
Quelle: Rita Deutschbein / handy.de
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Mit dem OnePlus 6 hat OnePlus seit Mitte Mai ein neues Top-Smartphone im Angebot. Es besitzt ein Fullview-Display inklusive Notch und hat – anders als der Vorgänger OnePlus 5T – keine Metall-Rückseite, sondern eine Rückseite aus Glas. Käufer können beim Smartphone zwischen drei Farben und unterschiedlicher Speicherausstattung wählen. Wie sich das OnePlus 6 im Alltag schlägt, haben wir im Test geprüft.
Design und Verarbeitung
Das OnePlus 6 ist nicht aus Metall, sondern aus Glas gefertigt. Als Schutz vor Brüchen und Kratzern hat OnePlus eine Hülle aus Silikon beigelegt, die sehr gut auf das Smartphone passt. Zudem wurde sowohl die Display- als auch die Rückseite mit Corning Corilla Glass 5 überzogen. Die Version Mirror Black macht ihrem Namen alle Ehre und spiegelt stark. Die ebenfalls schwarze Ausführung unseres Testgerätes in Midnight Black ist gedämpfter und schimmert leicht. Als Kontrast zu den beiden schwarzen Modellen gibt es auch eine Variante namens Silk White. Das milchige Weiß schimmert beinahe wie Perlmutt und hat Akzente in Gold.
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Wie Glas fühlte sich die Oberfläche unseres Testgerätes aber nicht an. Und sie sieht auch nicht so aus. Vielmehr wirkt das Material beim Modell in Midnight Black fast wie Keramik. Es ist matt, was eine erfreuliche Abwechslung zu all den hochglänzenden Smartphones auf dem Markt ist. Fettfinger machen sich zwar auch auf der eher samtenen Oberfläche bemerkbar, doch fallen sie deutlich weniger auf. Dadurch wirkt das Smartphone nicht so schnell schmuddelig.
Die Verarbeitung des OnePlus 6 ist sehr gut. Spalten zwischen den Komponenten, unsaubere Kanten oder scharfe Übergänge an den Rändern gibt es nicht. Im Gegenteil. Durch die abgerundeten Seiten liegt das OnePlus 6 trotz seines eher großen Formats gut und sicher in der Hand. Wasserfest ist das Smartphone jedoch nicht. Kleine Tropfen – beispielsweise durch Regen – machen dem OnePlus 6 zwar nichts aus. Dennoch solltest Du ein Tauchbad vermeiden.
Alert-Slider mit neuer Position
Die Position des Alert-Sliders, oder Alarm-Schiebereglers, hat OnePlus beim Smartphone angepasst. Bislang befand sich der Alert-Slider am linken Gehäuserand, nun ist er nach rechts gewandert. OnePlus hat damit nach eigener Aussage Feedback der Nutzer umgesetzt, die sich den Seitentausch aufgrund einer besseren, einhändigen Bedienung gewünscht haben. Und noch etwas ist anders: Wird der Button betätigt, öffnet sich nicht mehr die gesamte Benachrichtigungsleiste. Stattdessen zeigt nur ein kleines Symbol im oberen Displaybereich an, ob der Klingelton oder die Vibration eingeschaltet ist, oder das Smartphone lautlos gestellt ist.
Sonstige Tasten und Anschlüsse
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Direkt unter dem Alert-Slider befindet sich auf der rechten Seite die Power-Taste. Auf der gegenüberliegenden linken Seite wurde hingegen die Lautstärkewippe positioniert. Auch der Slot für den SIM-Karten-Schlitten mit Platz für zwei Nano-SIMs ist hier zu finden. Platz für eine Speicherkarte gibt es nicht. Sowohl die Power-Taste als auch die Lautstärkewippe sind gut zu erreichen und haben einen angenehmen Druckpunkt.
Anders als so einige andere aktuelle Smartphones, bringt das OnePlus 6 noch eine Klinkenbuchse zum Anschluss herkömmlicher Kopfhörer mit. Diese befindet sich an der unteren Schmalseite des Gerätes. Daneben sind ganz klassisch die USB-C-Buchse sowie der Lautsprecher zu finden. In vollkommen neuem Stil zeigt sich hingegen die Rückseite. Das liegt vor allem an der Dual-Kamera, deren beiden Sensoren beim OnePlus 6 nicht mehr nebeneinander, sondern untereinander angeordnet sind. Auch der Fingerabdrucksensor hat sich leicht verändert und zeigt sich nun etwas eckiger als bisher.
Das OnePlus 6 hat sich im Design im Vergleich zum Vorgänger etwas verändert. Die Sensoren der rückseitigen Dual-Kamera sind nun untereinander positioniert und der Fingerabdrucksensor etwas eckiger. Zudem besteht die Rückseite nun aus Glas, fühlt sich aber fast wie Keramik an. Beim Modell Midnight Black ist sie matt, was uns sehr gut gefällt. Im Gegensatz zu hochglänzenden Smartphones bleiben auf dem OnePlus 6 nicht so schnell Fingerabdrücke haften. Die Tasten sind allesamt gut erreichbar und haben einen angenehmen Druckpunkt. Auch sonst ist die Verarbeitung des OnePlus 6 sehr gut.
Display mit Notch
Das OnePlus 6 bietet mit seinem 6,28 Zoll großen Fullview-Display im 19:9-Format das bislang größte Display aller Smartphones des Herstellers. Trotz der größeren Displaydiagonale ist das OnePlus 6 aber nicht größer als das OnePlus 5T. Auch der Vorgänger hatte bereits einen Bildschirm im 18:9-Format, kam aber ohne Notch aus. Stattdessen gab es ober- und unterhalb des Touchscreens einen schmalen Rand. Diesen findet man beim OnePlus 6 nicht mehr. Der Hersteller setzt vielmehr auf die Notch. Hierbei läuft das AMOLED-Display um die sich in der Mitte befindende Frontkamera sowie die Sensoren herum.
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Die maximale Helligkeit ist ausreichend hoch, um das Display auch im Freien bei strahlender Sonne einigermaßen gut ablesen zu können. Allerdings reguliert das OnePlus 6 bei aktivierter adaptiver Helligkeit die Leuchtkraft des Displays etwas zu weit nach unten. Selbst innerhalb von Gebäuden wird der Screen daher schnell zu dunkel. Daher haben wir die adaptive Helligkeit während des Tests ausgeschaltet. Überzeugen kann dafür die Blickwinkelstabilität. Selbst bei sehr schräger Sicht auf den Bildschirm verdunkelt die Anzeige kaum.
Anpassbare Farbdarstellung
Die Auflösung beträgt 1.080 x 2.280 Pixel (FHD+). Im Vergleich zu anderen Oberklasse-Smartphones, die eine QHD+- oder gar 4K-Auflösung bieten, ist das nicht viel. Im Test konnten wir dennoch keinerlei Pixel bei der Darstellung ausmachen. Die Farbwiedergabe ist gut und natürlich, insgesamt wirkt sie aber etwas matt. Seltsam, denn eigentlich sind AMOLED-Screens für ihre knallige, manchmal sogar schon überzogene Farbdarstellung bekannt. Die AMOLED-Technologie sorgt darüber hinaus für sehr hohe Kontraste. Da jedes Pixel einzeln von hinten beleuchtet wird, strahlen die Farben. Wird die Beleuchtung ausgeschaltet, erscheinen die Pixel hingegen tiefschwarz.
In den Einstellungen kannst Du die Farbwiedergabe anpassen. Dafür bietet OnePlus unter „Bildschirmkalibrierung“ neben der Standard-Einstellung auch die voreingestellten Konzepte sRGB, den oft für HDR-Inhalte verwendeten DCI-P3 sowie eine adaptive Anzeige an. Du hast aber auch die Möglichkeit, die Farbdarstellung benutzerdefiniert mittels Schieberegler anzupassen. Ein weiteres Gimmick: Sollte Dir die Notch so gar nicht zusagen, kannst Du sie unter „Notch-Display“ ausblenden. Dann erscheint wie beim OnePlus 5T ein Balken am oberen Displayrand.
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Dunkel-Modus
Interessant fanden wir im Test des OnePlus 6 zudem den Dunkel-Modus. Unter „Thema“ kannst Du von der normalen Anzeige schwarze Schrift auf weißem Grund zum Dunkel-Thema wechseln. Hierbei ist der Hintergrund schwarz und die Schrift weiß. Die Akzentfarben, die bestimmte Wörter beispielsweise im Menü hervorheben, kannst Du aus acht vorgegeben Farben selbst bestimmen. Standardmäßig ist sie blau. Der Dunkel-Modus hat zusammen mit dem AMOLED-Display den Vorteil, das der Screen weniger großflächig beleuchtet werden muss. Ein Großteil bleibt schwarz, was Strom spart.
Das Display des OnePlus 6 ist mit 6,28 Zoll das bislang größte der Reihe und hat darüber hinaus eine Notch. Diese lässt sich auf Wunsch ausblenden. Auch sonst bietet die Anzeige einige Einstellungsmöglichkeiten. Die Farbdarstellung kann angepasst werden und es gibt sogar einen Dunkel-Modus. OnePlus setzt auf die AMOLED-Technologie, was für hohe Kontraste sorgt. Die Farben wirken manchmal allerdings etwas matt. Auch die Full-HD+-Auflösung bleibt hinter anderen Oberklasse-Smartphones zurück, was im Alltag aber nicht stört.
Ausstattung des OnePlus 6 zusammengefasst
|
OnePlus 6 |
Displaygröße |
6,28 Zoll AMOLED |
Auflösung |
1.080 x 2.280 Pixel 19:9-Format mit Notch |
Snapdragon 845 Octa-Core, 2,8 GHz |
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6 GB oder 8 GB |
|
Speicher |
64 GB, 128 GB, 256 GB |
Rückseitige Kamera |
Dual-Kamera mit LED-Blitz Sensor 1: 16 MP, f/1.7, OIS Sensor 2: 20 MP, f/1.7 4K-Videos mit 60 fps |
Frontkamera |
16 MP, f/2.0 KI-Unterstützung |
Akku |
3.300 mAh, USB C, Dash Charge |
Software |
OxygenOS 5.1 (Basis: Android 8.1 Oreo) |
SIM-Slot |
Nano-SIM, Dual-SIM |
Sicherheit |
Fingerabdrucksensor (Rückseite), Face Unlock, Pin, Passwort, Muster |
Drahtlos-Verbindungen |
|
WLAN 802.11 a/b/g/n/ac (2,4 GHz + 5 GHz) |
|
Mobilfunk |
Down: LTE Cat.16 (bis zu 1,0 GBit/s Up: LTE Cat.13 (bis zu 150 MBit/s VoLTE, Wifi Calling |
Maße und Gewicht |
155,7 x 75,4 x 7,75 mm / 177 Gramm |
Farben |
Midnight Black, Mirror Black, Silk White |
Preis |
519 Euro (64 GB) 569 Euro (128 GB) |
Technische Ausstattung im Detail
Angetrieben wird das OnePlus 6 von Qualcomms Snapdragon 845. Der Chip ist einer der Top-Prozessoren dieses Jahres und besteht aus insgesamt acht Kryo-Kernen. Diese sind in ein stromsparendes Cluster mit je vier Cortex-A55-Kernen mit bis zu 1,8 GHz und in ein leistungsstarkes Cluster mit vier Cortex-A75-Kernen mit bis zu 2,8 GHz unterteilt. Zum Prozessor gehört die Grafikeinheit namens Adreno 630, die im Vergleich zum Vorgänger eine um bis zu 30 Prozent höhere Leistung bietet. Gefertigt ist das SoC (System on Chip) im kompakten 10-Nanometer-Verfahren.
Je nach Modell bietet OnePlus das Smartphone mit 6 oder 8 GB Arbeitsspeicher an. Auch beim internen Speicher gibt es verschiedene Ausführungen von 64 GB über 128 GB bis zu 256 GB. Unserem Testgerät stehen 8 GB RAM und 128 GB Speicher zur Verfügung.
Nutzer haben also eine sehr gute Basis, die eine hohe Performance und schnelle Reaktionen auf Befehle verspricht. Und tatsächlich konnte das OnePlus 6 im Test durch eine sehr gute Leistung punkten. Das Arbeiten mit alltäglichen Anwendungen funktionierte sehr gut. Apps öffneten sich zügig und selbst aufwändige Spiele stellen das OnePlus 6 nicht vor ein Problem.
OnePlus 6 im Benchmark-Test
Unsere Beobachtungen zeigen sich auch im Benchmark-Test. Das Smartphone gehört zu den schnellsten Modellen, die es aktuell zu kaufen gibt. Es erreichte im Benchmark Werte, die über denen von Smartphones mit gleichem Prozessor liegen, wie die Tabelle zeigt. Das liegt unter anderem am großen Arbeitsspeicher. Im Vergleich: Das Sony Xperia XZ2 und LG G7 ThinQ haben 4 GB RAM, das HTC U12+ 6 GB an Bord. Die Ressourcen sind beim OnePlus 6 somit etwas größer, weshalb auch die Leistung einen Tick besser ausfällt.
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AnTuTu |
Geekbench |
3DMark Sling Shot Extreme |
OnePlus 6 |
289.892 |
Single-Core: 2.464 Multi-Core: 9.096 |
OpenGL: 4.664 Vulkan: 3.708 |
HTC U12+ |
255.718 |
Single-Core: 2.387 Multi-Core: 8.523 |
OpenGL: 3.606 Vulkan: 2.981 |
LG G7 ThinQ |
236.278 |
Single-Core: 2.371 Multi-Core: 7.476 |
OpenGL: 4.189 Vulkan: 3.086 |
Sony Xperia XZ2 |
263.381 |
Single-Core: 2.416 Multi-Core: 8.363 |
OpenGL: 4.657 Vulkan: 3.491 |
Besonders gut schneidet das OnePlus 6 beim Zusammenspiel aller Kerne ab, was im Geekbench-Benchmark deutlich wird. Das bedeutet, das die Kerne des Chips bei hoher Beanspruchung gut miteinander harmonieren und somit gut zusammen arbeiten. Das ist wichtig für eine konstant hohe Performance. Im Grafik-Test von 3DMark erzielte das OnePlus 6 Ergebnisse, die denen des Sony Xperia XZ2 sehr ähnlich sind. Auch diesem Smartphone haben wir im Test bereits eine sehr gute Spiele-Tauglichkeit attestiert. Das gleiche gilt auch für das OnePlus-Modell.
Das OnePlus 6 gehört mit seinem Snapdragon 845 zu den Oberklasse-Smartphones. Mit 8 GB RAM ist es sogar eines der Geräte mit dem aktuell größten Arbeitsspeicher. Das zeigt sich im Benchmark, in dem das OnePlus 6 sehr gut abschneidet. Es ist sogar einen Tick besser als andere Smartphones mit gleichem Prozessor. Dich erwartet also eine sehr gute Performance, die selbst für grafisch anspruchsvolle Spiele ausreichend ist.
Internet und Telefonie
Auch ältere OnePlus-Smartphones unterstützen bereits Dual-SIM. Verbindungen über LTE waren allerdings nur über einen SIM-Slot möglich. Das hat sich beim OnePlus 6 geändert. Bei diesem Modell können Nutzer über beide SIM-Slots im LTE-Netz surfen. Unterstützt werden dabei im Downstream Datenraten von bis zu 1 GBit/s dank LTE Cat.16. Im Upstream sind über LTE Cat.13 bis zu 150 MBit/s möglich. Alternativ zur Mobilfunkverbindung wählt sich das OnePlus 6 auch über WLAN ac ins Internet ein. Nutzer können damit über das 2,4-GHz- und das 5-GHz-Band surfen.
Anrufe lassen sich mit dem OnePlus 6 nur über das 2G- oder das 3G-Netz führen. VoLTE oder gar Wifi Calling werden nicht unterstützt. Das wird einige Nutzer ärgern, zumal eigentlich alle Hardware-Voraussetzungen erfüllt sind. Allerdings hat OnePlus bislang in Deutschland keine Abkommen mit den Providern getroffen, um die Sprachübertragungen über LTE und WLAN zu ermöglichen. Einige Nutzer haben daher eine Online-Petition gestartet, um OnePlus dazu zu bewegen, VoLTE und Wifi Calling freizuschalten.
Aber zurück zu den möglichen Verbindungen: Telefonate über 3G funktionierten im Test sehr gut. Beide Gesprächspartner verstanden sich deutlich. In sehr seltenen Fällen kam es zu kleinen Unterbrechungen, was aber auch am genutzten o2-Netz liegen kann. Die Filter tun, was sie sollen, und entfernen Störgeräusche zuverlässig.
Das OnePlus 6 bietet im Bereich Internet und Telefonie einen hohen Standard. Es funkt über WLAN ac und LTE auf beiden SIM-Slots (Dual-SIM). An die maximalen Datenraten von 1,2 GBit/s anderer Oberklasse-Smartphones kommt es zwar nicht heran, das braucht es aber auch nicht. Denn selbst die maximal 1 GBit/s schnellen Downloads des OnePlus 6 überfordern unsere Netze in Deutschland derzeit noch. Kleine Abstriche bekommt das OnePlus-Gerät aufgrund der fehlenden Unterstützung von VoLTE und Wifi Calling. Obwohl die Hardware beides eigentlich erlauben würde, sind Telefonate über LTE und WLAN nicht möglich.
Software und Multimedia
Ausgeliefert wird das OnePlus 6 mit OxygenOS 5.1, das auf Android 8.1 Oreo basiert. Der Sicherheitspatch war während des Tests Mitte Juni auf dem Stand von Mai. Zusätzlich lieferte OnePlus während der Testphase zwei Updates aus, die die Stabilität des Systems und zudem die Qualität der Sprachübertragung bei Telefonaten verbessert haben.
Sehr vorbildlich ist, dass OnePlus auf dem OnePlus 6 keine unnötigen Apps installiert hat. Es finden sich lediglich die klassischen Google-Apps sowie die OnePlus-eigene Anwendung Community, über die Du Dich mit anderen OnePlus-Nutzern austauschen kannst. Facebook-, Microsoft- oder sonstige Apps von Drittanbietern sucht man hingegen vergebens. Diese können sich Nutzer bei Bedarf selbst installieren. Zudem hat der Hersteller bei den Apps laut eigener Aussage großen Wert darauf gelegt, dass deren Anzeige mit der Notch harmoniert. So werden bei der Wiedergabe von Videos im Vollbildmodus links und rechts neben der Notch beispielsweise schwarze Balken eingeblendet, damit die Anzeige nicht beschnitten wird.
Wischst Du vom Startbildschirm nach rechts, öffnet sich eine Übersicht, die Dir den Status Deines Smartphones anzeigt. Auf mehreren untereinander angeordneten Karten siehst Du beispielsweise die zuletzt genutzten Apps und Kontakte, erhältst Auskunft über den Akkuverbrauch sowie über den internen Speicher und hast direkten Zugriff auf gescannte Karten wie Mitgliedskarten, Karten von Bonusprogrammen etc. Das OnePlus ist sogar auf den Start von Google Pay in Deutschland vorbereitet und hat den Dienst standardmäßig für das mobile Bezahlen aktiviert.
Gestensteuerung beim OnePlus 6
Das OnePlus 6 lässt sich auch per Gestensteuerung bedienen. Eingestellt ist zum Start jedoch die Anzeige der sensorischen Buttons. Möchtest Du auf die Gestensteuerung wechseln, muss Du dies in den Einstellungen unter „Tasten“ und „Navigationsleiste & -gesten“ umstellen. Dann heißt es Wischen statt Tippen, denn die Sensor-Tasten auf dem Bildschirm werden ausgeblendet.
Stattdessen kommst Du beispielsweise durch das Wischen von unten nach oben auf der linken oder rechten Seite des Bildschirmrandes zur vorherigen Seite zurück. Wichtig dabei ist, dass wirklich vom Displayrand aus gewischt wird, da das OnePlus 6 die Geste sonst nicht erkennt. Das Wischen mit drei Fingern von oben nach unten auf dem Smartphone macht einen Screenshot. Zudem sind weitere Gesten im Menü einstellbar. Die Steuerung des Smartphones mittels Gesten ist zu Beginn etwas gewöhnungsbedürftig. Mit etwas Übung wirst Du die Sensor-Tasten aber schon bald nicht mehr vermissen.
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Spielmodus
Neu ist auch der Spielmodus, der speziell für Spieler entwickelt wurde. Allerdings mussten wir im Test etwas suchen, bis wir ihn im Menü gefunden haben. Denn OnePlus hat ihn im Menü unter den erweiterten Einstellungen versteckt. Im Spielmodus werden Benachrichtigungen unterbunden, die den Spiel-Verlauf unterbrechen könnten. Zudem wird das Spiel bei der Datennutzung priorisiert, damit datenhungrige Apps während des Spielens nicht die maximale Bandbreite beschneiden. Das ist dann wichtig, wenn Games online beispielsweise im Multiplayer-Modus gespielt werden. Die Datenpriorisierung erfolgt sowohl bei Verbindungen über WLAN als auch über Mobilfunk.
Sicherheit
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Für die Sicherung des Systems stellt OnePlus verschiedene Methoden zur Verfügung. Neben den etablierten, aber älteren Sperrmethoden Pin, Passwort und Muster, unterstützt das OnePlus 6 auch die Entsperrung über den Fingerabdrucksensor oder das Gesicht (Face Unlock). Der Fingerabdrucksensor befindet sich auf der Rückseite recht nah unter der Dual-Kamera. Dennoch lässt er sich gut erreichen, ohne versehentlich auf die Linse der Kamera zu fassen. Der Sensor arbeitet schnell und funktioniert zuverlässig.
Auch Face Unlock wird unterstützt. Dabei scannt die Frontkamera das Gesicht des Nutzers auf zuvor gespeicherte Parameter. Da hier jedoch nur eine Kamera ohne besondere Sicherungsmethoden verwendet wird, bietet die Gesichtserkennung nicht die Sicherheit, die beispielsweise das iPhone X und das HTC U12+ versprechen. Beide Geräte registrieren das Gesicht im 3D-Scan – das kann das OnePlus 6 leider nicht. Immerhin funktioniert die Gesichtsentsperrung aber sehr zuverlässig. Selbst im Sonnenlicht wurde unser Gesicht im Test erkannt. Das kennen wir von manch anderem Smartphone auch anders.
Mit OxygenOS 5.1 auf Basis von Android 8.1 läuft auf dem Oneplus 6 ein aktuelles System. Es kommt ohne viel Schnickschnack aus und zeigt sich im Look eines Stock-Androids. Während des Tests hat OnePlus zwei Updates ausgeliefert, um Funktionen und das System zu optimieren – vorbildlich. Das aktuelle Sicherheitspatch von Juni war aber leider nicht dabei. Hier bleibt es beim Stand von Mai. Wer möchte, kann das Smartphone per Geste bedienen. Das funktioniert mit etwas Übung sehr gut. Sichern lässt sich das System neben den klassischen Wegen auch über den Fingerabdrucksensor und die Gesichtserkennung.
Audio
Das OnePlus 6 verfügt über einen Mono-Lautsprecher, der ganz klassisch am unteren Rand positioniert ist. Abgedeckt ist er durch den Metallrahmen, in den kleine Löcher gebohrt wurden, damit der Klang nach außen schallen kann. Die Positionierung hat den Nachteil, dass der Lautsprecher durch die Hand verdeckt werden kann. Der Ton lässt sich im Menü anpassen, allerdings nur im Kopfhörer-Betrieb. Sofern das OnePlus 6 im Lautsprecher-Betrieb genutzt wird, müssen sich Nutzer mit den Standard-Einstellungen zufrieden geben.
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Die Lautstärke lässt sich sehr weit nach oben regeln. Dann fängt das Smartphone allerdings an zu brummen und es scheppert leicht. Bei mittlerer Lautstärke, die ausreichend hoch ist, um einen kleinen Raum zu beschallen, ist der Klang hingegen relativ ausgewogen. Es fehlt zwar an deutlichen Höhen und Substanz, das ist für einen Smartphone-Lautsprecher aber nicht ungewöhnlich. Im Großen und Ganzen ist der Klang gut, aber nichts besonderes. Audiophile Menschen werden sicherlich an einigen Stellen Verbesserungspotenzial finden.
Der Klang des Mono-Lautsprechers des OnePlus 6 ist in Ordnung, kann aber nicht ganz überzeugen. Es fehlt an Substanz und bei sehr hoher Lautstärke fängt das Smartphone an zu brummen und zu scheppern. Anpassen lässt sich die Tonausgabe nur für den Kopfhörer.
Dual-Kamera mit optischem Bildstabilisator
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OnePlus setzt auf eine Dual-Kamera mit einem 16- und einem 20-Megapixel-Sensor. Diese Kombi kennen wir bereits vom OnePlus 5T. Allerdings ist die Kamera beim OnePlus 6 mittig positioniert – ein Fakt, auf den laut Hersteller viele Nutzer großen Wert legen. Auf dem 16-Megapixel-Hauptsensor befindet sich erstmals ein optischer Bildstabilisator (OIS) für Bilder ohne Verwacklungen. Zudem gibt es neue, verbesserte Sensoren. Beide Sensoren (Sony IMX519) verfügen über eine lichtempfindliche f/1.7-Blende und sind etwa 90 Prozent größer als beim OnePlus 5T. Dadurch soll die Qualität der Aufnahmen verbessert werden, ohne dass sich an der Grundausstattung der Dual-Kamera etwas geändert hat.
Gute Foto-Ergebnisse im Test
Die Fotos, die wir im Test mit dem OnePlus 6 aufgenommen haben, gefallen uns gut. Obwohl die Dual-Kamera deutlich weniger Extras bietet als die Kameras beispielsweise vom Samsung Galaxy S9 / S9+, vom Huawei P20 (Pro) oder von Sonys und HTCs aktuellen Top-Modellen, ist deren Leistung dennoch solide. Strukturen, Farben und sogar den Wechsel zwischen Licht und Schatten fängt die Dual-Kamera des OnePlus 6 ohne Probleme ein. Dabei fokussiert sie bei Tageslicht schnell und löst ebenso schnell aus. Nur bei Dämmerung mit zugeschaltetem Blitz dauert das Auslösen recht lang. Daher waren die ersten Fotos verwackelt, da wir das Smartphone zu schnell nach dem Auslösen weggezogen haben. Hier müssen Nutzer eine Extra-Sekunde warten, bis das Bild im Kasten ist.
Die Ergebnisse belohnen: Selbst bei Dämmerung und eher schummerigem bis schlechtem Licht sind Details gut erkennbar. Das Bild wird durch deutlich aufgehellt, ohne aber künstlich zu wirken. Zur Veranschaulichung haben wir ein paar Beispielfotos in die Galerie eingebunden.

Aufnahmen mit dem OnePlus 6 sind detailreich und wirken natürlich.

Selbst einzelne Blätter lassen sich bei dieser Aufnahme gut erkennen. Auch das Spiel von Licht und Schatten kommt gut zur Geltung.

Auf diesem Bild sieht man sehr gut verschiedene Strukturen. Mit ihnen hat die Kamera kein Problem.

Mit unterschiedlichen Lichtsituationen kommt die Dual-Kamera gut klar.

Blitz leuchtet den Baum bei Dämmerlicht aus.

Farben fängt die Kamera des OnePlus 6 sehr gut ein. Das Rosa leuchtet.
Mit der Kamera lassen sich auch Videos in 4K und mit bis zu 60 fps aufnehmen. Sogar Filme in Slow Motion (Slo-Mo) sind möglich. Die Kamera-App ist sehr schlicht aufgebaut. Ein Wisch von unten nach oben öffnet die Foto-Modi, zu denen unter anderem auch der Profi-Modus, Zeitlupe, Zeitraffer und Panorama gehören. Per Wischgeste nach links oder recht können Nutzer zwischen der Standard-Fotoaufnahme, Video und Portraits wählen.
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Frontkamera mit Portrait-Modus
Für Selfies gibt es eine 16-Megapixel-Frontkamera mit f/2.0-Blende. Im Portrait-Modus wird bei beiden Kameras automatisch ein Bokeh-Effekt zugeschaltet. Da das OnePlus 6 jedoch nur auf der Rückseite über eine Dual-Kamera verfügt, wird der Bokeh-Effekt bei der Frontkamera softwareseitig realisiert. Das klappte im Test ganz gut, allerdings nicht so zuverlässig wie bei einer Kamera mit zwei Linsen. Möchtest Du Selfies ohne unscharfen Hintergrund (Bokeh) machen, kannst Du über den Kamera-Wechsel-Button zur Frontkamera wechseln.
Bei schlechtem Licht schaltet sich bei der Frontkamera der Display-Blitz hinzu. Dieser neigt zumeist dazu, das Gesicht stark auszuleuchten, die Konturen am Rand – beispielsweise zum Haar hin – aber verschwimmen zu lassen. Das sehen wir bei genauem Hinsehen auch beim OnePlus 6, wie das Beispielfoto zeigt. Das Selfie wirkt leicht gelblich, zeigt aber ansonsten recht viele Details. Lediglich der Haaransatz wirkt leicht verschwommen.
Quelle: Rita Deutschbein / handy.de
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Bei den Kameras konzentriert sich OnePlus vor allem auf die Basis. Es gibt die wichtigsten Modi wie Profi, Portrait, Panorama und Zeitlupe. Allerdings fehlen Extras, wie sie manch andere Hersteller bieten. Dennoch kann die Leistung der Kamera des OnePlus überzeugen. Die Dual-Kamera mit 16 und 20 Megapixel sorgt sowohl bei Tageslicht als auch bei Dämmerung für gute Fotos, die auch auf dem großen Monitor später nicht an Kontrast und Schärfe verlieren. Während das Auslösen bei gutem Licht rasant klappt, lässt sich die Kamera bei schlechtem Licht leider etwas zu lange Zeit. Weiß das der Nutzer nicht, verwackeln die Bilder.
Akku
Der Akku hat eine Kapazität von 3.300 mAh und soll eine Laufzeit auf dem Niveau des OnePlus 5T bieten. Geladen wird die Batterie über den USB-C-Port. Mittels Dash Charge, der Schnellladetechnik von OnePlus, geschieht dies besonders zügig. Wireless Charging wird trotz der neuen Glasrückseite nicht unterstützt.
Um die Ausdauer des Akkus zu testen, haben wir das OnePlus 6 durch unseren Akkutest geschickt. Dieser unterteilt sich in einen achtstündigen Intensiv-Part und 16 Stunden Standby. Im Rahmen der Intensiv-Nutzung starten wir für jeweils 30 Minuten folgende Anwendungen:
- Internet-Nutzung über den vorinstallierten Browser, in diesem Fall Chrome
- Telefonat über 3G
- Spielen von Mario Run
- Streamen eines HD-Videos bei maximaler Displayhelligkeit
- Streamen von Musik
- Surfen in sozialen Netzwerken wie Facebook
- Nutzung der Kamera
Die Ergebnisse im Akkutest
Nach der achtstündigen Intensivphase ist der Akkustand von 100 auf 66 Prozent gefallen. Das ist ein guter Zwischenstand. Neben dem Display haben vor allem das WLAN- und das Mobilfunksignal am Akku gezehrt. Von den gelisteten Anwendungen schlägt mit 6 Prozent die Kamera am meisten zu Buche. Im Vergleich mit anderen Smartphones ist dieser Wert aber sehr gering. So verbrauchte die halbstündige Kamera-Nutzung beim HTC U12+ im Test beispielsweise satte 35 Prozent der Ladung. Sehr gering fällt auch der Verbrauch durch das Gaming und durch Anrufe aus – nur ein Prozent Verlust stehen hier auf der Verbrauchsskala.
Quelle: Rita Deutschbein / handy.de
Die Standby-Zeit von 16 Stunden – in denen das OnePlus 6 gelegentlich für einen kurzen Blick zur Hand genommen wurde – macht den Akkutest komplett. Insgesamt 24 Stunden sind somit seit dem Start der Laufzeitprüfung vergangen. Am Ende des Tests hatte das OnePlus 6 einen Ladestand von noch 60 Prozent. Somit ist genügend Kapazität übrig, um das Smartphone für weitere Stunden am Leben zu halten. Nutzer kommen mit dem OnePlus 6 somit locker durch den Tag. Ja sogar ein zweiter Nutzungstag ist drin. Bei der Akkuleistung kann das OnePlus 6 also glänzen.
Quelle: Rita Deutschbein / handy.de
Im Akkutest schneidet das OnePlus 6 sehr gut ab. Nach unserer insgesamt 24-stündigen Testphase mit zum Teil sehr intensiver Nutzung, zeigte die Akkuanzeige immer noch eine Ladung von 60 Prozent. Somit ist selbst ein zweiter Nutzungstag kein Problem. Das OnePlus 6 zeigt sich in Sachen Akkuleistung also sehr zuverlässig.
Fazit des OnePlus-6-Test
Das OnePlus 6 besticht im Test durch seine schlichte Eleganz, die sich auch im System widerspiegelt. Statt viel Schnickschnack zu integrieren, setzt OnePlus vielmehr auf die wichtigsten Funktionen und baut diese entsprechend aus. Das fängt beim Stock-Android an und zieht sich über die Kamera-App, die nur die notwendigen Modi bietet. Daher gibt es für den Nutzer zwar nicht ganz so viel zu entdecken, im Umkehrschluss kann der Hersteller aber auch weniger falsch machen.
So fanden wir im Test kaum wirkliche Schwächen. Sowohl das Design als auch die Verarbeitung des OnePlus 6 überzeugen. Die Performance schlägt sogar die aktuelle Oberklasse-Konkurrenz, was daran liegt, das dem Snapdragon 845 beim OnePlus 6 satte 8 GB Arbeitsspeicher zur Seite stehen. Auch im Akkutest konnte das OnePlus 6 durch sein gutes Energiemanagement glänzen. Es bringt den Nutzer sicher durch zwei Nutzungstage. Abstriche bekommt das Smartphone aufgrund der fehlenden Unterstützung von VoLTE und Wifi Calling. Auch die Audio-Qualität ist eher mäßig.
Pro
- schickes Design und gute Verarbeitung
- sehr gute Leistung
- gute Kamera
- aktuelles System mit vielen Extras
- sehr gute Akkulaufzeit
- Silikon-Hülle im Lieferumfang
Contra
- kein Speicherkartenslot
- mäßige Audio-Qualität
- kein VoLTE oder Wifi Calling
Verfügbarkeit, Preise und Alternativen
Das OnePlus 6 in Mirror Black wird sowohl mit 6 GB RAM und 64 GB Speicher für 519 Euro als auch mit 8 GB RAM und 128 GB Speicher für 569 Euro angeboten. Die Ausführung in Midnight Black (hier im Test) kommt hingegen mit 128 GB oder 256 GB und jeweils 8 GB RAM auf den Markt. Beide Modelle sind seit dem 22. Mai im Handel verfügbar. Die weiße Version Silk White ist mit 128 GB und 8 GB Arbeitsspeicher hingegen erst seit Anfang Juni zu haben.
Im Vergleich zu anderen Oberklasse-Smartphones ist das OnePlus 6 mit Preisen von 519 bzw. 569 Euro sehr günstig. Andere Hersteller verlangen für ihre Top-Modelle oft 700 Euro und mehr. Sehr gut für Foto-Fans eignen sich beispielsweise das Samsung Galaxy Galaxy S9+ für aktuell 721 Euro bei Amazon*, das Huawei P20 Pro mit seiner Triple-Kamera für 860 bei Amazon* und das noch recht neue HTC U12+ für 797 Euro bei Amazon*. Das HTC-Smartphone kann auch durch seine guten Lautsprecher und mitgelieferten Kopfhörer punkten, schneidet beim Akku allerdings wie das Galaxy S9+ nicht so gut ab. Eine gute Alternative bekommst Du aber auch günstiger. So bietet das Honor 10 für aktuell 389 Euro bei Amazon* beispielsweise ein sehr gutes Gesamtpaket. Auch im Test konnte das Smartphone überzeugen.
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