Einsteiger-Vergleich: Huawei Y6 (2018) und Huawei Y7 (2018) im Test

Ausstattung und Leistung

Der Snapdragon 430 von Qualcomm galt im Jahr 2016 als Chip der unteren Mittelklasse. Huawei verbaut den in die Jahre gekommenen SoC in seinem neuen Einsteiger-Modell Y7 (2018). Dem Achtkerner steht die Grafikeinheit Adreno 505 zur Seite, die Vulkan und OpenGL ES 3.1 unterstützt. Das Huawei Y7 (2018) taktet hier auf vier Kernen mit bis zu 1,4 GHz und auf vier Cortex-A53-Kernen mit bis 1,1 GHz. Ebenso alt wie der Snapdragon 430 ist der Vierkerner von Qualcomm namens Snapdragon 425. Mit einer maximalen Taktrate von 1,4 GHz arbeitet der SoC im Huawei Y6 (2018) zusammen mit einer Adreno 405 Grafikeinheit. Der Chip unterstützt die Wiedergabe von 1.080p-Videos im H.265-Codec.

Obwohl die beiden Prozessoren theoretisch deutlich mehr Arbeitsspeicher und eine bessere Kamera unterstützen, schnürt Huawei ein abgespecktes Smartphone-Paket, das seinem Preis nur teilweise gerecht wird. Die Einsteiger-Handys sind mit dem notwendigsten ausgestattet. Dazu gehören ein 3.000-mAh-Akku, der über einen Micro-USB-Anschluss aufgeladen wird, sowie eine 13-Megapixel-Hauptkamera. An der Front zeigt sich hier das Huawei Y7 (2018) mit 8 vs. 5 Megapixel beim Y6 (2018) etwas besser. Beide Einsteiger-Handys von Huawei sind mit einem Dual-SIM-Fach ausgestattet und bieten einen dritten Steckplatz für eine Micro-SD-Karte, mit der sich der schmale interne Speicher von 16 GB bei beiden Geräten um bis zu 256 GB aufstocken lässt.

Fingerabdrucksensor beim Y7 (2018) – Face Unlock für beide

Wie bereits im Design-Teil beschrieben, verfügt das größere Y7 (2018) über einen Fingerabdrucksensor, während das Y6 (2018) via PIN, Passwort oder Muster entsperrt werden kann. Löblich ist, dass beide Handys zudem über Face Unlock verfügen, das Huawei nach der großen Kritik an der Sicherheit der Entsperrmethode beim P20 Pro deutlich verbessert hat. Beide Einsteiger-Geräte ließen sich nach mehrmaligen Versuchen nicht über ein Selfie austricksen und entsperrten erst, als das registrierte echte Gesicht von der Kamera erfasst wurde. Dennoch basiert Face Unlock nach wie vor und vor allem in Einsteiger-Geräten nicht über die sichere 3D-Infraroterfassung des Gesichtes, sondern entsperrt über ein Foto. Ähnlich aussehende „Objekte“ könnten das Smartphone nach wie vor entsperren. Davor warnt das Huawei Y6 (2018) sowie das Y7 (2018) ausführlich vor der Einrichtung von Face Unlock.

Die Ausstattung im direkten Vergleich

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Huawei Y6 (2018) Huawei Y7 (2018)
Display 5,7 Zoll, 18:9-Format 5,99 Zoll, 18:9-Format
Auflösung HD+ (1.440 x 720 Pixel), 283 ppi HD+ (1.440 x 720 Pixel), 268 ppi
Prozessor Qualcomm Snapdragon 425, Octa-Core-Prozessor, 4 x 1,4 GHz Qualcomm Snapdragon 430, Octa-Core-Prozessor, 4 x 1,4 GHz + 4 x 1,1 GHz
Arbeitsspeicher

2 GB RAM

Speicher 16 GB intern (via Micro-SD-Karte um bis 256 GB erweiterbar)
Rückseitige Kamera 13 Megapixel, Autofokus
Frontkamera 5 Megapixel 8 Megapixel
Akku 3.000 mAh
Software Android 8.0 / EMUI 8.0
SIM-Slot Dual-Nano-SIM
IP68 Nein
Fingerabdruckscanner Nein Ja, rückseitig
Verbindungen Bluetooth 4.2

Micro-USB 2.0

3,5-mm-Klinkenbuchse

WiFi Direct

WLAN 802.11 b/g/n, 2,4 GHz
LTE-Band 4G: Band 1/3/5/7/8/20

3G: Band 1/2/5/8

2G: 850/900/1800/1900

SAR-Wert 1,2 W/kg 1,16 W/kg
Maße B x H x T 73 mm x 152,4 mm x 7,8 mm 76,7 mm x 158,3 mm x 7,8 mm
Gewicht 150 Gramm 155 Gramm
Farben Schwarz, Blau, Gold Schwarz, Blau
Lieferumfang HUAWEI Y6

Akku (fest verbaut)

Ladegerät

USB-Kabel

Schnellstartanleitung

SIM-Werkzeug

Schutzfolie

Garantiekarte

 

HUAWEI Y6

Akku (fest verbaut)

Ladegerät

USB-Kabel

Schnellstartanleitung

SIM-Werkzeug

Schutzfolie

Garantiekarte

3,5 mm Kopfhörer

Preis UVP: 149,00 Euro UVP: 199,00 Euro
Marktstart 02.05.2018 02.05.2018

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Leistung: Nichts für anspruchsvolle Apps

Beide Einsteiger-Geräte eignen sich sehr gut für alltägliche Aufgaben, wie das Schreiben und Lesen von E-Mails und Nachrichten, Surfen im Netz oder in sozialen Netzwerken. Während des 24-stündigen Akku-Tests mussten sich beide Smartphones auch einer 30-minütigen Super-Mario-Run-Session opfern. Hier hat sich vor allem beim kleineren Y6 (2018) gezeigt, dass ein zwei Jahre alter Chip dieser anspruchsvollen Spielgrafik nicht gerecht werden kann. Die Grafik ist ziemlich pixelig und einen flüssigen „Run“ erlebte man zu keiner Zeit. Der kleine Klempner hüpfte eher wie in Zeitlupe über das 5,7-Display des Y6 (2018). Ein wenig besser lief das Spiel auf dem Huawei Y7 (2018), durch das gelbliche Display wurde die Spielfreude allerdings im wahrsten Sinne des Wortes getrübt. Bei beiden Einsteigern ist zudem während des Spielens eine deutliche Hitzeentwicklung bemerkbar gewesen.

Huawei Y6 (2018) und Huawei Y7 (2018) im Benchmarktest

Im Benchmarktest von AnTuTu (Version 7.0.8) schlagen sich die beiden Huawei-Smartphones Ausstattungsgerecht und erreichen je einen Score von 46.282 (Y6) und 59.260 (Y7). Hier kommt das Huawei Y7 (2018) ziemlich dicht an das deutlich teurere Samsung Galaxy A6, das im Test von handy.de zwar durch eine hochwertige und robuste Metallrückseite und ein modernes 18,5:9-Displayformat überzeugen konnte, aber für einen deutlich zu hohen Preis zu viele Merkmale eines Einsteiger-Smartphones vorweist.

Das Huawei Y7 (2018) und Y6 (2018) bieten an dieser Stelle ein ausgewogeneres Preis-Leistungsverhältnis. Im Benchmarktest von Geekbench 4 verhalten sich die beiden Smartphones unauffällig ziemlich am Ende der Smartphone-Nahrungskette. Das Y6 (2018) und Y7 (2018) bewegen sich hier auf gleichem Niveau mit dem Samsung Galaxy S4, dem Galaxy J7 und Huawei P8. An Mittelklasse-Geräte wie dem Huawei P20 Lite kommen die Einsteiger natürlich nicht heran.

Die Benchmark-Ergebnisse im Vergleich

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Huawei

Y6 (2018)

 

Y7 (2018)

 

P20 lite

Samsung Galaxy A6 (2018)
AnTuTu v7.0.8  

46.282

 

 

59.260

 

 

87.675

 

62.915
Geekbench 4 Single-Core: 685

Multi-Core: 1.861

 

Single-Core: 678

Multi-Core: 2.811

 

 

Single-Core: 936

Multi-Core: 3.673

 

 

Single-Core: 723

Multi-Core: 3.543

 

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Telefonie und Internet

Das Huawei Y6 (2018) und Y7 (2018) eignen sich zum Telefonieren in ruhigen Umgebungen. Hintergrundgeräusche gelangten während der Test-Telefonate nahezu ungefiltert durch das Mikrofon und ins Ohr des Gesprächsteilnehmers. Eine Geräuschunterdrückung konnten wir nicht ausmachen. Die Qualität des Lautsprechers ist bei beiden Geräten jedoch sehr gut und der Gesprächspartner ist einwandfrei zu verstehen. In Sachen Internet bieten beide Modelle den WLAN-Standard 802.11 b/g/n mit 2,4 GHz-Band. Der schnelle ac-Standard mit 5 GHz-Band fehlt. Im mobilen Internet steht schnellen LTE-Geschwindigkeiten jedoch nichts im Wege, hier verbaut Huawei alle wichtigen LTE-Bänder sowie LTE-Band 20. Der SAR-Wert liegt beim Y6 (2018) bei 1,2 W/kg und beim Y7 (2018) bei 1,16 W/kg – damit strahlen die beiden Einsteiger im unkritischen Normbereich.

Software und Multimedia

Vorinstalliert ist auf beiden Huawei-Handys Android 8.0 und EMUI 8.0. Die Software läuft größtenteils flüssig, hier und da ist die tägliche Nutzung mit Rucklern und Verzögerungen gespickt. Das nervt vor allem dann, wenn man vorher ein Smartphone hatte, das mehr Leistung und RAM sein eigen nennt. Extrem viel Bloatware ist auf beiden Handys ebenfalls installiert: Wir finden hier neben sämtlichen Google-Apps auch fünf Spiele, die vor allem durch teure In-App-Käufe bekannt sind. Im App-Sammelordner namens „Top-Apps“ befinden sich zudem eBay, Netflix, Instagram, Facebook und leider auch booking.com. Die Bloatware des Huawei Y6 (2018) und Y7 (2018) ist identisch mit den vorinstallierten Apps des Honor 10, das dennoch im Test von handy.de die volle Sternewertung ergattern konnte.

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Glücklicherweise lassen sich die Apps allesamt mit einem schnellen Wisch deinstallieren – das ist bei allen Smartphones aus dem Hause Huawei so. Der Ordner „Werkzeuge“ bietet zudem viele praktische digitale Tools. Zum Beispiel eine Taschenlampe, einen Spiegel, einen Rechner, einen Voice-Recroder und ein FM-Radio. Letzteres kann man beim Huawei Y6 (2018) durchaus auch mal mit den beiden verbauten Lautsprechern an der Unterkante konsumieren. Das größere Y7 (2018) kommt hier aus nicht nachvollziehbaren Gründen mit nur einem Lautsprecher, der auf ganzer Linie versagt und sich höchstens zum Telefonieren eignet.

Vor allem das FM-Radio dürfte einige Smartphone-Fans begeistern. Ansonsten bieten die beiden Handys gleichermaßen viel vorinstallierte Bloatware wie nützliche Apps. Das Android-System läuft zudem nicht immer rund – das nervt.

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Sensoren und Schnittstellen

Nur das Nötigste verbaut Huawei auch in Sachen Sensoren und Schnittstellen. In dieser Kategorie sind beide Handys mit veralteter Technik ausgestattet, die aber typisch für viele Einsteiger-Handys in der Preisklasse ist. Zum Aufladen und für die Datenübertragung kommt ein Micro-USB-Port zum Einsatz, für die kabellose Datenübertragung Bluetooth 4.2. Keines der beiden Smartphones verfügt über NFC, dafür ist WiFi Direct an Bord. Toll ist, dass beide „echte“ Dual-SIM-Handys sind, also nicht über ein Hybrid-Fach verfügen. Das bedeutet, dass neben zwei Nano-SIM-Karten auch eine Micro-SD-Karte ihren Platz im Smartphone findet.