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Huawei P20 Pro vs. Mate 10 Pro – Die größten Unterschiede

Nach der Vorstellung des Huawei P20 Pro stellt sich die Frage: Lohnt sich die Investition in das neueste Flaggschiff-Modell – oder reicht vielleicht auch der Vorgänger? Wir listen die größten Unterschiede zwischen dem Huawei P20 Pro und Mate 10 Pro auf und helfen bei der Entscheidung.

Huawei P20 Pro: Lohnt sich ein Upgrade?

Das Huawei P20 Pro ist völlig zurecht in aller Munde. Der Hersteller aus China war noch vor wenigen Jahren in Europa komplett unbekannt. In kurzer Zeit wurde aus einem Geheimtipp für günstige Smartphones einer der größten Produzenten für den europäischen Markt. Nach Samsung und Apple verkaufte Huawei in Deutschland die drittmeisten Smartphones nach Hersteller.

Diese Zahl möchte Huawei natürlich noch aufbessern – und mit dem Huawei P20 Pro präsentierte die Firma ein genau dafür prädestiniertes Gerät. Das neue P20 Pro überzeugte uns bereits beim ersten Kontakt. Doch: Lohnt sich für bestehende Huawei-Besitzer und auch Neukunden der Kauf des neuen Flaggschiffs? Immerhin ist der Preis vergleichsweise hoch und bis auf ein paar Punkte sind sich die Geräte recht ähnlich. Vielleicht tut es ja auch das Mate 10 Pro.

Notch: Jetzt wird’s vieleckig

Notch links beim Huawei P20 Pro, keins beim Mate 10 Pro.

Erst das iPhone X, dann das Asus Zenfone 5Z, zwischenzeitlich zahlreiche China-Klone – und nun das Huawei P20 Pro: Die Notch findet den Weg in die Top-Handys so gut wie aller Hersteller. Mit „Notch“ ist die kleine schwarze Unterbrechung am oberen Rand des Displays gemeint. In dem Bereich verbergen sich neben einer Kamera und einem Näherungssensor ein kleiner Lautsprecher; beim iPhone X zudem aufwendige Sensoren für die TrueDepth-Kamera. Die Designentscheidung pro Notch traf Huawei, um so viel Bildschirm wie möglich bieten zu können. Der Trend 2018 heißt ganz klar randlos. Das Display muss möglichst viel Platz bekommen, mit Bildschirm-Verschwendung wie bei den älteren Smartphones braucht sich kein Hersteller mehr melden.

Damit kann das Huawei Mate 10 Pro allerdings noch nicht punkten. 2017 gab es die Notch in dieser Form noch gar nicht. Klar, runde Displays bei Uhren oder abgerundete Ecken ließen sich schon finden. Aber Smartphones mit einer Display-Aussparung am oberen Rand? Unvorstellbar!

Beide Smartphones setzen auf einen OLED-Bildschirm. Das spricht für kontrastreiche Bilder, starke Farben und einen geringeren Stromverbrauch als ältere Displaytechnologien auf LCD-Basis.

Das P20 Pro besitzt eine minimal höhere Auflösung. Einen Unterschied wirst Du mit den Augen aber nicht feststellen können, zu gering ist der Unterschied zwischen beiden Displays. Zusätzlich müssen die etwa 100 zusätzlichen Pixel in der Höhe 0,1 Zoll mehr füllen als das Mate 10 Pro.

Prozessor: altbewährt und gut

Im neuen Telefon von Huawei findet sich der sogenannte Kirin 970. Dieser Prozessor ist eine Eigenentwicklung des Herstellers, hier kommt also kein Qualcomm- oder Mediatek-Chip zum Einsatz. Er ist nach dem sogenannten big.LITTLE-System aufgebaut. Das heißt: Die insgesamt acht verbauten Kerne sind für unterschiedliche Einsatzzwecke optimiert. Vier Prozessorkerne sind niedriger getaktet und kümmern sich um Hintergrundaufgaben und weniger anspruchsvolle Darstellungen. WhatsApp oder Facebook reicht diese Rechenpower vollkommen aus. Für 3D-Spiele oder intensive Rechenvorgänge kümmern sich die anderen vier deutlich schnelleren Kerne. Diese brauchen mehr Strom, was sich auf die Akkulaufzeit auswirkt. Deswegen sind sie meistens abgeschaltet.

Beide Huawei-Smartphones besitzen eine glänzende Rückseite.

In Benchmarks beweist sich das Huawei P20 Pro im Vergleich zum Mate 10 Pro nicht zwingend als schnelleres Smartphone. Immerhin sind in beiden Handys baugleiche Prozessoren verbaut. Du wirst also nie einen Unterschied bei der Leistung beider Smartphones bemerken. Beide Smartphones haben so viel Kraft unter der Haube, dass Huawei hier noch keinen neuen Chip verbauen musste.

Einen klaren Vorteil gibt es für den Prozessor gegenüber der Konkurrenz aber: Der Kirin 970 hat eine sogenannte KI-Einheit verbaut. Das ist ein zusätzlicher Rechenchip, der etwas anders arbeitet als ein normaler Prozessor. Der Kern ist mehr oder weniger in der Lage, zu denken. Wie das funktioniert, haben wir bereits aufgeschrieben.

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Die zusätzlich verbaute Hardware klingt ebenfalls recht ähnlich. Beide Handys haben 6 GB RAM und bieten 128 GB für Deine Apps, Musik, Fotos oder Videos. Sowohl das Huawei Mate 10 Pro als auch das P20 Pro können keine Micro-SD-Karten nutzen. Der Speicher ist also limitiert. In Zeiten der Cloud, automatischen Uploads und Streaming-Diensten sollte das aber meist kein Problem darstellen.

Kamera: Der wohl klare Verkaufspunkt

Unter den Slogans „#SeeMooore“ und „RennAIssance“ bewarb Huawei das P20 Pro im Vorfeld. Das Smartphone sollte nicht weniger als eine kleine Kamera-Revolution auslösen. Der Konzern versprach vollmundig, die beste Handy-Kamera zu verbauen. Naja, das ist nicht ganz richtig: Die drei besten Handy-Kameras. Auf der Rückseite des P20 Pro finden sich nämlich insgesamt drei Objektive. Und die lassen sich quasi nicht fair mit den zwei Kameras des Huawei Mate 10 Pro vergleichen. Denn: Die Bildqualität sprengt alles bisher da gewesene.

 

Quelle: Huawei
Die drei Kameras des Huawei P20 Pro.

Im Kamera-Benchmark DxOMark schneidet das P20 Pro mit 109 Punkten deutlich besser ab als etwa das iPhone X, Samsung Galaxy S9+ oder Google Pixel 2. Die Entwickler haben hier ganze Arbeit geleistet: Die Kombination aus guten Sensoren, Optiken und künstlichen Bildberechnungen heben das P20 Pro auf den Thron aller Smartphones. Ein 40 Megapixel-Sensor erfasst ein Weitwinkel-Bild, ein mit 20 Megapixeln auflösender Schwarz-Weiß-Sensor speichert Tiefeninformationen und fertigt hübsche monochrome Bilder an. Eine weitere Kamera bietet dreifachen Zoom. Auf der anderen Seite steht das Huawei Mate 10 Pro: Es bekommt im Kamera-Benchmark „nur“ 97 Punkte. Das ist zwar im direkten Vergleich weniger, aber immer noch auf einem Level mit den Kameras des Galaxy S9 Plus und iPhone X.

Richtige Foto-Enthusiasten haben quasi keine andere Wahl, als das Huawei P20 Pro zu wählen. Wem jedoch gute statt sehr gute Schnappschüsse ausreichen, den sollte das Mate 10 Pro völlig zufrieden stellen. Auch die hier verbauten Kameras sind in der Lage, gute Fotos zu erzeugen. Wie sehr sich die zehn Punkte Unterschied im Alltag bemerkbar machen, ist fraglich.

Akku groß, Android bei beiden aktuell

Huawei stopft in das P20 Pro einen 4.000 mAh fassenden Akku. Damit ist die Firma bezogen auf die Größe des Smartphones an der Spitze: Kaum ein Hersteller bekommt so viel Kapazität in das Gerät, ohne Kompromisse in den Maßen oder der Technik eingehen zu müssen. Auch das Mate 10 Pro darf pro Ladung 4.000 mAh verbrauchen, der verbaute Lithium-Ionen-Akku ist gleichgroß.

Quelle: Katharina Schell / handy.de

In Sachen Laufzeit wird wahrscheinlich keines der beiden Geräte das Rennen für sich gewinnen können. Klar, der Screen des P20 Pro ist 0,1 Zoll größer. Dafür fehlt an der Notch aber auch eine Menge Display, das nicht beleuchtet werden muss.

Beide haben einen recht neuen Prozessor. Durch geringere Wärmeverluste und effizientere Rechenvorgänge benötigt der Kirin 970 weniger Energie als viele andere Prozessoren. Gerade der KI-Kern nimmt dem Hauptprozessor in bestimmten Situationen einiges an Arbeit ab. In anspruchsvollen Szenarien wird das Huawei P20 Pro wahrscheinlich genauso lange durchhalten wie das Mate 10 Pro.

Mindestens zwei Jahre aktuelles Android

Beide Huawei-Handys setzen auf die gleiche Software. Zum Verkaufsstart des Mate 10 Pro war Android 8.0 vorinstalliert, inzwischen sind Updates auf Version 8.1 angekündigt. Da hat das P20 Pro nur einen kleinen Vorsprung: Hier findet sich ab Werk Android 8.1. Die eigene Software, die das Android-System noch verbessern soll und auf den Namen EMUI hört, ist bei beiden Smartphones mit Version 8 topaktuell.

Das P20 Pro ist hier dennoch besser dran: Durch das jüngere Alter wird es länger Updates bekommen als der Vorgänger. Im Regelfall bekommen Smartphones von Huawei nur zwei Jahre lang die neueste Software frei Haus. Danach gibt es wahlweise keine neuere Android-Version mehr oder der Nutzer muss sich mit dem Thema Custom ROMs auseinandersetzen. Das Mate 10 Pro bekommt also wahrscheinlich noch zwei oder drei Android-Updates, bis keine neue Version mehr zur Verfügung gestellt wird. Der Nachfolger bekommt ab jetzt noch mindestens zwei Jahre aktuellen Code.

Preis: Klarer Vorteil für das Mate 10 Pro

Logisch, ein älteres Smartphone sinkt mit der Zeit im Preis. Nicht anders ist es bei Huawei, die Preise für das Mate 10 Pro purzeln schon seit einigen Wochen nach unten. Derzeit bekommst Du das Mate 10 Pro für 630 Euro ohne Vertrag und neu. Die unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers vor rund vier Monaten lag bei 799 Euro. Das Mate ist also selbst beim Marktstart rund einhundert Euro günstiger gewesen als das Huawei P20 Pro.

Wer das Huawei P20 oder Huawei P20 Pro vorbestellt, kann sich einen Kopfhörer von Bose sichern.

300 Euro Preisdifferenz ist natürlich eine ganze Menge. Das weiß auch Huawei. Deswegen gibt es für Vorbesteller auch einen Bonus oben drauf: Zu jedem verkauften P20 Pro gibt Huawei als Präsent die Noise Cancelling-Kopfhörer „QuietComfort 35 II“ von Bose als Prämie hinzu. Die Kopfhörer haben einen Wert von etwa 350 Euro. Dabei ist es völlig Dir überlassen, ob du die Kopfhörer behalten möchtest oder sie vielleicht einfach weiter verkaufst. Die Aktion ist allerdings begrenzt.

Fazit: Dank Vorbestelleraktion lieber das P20 Pro

Durch das Prämien-Angebot wird das Huawei P20 Pro auf einmal sehr viel attraktiver als vorher. Immerhin kannst Du sogar noch Geld sparen, wenn Du das aktuelle Smartphone kaufst und die Bose QuietComfort 35 II an den Höchstbietenden abgibst.

Nach Ende der Vorbestellerphase läuft das Angebot aus. Dann ist der Kauf des neuen Smartphones nicht mehr so interessant: Die große Preisdifferenz bei eigentlich fast gleichen technischen Spezifikationen – mit Ausnahme der Kamera – lohnt sich kaum. Nur Foto-Enthusiasten sollten sich das Gerät dann weiterhin kaufen. Die Ergebnisse sprechen durch die Bank für sich. Fotos kommen mit bisher nicht gekannter Qualität auf den internen Speicher. Sogar gute Digitalkameras können mit der Leistung des P20 Pro teils nicht mithalten.

Sollten Dir Fotos zwar wichtig, aber nicht sehr wichtig sein, reicht das Mate 10 Pro völlig aus: Prozessor und Display sind auf einem Level zum P20 Pro, der Akku ist identisch und die Haptik der beiden Geräte unterscheidet sich wegen der gleichen Maße auch kaum.

Huawei P20 Pro vs. Mate 10 Pro: Technische Spezifikationen

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Eigenschaft Huawei Mate 10 Pro Huawei P20 Pro
Erscheinungsdatum Oktober 2017 März 2018
Größe 154 x 74 x 8 mm 155 x 71 x7,8 mm
Gewicht 178 Gramm 180 Gramm
Display 6 Zoll, OLED, 2.160 x 1.080 Pixel 6,1 Zoll, OLED, 2.240 x 1.080 Pixel
Betriebssystem Android 8.0, EMUI 8 Android 8.1, EMUI 8.1
Prozessor Kirin 970, 4x 2,4 GHz, 4x 1,8 GHz Kirin 970, 4x 2,4 GHz, 4x 1,8 GHz + micro Core i7
Grafik Mali G71 MP12 Mali G71 MP12
Speicher 128 GB 128 GB
RAM 6 GB 6 GB
Kamera Primär: 12 + 20 MP, 2fach-Zoom, Laser-Fokus, Selfie: 8 MP Primär: 40 + 20 + 8 MP, 3fach-Zoom, Laser-Fokus, Schwarzweiß-Sensor, Selfie: 24 MP
Bluetooth Bluetooth 4.2 Bluetooth 4.2
Sensoren Fingerabdruck, Beschleunigung, Gyro, Näherung, Kompas Fingerabdruck, Beschleunigung, Gyro, Näherung, Kompass
Akku 4.000 mAh, Quick Charge 4.000 mAh, Quick Charge
Farben Blau, Grau, Braun, Rose-Gold Schwarz, Blau, Rose-Gold, Blau-Lila
Preis (UVP) 799 Euro 899 Euro

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