LG G7 ThinQ im Handy-Test: Hübsch, aber hitzig

Die technischen Daten im Überblick

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LG G7 ThinQ

Display

6,1 Zoll, 1.440 x 3.120 Pixel (QHD+)

19,5:9, LCD M+, 564 ppi

Prozessor

Qualcomm Snapdragon 845

Octa-Core, bis zu 2,8 GHz

Arbeitsspeicher

4 GB

Interner Speicher

64 GB, erweiterbar um bis zu 2 TB

Rückseitige Kamera

Dual-Kamera

Sensor 1: 16 MP Weitwinkel, f/1.9

Sensor 2: 16 MP, f/1.6

Frontkamera

 8 MP, f/1.9

Akku

3.000 mAh

QuickCharge 3.0, USB Typ-C, Wireless Charging

Software

Android 8.0 Oreo

IP-Zertifizierung

IP68, MIL-STD-810G

Sicherheit

Fingerabdrucksensor, Face Unlock, Pin, Muster Passwort

Internet

WLAN a/b/g/n/ac

GPRS/EDGE, UMTS/HSPA+ (max. 42,2 MBit/s)

LTE Cat.18 (max. 1,2 GBit/s)

Audio

Hi-Fi Quad DAC/ Boombox Speaker

Sonstiges

Bluetooth 5.0, NFC, GPS und Glonass

Taste für Google Assistant, AI Cam, Google Lens Feature

Maße und Gewicht

152,2 x 71,9 x 7,9 mm / 162 g

Preis

849 Euro

Marktstart

08. Juni 2018

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Hohe Leistung dank Snapdragon 845

Wie es sich für ein Flaggschiff gehört, kommt im LG G7 ThinQ mit dem Snapdragon 845 ein sehr aktueller und leistungsstarker Octa-Core-Prozessor zum Einsatz. Gefertigt wird er im kompakten 10-Nanometer-Verfahren, nimmt dadurch weniger Platz im Smartphone ein und arbeitet darüber hinaus besonders energieeffizient. Der Chip verfügt über vier stromsparende A55-Kerne mit bis zu 1,8 GHz und vier leistungsstarke Cortex-A75-Kerne mit bis zu 2,8 GHz.

Im Test überzeugte die gute Performance des LG-Smartphones. Apps öffneten sich schnell, das Scrollen gelang stets flüssig und selbst anspruchsvolle Spiele meisterte das LG G7 ThinQ mit Bravour. Das gute Abschneiden im Bereich Gaming liegt vor allem an der leistungsstarken Grafik. Der Snapdragon 845 wird von der Adreno 630 begleitet. Sie bietet im Vergleich zum Vorgänger-Chip Snapdragon 835 eine merklich höhere Leistung, die selbst schnellste Bildwechsel problemlos meistert.

Zum Snapdragon 845 gibt es 4 GB RAM und 64 GB internen Speicher. Letzterer lässt sich mit einer Micro-SD-Speicherkarte um zusätzlich bis zu 2 TB erweitern. Allerdings gibt es derzeit noch keine Speicherkarten mit einer derart hohen Kapazität. Etwa 19 GB des internen Speichers sind beim LG G7 ThinQ zum Start belegt. Für eigene Daten stehen daher noch etwa 45 GB zur Verfügung.

LG G7 ThinQ im Benchmark-Test

Um prüfen zu können, ob die Performance des Snapdragon 845 im Alltag hält, was sie verspricht, führen wir drei verschiedene Benchmark-Tests durch. Zudem testen wir anhand einer Spiele-Session die Leistung der Grafikeinheit im Betrieb. Dabei ist uns aufgefallen, dass sich die Glasrückseite bei starker Belastung des Prozessors merklich erwärmt. Das Smartphone wurde während der Benchmark-Tests, beim Gaming und der Nutzung der Kamera ziemlich warm. Die Wärmeentwicklung liegt über dem Niveau von ähnlich ausgestatteten Smartphones wie dem Sony Xperia XZ2, das ebenfalls vom Snapdragon 845 angetrieben wird und während einiger Anwendung etwas warm wurde.

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An der Leistungsfähigkeit scheint die Wärmeentwicklung allerdings keinen Einfluss zu haben. Zumindest wurde die Performance nicht merklich schlechter. Im Leistungstest von AnTuTu kam das LG G7 ThinQ auf einen Gesamtscore von 236.278. Damit bleibt es hinter dem Ergebnis des Sony Xperia XZ2 mit Snapdragon 845 und ebenfalls 4 GB RAM zurück. Auch dem Samsung Galaxy S9+ mit seinem Exynos 9810 muss sich sich das LG-Smartphone – wenn auch nur sehr knapp – im Test geschlagen geben.

Benchmark: Top-Geräte im Vergleich

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AnTuTu

Geekbench

3DMark Sling Shot Extreme

LG G7 ThinQ

236.278

Single-Core: 2.371

Multi-Core: 7.476

OpenGL: 4.189

Vulkan: 3.086

Huawei P20 Pro

211.099

Single-Core: 1.918

Multi-Core: 6.835

OpenGL: 3.003

Vulkan: 3.380

Samsung Galaxy S9+

239.138

Single-Core: 3.747

Multi-Core: 8.868

OpenGL: 3.298

Vulkan: 3.413

Sony Xperia XZ2

263.381

Single-Core: 2.416

Multi-Core: 8.363

OpenGL: 4.657

Vulkan: 3.491

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Ein ähnliches Ergebnis zeigt sich im Geekbench-Benchmark. Hier wird sowohl die Single-Core- als auch die Multi-Core-Leistung ermittelt. Je besser ein einzelner Kern des Prozessors arbeitet oder alle Kerne zusammen agieren, desto besser ist die Gesamtleistung. Bei der Single-Core-Messung erzielte das LG G7 ThinQ mit 2.371 Punkten ein Ergebnis, das sehr nah an das des Sony Xperia XZ2 herankommt. Etwas größer ist der Abstand bei der Multi-Core-Messung. Dennoch: Sowohl das Ergebnis bei AnTuTu als auch das bei Geekbench ist als sehr gut zu bezeichnen. Die Werte bewegen sich auf oberen Niveau. Dadurch wird dem LG G7 ThinQ eine sehr gute Gesamtperfomance bescheinigt.

Beim Gaming kann das LG-Handy ebenfalls überzeugen. Im Gesamtergebnis schneidet es sogar besser ab als das Huawei P20 Pro und das Samsung Galaxy S9+. Einzig das Xperia XZ2 von Sony ist in diesem Bereich etwas besser.

LG G7 ThinQ im BenchmarkQuelle: Rita Deutschbein / handy.de
Benchmark-Ergebnisse des LG G7 ThinQ

In Sachen Leistung spielt das LG G7 ThinQ in der oberen Liga mit. Die Performance ist sehr gut und übertrifft auch die des Huawei P20 Pro. Ob bei Alltagsanwendungen oder beim Gaming – Nutzer werden hier nicht enttäuscht. Allerdings entwickelte das Smartphone im Test bei hoher Beanspruchung eine recht starke Wärme. Auf Dauer kann dies nicht gut für das Gerät sein, die unmittelbaren Anwendungen hat die Hitzeentwicklung aber nicht beeinflusst.

System und Erweiterungen

Ausgeliefert wird das LG-Handy mit Android 8.0 Oreo sowie dem aktuellen Sicherheitspatch vom Mai. Die Oberfläche ist gut strukturiert, sodass sich auch Nicht-LG-Kenner gut zurechtfinden. Zudem stehen neben dem Google Assistant, dem Sprachassistenten von Google, weitere Dienste unterstützend bereit. Diese betreffen vor allem die Kamera. Mehr dazu im Kamera-Abschnitt. Vorinstalliert finden sich auf dem LG G7 ThinQ neben einigen herstellereigenen Anwendungen auch Apps wie Instagram, Facebook und McAfee Save Family. Deinstallieren lassen sich zumindest Facebook und Instagram.

Um den Umgang mit dem System etwas einfacher zu gestalten, bietet LG einige Erweiterungen an, die in den Einstellungen aktiviert werden können. Dazu zählt zum einen Knock On. Hierbei wird das Display ein- bzw. ausgestaltet, indem der Nutzer zweimal schnell hintereinander auf den Bildschirm tippt. Das funktioniert vor allem dann ganz gut, wenn das LG G7 ThinQ auf dem Schreibtisch liegt und Power-Button oder Fingerabdrucksensor nur schwer oder gar nicht erreichbar sind.

Eine weitere System-Erweiterung ist die Float Bar. Hierbei wird wahlweise auf der rechten oder linken Displayseite ein kleiner Button angezeigt, der sich zu einer Leiste ausklappen lässt. Auf der Leiste finden sich Kurz-Links zu individuell festgelegten Anwendungen. Ab Werk sind beispielsweise Neue Notiz, Neuer Termin, Selfie-Aufnahme und Leiste anpassen eingestellt. Aber auch jede andere, auf dem LG G7 ThinQ installierte App, lässt sich zur Leiste hinzufügen. Insgesamt können so bis zu fünf verschiedene Anwendungen angezeigt werden.

Float Bar: Einstellung beim LG G7 ThinQQuelle: Rita Deutschbein / handy.de
Einfache Bedienung: Die Float Bar

Sicherung über Sensoren

Für die Sicherung des Gerätes stehen Nutzern mehrere Methoden zur Wahl. Als recht sicher gilt der Fingerabdruck. Der entsprechende Sensor befindet sich wie erwähnt auf der Rückseite des LG G7 ThinQ und reagierte im Test sehr zügig und zuverlässig. Auch das Entsperren per Gesicht ist möglich. Dabei setzt LG allerdings nur auf den einzelnen Sensor der Frontkamera. Sicherer wäre die Verwendung einer zweiten Linse in Form einer Dual-Frontkamera. Oder aber der Einsatz eines speziellen Sensors. Beide würden den 3D-Gesichtsscann ermöglichen, der sich nicht so einfach von Fotos oder dergleichen austricksen lässt. Dies ist uns im Test mit dem LG G7 ThinQ zwar nicht geglückt. Doch ließ sich per Foto beispielsweise die Frontkamera des Huawei P20 Pro täuschen, die in der Basis beim Face Unlock auf die gleiche Methode setzt.

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Stark spiegelnde Rückseite des LG G7 ThinQQuelle: Rita Deutschbein / handy.de
Spiegelnd und empfindlich: Die Rückseite des LG G7 ThinQ

Als Alternative zum Fingerabdruck und zu Face Unlock stehen die klassischen Methoden Pin, Muster und Passwort zu Wahl. Auch das Entsperren per Sprachbefehl ist möglich, was wir aufgrund nicht bekannter Risiken allerdings nicht empfehlen möchten.

Mit Android 8 Oreo verfügt das LG G7 ThinQ über ein recht aktuelles Betriebssystem. Die Oberfläche ist übersichtlich und bietet einige Erweiterungen, die den Umgang mit dem Smartphone vereinfachen. Dazu zählt nicht nur der manuelle Button, der den Google Assistant oder bei zweimaligem Drücken Google Lens öffnet, sondern auch die Float Bar. Über die Float Bar lassen sich Kurzlinks zu den wichtigsten Apps mit einem Klick öffnen. Wer sein Smartphone sichern möchte, kann dies wahlweise über den Fingerabdrucksensor und Face Unlock tun, was beides sehr gut funktioniert. Auch die klassischen Methoden wie Pin, Passwort und Muster werden unterstützt.

Internet und Telefonie

Das LG G7 ThinQ eignet sich hervorragend zum Telefonieren. Im Test konnten wir unseren Gesprächspartner bei Anrufen über das 3G-Netz klar und deutlich verstehen. Dies liegt unter anderem an den gut arbeitenden Filtern, die Störgeräusche beseitigen.

Auch das Surfen im Internet macht Freude. Das Smartphone wählt sich über WLAN ac (Dual-Band) ins Netz ein. Zudem wird neben GPRS/EDGE und UMTS/HSPA+ auch LTE mit bis zu 1,2 GBit/s (Cat.18) unterstützt. Zwar sind diese Datenraten in Deutschland noch nicht voll nutzbar. Doch ist es schön, ein Smartphone zu haben, das sich an dieser Stelle zukunftssicher zeigt.