Ausstattung und Leistung: Abgespeckt aber nicht bescheiden
Das iPhone Xr kommt mit Apples neuem A12 Bionic-Chip und steht somit leistungsmäßig seinen großen Geschwistern in nichts nach. Auch in Sachen FaceID und Animojis hält das LCD-Modell mit. Das iPhone Xr hat im Gegensatz zu seinen großen Geschwistern jedoch einen kleineren Arbeitsspeicher von 3 GB RAM. Ein weiterer technischer Unterschied ist zudem in der Kamera zu finden. Schließlich kommt das iPhone Xr nicht mit Apples Dual-Kamera, sondern weist eine einzelne 12-Megapixel-Linse auf. Deswegen lassen sich mit dem iPhone Xr keine „echten“ Bokeh-Aufnahmen erstellen.
Die Kamera-Software rechnet den beliebten Porträt-Effekt jedoch detailgetreu ins Bild ein, wie wir im separaten Kamera-Teil zeigen. Anders als das iPhone Xs und iPhone Xs Max ist das iPhone Xr zudem mit 128 GB Speicher verfügbar. Daneben stehen 64 GB und 256 GB zur Wahl. In umstrittener Apple-Manier lässt sich keine der Speichervarianten per Micro-SD-Karte erweitern. Der 2.942 mAh-Akku des iPhone Xr soll nicht zuletzt aufgrund des sparsameren LC-Displays am längsten von allen neuen iPhone-Modellen durchhalten. Im Akkutest konnten wir uns davon bereits überzeugen.
Die technischen Daten des iPhone Xr im Überblick
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Apple iPhone Xr | |
Display | 5,1 Zoll, Liquid Retina LCD, fettabweisend und kratzfest |
Auflösung | 828 x 1.792 Pixel, 326 ppi |
Prozessor | A12 Bionic Chip / Neural Engine / 3 GB RAM |
Akku | 2.942 mAh kabellos aufladbar & Quick Charge |
Speicher | 64 GB, 128 GB, 256 GB |
Hauptkamera | 12 Megapixel Kamera, ƒ/1.8 Blende
5x digitaler Zoom, OIS |
Video | 4K und Full-HD Video mit bis zu 60 fps,
HD Video mit 30 fps, 3x digitaler Zoom, OIS |
Frontkamera | 7 MP, f/2.2, Display-Blitz |
Software | iOS 12 ab Werk |
Drahtlos | Bluetooth 5.0, NFC, GPS, Glonass, Galileo |
Internet | WLAN a/b/g/n/ac (2,4 GHz + 5 GHz)
LTE, VoLTE, Wifi Calling |
IP-Zertifizierung | IP67 |
Sonstiges | Face ID, Siri, FaceTime,
Stereo-Lautsprecher, kabelloses Laden der Batterie, Dual-SIM durch eSIM |
Maße und Gewicht | 150,9 x 75,7 x 8,3 mm
194 Gramm |
Farben | Rot, Gelb, Weiß, Koralle, Schwarz, Blau |
UVP | 849 Euro – 64 GB 909 Euro – 128 GB 1.019 Euro – 256 GB |
Verfügbarkeit | Seit 26. Oktober 2018 |
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iPhone Xr im Benchmarktest
Das iPhone Xr zeigt sich im Test als schickes und perfekt verarbeitetes Apple-Smartphone. Ein Blick auf die inneren Werte darf dabei nicht fehlen. Im AnTuTu-Benchmarktest erreicht das iPhone Xr im vierten Anlauf eine Wertung von 289.437 Punkte und reiht sich damit zwischen das iPhone Xs Max und Samsung Galaxy Note 9 ein. Im Benchmarktest von Geekbench zeigt sich das iPhone Xr ebenfalls als Kraftpaket und kommt auf eine Wertung von 4.381 Punkten im Single-Core- und 7.697 im Multi-Core-Test. Gerade bei letzterem Wert hat es das iPhone Xr gegenüber der Konkurrenz schwer, was der direkte Vergleich in der Tabelle zeigt. Wie die Werte im Alltag einzuordnen sind, muss ebenfalls der ausführliche Test des iPhone Xr zeigen.
Benchmarkwerte im Vergleich
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AnTuTu | Geekbench | 3DMark Sling Shot Extreme | |
iPhone Xr | 289.437 | Single-Core: 4.381
Multi-Core: 7.697 |
N/A |
iPhone Xs Max | 341.540 | Single-Core: 4.829
Multi-Core: 10.869 |
N/A |
iPhone X | 208.753 | Single-Core: 4.210
Multi-Core: 10.125 |
N/A |
Samsung Galaxy Note 9 | 242.306 | Single-Core: 3.737
Multi-Core: 9.065 |
OpenGL: 3.387
Vulkan: 2.889 |
Samsung Galaxy S9+ | 239.138 | Single-Core: 3.747
Multi-Core: 8.868 |
OpenGL: 3.298
Vulkan: 3.413 |
LG G7 ThinQ | 236.278 | Single-Core: 2.371
Multi-Core: 7.476 |
OpenGL: 4.189
Vulkan: 3.086 |
Huawei P20 Pro | 211.099 | Single-Core: 1.918
Multi-Core: 6.835 |
OpenGL: 3.003
Vulkan: 3.380 |
Sony Xperia XZ2 | 263.381 | Single-Core: 2.416
Multi-Core: 8.363 |
OpenGL: 4.657
Vulkan: 3.491 |
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Telefonie und Internet
Das iPhone Xr unterstützt natürlich die neuesten Mobilfunk- und WLAN-Standards. Rund um den Globus funkt das iPhone Xr mit den passenden Frequenzbändern. Im schnellen LTE-Standard sind das die Bänder 1, 2, 3, 4, 5, 7, 8, 12, 13, 14, 17, 18, 19, 20, 25, 26, 28, 29, 30, 32, 34, 38, 39, 40 und 41. Das iPhone Xr ist somit ideal an das Mobilfunknetz angebunden und unterstützt die höchstmöglichen Datenraten, die aktuell durch die Atmosphäre funken. Im heimischen WLAN oder öffentlichen Hotspots macht das Surfen mit dem iPhone Xr ebenfalls viel Spaß. YouTube-Videos laden zügig, Seiten bauen sich in Windeseile auf – so ist man es von einem aktuellen Smartphone gewohnt.
Eine weitere Gemeinsamkeit mit den teureren Xs-Modellen kommt doch recht überraschend daher: Das iPhone Xr lässt sich seit dem Update auf iOS 12.1 ebenfalls dank integrierter eSIM als Dual-SIM-Handy nutzen. Somit können Besitzer des iPhone Xr ab sofort bei der Deutschen Telekom oder bei Vodafone einen eSIM-Tarif abschließen und zwei Verträge in einem Gerät nutzen. Ein zeitgemäßes, wenn auch eingeschränktes Feature, auf das Apple-Fans lange warten mussten und die Konkurrenz um Samsung und Huawei bereits seit längerem anbietet. Nebst GPS sind zudem Galileo und Glonass als alternative globale Satellitensysteme an Bord.
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Telefonieren in Perfektion
Obwohl es wohl die grundlegendste aller Funktionen eines Handys ist, hat das Telefonieren mit dem iPhone Xr mehr als überrascht. Die Stimme des Gesprächspartners ergießt sich in ausfüllenden Wellen über den Gehörgang in den gesamten Kopf. Ja, bei romantischen Gesprächen wirklich angenehm. Streitgespräche werden mit dem iPhone Xr wohl ebenso intensiv ablaufen. Sowohl durch den kleinen Ohrmuschel-Lautsprecher als auch über die Lautsprecher-Funktion kommen Stimmen in fantastischer, natürlicher Qualität rüber. Hintergrundgeräusche werden ebenso perfekt herausgefiltert, ohne stumpfes Summen der Geräuschunterdrückung. Die maximale Lautstärke des Lautsprechers ist zudem so gut, dass sie auch auf der Autobahn als Freisprechfunktion genutzt werden kann. Das ist wirklich Telefonie in Perfektion.
Das iPhone Xr ist auf dem allerneusten Stand in Sachen WLAN und mobiles Internet. Auch die eSIM-Funktion spendiert Apple dem günstigeren LCD-Modell. Das Telefonieren macht dank sehr gutem Lautsprecher richtig viel Spaß.
Software und Multimedia: Apple beseitigt Kinderkrankheiten mit iOS 12.1
Kurz nach der Veröffentlichung des iPhone Xs und iPhone Xs Max wurden zwei Kinderkrankheiten der neuen Flaggschiffe recht schnell publik. Beautygate und Chargegate zogen ihre Kreise durch die Presse und waren ein gefundenes Fressen für Android-Jünger. Auch das iPhone Xr kommt zumindest ab Werk mit einem der Bugs: Beautygate. Wer mit dem frisch ausgeliefertem iPhone Xr ein Selfie machen möchte, wird schnell feststellen, dass die Haut ganz sachte wie glattgebügelt aussieht. Lange war nicht klar, ob Apple den permanenten Filter wirklich beabsichtigt auf die neue iPhone-Reihe gespielt hat. Jetzt steht jedoch fest: Beautygate ist wirklich ein Bug. Apple hatte den Fehler, der auf falsche Berechnungen und Belichtungsszeit von Smart HDR zurückzuführen war, mit iOS 12.1 beseitigt.
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Trotzdem kennt man es von Apple nicht anders: Die Symbiose aus Hard- und Software ist auch beim iPhone Xr par excellence. iOS 12.1 macht Spaß – vor allem weil Features wie Memoji und FaceTime-Gruppenanrufe möglich sind. Apple hat zudem mit Apps wie „Bildschirmzeit“ oder das Maßband ganz neue Features gebracht. Apple spielt mittlerweile eine ganze Menge eigener Apps automatisch auf.
Neue Hintergrundbilder runden das Design auch innerlich ab
Dazu gehören neben den diversen Stores für Apps, Bücher, Musik und Co. auch Apple Wallet, Karten oder Pages. Vor ein paar Jahren lockerte Apple die Rechte des Nutzers und erlaubte das Löschen nahezu aller vorinstallierten Apps. So verhält es sich auch beim iPhone Xr.
Mit den knallbunten Farbvarianten des iPhone Xr bringt Apple jedoch passende neue Hintergrundbilder. Den iPhone X exklusiven Klingelton „Reflexion“ gibt’s auch auf dem iPhone Xr. Wie bereits im oberen Abschnitt erwähnt, gefällt uns im Test des iPhone Xr ganz besonders der beeindruckende Lautsprecher. Filme ansehen, Musik hören und Telefonieren sind der reinste Genuss.
In Sachen Software und Multimedia ist das iPhone Xr auf dem neuesten Stand. Das Update für iOS 12.1 ist bereits ausgerollt worden und behebt den Kamera-Fehler „Beautygate“. Apple zeigt einmal mehr, wie viele Vorteile es bringt, wenn Software und Hardware aus einer Schmiede kommen.
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Sensoren und Schnittstellen: Alles beim Alten
Die Zeichen stehen auf USB-C: Mit dem neuen iPad Pro 2018 hat Apple erstmals den beliebten Standard-Port an einem mobilen Gerät verbaut. Mit der Vorstellung des iPhone Xs war jedoch klar: Die iPhones werden zumindest in dieser Generation noch mit Apples uralt-Schnittstelle Lightning ausgestattet sein. So auch das iPhone Xr. Neben dem Apple-Port steht dem Smartphone zudem eine Induktionsspule für kabelloses Laden unter der Glasrückseite zur Verfügung. Eine Klinkenbuchse besitzt das iPhone Xr nicht – außerdem hat Apple dem Karton keinen Klinke-auf-Lightning-Adapter mehr beigelegt, der beim iPhone X noch Teil des Lieferumfangs war. Zudem müssen sich iPhone-Xr-Besitzer, die die Quick Charge-Funktion nutzen wollen, das entsprechende Netzteil samt USB-C-Lightning-Kabel nachkaufen. Apple legt dem iPhone Xr wie seinen teureren Geschwistern das Standard 5W-Netzteil bei.
Alle notwendigen Sensoren sind beim iPhone Xr allerdings an Bord. Bis auf einen, der jedoch dank superschnellem FaceID ohnehin überflüssig geworden ist: Ein Fingerabdrucksensor. Bewegungssensor, Schrittzähler und Gyroskop sind für ausführliches Fitness- und Gesundheitstracking an Bord. Der Lichtsensor regelt die Displayhelligkeit angepasst an das Umgebungslicht.