Lagerfeuer, Skiurlaub, Sand, Regen und Co.: Wie gefährlich ist das für mein Smartphone?

Jeder von uns kennt jemanden, der jemanden kennt, der sein Smartphone schon mal durch äußere Umwelteinflüsse verloren oder zerstört hat. Vielleicht bist Du sogar schon mal selbst  betroffen gewesen. Die Natur ist immer noch wild und viele technische Geräte sind den Belastungen in Extremsituationen nicht gewachsen. Was Du tun kannst, um Dein Smartphone sicher durch den Tag zu bringen, zeigen wir Dir in diesem Artikel.

Heiße Gefahr für Elektronik: Lagerfeuer, Wüste und Auto

Abstand vom Lagerfeuer!

Als Abschluss eines Camping-Tages gehört ein Lagerfeuer zum guten Ton dazu. Vielleicht gibt es Stockbrot oder Marshmallows. Aber: Für Technik kann die offene Flamme ein Problem darstellen. Du kannst die Hitze eines Feuers selbst sehr gut fühlen. Auch Smartphones vertragen hohe Temperaturen nicht allzu gut. Vor allem der Akku wird in Mitleidenschaft gezogen. Ab einer Temperatur von etwa 50 Grad kann die Zellchemie geschädigt werden.

Du solltest also darauf achten, Dein Telefon nicht zu nah an der Flamme zu benutzen oder gar liegen zu lassen. Selbst in der Hosentasche kann das Handy so warm werden. Verwahre es deswegen am besten an einer Stelle, die nicht die direkte Wärmestrahlung des Feuers aushalten muss.

Übrigens: Sollte Dein Handy aus Versehen in das Feuer fallen, versuche nicht, es mit Wasser zu löschen. Die Flammen eines Lithium-Ionen-Akkus lassen sich nicht mit Wasser ersticken. Und nimm am besten Abstand. Im Idealfall hast Du dann natürlich auch ein Backup, auf das Du zurückgreifen kannst.

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Rauch ist weniger gefährlich für Smartphones

Der Lagerfeuer-Rauch sollte übrigens keine Probleme darstellen. Klar, die Temperatur ist weiterhin kritisch. Und auch die Gase und verbrannten Stoffe sind nicht ohne. Aber da es sich hier nur um eine relativ kurze Einwirkung handelt und Smartphones an sich mehr oder weniger hermetisch abgedichtet sind, sollte hier kein Schaden entstehen können.

Computer und Laptops hätten an dem Rauch mehr zu kämpfen, da sich die Staubpartikel im großen Gehäuse ablegen und die Lüfter blockieren. Glücklicherweise besitzt Dein Smartphone also nur eine passive Kühlung. Im schlimmsten Fall stinkt Dein Telefon einige Tage nach dem Rauch – also gibt es trotzdem einen Grund, das Smartphone nicht absichtlich im Rauch liegen zu lassen.

Sahara und Co.: Die Smartphone-Folterkammer

Wüsten sind nicht nur für Menschen sehr anstrengend. Hohe Temperaturen, geringe Luftfeuchtigkeit, Sand soweit das Auge reicht und Staub. Jede Menge Staub. Auch hier gilt uneingeschränkt: Die Temperatur wird Deinem Telefon nicht guttun. Du solltest Dein Smartphone sicher unter Deiner Kleidung verwahren. Direkte Sonneneinstrahlung auf eine schwarze Oberfläche des Handys in der Wüste ist generell keine gute Idee. Deswegen sind auch wir Menschen in der Wüste in der Regel nicht dunkel angezogen.

Das größere Problem stellt aber sowieso der Staub dar. Immer und unausweichlich liegen kleinste Sandpartikel in der Luft, die natürlich auch Dein Smartphone treffen. Die schwebenden Teilchen sind sehr klein und finden selbst kleinste Ritzen. Achte darauf, dass kein Staub in die Kopfhörer- oder Ladebuchse gelangt. Denn hier wieder Fremdkörper zu entfernen, ist nicht gerade einfach.

Quelle: © fancystudio- adobe.stock.com

Auf den ersten Blick noch viel schlimmer sind Kratzer auf dem Displayglas. Viele Hersteller setzen auf besonders festes Glas. Aber selbst die besten Gläser können keinen Schutz vor Kratzern garantieren. Deswegen: Pass‘ auf, dass das Display keine Möglichkeit hat, mit Sand in Kontakt zu kommen. Im schlimmsten Fall findest Du noch Monate nach Deinem Trip in die Wüste Sandkörner in Deiner Hosentasche. Und der Technik ist das auch nicht zuträglich: Der Sand kann theoretisch Platinen aufrauen und dadurch Kurzschlüsse verursachen. Viel wahrscheinlicher ist aber, dass sich die Partikel zwischen Kamera und Glas festsetzen. Das beeinträchtigt die Kamera-Qualität enorm und sorgt für unschöne Bildflecken, die sich nachher auch nicht mit Foto-Bearbeitungsprogrammen entfernen lassen.

Plastiktüte oder IP68 als Lösung

Handy im ZipperbeutelQuelle: ©weerapat1003 - stock.adobe.com
Die MacGyver-Lösung zu diesen Problemen wäre ein einfacher Zipperbeutel*, der in etwa auf die Displaygröße angepasst wurde. Sie schließen das Smartphone sicher und hermetisch ab. Du kannst den Touchscreen durch das Plastik hindurch bedienen. Klar, besonders bequem ist das nicht mehr. Dafür geht Dein Handy aber auch nicht kaputt.

Vielleicht musst Du diese Vorsichtsmaßnahme aber gar nicht nutzen. Denn: Inzwischen sind viele Smartphones vor Staub geschützt. Die sogenannte IP-Zertifizierung ist genormt und beschreibt, welche Belastungen Telefone aushalten müssen. Wir haben im Artikel zur IP-Zertifizierung alle Kennziffern aufgelistet. Du kannst nachschauen, welche Stufe Dein Smartphone für die gewünschte Benutzung benötigen würde.

Geschlossenes Auto: Der sichere Smartphone-Tod

Lasse im Sommer niemals, wirklich niemals Dein Telefon auf dem Armaturenbrett eines Autos liegen. Schon nach einer Stunde kann die Lufttemperatur im Auto 70 Grad betragen. Das schwarze Plastik selbst ist noch heißer. Und mit Garantie mag der verbaute Akku Deines Handys diese Temperatur nicht. Geblähte Akkus oder im schlimmsten Fall ein brennendes Smartphone wären die Konsequenz. Und selbst wenn Du außen keine Einwirkung erkennen kannst: Die Akkulaufzeit ist beeinträchtigt worden. Versuche wirklich diesen Extremfall zu vermeiden, um das Smartphone sicher und lange verwenden zu können.

Smartphone am ArmaturenbrettQuelle: © janifest - adobe.stock.com

Der kälteste Ort im Auto ist übrigens im Fußraum. Hier strahlt die Sonne fast nie direkt hin. Zusätzlich ist die kälteste Luft in geschlossenen Räumen immer auf Bodenhöhe.

Während der Navigation mit Handy hilft es – wie oben im Foto dargestellt – die Lüftung auf einer niedrigen Stufe laufen zu lassen. Der extra Luftstrom hilft dem Handy, kühl zu bleiben.