Samsung Galaxy S9+ im Test : Neuauflage des S8+ mit starker Dual-Kamera

Prozessor und Speicher: Das Galaxy S9+ lässt die Muskeln spielen

Das Galaxy S9+ verfügt über eine Top-Rechenausstattung, da Samsung zum hauseigenen Filetstück greift, dem neuen Exynos-9810-Prozessor. Der Octa-Core-Chip taktet mit 2,7 GHz bzw. 1,9 GHz und kann auf satte 6 GB Arbeitsspeicher zurückgreifen. Typische Alltagsanwendungen bringen ihn kein bisschen aus der Ruhe. Selbst beim Zocken eines grafikintensiven 3D-Games wie Tekken, bleibt das Galaxy S9+ in unserem Test angenehm kühl. Die volle Power wirst Du vermutlich gar nicht abrufen. Messen lässt sich aber schon, wie viel PS das Smartphone wirklich unter der Haube hat.

Bei einschlägigen Benchmark-Tests übertrifft das Galaxy S9+ älteren Modelle aus eigenem Hause und denen des Wettbewerbs. Im Single-Core-Vergleich bei Geekbench 4.2 ist das Galaxy S9+ mit 3.747 Punkten fast doppelt so leistungsstark wie das nächstbeste Modell, in diesem Fall das Galaxy Note 8 (1.961 Punkte). In der Multi-Core-Disziplin von Geekbench ist das Galaxy S9+ mit 8.868 Punkten immerhin noch rund 50 Prozent schneller als das Note 8 (6477 Punkte). Im Benchmark von AnTuTu 7.0.4 schlägt das neue Galaxy-Gerät ebenfalls sämtliche Teilnehmer und ist mit 239.138 Punkten deutlich besser als der nächste Verfolger Honor View 10 (213.381 Punkte).

Beim Gaming-orientierten Benchmark 3DMark sieht das Gesamtbild etwas differenzierter aus. In der Disziplin namens Sling Shot Extreme Vulkan lässt das Galaxy S9+ mit einem Score von 2.955 alle Smartphones hinter sich. Allerdings setzt Samsung auch einen Schwerpunkt auf die Grafik-Schnittstelle Vulkan. Hingegen beim Test namens Sling Shot Extreme Unlimited, der die Grafik-Schnittstelle OpenGL ES 3.1 abklopft, muss das S9+ mit 3.413 Punkten gleich 17 Geräten den Vortritt lassen, schneidet aber immerhin noch besser ab als der direkte Vorgänger Galaxy S8+. Bei einem weiteren Test mit OpenGL fällt das Ranking ähnlich aus.

Beim internen Speicher bietet Samsung zwei Optionen. Los geht es mit 64 GB für Spiele, Musik, Filme und andere Dateien, was in der Oberklasse als Einstieg angemessen ist. Alternativ kannst Du auch zu einer Variante mit 256 GB greifen. Dazwischen gibt es nichts. Du musst aber nicht 100 Euro mehr für die größere Variante ausgeben. Mit einer Micro-SD-Karte kommst Du günstiger weg. Das Smartphone akzeptiert Speicherplättchen mit bis zu 400 GB und ist damit sehr zukunftssicher. Denn das ist eine Kapazität, die Anbieter wie SanDisk gerade erst in den Handel bringen.

Zwischenfazit Rechenhardware und Speicher

Über das Arbeitstempo des Galaxy S9+ musst Du Dir im Alltag keine Sorgen machen. Es gehört erwartungsgemäß zu den leistungsstärksten Handys, die jetzt und in den kommenden Monaten auf den Markt kommen. Wer viele Apps, Videos und Songs auf dem Handy speichern will, kommt mit 64 GB in der kleinen Variante möglicherweise nicht hin, kann aber üppig aufrüsten.

Software: So wie Android-Bedienung sein sollte

Auf dem Samsung-Smartphone läuft ab Werk Googles aktuelle Firmware Android 8.0 Oreo. Auf den kleinen Sprung auf 8.1 müssen Nutzer zum Start jedoch verzichten. Wie gewohnt, kleidet Samsung Android in eine eigene Oberfläche, die im Vergleich zum Vorgänger nur dezent verändert wurde.

Auffälligste Neuerung: Der Startbildschirm lässt sich nun auch in die Waagerechte rotieren. Ansonsten ist das Erlebnis von Samsungs Benutzeroberfläche auf gewohnt hohem Niveau, die Bedienung leicht und intuitiv. Unsere liebste Funktion sind die Querverlinkungen im Einstellungsmenü, die helfen, sich im überbordenden Funktionsumfang des Samsung Galaxy S9+ zurecht zu finden.

Von der Unart, den Speicher mit Bloatware zu verstopfen, hat sich Samsung längst gelöst. Stattdessen freuen wir uns über hochwertige Apps von Google und Microsoft.

Zwischenfazit Software

Die Oberflächenanpassung der Hersteller ist zwar ein Stück weit Geschmackssache. Aber ihr Handwerk verstehen die UI/UX-Designer bei Samsung auf jeden Fall. Die Bedienung ist flüssig, intuitiv und wird durch gute Benutzerhinweise erleichtert. Das Samsung S9+ zu bedienen, ist eine Freude.

Telefonie und Internet: Ein Kommunikationstalent erster Güte

Mit einem Smartphone zu telefonieren, rückt für viele Nutzer immer mehr in den Hintergrund. Wer das S9+ aber eben auch als mobilen Fernsprecher nutzt, erlebt eine erstklassige Sprachqualität. In unserem Test war die Verständlichkeit und Stimmwiedergabe sowohl bei Anrufen zu Handys als auch ins Festnetz einwandfrei.

Anrufe per Lautsprecher-Funktion waren jedoch  nur so lange angenehm für unsere Gesprächspartner, wie wir das Mobiltelefon nicht weiter als etwa 15 Zentimeter vom Mund entfernten. Bei einem Abstand von etwa 40 Zentimeter und einer Platzierung auf einem Holztisch waren wir viel zu leise zu verstehen. Für Konferenzsituationen ist die Freisprech-Funktion des S9+ daher nur eingeschränkt zu empfehlen.

Bei der Datenübertragung per Internet zeigt sich Samsung vorbildlich. Der LTE-Chip der Kategorie 18 ermöglicht so schnelle Transferraten, dass Du sie in Deutschland noch gar nicht ausreizen kannst. Mit WLAN bis hin zum ac-Standard sowie Bluetooth 5.0 ist auch der Kurzstreckenfunk auf dem aktuellen Stand.

Wer für Telefonie und Internet Tarife von zwei Anbietern kombinieren möchte, sollte zur DUOS-SIM-Variante greifen. Im Vergleich zur regulären Geräte-Version wird sie zwei SIM-Karten parallel betreiben können. In dem Fall hat die DUOS-SIM-Variante dann aber keinen Platz für eine Micro-SD-Karte.

Zwischenfazit Telefonie und Internet

Tolle Sprachqualität und leistungsstarker Internetanschluss machen das S9+ zu einem Oberklasse-Mobiltelefon im Wortsinne.