Umgebungsgeräusche jedoch nicht in Gänze unterdrücken lassen. Die Filterung schafft Sennheiser durch den Einsatz eines digitalen Signalprozessors (DSP), der dumpfe Geräusche und Rauschen zuverlässig isoliert. Hinzu kommt die bereits gute Abschottung nach Außen mithilfe der dicken Ohrpolster, die die Ohren fest umschließen.

Allerdings konnten wir im Kopfhörer-Test bei aktivem NoiseGard leichte Einbußen bei der Klangqualität bestimmter Sequenzen feststellen. Sie wirkten zum Teil nicht mehr ganz so fein. Diese Unterschiede sind nur in direktem Vergleich hörbar und werden im Alltag bei durchgehender NoiseGard-Nutzung sicherlich kaum ins Gewicht fallen. Zumal der Vorteil der Geräuschfilterung hier klar überwiegt.

CapTune-App: Sennheisers Weg zur Musikverbesserung

Wer den Ton weiter anpassen möchte, dem bietet Sennheiser die hauseigene App CapTune an. Die App bietet diverse Möglichkeiten der Klangoptimierung, sei es durch manuelle Anpassungen oder durch voreingestellte Equalizer. Die Einstellungen lassen sich dabei sowohl bei kabellosem als auch kabelgebundenem Betrieb anwenden. Nutzer können beispielsweise den Bass verstärken, oder die optimale Musik-Richtung für die Wiedergabe wählen. Dabei steht eine lange Liste mit Genres wie Pop, Rock, Indie, Jazz und Co. zur Auswahl.

CapTune-App von SennheiserQuelle: Rita Deutschbein / handy.de
Mit der CapTune-App von Sennheiser lässt sich der Klang noch optimieren.

Den Musik-Player gibt es kostenfrei für Android und iOS. Er greift auf die Musik-Bibliothek des Smartphones zu und unterstützt alternativ auch den Musik-Streaming-Dienst Tidal. Die Wiedergabe von Google Musik, Amazon Music oder iTunes-Dateien ist derzeit aber noch nicht möglich. Das ist schade, da hier die über die App vorgenommenen Tonanpassungen nicht greifen.

CapTune
CapTune
Preis: Kostenlos
‎CapTune
‎CapTune
Preis: Kostenlos

Fazit des Sennheiser HD 4.50 BTNC Test

Der HD 4.50 BTNC von Sennheiser ist mit seinem Preis von aktuell rund 130 Euro* eines der mittelpreisigen Modelle des Herstellers. Dennoch müssen Käufer nicht auf Soundqualität verzichten. Der Over-Ear-Kopfhörer liefert durch allen Musik-Genres hinweg ein sauberes, angenehmes und gut zu hörendes Ergebnis. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der zuverlässigen NoiseGard-Funktion sowie auf aptX. Testsiegel Sennheiser HD 4.50 BTNCWer möchte, kann den Klang per CapTune-App noch anpassen. Allerdings hinterließ die App in unserem Kopfhörer-Test einen gemischten Eindruck, da die Einstellungen bei den gängigen Streaming-Diensten nicht greifen.

Der HD 4.50 BTNC lässt sich praktischerweise kabellos über Bluetooth oder NFC, aber auch per Klinke an das Wiedergabegerät anschließen. So sind Nutzer im Betrieb noch flexibler. Positiv ist die Akkulaufzeit, die je nach Lautstärke und bei aktiviertem Bluetooth und ANC bei 18 bis 20 Stunden liegt.

Abstriche müssen Käufer in dieser Preisklasse bei der Fertigung des Sennheiser HD 4.50 BTNC hinnehmen. Denn statt Metall und Leder besteht der Kopfhörer aus Kunststoff. Gerade bei den Gelenken kann es somit auf Dauer zu Abnutzungserscheinungen kommen. Zudem ist es zwar schön, dass Sennheiser eine Tasche für den Transport im Lieferumfang inkludiert hat. Diese ist aber sehr einfach gefertigt und ungepolstert. Somit bietet sie bei Stürzen keinerlei Schutz.

Pro – Sennheiser HD 4.50 BTNC

  • bequemer, sicherer Sitz
  • zusammenklappbar für Transport
  • Kabel und Tasche im Zubehör
  • sehr guter Sound mit ausgewogenen Höhen und Tiefen
  • erkennbarer, aber nicht dominanter Bass
  • Active Noice Cancelling
  • Anschluss per Kabel, Bluetooth (aptX) oder NFC
  • Solide Akkulaufzeit

Contra – Sennheiser HD 4.50 BTNC

  • Kunststoff statt Leder oder Metall
  • Tragetasche sehr einfach gearbeitet und nicht gepolstert
  • CapTune-App unterstützt kaum Streaming-Dienste
  • minimale Klang-Einbußen bei aktiviertem NoiseGard

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