OnePlus 6T Test: Diese Neuerungen bringt das T

Kamera: Identische Hardware mit neuen Software-Features

Im OnePlus 6T kommt die gleiche Kamera-Hardware zum Einsatz, die bereits beim Vorgänger zu finden war. Angepasst hat OnePlus lediglich die Software, die neue Funktionen bekommen hat. So gibt es nun einen neuen Nachtmodus, der als Update allerdings auch für das OnePlus 6 ausgeliefert wird. Auch die Qualität von Selfies soll laut Hersteller besser sein.

Dual-Kamera des OnePlus 6TQuelle: Rita Deutschbein / handy.de
Die Dual-Kamera des OnePlus 6T auf der Rückseite.

Als Basis findet sich im OnePlus 6T eine Dual-Kamera mit einem 16- und einem 20-Megapixel-Sensor, wobei sich auf dem 16-Megapixel-Hauptsensor ein optischer Bildstabilisator (OIS) für Bilder ohne Verwacklungen befindet. Beide Sensoren haben eine f/1.7-Blende, die auch in dunkler Umgebung viel Licht aufnehmen kann. Videos lassen sich weiterhin maximal in 4K und mit bis zu 60 fps aufnehmen. Auch Super-Zeitlupen-Aufnahmen in FullHD und mit maximal 240 fps sind möglich.

Die Kamera lässt sich entweder über den Klick auf das App-Symbol oder aber per Doppelklick auf die Power-Taste des Smartphones starten. Durch diesen Schnellstart ist die Kamera sofort einsatzbereit, was gut für spontane Fotoaufnahmen ist.

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Hauptkamera: Fotoergebnisse im Detail

Wie schon beim OnePlus 6 sind die Bildergebnisse, die die Dual-Kamera erzielt, auch beim OnePlus 6T gut. Sowohl Schärfe als auch Weißabgleich stimmen und das Fokussieren und Auslösen klappt dank optimierter Software sogar noch einen Tick schneller als beim Vorgänger.

Dank zuverlässigem HDR gelingen Bilder auch bei schwierigen Lichtverhältnissen. So haben wir folgende Aufnahme am Potsdamer Platz in Berlin beispielsweise mit direktem Gegenlicht aufgenommen, das den Kontrollblick über das Displays quasi unmöglich machte. Es handelt sich somit fast um eine Zufallsaufnahme. Trotz des starken Gegenlichts sind die Lichtverhältnisse im Foto ausgewogen. Es zeigen sich scharfe Kontraste, die vor allem beim Schriftzug „Bahnhof Potsdamer Platz“ auffallen. Auch die natürlichen Farben und die klar voneinander abgetrennten Konturen können überzeugen.

Tageslicht-Aufnahme am Potsdamer Platz mit dem OnePlus 6TQuelle: Rita Deutschbein / handy.de
Bei Tageslicht zeigen sich scharfe Kontraste und natürliche Farben.
Tageslichtaufnahme mit OnePlus 6TQuelle: Rita Deutschbein / handy.de
Aufnahme bei Tageslicht im Automatik-Modus des OnePlus 6T.

Neuer Nachtmodus

Gespannt waren wir im OnePlus 6T Test aber vor allem auf den neuen Nachtmodus, der nun als Alternative zum Automatik-Modus zur Verfügung steht. Ist der Nachtmodus aktiviert, nimmt das OnePlus 6T unmittelbar hintereinander mehrere Bilder auf und fügt sie zu einem Gesamtergebnis zusammen. Daher dauert die Aufnahme auch etwas länger. In dieser Zeit muss das OnePlus 6T ruhig gehalten werden, um Verwacklungen zu vermeiden. Auch Autos oder Menschen, die sich während der Aufnahme im Bildbereich bewegen, können das Endergebnis negativ beeinflussen und zu Ghosting-Effekten führen.

Durch das Zusammenlegen mehrerer Aufnahmen sind im Nachtmodus deutlich mehr Details sichtbar. Allerdings werden beleuchtete Bildbereiche zumeist übersteuert angezeigt. Die Lichtquellen verschwimmen hierbei und Details sind weniger gut erkennbar. Sollen also Bilder bei Dunkelheit gemacht werden, bei denen mehrere Lichtquellen mit eingefangen werden, empfehlen wir statt des Nachtmodus den klassischen Automatik-Modus zu nutzen. Zudem werden die Farben im Nachtmodus nicht ganz so natürlich wiedergegeben. Vielmehr wirkt das Motiv bräunlicher. Anbei zwei Beispiele:

OnePlus 6T: Aufnahme vom Berliner Dom im NachtmodusQuelle: Rita Deutschbein / handy.de
Nachtaufnahme vom Berliner Dom. Aufgenommen im speziellen Nachtmodus mit dem OnePlus 6T.
OnePlus 6T: Nachtaufnahme vom Berliner DomQuelle: Rita Deutschbein / handy.de
Nachtaufnahme vom Berliner Dom. Aufgenommen im Automatik-Modus mit dem OnePlus 6T.

Ist wenig Licht vorhanden leistet der Automatik-Modus ebenfalls gute Dienste – vor allem bei Motiven, die nicht so weit weg sind. In einer schummrigen Bar haben wir folgendes Foto gemacht. Der Fokus liegt hierbei vor allem im vorderen Bildbereich, der Hintergrund mit den verschiedenen Flaschen wirkt deutlich verschwommener. Details und Schärfe hat die Kamera des OnePlus 6T aber sehr zufriedenstellend eingefangen.

Aufnahme in Bar mit OnePlus 6TQuelle: Rita Deutschbein / handy.de
Im Schummerlicht einer Bar ist vor allem im vorderen Fokusbereich eine gute Bildschärfe erkennbar. Im hinteren Bildbereich verschwimmen die Elemente dafür deutlich.

 

Frontkamera: Fotoergebnisse im Detail

Für Selfies gibt es eine 16-Megapixel-Frontkamera mit f/2.0-Blende. Ein Bokeh-Effekt wird also nur über die Software realisiert. Einen LED-Blitz bietet die Frontkamera nicht. Hier muss der Display-Blitz zur Ausleuchtung genügen. Zudem verwendet der Hersteller bei der vorderen Kamera nur eine elektronische statt eine optische Bildstabilisierung. Das zeigt sich leider während der Aufnahme. Bei unseren Testselfies reichten kleinste Bewegungen, um das Bild unscharf darstellen zu lassen. Selbst bei ruhiger Handhaltungen haben wir im OnePlus 6T Test etwas festgestellt: Der rechte Bildbereich eines Selfies ist stets etwas unschärfer als der linke Bildbereich. Das Phänomen ließ sich bei allen Portrait-Aufnahmen reproduzieren. Woran das liegt, darüber können wir nur spekulieren.

Selfie mit dem OnePlus 6TQuelle: Rita Deutschbein / handy.de
Selfie zeigt eine leichte Unschärfe im rechten Bildbereich.
Portraitaufnahme mit dem OnePlus 6TQuelle: Rita Deutschbein / handy.de
Auch diese Portraitaufnahme mit dem OnePlus 6T ist im rechten Bildbereich leicht unscharf.

Positiv anzumerken ist jedoch die Farbdarstellung. Der Hautton wirkt natürlich und die Struktur der Haare wird fein herausgearbeitet. Auch wird das Bild zu den Rändern hin kaum dunkler, wirkt insgesamt also sehr ausgewogen.

Akku ist größer geworden

Die Kapazität des Akkus hat OnePlus von 3.300 mAh auf 3.700 mAh erhöht. Das klingt erst einmal gut. Doch müssen wir bedenken, dass auch die Displaygröße beim OnePlus 6T gewachsen ist, wodurch der Strombedarf etwas ansteigt. OnePlus selbst spricht deshalb von einer dem Vorgänger sehr ähnlichen Laufzeit. Das haben wir natürlich in unserem Akkutest genauer geprüft. Unser Test setzt sich aus zwei Teilen zusammen. Wir starten mit einer achtstündigen Intensivnutzung, in der wir jeweils 30 Minuten lang folgende Anwendungen durchlaufen lassen:

  • Internet-Nutzung über den vorinstallierten Browser, in diesem Fall Chrome
  • Telefonat über 3G
  • Spielen von Mario Run
  • Streamen eines HD-Videos bei maximaler Displayhelligkeit
  • Streamen von Musik
  • Surfen in sozialen Netzwerken wie Facebook
  • Nutzung der Kamera

Es folgen 16 Stunden Standby-Zeit, in der das Smartphone überwiegend ruht und nur ab und zu in die Hand genommen wird.

Ergebnisse im Akkutest

Am Ende konnte die Laufzeit überraschen. Nach unserer achtstündigen Intensivnutzung stand beim OnePlus 6T noch eine Akkustand von 72 Prozent auf der Anzeige. Beim Vorgänger waren es nur 66 Prozent. Nach 16 weiteren Stunden im Standby sank die Akkuladung des OnePlus 6T auf einen Abschlusswert von 64 Prozent im Akkutest, das OnePlus 6 stoppte bei 60 Prozent. Somit schneidet das aktuelle Testgerät im Schnitt 4 bis 6 Prozentpunkte besser ab als sein Vorgänger.

Hier die Ergebnisse im Überblick:

Akkutest OnePlus 6T nach 8hQuelle: Rita Deutschbein / handy.de
Akkuladung des OnePlus 6T nach 8 Stunden Intensiv-Nutzung.
Akkutest OnePlus 6T nach 24hQuelle: Rita Deutschbein / handy.de
Akkuladung des OnePlus 6T nach 24 Stunden Nutzung.

Ist der Akku leer, lässt er sich mittels Schnellladetechnik von OnePlus zügig aufladen. Das kabellose Laden per Induktion unterstützt das Smartphone aber weiterhin nicht.

Fazit des OnePlus 6T Test

Da wir das OnePlus 6 im Test bereits intensiv unter die Lupe nehmen konnten, war uns das neue Smartphone auf Anhieb vertraut. Denn im OnePlus 6T Test zeigte sich, dass der Hersteller vor allem im Inneren bei der Software kleine Veränderungen vorgenommen hat. Die äußere Form ist hingegen nahezu gleich geblieben. Die wohl größte Veränderung hat das Display erfahren, das dank Waterdrop-Notch nun noch ausladender ist. Außerdem ist unter diesem nun der Fingerabdrucksensor zu finden, der von der Rückseite nach vorne gewandert ist.

Testnote OnePlus 6TLeistungsmäßig ist das OnePlus 6T auf dem gleichen Niveau wie der Vorgänger. Denn wieder verwendet der Hersteller den Snapdragon 845 sowie wahlweise 6 oder 8 GB RAM. Positiv macht sich hier allerdings der Smart Boost bemerkbar, der häufig genutzte Apps etwas schneller starten lässt. Auch bei der Kamera gibt es kleine Software-Anpassungen. Der Nachtmodus zum Beispiel erlaubt auch bei Dunkelheit gute Aufnahmen. Bei den Selfies konnten wir hingegen keinen großen Qualitätsanstieg im Vergleich zum OnePlus 6 feststellen. Dafür hält das OnePlus 6T dank größerem Akku etwas länger im Betrieb durch.

Das ist neu beim OnePlus 6T

Insgesamt gibt es beim OnePlus 6T folgende Neuerungen im Vergleich zum Vorgänger:

  • größeres 6,41 Zoll OLED-Display mit Waterdrop-Notch
  • größerer Akku mit 3.700 mAh
  • OxygenOS mit Android 9.0 Pie
  • Neue Kamera-Software für bessere Nachtaufnahmen und Selfies
  • Fingerabdrucksensor unterm Display
  • Smart Boost für schnelleren App-Start

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Pro

  • Leistungsstark dank Snapdragon 845 und 8 GB RAM
  • Smart Boost für schnellen App-Start
  • OLED-Display mit guter Darstellung
  • Verkleinerte Waterdrop-Notch für mehr Displayfläche
  • Aktuelles System auf Basis Android 9 Pie
  • Gestensteuerung und Dark Mode
  • neuer Nachtmodus für mehr Details bei Nachtaufnahmen
  • Akku etwas ausdauernder

Contra

  • keine Speichererweiterung
  • fehlende Klinkenbuchse
  • nur Mono-Lautsprecher
  • keine feststellbare Verbesserung von Selfies
  • maximale Displayhelligkeit wurde reduziert

Preise und Alternativen

Das OnePlus 6T ist seit dem 6. November im Shop des Herstellers und auf Amazon erhältlich. Mit einem Preis von 549 Euro ist die Basisversion mit 6 GB und 128 GB am günstigsten. Die UVP für das Modell mit 8 GB RAM und 128 GB Speicher beträgt 579 Euro und liegt damit 10 Euro über der UVP des Vorgängers. Das Modell mit 256 GB Speicher kostet 50 Euro mehr, also 629 Euro.

Die genannten Preise werden aktuell auch von Amazon* verlangt. Hier findest Du das OnePlus 6T in der von uns getesteten Ausführung mit 8 GB RAM und 128 GB Speicher somit für 579 Euro. Eine Alternative, um etwas Geld zu sparen, ist das OnePlus 6 als direkter Vorgänger. Dieses Modell kostet bei Amazon 548 Euro und bringt die gleiche Speicher-Ausstattung mit. Ein Update auf Android 9 Pie hat es bekommen und auch der Nachtmodus wird per Update ausgeliefert. Andere Flaggschiffe kosten mitunter deutlich mehr, wenn sie nicht mittlerweile schon etwas im Preis gesunken sind. So wird auch das Huawei P20 Pro in Kürze mit Android 9 Pie versorgt und bietet sogar eine Triple-Kamera, die zu den besten ihrer Art gehört. Für das P20 Pro zahlst Du bei Amazon derzeit nur noch 619,99 Euro statt der ursprünglichen 899 Euro UVP.

* Per Mausklick gelangst Du direkt zur Website des Anbieters. Durch Anklicken wird ggf. eine Vergütung an unser Unternehmen erfolgen.

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