iOS 12 ist da: Alle neuen Funktionen im Überblick

Apple hatte im Rahmen der Eröffnungskeynote zur WWDC 2018 sein neues Betriebssystem iOS 12 präsentiert, das seit dem 17. September verfügbar ist. iOS 12 bringt einige Neuheiten und ist mit über 2 GB ein sehr großes Update. Alle Features, Neuerungen, und welche iPhones das Update erhalten, erfährst Du hier.

iOS 12: iPhone und iPad werden schneller

iOS 12 verbessert unter anderem die Performance von iPhone und iPad. Beim iPad soll sich das vor allem beim Öffnen von Apps bemerkbar machen. 40 Prozent schneller öffnen sich Apps laut Apple. Die Tastatur soll sogar 50 Prozent schneller auf dem Bildschirm erscheinen. Apple will die Akkulaufzeit zudem verbessert haben.

ARKit 2: Neu in iOS 12

Apple hat mit dem ARKit bereits gezeigt, dass Apple akribisch an AR-Erfahrungen für seine mobilen Produkte arbeitet. Nun hat Apple mit ARKit 2 auch ein neues Dateiformat für AR-Files vorgestellt: USDZ. In Zusammenarbeit mit Adobe will Apple unter anderem künftig eine AR-Design-App für iOS anbieten. Es soll möglich sein, AR-Ansichten zu kreieren.

Neue App vorgestellt: Measure

Auch eine neue AR-App hat Apple im Rahmen der Keynote aus dem Hut gezaubert. Wie ihr Name bereits verrät, lassen sich damit Möbel oder andere reale Objekte ausmessen. Measure ist somit ein digitales Maßband. Die App erkennt die Dimensionen eines Objektes, außerdem lassen sich spezielle Bereiche markieren und ausmessen. Die App kommt mit iOS 12 aufs iPhone und iPad.

Das neue AR-Format USDZ greift auch innerhalb der News-App, wenn Medienunternehmen hier AR-Inhalte anbieten. Die News-App ist in Deutschland bislang aber immer noch nicht erschienen.

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Apple zeigt Multinutzer-AR und Kooperation mit Lego

Ein neues Level von AR: der Multinutzer-Modus. Apple ermöglicht mit iOS 12, dass eine AR-Anwendung von mehreren Nutzern im selben Raum gleichzeitig genutzt werden kann. So lassen sich AR-Games beispielsweise gemeinsam spielen. Lego hat in diesem Zusammenhang die App Assembly Square entwickelt und auf der Bühne demonstriert, wie künftig AR-Spiele auf iOS-Geräten gespielt werden können. Die App erkennt echte Lego-Modelle über die Kamera und erlaubt es mehreren Nutzern, mit dem Objekt auf dem Bildschirm zu interagieren.

Neue Features für die Fotos-App unter iOS 12

Vier Tage lang ging es bei der diesjährigen Entwicklerkonferenz von Apple um Software-Neuheiten. Einige Details zum neuen iOS 12 Betriebssystem hat Apple jedoch im Rahmen der WWDC 2018 nicht erwähnt. Digital Photography Review hat etwas genauer in die Beta-Version hineingeschaut und einige Neuerungen für die Fotos-App gefunden.

Mit iOS 12 soll sich in erster Linie der Import von Foto- und RAW-Dateien vereinfachen. Daher hat Apple zu aller erst an der Erscheinung des Import-Fensters gearbeitet. Bislang öffnete es sich Bildschirm-füllend, sobald das Gerät verbunden wurde. Das soll sich nun ändern. Denn stattdessen erzeugt die App unter iOS 12 ein weniger aufdringliches seitliches Overlay. So ist die zuvor genutzte App weiterhin sichtbar und der Nutzer erhält eine Vorschau des Foto-Imports.

Apple setzt zudem auf mehr Intelligenz. Neue Suchvorschläge sollen für noch mehr Übersicht sorgen. Außerdem erkennt die App mit iOS 12 Bilder und Motive und sortiert sie nach Tags. Auch lassen sich mehrere Suchbegriffe miteinander kombinieren. Der neue „Für Dich“-Tab innerhalb der Fotos-App ermöglicht zudem ein einfaches Teilen von Bildern, die das System automatisch vorschlägt. Das Bild lässt sich in voller Auflösung von anderen betrachten.

Der Foto-Import wird einfacher

Weiterhin gibt es für die Fotos-App kleinere, aber nicht weniger praktische Neuerungen: Sie erkennt einerseits automatisch welche Bilder bereits importiert wurden. Diese werden daraufhin gesondert dargestellt. Zudem erhält die App mit iOS 12 eine Anzeige im oberen Bereich, an der die Anzahl der ausgewählten Bilder und dessen Datei-Größe ablesbar ist. So wird direkt sichtbar, wie viel Speicherkapazität die gewünschten Bilder benötigen. Darüber hinaus erscheint beim Import-Vorgang ein Kreis, der den Prozess darstellt. Dieser ist antippbar und zeigt dann zusätzlich an, wie viele der Bilder bereits importiert wurden.

Ein sehr willkommenes Feature stellt die Fotos nun vor dem Import auch in ganzer Größe dar. Bisher war das nur in der Miniaturansicht möglich. Daher war es oftmals schwierig zwischen ähnlichen Bildern vor dem Import zu unterscheiden. Abschließend soll sich laut Digital Photography Review die Geschwindigkeit des Foto-Imports verbessert haben, besonders von der SD-Karte zum iPad Pro. Dabei wurde eine „magische“ Verbesserung von 33 Prozent festgestellt, im Vergleich zu iOS 11.

Siri wird noch klüger

Apple will die App-Integration von Siri verbessern. Insgesamt soll die Sprachassistentin noch smarter werden. Wer in iOS 12 beispielsweise mit Siri spricht und nach Entspannung verlangt, dem soll sie künftig Relax-Apps vorschlagen. Außerdem wird es für Siri eine neue Shortcuts-Apps geben, die den täglichen Workflow verbessern soll. Hier setzt Apple auf ein Drag & Drop-Interface, mit dem Nutzer unterschiedliche Prozesse erstellen und aneinanderreihen können. Siri wird so für den Nutzer „programmierbar“.

Apple CarPlay unterstützt bald Google Maps und Co.

Das iPad wird künftig die Apps Voice-Recorder und Aktien bekommen. Aus der App iBooks ist „Apple Books“ geworden. Nutzer von Apple CarPlay dürfte es zudem sehr freuen: Apple CarPlay unterstützt in Zukunft Navigationsapps von Drittanbietern.

Apple stellt den Nachtmodus vor

Das Nicht-Stören-Feature wurden ebenfalls stark überarbeitet. Neu ist die komplette Sperre des Bildschirms, wenn der Nachtmodus entsprechend konfiguriert ist. Dabei zeigt das iPhone nur noch die Uhrzeit auf schwarzem Hintergrund an. Die neue App „Limits“ zeigt zudem ganz detailliert das Nutzerverhalten in Statistiken an. So lässt sich nachvollziehen, wie viel Zeit man in Apps verbringt oder generell mit dem Smartphone hantiert. Hier lassen sich auch Limits einstellen, dass Apps nur zeitlich begrenzt nutzbar sind und bei Ende der eingestellten Nutzungsdauer beendet werden. Auch Eltern sollen mit iOS 12 ein besseren Zeitmanagement für die iOS-Geräte Kinder vornehmen können.

In iOS 12 lassen sich künftig endlich Benachrichtigungen gruppieren. So werden beispielsweise alle Benachrichtigungen von WhatsApp gebündelt angezeigt und können mit einem einzigen Wisch gelöscht werden.

Das ist neu in der Nachrichten-App

Tongue-Detection: Animojis können künftig die Zunge rausstrecken. Geist, Koala, Tiger und T-Rex sind außerdem neue Anomoji-Charaktere. Die Animojis sollen zudem künftig personalisierbar sein. Apple nennt die Avatare dann Memojis. Damit zieht Apple mit dem aktuellen Avatare-Trend mit. Samsung hat hier mit dem Galaxy S9 bereits vorgelegt. Die Memojis lassen sich sehr detailliert überarbeiten und über die Nachrichten-App versenden.

Apple hat außerdem FaceTime überarbeitet. Endlich wird es möglich sein, einen Gruppenanruf über FaceTime zu starten, mit bis zu 32 Teilnehmern. Hier lassen sich die neuen Memojis und Animojis ebenfalls nutzen.

Das kostenlose Softwareupdate kommt im Herbst 2018. Alle iPhone- und iPad-Modelle, die im vergangenen Jahr iOS 11 erhalten haben, werden auch iOS 12 erhalten. Somit auch das veraltete iPhone 5s.

Diese 5 iOS 12 Features erwähnte Apple nicht

1. Live-Mithören: AirPods werden zum Hörgerät

Mit iOS 12 wird Apple die AirPods in ein Hörgerät verwandeln. Denn das Feature Live-Mithören (Live Listen im Englischen) findet mit dem neuen Betriebssystem Einzug auf Apples Bluetooth-Kopfhörer. Bisher war Live-Mithören ausschließlich für zertifizierte Hörgeräte verfügbar. Dabei dienen das iPhone, iPad oder der iPod Touch als Mikrofon, das Ton in Echtzeit an das Hörgerät weitergibt und so hörgeschädigten Menschen als Verstärker dient. Auch in lauten Umgebungen kann Live-Mithören sehr nützlich sein – vor allem wenn es mit iOS 12 den Weg auf die AirPods findet.

2. USB-Verbindungen blocken

Mit diesem neuen iOS 12 Feature reagiert Apple direkt auf eine Sicherheitslücke, die im März bekannt wurde. Die sogenannte GreyKey Box wurde dabei von US-amerikanischen Sicherheitsbehörden gezielt eingesetzt, um iPhones oder iPads zu knacken. Je nach Länge des genutzten Passwortes konnte es jedoch mehrere Stunden bis Tage in Anspruch nehmen, bis die Ermittler an den geschützten Inhalt des Geräts gelangen konnten. Apple will der Lücke mit einem neuen Sicherheits-Feature in iOS 12 entgegenwirken und USB-Verbindungen nach einer Stunde blockieren, sofern das Gerät nicht entsperrt wurde. Ob eine Art Pop-Up einen Warnhinweis geben wird, dass die Verbindung unterbrochen wird, wenn der Code nicht eingegeben wird, ist unklar aber durchaus sinnvoll.

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3. Mehrere Gesichter für Face ID registrieren

Besonders auf dieses Feature dürften sich einige freuen: Mit iOS 11 soll es auf dem iPhone X und somit auch auf den neuen iPhone-X-Modellen möglich sein, ein zweites Gesicht zum Entsperren durch Face ID zu registrieren. Bei Apples Geräten mit Touch ID ist es schon lange möglich, mehrere Finger zum Entsperren einzurichten.

4. Ungewollte Screenshots sind Geschichte

Nicht selten kommt es bei der Verwendung von Smartphones vor, dass durch ungeschicktes anheben ein Screenshot erstellt wird. Auf Dauer wird so die Galerie unnötig zugemüllt. Apple wird mit iOS 12 eine Art Blockade für die seitliche Tastenkombination eines Screenshots beim iPhone X einbauen, die greift, sobald das Display des iPhones ausgeschaltet ist.

5. Warnung bei doppelter Passwort-Verwendung

Apples Schlüsselbund sichert zahlreiche Passwörter und sensible Daten von Apple-Nutzern. Wie einfallslos manche Menschen beim Erstellen eines Passwortes sind, haben in den vergangenen Jahren zahlreiche Studien und Umfragen belegt. Dabei ist es sehr wichtig, ein starkes und einzigartiges Passwort für jeden einzelnen Account im Internet zu verwenden. Aufgrund der zahlreichen Nutzer-Accounts gerät man dennoch immer wieder in Versuchung, ein und das selbe Passwort für PayPal, Amazon, Netflix und Co. auszuwählen. Apple will mit einem neuen Feature in iOS 12 nun gezielt davor warnen. Konkret soll das iPhone oder iPad eine Ermahnung aussprechen, sobald ein Nutzer ein bereits in iCloud gespeichertes Passwort bei der Registrierung eines neuen Accounts verwenden will. Voraussetzung ist hier die Nutzung von iCloud und Apples Schlüsselbund.

Diese Apple-Geräte erhalten das Update

  • iPhone 5s und neuer
  • iPhone SE
  • iPhone X
  • iPhone Xr / Xs / Xs Max ab Werk
  • iPad Air
  • iPad Pro
  • iPad 5
  • iPad mini 2
  • iPod touch 6. Generation

Der Changelog von iOS 12 in der Bildergalerie