Polaroid Mint im Test: Kompakter Drucker für bleibende Erinnerungen

Bilder drucken ohne Tintenpatrone

Der Druck der Mini-Bilder erfolgt innerhalb von wenigen Sekunden. In unter einer Minute hält der Nutzer sein ausgedrucktes Hochglanz-Farbfoto im Format 2″ x 3″ (5,08 cm x 7,62 cm) in der Hand. Der besondere Clou: Das Fotopapier besitzt eine Abziehfolie zum direkten Aufkleben der Ausdrucke.

Der Druck selbst erfolgt per Zero-Ink-Technologie und somit ohne Tintenpatronen oder weiteres Druckerzubehör. Die Farbe zum Druck befindet sich bereits im von Polaroid patentierten Zink-Papier selbst. Innerhalb von nur 30 Sekunden wird während des Druckvorgangs eine Mischung aus Kristallen in den Grundfarben Zyan, Gelb und Magenta, die in einer Schutzbeschichtung verborgen sind, durch Wärmeimpulse aktiviert. Laut Polaroid sind allein auf einem 5 x 7 cm großem Foto 100 Milliarden Kristalle enthalten. Doch wie gut und originalgetreu die Kristalle beim Druck tatsächlich aktiviert werden, zeigt sich erst im Test.

Die Fotoqualität im Check

Für den finalen Test haben wir knapp 30 Fotos ausgedruckt. Darunter waren Portrait,- aber auch Landschaftsaufnahmen. Auffällig war: Ist ein Bild bereits auf dem Smartphone perfekt ausgeleuchtet, nicht zu hell und nicht zu dunkel z.B. ein Portraitfoto im Freien bei Sonnenlicht, so ist auch das Druckergebnis sehr zufriedenstellend. Etwas schwer tut sich der Smartphone-Drucker mit Bildern, die eher etwas schlechter ausgeleuchtet sind. Erscheinen diese auf dem Smartphone noch als ein guter Schnappschuss vom Partyabend, so wirken sie ausgedruckt oftmals zu dunkel. Hier lohnt es sich, die Helligkeit manuell vor dem Ausdrucken nochmal etwas nach oben zu schrauben.

Ausdruck Polaroid Mint Drucker - Vergleich HelligkeitQuelle: Katharina Schell / handy.de
Oben ist das Bild unbearbeitet und etwas zu dunkel. Unten ist das Bild vorher hinsichtlich der Helligkeit etwas angepasst und stimmiger.

Ebenso ist uns aufgefallen, dass Blau- und Lila-Töne oftmals zu sehr verschwimmen. Eine Schrift, die auf dem Smartphone noch als lila definiert war, erschien auf dem Druck eher als Blau. Als wir das Bild dann ein zweites Mal druckten, war die Schrift hingegen weniger Blau, sondern deutlich violetter wie von uns auch anvisiert.

Vergleich Schriftfarbe - Ausdruck Polaroid MintQuelle: Katharina Schell / handy.de
Im oberen Bild im direkten Vergleich zum Unteren gut zu erkennen: Hier sieht die Schrift eher Blau aus, obwohl bei beiden Ausdrucken eine lilafarbende Schriftart wie im unteren Bild gewählt wurde.

Insgesamt fällt unser Fazit zur Bildqualität aber dennoch sehr positiv aus. Denn die Farben sind sehr satt und auch die Druckqualität hinsichtlich der Schärfe ist für das Bildformat absolut ausreichend und sehr zufriedenstellend. Stimmt die Qualität des Fotos auf dem Smartphone, so wirkt auch das ausgedruckte Bild nicht pixelig. Ebenso kann das Bild direkt verwendet oder verschenkt werden, da das Fotopapier wischfest ist.

Was jedoch jedem Fan der mobilen Fotodruckerei bewusst sein sollte ist, dass dies auf die Menge gesehen, keine günstige Angelegenheit ist. Das Zink-Papier ist im 20-er, 30-er und 50-er Pack erhältlich. Ein Bild kostet knapp 50 Cent, da die Preise zwischen 10 und 25 Euro liegen*.

Akkulaufzeit: Ausreichend, aber nicht wie versprochen

Mit einer Kapazität von 900 mAh verspricht Polaroid den Druck von bis zu 50 Fotos pro Akkuladung. Das Vorgängermodell Polaroid ZIP besitzt “nur“ einen 500 mAh großen Akku, der bis zu 25 Ausdrücke schaffen soll. Im Test haben wir mit dem vollgeladenen Polaroid Mint jedoch nur 27 Bilder mit einer Akkuladung drucken können. Das ist an sich für einen mobilen Drucker vollkommen ausreichend, aber bei weitem nicht das, was Polaroid verspricht. Wieso der Akku so schnell war, lässt sich nur mutmaßen.

Eine Vermutung unsererseits wäre, dass sich die bis zu 50 Drucke, die Polaroid angibt, auf direkte Ausdrucke ohne Bearbeiten beziehen. In unserem Test hingegen haben wir verschiedene Filter, Sticker, Schriften, Rahmen und Co. ausprobiert, während der Drucker ebenfalls mit dem Android-Smartphone verbunden war. Gut möglich also, dass die Konnektivität des Druckers zum Smartphone während der Bearbeitungszeit ebenfalls stark die Akkulaufzeit beeinträchtigt hat. Aber dennoch: Selbst wenn dem so wäre, dürfte der Akku mit fast doppelt so viel mAh wie sein Vorgänger nicht nur die etwa die Hälfte der versprochenen Ausdrücke hergeben. Das erneute Aufladen des nicht austauschbaren Akkus dauert ca. zwei Stunden.

Fazit: Perfekt für den schnellen Einsatz unterwegs

Keine Frage: Mit dem Polaroid Mint kannst Du Deinen Freunden oder der Familie ein Lächeln auf die Lippen zaubern! Wer Drucker dieser Art nicht kennt, wird ihn jedem Fall überrascht rein schauen, wenn Du plötzlich eine „Powerbank“ aus der Tasche ziehst, die nach ein paar Minuten Geräusche macht und das Selfie ausspuckt, das Du mit Deiner Freundin gerade erst aufgenommen hast. So erging es zumindest uns des Öfteren während des Tests. Und genau das ist auch das beste Anwendungsszenario für den kleinen mobilen Drucker. Ob bei der Familienfeier, dem Wochenend-Trip mit dem Partner oder zur Weihnachtsfeier der Firma: Der Polaroid Mint sorgt für bleibende Erinnerungen – nicht nur in Deinem Kopf. Er ist kompakt und leicht genug, dass man ihn auch tatsächlich mitnimmt und das ausgedruckte Format ideal, um es an Freunde, Familie oder andere liebe Menschen zu verteilen.

Mit etwas Erfahrung, welche Bilder besonders gut zum Druck geeignet sind, ist auch die Bildqualität sehr stimmig. Mit einer Akkuladung konnten wir im Test 27 Bilder drucken, die bearbeitet wurden. An sich eine völlig ausreichende Anzahl an Fotos, wenn man unterwegs ist. Leider erfüllt dies jedoch nicht die anvisierten bis zu 50 Drucke, die Polaroid angibt.

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Eine Frage des Preises

Ist dies ein Argument, den neuen Polaroid Mint nicht zu kaufen? Jain. Hinsichtlich der Qualität, Funktionalität und Bedienbarkeit ist der Drucker wirklich zu empfehlen. Neben der optischen Veränderung zum Vorgänger Polaroid ZIP ist jedoch der deutlich größere Akku und das damit verbundene Versprechen einer längeren Laufzeit, das Hauptargument für den Kauf des neuen Modells. Während der CES 2019 in Las Vegas haben wir von einer Polaroid-Mitarbeiterin nochmals bestätigt bekommen, dass die Druckqualität im Vergleich zum Vorgänger unverändert sei. Wenig verwunderlich, denn schließlich drucken beide Drucker mit der gleichen Zero-Ink-Technologie. Das Zink-Papier kann für beide Drucker genutzt werden.

Daher müssen sich potenzielle Käufer am Ende eher die Frage stellen, ob ihnen ein neues Design und eine offenbar doch nur leicht verbesserte Akkulaufzeit, einen Aufpreis von derzeit (Stand Januar 2019) knapp 15-30 Euro wert ist. Denn der Polaroid Mint kam im Herbst 2018 mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von rund 130 Euro auf den Markt. Mittlerweile bekommt man den Drucker im Netz bereits ab rund 115 Euro*. Auch wenn die Akkulaufzeit nicht wie versprochen erscheint, lohnt sich für diesen Marktpreis der Griff zum neueren Modell. Denn der ältere Polaroid ZIP kostet ebenfalls noch knapp 100 Euro*.

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