Akkutausch nach iPhone-Drossel: Apple startet 60-Euro-Rückzahlung

Drosseln alte Akkus womöglich die iPhones von Apple? Einige Nutzer berichteten zumindest von einem merklichen Leistungsschub ihres Smartphones nach einem Austausch der Batterie. Auch Apple hat mittlerweile bestätigt, dass ältere iPhone-Modelle per Software-Update bewusst gedrosselt werden, um zu verhindern, dass sich alte und kalte iPhone-Akkus ausschalten. Nachdem dies bekannt wurde und eine Welle der Empörung quer durch die Apple-Nutzerschaft schwappte, lenkte der Hersteller ein und senkte den Preis für einen Akkutausch von 89 Euro auf 29 Euro. Nutzer, die zu viel für ihren Akkutausch bezahlt haben, können sich über eine Rückerstattung freuen.

Update vom 28. Juni 2018

Apple beginnt mit Rückzahlung

Apple-Nutzer, die ihren iPhone-Akku nach Bekanntwerden der Drossel im vergangenen Jahr von einer Apple-Werkstatt haben wechseln lassen, haben noch den vollen Preis von 89 Euro für den Akkutausch bezahlt. Als die Drosselung der iPhones aufgrund alter Akkus immer höhere Wellen schlug, entschloss sich Apple dazu, den Preis für den Austausch der Batterie wie in den USA zu senken. In Deutschland kostet er seither 29 Euro. Die frühen Vögel unter den Kunden bekommen das zu viel gezahlte Geld zurück. Mit der Rückzahlung will Apple nun beginnen.

Derzeit werden die betroffenen Kunden laut iPhone-Ticker über die Rückzahlung informiert. In dem Schreiben heißt es unter anderem, dass Apple „Kunden, die zwischen dem 1. Januar 2017 und dem 28. Dezember 2017 in einem Apple Store, Apple-Reparaturzentrum oder bei einem autorisierten Apple Service Provider für einen Batterieaustausch nach Ablauf der Garantie für iPhone 6 oder neuer bezahlt haben, eine Gutschrift über 60 Euro“ auszahlt. Die Gutschrift soll auf dem Wege erfolgen, den der Kunde auch zur Bezahlung genutzt hat. Im Idealfall landet das Geld somit automatisch auf dem Konto des Nutzers. Anderenfalls haben diese auch die Möglichkeit, Apple ihre Bankdaten mitzuteilen. Dafür haben sie bis Jahresende Zeit.

Update vom 24. Mai 2018

Akkutausch in Deutschland: Apple erstattet 60 Euro

Auf seiner Webseite informiert Apple seit Kurzem über eine Gutschrift, die Besitzer eines iPhone 6  erhalten, wenn sie den Akku des Geräts außerhalb der Garantie haben tauschen lassen. Darunter fallen aber nur die Kunden, die den Akku des iPhone 6 im Zeitraum 01. Januar 2017 bis 28. Dezember 2017 haben tauschen lassen. Außerdem darf der Akku nur bei Apple selbst oder einem verifizierten Service-Partner getauscht worden sein. Hintergrund ist die softwareseitige Drosselung von iPhones durch iOS 11, die Apple nicht offen an seine Kunden kommuniziert hatte. Das iPhone 6 war besonders davon betroffen. Apple hatte nach Bekanntwerden des Akku-Skandals Ende des Jahres den Preis für den Akkutausch von 89 Euro auf 29 Euro reduziert. Nun können sich alle iPhone 6-Besitzer über eine Gutschrift der Differenz freuen, wenn das iPhone 6 vor der Reduzierung des Preises mit einem neuen Akku ausgestattet wurde.

Laut Informationen von Apple werden alle qualifizierten Kunden automatisch zwischen dem 23. Mai und dem 27. Juli 2018 per E-Mail informiert und erhalten eine Anweisung dazu, wie sie die Gutschrift erhalten. Weitere Infos zur Gutschrift gibt es auf der Webseite von Apple.

Update vom 03. Mai 2018

BBC zeigt Fehlverhalten bei Akkutausch-Aktion von Apple

Ende letzten Jahres wurde bekannt, dass Apple durch iOS 11 eine Leistungsdrosselung von iPhones mit alten Akkus vornahm. Viele sahen darin den Druck zum Kauf eines neuen iPhones, was sich schnell zum Skandal entwickelte. Zwar beteuerte Apple so das iPhone zu schützen, kommunizierte den Umstand aber erst nach bekanntwerden der Drosselung. Seitdem bietet das Unternehmen aus Cupertino betroffenen Kunden einen Akkutausch für vergünstigte 29 Euro an – ein Kompromiss also. Dabei klingt das Vorgehen fairer, als es Apple tatsächlich praktiziert.

Austauschprogramm: BBC findet Missstand bei Apples vergünstigten Akkutausch

Die Kritik an Apples Akku-Austauschprogramm häuft sich. Der vergünstigte Akkutausch sollte vor allem dazu dienen, betroffenen und meist auch verärgerten Kunden entgegen zu kommen. Doch so wie es aussieht, ist die Aktion nur eine andere Art, die eigenen Kassen zu füllen. Das geht aus einem BBC Watchdog-Bericht hervor. Demnach vervielfacht sich der endgültige Preis der Reparatur oftmals um einiges. Statt der eigentlichen 29 Euro für den Akkutausch sorgen mögliche weitere Schäden für einen bis zu 10 Mal höheren Endpreis.

„Das macht dann 250 Pfund.“

Apple unterrichtet auf ihrer Webseite zwar darüber, dass eventuelle Schäden, die den Akkutausch verhindern, im Vorfeld beseitigt werden müssen, es ist jedoch fraglich, wie weit sie dieses Feld eingrenzen. BBC Watchdog hat diesen Missstand überprüft. Zwei Kunden haben ihre iPhones bei Apple zur Reparatur gegeben und Bericht erstattet. Die Reparatur von Josh Landsburghs iPhone sollte hier 200 Pfund kosten, da sich eine kleine Delle am Rand des Gehäuses befindet. David Bowler hingegen schickte sein von außen völlig unversehrtes iPhone ein und bekam einen Kostenvoranschlag von 250 Pfund per E-Mail. Hier will Apple innere Schäden an Mikrofon und Lautsprecher festgestellt haben, obwohl sich Bowler sehr sicher ist, dass beide einwandfrei funktionieren.

Apple findet Fehler, die nicht da sind – und setzt das Vertrauen ihrer Kunden auf’s Spiel

Bei beiden iPhones konnte eine freie Werkstatt die Akkus ohne Probleme austauschen. Zudem bestätigte ein Reparatur-Experte Bowlers Einschätzung: Das Mikrofon und die Lautsprecher funktionieren. Nachdem BBC Apple auf diesen Missstand hinweist, reagiert das Unternehmen mit folgendem Statement:

„Sollte das iPhone Beschädigungen aufweisen, die den Austausch der Batterie behindern, wie zum Beispiel ein zerbrochener Bildschirm, muss dieses Problem vor dem Akkutausch behoben werden. In manchen Fällen entstehen dadurch Zusatzkosten.“

Zudem hat die Recherche von BBC Watchdog im Gespräch mit Apple Customer Service Repräsentanten ergeben, dass in der Garantie klar vermerkt sein soll, dass „alle Schäden“ vor einem Batterie-Tausch repariert werden müssen. Ein hinzugezogener Anwalt konnte aber keinen Vermerk dieser Art finden.

iOS-Update: iPhone-Nutzer entscheiden selber über die Drosselung

Update 18. Januar 2018

Nachdem Apple in dem Skandal um die gedrosselten iPhone-Akkus bei älteren Akkus eingelenkt hat und den Akkutausch seitdem stark vergünstigt anbietet, kündigt Tim Cook nun den nächsten Schritt an. Der Apple-Chef gab in einem Fernseh-Interview mit dem US-TV-Sender ABC bekannt, dass schon bald ein iOS-Update verfügbar sei. Dies widme sich der Problematik der iPhone-Drosselung aufgrund eines zu alten Akkus. Das Update soll Besitzern betroffener iPhones die Möglichkeit bieten, selber darüber zu entscheiden, ob ihr älteres iPhone-Modell bei einem abgenutzten iPhone-Akku, einer geringen Restladung oder extremen Temperaturen gedrosselt wird.

Dies klingt auf den ersten Blick nach einer Lösung, die alle endlich zufrieden stellen dürfte. Doch Tim Cook selber rät davon ab, von der Funktion, die Drosselung auszuschalten, Gebrauch zu machen. Denn die Drosselung sei vielmehr eine Schutzfunktion, die für eine längere und stabilere Laufzeit sorgen soll. Bei niedrigen Temperaturen beispielsweise könnte sich das iPhone ohne Drosselung einfach abschalten oder ein geschwächter iPhone-Akku unter voller Leistung ebenfalls. Apple hatte sich Anfang 2017 also aus Stabilitätsgründen für eine Drosselung der älteren iPhone-Modelle entschieden. Mit dem anstehenden Update kann nun demnächst jeder iPhone-Besitzer selbst entscheiden, ob er die Drosselung deaktivieren möchte.


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Apple entschuldigt sich offiziell

Update, 29. Dezember 2017, 10:00 Uhr

Apple hat in einer ausführlichen Erklärung auf seiner offiziellen Webseite eine Entschuldigung ausgesprochen. Kurz vor Weihnachten stellte ein Reddit-Nutzer und iPhone-6-Besitzer fest, dass die Höchstleistung des Prozessors in seinem Handy gedrosselt war. Ein Benchmarktest und ein Akkutausch bestätigten den Verdacht: iPhones mit alten Akkus sind deutlich weniger leistungsfähig. Apple hatte offen zugegeben, einige Modelle (iPhone-6-Reihe, iPhone SE) über ein Softwareupdate (iOS 10.2.1) zu drosseln. Auch das iPhone 7 und 7 Plus haben die potenzielle Drosselung mit iOS 11.2 bereits erhalten. Sie greife jedoch nur, wenn der iPhone-Akku die Höchstleistung nicht mehr aufbringen könne. Alles solle zum Vorteil des Nutzers geschehen, da ein vorzeitiges abschalten des Geräts durch das „Abschalt-Feature“ verhindert werden sollte.

Dass zahlreiche Apple-Kunden sich auf den Schlips getreten fühlen, zeigten vor allem die neuen Klagen gegen Apple aus der vergangenen Woche. Apple entschuldigt sich in seiner offiziellen Erklärung nun bei seinen Kunden: „Wir wissen, dass einige von Ihnen denken, wir hätten sie im Stich gelassen. Dafür entschuldigen wir uns. Es gab zahlreiche Missverständnisse in dieser Sache, die wir gerne aufklären möchten, und zeigen, welche Veränderungen wir nun vornehmen.“

Akkutausch in den USA wird günstiger

Mit Veränderungen meint Apple zum einen einen weltweit vergünstigten Preis für den Austausch eines Akku bei iPhones der Reihe 6 und älter, die einen Akku-Tausch benötigen. Apple senkt hier den Preis in den USA von 79 Dollar auf 29 Dollar. Das Angebot soll bis Ende 2018 weltweit ausgebreitet werden. Genauere Angaben zu Preisen in Deutschland machte Apple hingegen noch nicht. Die Infos sollen aber folgen.

Zum anderen kündigte Apple an, Anfang 2018 mit einem außerplanmäßigen Softwareupdate ein neues Feature aufs iPhone zu bringen, mit dem sich der Zustand des iPhone-Akkus durch den Nutzer einfach überprüfen lassen soll. Um welches Feature es sich genau handelt, ist noch unklar. Möglich wäre eine App, die Leistungs- und Akkuwerte misst und vergleicht, ähnlich wie Benchmarktest-Apps von Drittanbietern.

Apple hat in seinem Schreiben noch einmal betont, dass das Unternehmen „niemals“ beabsichtigt die Lebensdauer von Produkten herunterschrauben würde, um den Verkauf neuer Produkte anzukurbeln. Das Ziel bei Apple sei stets, iPhones so haltbar wie möglich zu machen. Man sei stolz, dass Apple-Produkte eine deutlich höhere Lebensspanne hätten, als Produkte der Konkurrenz.

Test zeigt: Akkuwechsel bringt Leistungsschub und längere Laufzeit

Update 23. Dezember 2017, 08:55 Uhr

Nachdem sich in den letzten Tagen die Meldungen zu einer bewussten Drosselung von älteren iPhone-Modellen nur so überschlugen, wollten wir von der handy.de-Redaktion der Sache einmal selber auf den Grund gehen. Bringt ein Akkutausch bei älteren iPhones wie dem iPhone 6s oder iPhone 6s Plus tatsächlich etwas?

Keine Verbesserung im Geekbench-Test

Mit einem iPhone 6s Plus führte die Redaktion den Akkuwechsel-Test durch. Vor dem Akkuwechsel lagen die Werte, die das iPhone 6s Plus im Geekbench 4-Test erreichte, bereits sehr weit oben mit 2.520 Punkten im Single-Core, 4.369 Punkten Multi-Core und 10.925 Punkten Metal Score. Dennoch ließen sich beim iPhone 6s Plus seit dem Update auf iOS 11 deutliche Leistungseinbußen verzeichnen und auch der Akku hielt bei Weitem nicht mehr so lange wie anfangs beim Neukauf des Gerätes.

Daher nahm die handy.de-Redaktion dennoch einen Akkuwechsel in einer iPhone-Reparaturwerkstatt vor. Der Austausch kostete 69 Euro und dauerte nur wenige Minuten. Mit dem neuen iPhone-Akku führte die Redaktion dann einen neuen Geekbench-4-Test durch. Mit 2.464 Punkten im Single-Core, 4.420 Punkten im Multi-Core und 10.538 Punkten im Metal-Core lagen die Ergebnisse sogar etwas unter denen des alten Akkus. Jedoch war der neue Akku beim Geekbench-Test nur zu 48 Prozent geladen. Rein auf dem Papier ließ sich also auf Anhieb keine Verbesserung der Leistung erkennen.

iPhone 6s Plus Geekbench 4 TestQuelle: handy.de
Oben: Die Ergebnisse des Geekbench-Tests mit dem alten Akku. Unten: Die Ergebnisse mit dem neuen iPhone 6s Plus Akku.

Jedoch zeigte sich im Laufe des ersten Nutzungstages, dass der neue iPhone-Akku länger hält und auch Apps wieder deutlich schneller öffneten. Verzögerungen oder längere Ladezeiten sind nach dem Akkuwechsel quasi nicht mehr vorhanden.

Der handy.de-Test zeigt also, dass ein Akkutausch ggf. in den Geekbench-Testergebnissen keine Verbesserung mit sich bringt, aber dennoch zu einer deutlich spürbaren Leistungsverbesserung und einer längeren Akkulaufzeit führen kann.

Wegen alter Akkus: Apple drosselt iPhones

Fünf iPhone-Nutzer klagen Apple an

Update 22. Dezember 2017

Am vergangenen Mittwoch hatte das kalifornische Unternehmen Apple sich zu den Akku-Diskussionen geäußert und eine Drosselung eingeräumt. Nun sind in den USA erste iPhone-Kunden vor das Gericht gezogen. Die fünf iPhone-Besitzer werfen dem Technikunternehmen vor, ihre Kunden „auf betrügerische Weise“ zum Kauf eines neuen iPhone-Modells verleitet zu haben. Eines ihrer Argumente lautet, dass Apple seine Kunden nicht darauf hinweise, dass ein kostengünstiger Batteriewechsel das iPhone wieder beschleunigen könne.

Apple äußert sich zur Akku-Diskussion

Update, 21. Dezember 2017

Normalerweise lässt Apple sämtliche Medienberichte und Gerüchte, die das Unternehmen betreffen, in der Öffentlichkeit stets unkommentiert. Nun überrascht das Tech-Unternehmen aus Cupertino jedoch mit einer Reaktion auf einen Bericht, der in der vergangenen Woche einen faden Beigeschmack hatte. Zumindest, wenn man sich die zahlreichen Überschriften durchliest. Die Rede ist von einer bewussten „Verlangsamung“ alter iPhones durch ein Systemupdate seitens Apple. Diese Drosselung hat Apple mit dem Update auf iOS 10.2.1 für das iPhone 6, 6s und iPhone SE Anfang 2017 ausgerollt, wie das Unternehmen gegenüber Techcrunch bestätigt. Tatsächlich will Apple mit diesem „Feature“ verhindern, dass die iPhones sich plötzlich ausschalten. Das passiert, wenn die Höchstspannung nicht mehr gehalten werden kann.

Auch neuere iPhones sollen gedrosselt werden

Schuld daran ist ein alter Lithium-Ionen-Akku, der sich ähnlich verhält wie ein zu kalter Akku oder ein Akku mit niedriger Restladung. Im Endeffekt wollte Apple mit dem System-Update verhindern, dass sich alte und kalte Akkus ausschalten. Das Kälte-Problem vieler iPhone-6-Modelle ist gerade jetzt im Winter wieder überall zu beobachten. Doch auch wenn viele Apple-Skeptiker die Schlagzeilen der vergangenen Tage gerne im Zusammenhang mit Apples Marketing-Strategien zitieren – Apple hat mit der Drosselung alter iPhone-Akkus nicht bewusst die Verkaufszahlen neuer iPhones angekurbelt. Das Gegenteil ist der Fall.

Durch das Update versucht Apple, auch ältere iPhones weiterhin am Leben zu halten. Ob Apple nicht von Anfang an mit offenen Karten hätte spielen sollen, steht hingegen auf einem anderen Blatt. Das Unternehmen hat indes gegenüber Techcrunch angekündigt, dass auch neuere Modelle nach einiger Zeit gedrosselt werden sollen: „Wir haben dieses Feature jetzt auf das iPhone 7 mit iOS 11.2 ausgedehnt und planen, dies künftig bei weiteren Produkten zu tun.“ Ob das iPhone 8 und iPhone X also in zwei bis drei Jahren ebenfalls an Leistung einbüßen müssen, bleibt abzuwarten.

Drosselung kommt per Software-Update

Update 12. Dezember 2017

Das Nachrichtenportal heise.de berichtet, unter Berufung auf das Technik-Forum Reddit, von einer Leistungsverbesserung bei alten iPhones, nachdem der Akku ausgetauscht wurde. Demnach berichtet ein Reddit-Nutzer von einem merklichen Leistungsschub bei seinem alten iPhone 6s. Auch ein Benchmark-Test bestätigt die Vermutung, dass alte Akkus iPhones ausbremsen können. Dabei ist ein altes iOS-10-Update für die Trägheit verantwortlich.

Im konkreten Fall hatte der Reddit-Nutzer „TeckFire“ festgestellt, dass sein iPhone 6s nach dem Update auf iOS 11 merklich langsamer arbeitete. Ein Benchmark-Test des iPhone 6s mit Original-Batterie bestätigte dieses Gefühl: Das Handy erreichte 1.466 Punkte im Single-Core- und 2.512 im Multi-Core-Test. Der verbaute A9-Chip im iPhone 6s müsste jedoch im guten Zustand deutlich bessere Werte erreichen. Nachdem der Reddit-Nutzer den Akku seines Geräts gegen einen neuen ausgetauscht hatte, stiegen beide Werte stark an: 2.526 Punkte im Single-Core- und 4.456 Punkte im Multi-Core-Test.

Drosselung im iPhone 6s soll Notabschaltung verhindern

Weitere Erfahrungsberichte unter dem Reddit-Post bestätigen eine Verbesserung der Leistung nach einem Akku-Tausch. Hintergrund des schwächelnden iPhone 6s mit iOS 11 könnte eine prozessorseitige Drosselung sein. Die Taktrate des Chips wird bei einem abgenutzten Akku heruntergefahren, um eine Abschaltung des Smartphones zu verhindern. Apple hatte diese Vorgehensweise selbst mit einem Update Anfang 2017 mit iOS 10.2.1 ausgerollt. Damit wollte das Unternehmen aus Cupertino das Problem in den Griff bekommen, dass zahlreiche iPhone-6-Modelle sich bei Kälte vorzeitig abschalten.

Ein Lithuim-Ionen-Akku, der Kälte ausgesetzt ist, verhält sich dabei ganz ähnlich zu einem alten Akku, was die Trägheit des iPhone 6s erklärt. In beiden Fällen entlädt der iPhone-Akku sich schneller – es kommt zur Drosselung der Prozessorleitung. Ein neuer Akku kann also ein wahrer Leistungsschub für ein altes iPhone 6s sein. Beim Austausch des Akkus müssen iPhone-Besitzer jedoch unbedingt auf die Qualität achten. Apple selbst nimmt bei zahlreichen iPhone-Modellen nur noch einen kostenpflichtigen Akkutausch vor, der mindesten 89 Euro kostet. Wer lieber einen Handy-Reparaturladen aufsuchen möchte, sollte sich vorher Rezensionen im Internet durchlesen oder sich Erfahrungswerte im Bekanntenkreis holen. Bei seriösen Elektrofachmärkten kostet der Akkutausch bei einem iPhone 6s oder iPhone 6s Plus ca. 60 Euro. Technisch versierte finden zudem im Internet zahlreiche Anleitungen, um den iPhone-6s-Akku austauschen. In diesem Fall gilt aber: Akkutausch auf eigene Gefahr.

Wie Du Dein Smartphone im Winter vor Kälte schützt, kannst Du in unserem großen Magazin-Artikel nachlesen.