LG V40 ThinQ im Test: High Five für gelungenes Kamera-Quintett

Rechenaufgabe für LG: Hinten hat das Smartphone-Modell V40 drei Kameras, vorne zwei. Das ergibt zwar fünf. Aber als Penta-Kamera darf sich dennoch keines der Aufnahmesysteme bezeichnen. Schließlich bezieht sich die Zählung immer nur auf eine Seite. LGs Werbung ist daher irreführend. Trotzdem bietet das LG V40 ThinQ insgesamt so viele Kameras wie derzeit kein anderes Mainstream-Smartphone. Damit ist der Hersteller der Konkurrenz endlich einmal voraus. Zuletzt hechelte er Huawei und Samsung doch deutlich hinterher. Im Hands-On hat uns der äußere Eindruck 900 Euro teuren Spitzenmodells bereits gefallen. Wie schlägt sich nun das Gesamtpaket des LG V40 ThinQ im Test? Ist es wieder nur ein bisschen vorne dabei oder wirklich spitze? Das haben wir in der Praxis geprüft.

Design: Edles Fliegengewicht

Obwohl es einen riesigen 6,4-Zoll-Bildschirm beherbergt, wiegt das LG V40 mit 169 Gramm beträchtlich weniger als Spitzengeräte, die ein gleich großes oder etwas kleinerem Display bieten. Beispielsweise im Vergleich zum OnePlus 6T (6,41 Zoll, 185 Gramm), Galaxy S9+ (6,2 Zoll, 189 Gramm), Huawei Mate 20 Pro (6,39 Zoll, 189 Gramm) und Huawei P20 Pro (6,1 Zoll, 180 Gramm) macht das LG-Modell eine schlankere Figur. Trotzdem ist es mit nicht minder edlen Materialien verarbeitet.

Aus Metall und Glas besteht der sehr schicke Korpus, dessen leicht gebogene Display-Ränder geschmeidig in den Metallrahmen übergehen, der wiederum in einer silber oder blau schimmernden Rückseite mündet. Diese ist in mattem Glas eingehaust und stellt Fingerabdrücke deshalb nicht so unansehnlich zur Schau wie hochglänzende Modelle. Wenn Du keine Hülle verwendest, wird Dir das gefallen. Zumindest um das LG V40 gegen Staub und Wasser zu schützen, brauchst Du eine solche auch nicht. Dagegen ist das Handy gemäß IP68-Standard nämlich abgedichtet.

LG V40 ThinQ DesignQuelle: Berti Kolbow-Lehradt / handy.de
Schmaler Ränder, Notch und flaches Kinn. Das Design des LG V40 entspricht dem Trend.

Zeitgemäß schmale Ränder und ein flaches Kinn ohne Home Button unter dem Display komplettieren schließlich den edlen Look des LG V40. Im Vergleich zum Vorgängermodell LG V30 und ebenso wie beim LG G7 ThinQ fällt die Stirn sehr niedrig aus und ist nur noch in Form einer Kerbe (Notch) vorhanden. Dadurch bietet das Display links und rechts davon mehr Fläche für Uhrzeit, Akkustandsanzeige und andere Infos.

Display: Gigantisch hübsch, aber nicht besonders helle

Eines ist klar: LG kann gute Displays. Und warum sollte es von etwas Gutem nicht noch mehr geben, dachte sich der Hersteller wohl. Mit 6,4 Zoll Diagonale bietet das LG V40 jedenfalls so gigantisch viel Display-Fläche wie nur wenige andere Mainstream-Smartphones derzeit. Weil das Seitenverhältnis mit 19,5:9 trendgemäß langgezogen ist, bleibt das Gerät dennoch handlich.

Technisch setzt LG dabei auf ein farbstarkes und kontrastreiches OLED-Panel, dessen tolle Schwarzwerte sich allein schon beim Always-On-Display bezahlt machen. Videos, Fotos und Spiele bereiten erst recht große Freude. Auch bei seitlicher Betrachtung bleiben Helligkeit und Farben stabil, sodass nichts gegen Video-Streaming zu zweit spricht.

HDR-Inhalte kann das Display des LG V40 ThinQ im Test sowohl bei Amazon Prime Video als auch bei Netflix darstellen. Sind Sendungen bei beiden Diensten vorhanden, empfehlen wir, sie in Netflix zu schauen. Alle Stichproben können wir dort im Vollbild betrachten, während die Amazon-App offenbar noch nicht an das ungewöhnliche 19,5:9-Seitenverhältnis angepasst ist. Selbst wenn wir den Zoom aktivieren, bleiben schwarze Balken rund um das Bild.

LG V40 ThinQ AuflösungQuelle: Berti Kolbow-Lehradt / handy.de
Dank einer Auflösung in QHD+ ist das Display knackscharf. Die volle Pixelzahl musst Du allerdings erst im Menü freischalten.

Unabhängig von der App solltest Du sehr dunkel gehaltene Filme meiden. Denn sie sind selbst bei höchster Display-Helligkeit im Innenraum kaum genießbar, weil einfach zu wenig zu erkennen ist. Die Spitzenhelligkeit von OLED-Bildschirmen reicht zwar generell nicht an die von LC-Displays heran, aber hier dürfte LG für unseren Geschmack ruhig noch etwas aufdrehen. Für den üblichen Alltagsgebrauch ist das Display des LG V40 ThinQ im Test jedoch auch draußen hell genug – zumindest an bewölkten Tagen und bei höchster Helligkeit.

Display-Tuning empfehlenswert

An der Helligkeit haben wir beim LG V40 ThinQ im Test generell sehr oft gedreht, weil die automatische Anpassung des Lichtsensors für unseren Geschmack viel zu dunkel abgestimmt ist.

LG V40 ThinQ NotchQuelle: Berti Kolbow-Lehradt / handy.de
Der Look der Notch lässt sich in den Systemeinstellungen anpassen.

Es empfiehlt sich auch in anderer Hinsicht, die Systemeinstellungen zu besuchen. Denn nur so kannst Du die beste Bildqualität abrufen. Statt von vornherein die höchste Auflösung von 3.120 x 1.440 Pixel anzubieten (QHD+), reduziert LG sie standardmäßig auf 2.340 x 1.080 Pixel (Full-HD+). Das spart Akku, verschenkt aber gerade bei detailreichen Spielen auch etwas Freude. Wir kennen das bereits vom Samsung Galaxy S9+.

Sofern Du ferner dem Notch-Look nichts abgewinnen kannst, erlaubt Dir das Systemmenü eine vollflächige Statusleiste auszuwählen.