Mein Perfektionismus vs. die Tücken der Technik

Am Wochenende war ich bei meinen Eltern zu Besuch, um meinem Vater sein neues Smartphone, das Huawei Mate 10 lite, einzurichten. Mein Vater hatte bisher das abgelegte HTC One M7 meines jüngeren Bruders benutzt. Es war aus meiner Sicht also absolut an der Zeit für ein neues Smartphone. Ich kam rein und mein Vater drückte mir sein altes und neues Handy samt Google-Kontodaten in die Hand und überließ die Einrichtung komplett mir. “Du kannst das eh alles viel schneller und besser als ich. Mir reicht es, wenn wir es uns nachher zusammen anschauen, wenn alles fertig ist“. Okay, kein Problem, hatte ich in der Vergangenheit beruflich ja schon so einige Android-Smartphones eingerichtet. Doch mein Ehrgeiz, alle Inhalte des alten Handys möglichst 1:1 auf das neue Modell zu übertragen, verstand sich nicht mit der alten Technik des HTC One M7 und dem heimischen WLAN meiner Eltern.

Auf Kriegsfuß mit der Technik

Denn zunächst wollte ich über Google Drive meinem Vater nochmal ein Backup seines WhatsApp-Verlaufes und seiner Medien erstellen. Stolze 1,1 GB groß war das Backup, und mein Vater hatte zuvor nie eins angefertigt. Ich drückte also auf “Jetzt sichern“ und das Backup startete. Doch nur sehr sehr langsam ging der Upload voran. Megabyte für Megabyte sicherte das HTC, das mit dem heimischen WLAN verbunden war, das Backup in Google Drive. Oh man, warum dauerte das denn so lange? Normalerweise sollte das innerhalb von zehn Minuten erledigt sein.

Zeitnot und langsamer Upload

Mein Problem: Ich hatte insgesamt nur eineinhalb Stunden Zeit zur Einrichtung. Danach wollten wir als Familie gemeinsam mit der Bahn nach Dortmund – ein bisschen Shopping und auf den Weihnachtsmarkt. Verdammt, das muss doch irgendwie schneller gehen. Vielleicht liegt es am WLAN? Dem 1,5 GB-Datenvertrag meines Vaters konnte ich dieses 1,1 GB große Update jedenfalls nicht zumuten. Meinem 8-GB-Vodafone-Tarif jedoch schon. Also stellte ich einen Hotspot zur Verfügung. Leider schritt der Upload aber trotz 4G-Empfang nicht wirklich schneller voran. Es muss wohl am HTC-Smartphone, WhatsApp oder Google Drive gelegen haben.

Während das Backup in Schneckengeschwindigkeit hochlud, synchronisierte ich über die Huawei-App “Phone Clone“ schon mal Kontakte, SMS, Anrufprotokoll und Apps. Aufgrund der mangelnden Zeit verzichtete ich erstmal auf Fotos, Videos und die Musik. Immerhin das funktionierte einwandfrei und ziemlich schnell. Was ich noch nicht ahnte: Der Upload des WhatsApp-Backup würde mich den gesamten restlichen Nachmittag beschäftigen.

Schlechter Mobilfunkempfang im Zug

Denn die Zeit rannte, sodass ich den Upload (bei stolzen 25 Prozent angelangt…) von unterwegs fortsetzen musste. Ich ahnte schon Böses, denn wir wollten mit dem Zug nach Dortmund fahren. Stabiles mobiles Netz im Zug oder gar ein WLAN in Regionalzügen? In Deutschland leider immer noch Fehlanzeige! In Dortmund angekommen (Update bei 36 Prozent – der Akku des HTC One M7 machte mir mit 38 Prozent mittlerweile ebenfalls Sorge), wollten wir erstmal ein Stück Kuchen in einem netten Café essen. Schön gemütlich war es hier, jedoch hatte ich mit meinem Vodafone-Handy hier überhaupt keinen Empfang. Gratis-WLAN gab es hier ebenfalls nicht.

Die Lösung: Kostenlose Hotspots (oder auch nicht)

Während mein Vater schon resignierend auf mich einredete („Louisa, lass es doch einfach. Wenn ich keinen Chat-Verlauf mehr habe, ist das nicht schlimm.“), überlegte ich nach einer Alternative: Direkt um die Ecke war ein McDonalds. Drei Stunden Gratis-WLAN über die Telekom sollten endlich diesen nervigen Upload über die Bühne bringen. Doch nicht an diesem Tag, an dem sich die Technik gegen mich verschwor. Während alles andere im WLAN funktionierte, zeigte WhatsApp mir störrisch an “Backup angehalten. Warte auf WLAN“. Ich fluchte innerlich! Es kann doch nicht so schwer sein, ein dummes WhatsApp-Backup zu erstellen! Nebenan war die Mayersche Buchhandlung. Auch hier warb man mit kostenlosem WLAN. Ich unternahm einen letzten Versuch. Doch auch hier wartete WhatsApp „auf das WLAN“.

Ich war wütend und brach den Upload-Versuch ab, da auch das HTC-Handy mittlerweile nur noch fünf Prozent Akku aufwies. Das deutsche Mobilfunknetz, das WLAN und der Verbund aus WhatsApp und der veralteten Technik des HTC-Handys hatten den Kampf gegen meinen technischen Perfektionismus gewonnen. Auf dem Heimweg wechselte ich in der Bahn dann die SIM-Karte. Zum Glück eine Triple-SIM-Karte, denn das HTC One M7 benötigte noch eine Micro-SIM-Karte, während das Huawei Mate 10 lite natürlich eine Nano-SIM-Karte verlangte. Das hätte mir an dem Tag noch den Rest gegeben.

Achso falls es euch interessiert: Während ich noch über die Tücken der Technik fluchte, probierte mein Vater das neue Handy aus und war sehr glücklich. Einzig an die neue Position des An- und Ausschalters und das deutlich größere Display muss er sich wohl noch etwas gewöhnen – ach ja und an die Möglichkeit das Handy per Fingerabdruck zu entsperren. Zitat: „Das geht ja wahnsinnig schnell“. Immerhin etwas, das an diesem Tag “schnell“ ging.

Ich bin Louisa, 25 Jahre alt, lebe in Neuss und bin ein absoluter Technik-Enthusiast: Smartphones, Tablets, Gadgets, Apps und der Mobilfunk im Allgemeinen haben es mir angetan. Wenn ich mal kein technisches Gerät in der Hand halte, backe ich in meiner Freizeit sehr gerne, das ich laut meinem Freund auch deutlich besser kann als kochen. Ich reise auch sehr gerne – besonders die USA hat es mir angetan.

Info: Falls Du Dich fragst, wie wir unsere coolen Avatare von Emily, Liza, Louisa und Co. erstellt haben: Wir benutzen hierfür die App Bitmoji. Mit dieser App kannst Du einen digitalen Avatar von Dir erstellen. Du kannst ihn unterschiedlich kleiden und stylen und dann in unterschiedlichen Stimmungen und Szenarien an Deine Freunde per Snapchat, WhatsApp und Co. schicken.