Exynos 9820: So gut ist Samsungs neuer Top-Prozessor

Samsung hat einen neuen Chipsatz vorgestellt, der künftig in Smartphones und Tablets der Oberklasse zum Einsatz kommen soll. Der SoC (System on Chip) nennt sich Exynos 9820 und könnte die neue Galaxy S10-Reihe antreiben, die für Februar 2019 geplant ist. Er verspricht eine sehr gute Performance, ist dank neuer Grafikeinheit auch fürs Gaming bestens geeignet und bringt besondere Eigenschaften mit, die die Kameras in den Geräten optimieren soll. Dabei ist der Exynos 9820 allerdings nicht ganz so kompakt wie die aktuelle Konkurrenz. Auch bei der NPU zeigt sich der Hersteller zurückhaltender.

Denn anders als der Huawei Kirin 980 oder der Apple A12 Bionic, die beide im derzeit kompaktesten Verfahren mit 7 nm gefertigt sind, handelt es sich beim Exynos 9820 um einen 8-nm-FinFET-Chip. Das macht den neuen Prozessor zwar zu dem derzeit kompaktesten Chipsatz von Samsung. Im Vergleich zu den beiden anderen SoCs hat er aber eine minimal größere Struktur. Dank neuen Sicherheitskomponenten, zu denen auch der Secure Key Manager gehört, bietet der Chip mehr Sicherheit. Persönliche Daten speichert er isoliert und lokal ab.

[article_box articles=“13398″]

Exynos 9820 mit Tri-Cluster-Struktur

Insgesamt acht Kerne stecken im Exynos 9820, wobei Samsung auf einen Tri-Cluster-Aufbau setzt. Denn zwei Kerne des Octa-Core-Chips sind nicht näher benannte Custom-CPUs der vierten Generation, die von Samsung stammen. Bei den übrigen Kernen handelt es sich um einen Dual-Core aus zwei Cortex A75-Kernen von ARM sowie einem Quad-Core aus vier Cortex-A55-Kernen.

Im Vergleich mit dem Vorgänger Exynos 9810 soll der Exynos 9820 bis zu 15 Prozent mehr Leistung bieten. Möglich macht das ein sogenannter Multi-Core-Boost, der die Zusammenarbeit mehrerer Kerne optimiert. Zudem verfügen die Custom-CPUs der vierten Generation über einen optimierten Speicher-Zugriff und eine verbesserte Architektur, die die Single-Core-Leistung, also die Performance der einzelnen Kerne, um bis zu 20 Prozent verbessern soll. Dabei arbeitet der SoC laut Samsung bis zu 40 Prozent energieeffizienter als die frühere Generation.

KI-Unterstützung, bessere Grafik und schneller Speicherzugriff

Neben den acht Kernen gibt es auch eine NPU, eine Neural Processing Unit. Hierbei handelt es sich um die Basis der künstlichen Intelligenz (KI). Anders als erwartet hat Samsung sich allerdings für eine reguläre NPU statt der neuen Dual-NPU entschieden. Letztere kommt beispielsweise im Kirin 980 zum Einsatz und erlaubt eine noch fortgeschrittenere und vor allem schnellere KI-Unterstützung. Die GPU bildet die Mali-G76 MP12. Bis zu 40 Prozent mehr Leistung und eine bis zu 35 Prozent bessere Energieeffizienz verspricht die neue Grafikeinheit. Auch der Speicherzugriff soll schneller werden. Denn der SoC unterstützt UFS 3.0. Im Vergleich zum bisher häufig genutzten UFS 2.0-Speicher verdoppelt der neue Speicher die Datenraten.

[article_box articles=“21858″]

Für den Anschluss ans Internet bringt der Exynos 9820 auch ein neues LTE-Modem mit. Dieses unterstützt dank LTE Cat. 20 bis zu 2 GBit/s im Downstream und bis zu 316 MBit/s im Upstream. Interessant sind diese Datenraten vor allem für Märkte außerhalb Deutschlands, in denen höhere Datenraten als hierzulande möglich sind. Bei uns bietet Vodafone mit maximal 500 MBit/s im Downstream die aktuell höchste Datenrate an.

Die Daten des Exynos 9820-ProzessorsQuelle: Samsung
Exynos 9820 von Samsung: Die Specs des neuen Prozessors.

Exynos 9820 unterstützt 8K-Videos

Interessant ist auch die Unterstützung von 8K-Videos, die der Exynos 9820 bietet. Sie lassen sich mit bis zu 30 fps aufnehmen. Videos in 4K (UHD) sind mit bis zu 150 fps möglich. Dabei unterstützt der neue Chip Multi-Format-Codecs (MFC) und bis zu fünf Kamera-Sensoren, einschließlich eines IR-Sensors.

Wann der neue Chipsatz von Samsung erstmals in einem Gerät eingesetzt wird, bleibt abzuwarten. Ein heißer Kandidat könnte das kommende Flaggschiff sein, also das nächste große Oberklasse-Smartphone. Erwartet wird das Galaxy S10 allerdings erst im Februar 2019.

[article_box articles=“12391″]