Huawei Mate 20 im Test: Die günstigere Alternative zum Pro

Das Huawei Mate 20 ist das Schwestern-Modell des Mate 20 Pro und bietet dementsprechend viel Merkmale, die auch das aktuelle Premium-Smartphone von Huawei besitzt. Dazu gehören unter anderem das große Display, die Triple-Kamera und der intelligente Prozessor Kirin 980. Dabei ist das Huawei Mate 20 sogar ein gutes Stück günstiger als die Pro-Version. Hat der Hersteller also irgendwo den Rotstift angesetzt? Und wenn ja, wo? Wir haben das Smartphone im Huawei Mate 20 Test ganz genau unter die Lupe genommen und beantworten dort eben diese Fragen.

Design und Verarbeitung

Optisch sticht das Huawei Mate 20 etwas aus der Masse der aktuellen Smartphones hervor. Denn die Kamera auf der hochglänzenden und leicht gewölbten Rückseite ist in einem Quadrat angeordnet. Drei Ecken werden dabei von den Kamera-Sensoren belegt, die vierte durch den LED-Blitz. Dieses auffällige Kamera-Design finden wir auch beim Mate 20 Pro. Anders als beim Schwestern-Modell ist der Fingerabdrucksensor des Mate 20 allerdings nicht unter dem Display, sondern weiterhin auf der Rückseite platziert.

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Auch auf der Front gibt es einen prominenten Unterschied zwischen dem Mate 20 und dem Pro-Modell – die Notch. Denn das hier getestete Smartphone besitzt eine deutlich kleinere Einkerbung, eine sogenannte Waterdrop-Notch. Somit steht im oberen Bereich mehr Displayfläche zur Verfügung. Auch am unteren Ende hat sich Huawei großzügig gezeigt und das Kinn sehr schmal gehalten. Somit reicht der Bildschirm sowohl oben als auch unten fast bis an den Rand heran.

Mit 158,2 x 77,1 x 8,3 mm und einer Displaydiagonale von großzügigen 6,53 Zoll zeigt sich das Huawei Mate 20 im Test sogar noch größer als das Mate 20 Pro. Die Größe merkt man auch beim Handling. Eine einhändige Bedienung ist unmöglich, kleine Hände haben sogar Schwierigkeiten, das Mate 20 sicher zu umfassen. Dennoch liegt das Smartphone nicht unangenehm in der Hand, da die Seitenränder abgerundet sind und sich so besser in die Handfläche schmiegen.

Gesamteindruck vom Huawei Mate 20Quelle: Rita Deutschbein / handy.de
Das Mate 20 ist so groß, das kleine Hände es kaum halten können.

Anordnung von Tasten und Sensoren

Die Tasten sind allesamt auf der rechten Seite angeordnet. Unter der Lautstärkewippe befindet sich der Power-Button. Dieser lässt sich durch nicht nur durch seine leicht geriffelte Oberfläche prima von den Lautstärketasten unterscheiden. Auch die rote Umrandung der Taste trägt zur Differenzierung bei. Wie der Rahmen des Gehäuses sind auch die Tasten aus Metall gefertigt und bieten dadurch eine gewisse Stabilität. Der Druckpunkt bei der Bedienung ist gut, aber nicht zu fest, sodass wir die Tasten im Huawei Mate 20 Test bequem bedienen konnten.

Am linken Gehäuserand befindet sich lediglich der Einschub für die SIM-Karte sowie die Speicherkarte im neuen Huawei-eigenen Nano Memory Card-Format. Sie ist deutlich kleiner als herkömmliche Micro-SD-Karten und nimmt dadurch noch weniger Platz im Gerät ein. Schön ist, dass das Huawei Mate 20 über eine Klinkenbuchse verfügt. Diese befindet sich am oberen Rand des Smartphones. Am unteren Rand sind hingegen nur der Lautsprecher sowie die USB-C-Buchse zu finden.

Verarbeitung und Wasserschutz

Die Verarbeitung des Huawei Mate 20 ist tadellos. Alle Bauteile gehen lückenlos ineinander über, weshalb wir im Test auch nirgends störende Spalten finden konnten. Die Glasrückseite fühlt sich stabil an, zeigt sich aber wie immer anfällig für Fingerabdrücke und Schlieren. Anders als das Pro-Modell ist das Mate 20 Pro nicht nach IP68 vor Wasser und Staub geschützt. Huawei hat dem Gerät lediglich den Schutz vor Spritzwasser nach IP53 verpasst. Das Eintauchen in Wasser oder das großzügige Abspülen des Smartphones unter dem Wasserhahn solltest du daher vermeiden. Ein Regenschauer macht dem Smartphone allerdings nichts aus.

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Sehr groß, dafür aber gut verarbeitet – das ist unser erster Eindruck vom Huawei Mate 20 im Test. Das Smartphone verfügt über alle wichtigen Anschlüsse – sogar inklusive Klinkenbuchse – und ist dank abgerundeter Kanten, sorgfältig eingesetzten Tasten und einer guten Positionierung des Fingerabdrucksensors bequem bedienbar. Einzig das große Format steht einer einhändigen Bedienung entgegen.

Display: Leider kein OLED

Und es gibt einen weiteren prominenten Unterschied zwischen den genannten Mate-Modellen. Das Huawei Mate 20 besitzt kein OLED, sondern wurde lediglich mit einem LC-Display ausgestattet. Huawei arbeitet hier also mit einer großflächigen Hintergrundbeleuchtung, die im Betrieb mehr Strom zieht und bei der auch das Kontrastverhältnis nicht so gut ist wie bei OLEDs. Auch auf die Always-on-Anzeige musst Du aufgrund des fehlenden OLED-Displays verzichten.

Dennoch gefiel uns die Darstellung des LCD-Screens im Huawei Mate 20 Test sehr gut. Die Farben werden natürlich und leuchtend wiedergegeben, ohne dabei zu knallig zu wirken. Du hast sogar die Möglichkeit, den Farbmodus und die Farbtemperatur in den Einstellungen stufenlos anzupassen. Die Blickwinkel sind stabil und auch Displayhelligkeit lässt sich recht weit nach oben regulieren, wodurch der Bildschirm auch in heller Umgebung gut ablesbar ist. Gegen eine starke Sonneneinstrahlung kommt die Anzeige allerdings nicht an – hierfür ist der Screen dann doch zu dunkel.

Huawei Mate 20 mit Waterdrop-NotchQuelle: Rita Deutschbein / handy.de
Durch die Waterdrop-Notch kann sich der LCD-Screen weit ausbreiten.

Riesige Diagonale, doch vergleichsweise geringe Auflösung

Mit einer Diagonale von 6,53 Zoll bietet das Display des Mate 20 sogar noch mehr Platz als das des Pro-Modells. Die Auflösung fällt mit 1.080 x 2.244 Pixel (FHD+) dafür aber geringer aus. Schade, denn somit kommt das Smartphone im Test auf eine Pixeldichte von gerade einmal 381 ppi. Das ist ein eher mäßiger Wert. Dennoch – einzelne Pixel konnten wir im Huawei Mate 20 Test nicht erkennen. Nur in direktem Vergleich mit der Darstellung des Mate 20 Pro zeigt sich, dass die Darstellung des Mate 20 nicht ganz so knackig ist. Dafür fällt die Notch beim Mate 20 deutlich kleiner aus als beim Pro-Modell. Das 19,5:9-Display nimmt dadurch nahezu die gesamte Front ein. Auf die seitliche Displaybiegung (Edge-Display) musst Du bei diesem Smartphone allerdings verzichten – diese bietet nur das Mate 20 Pro.

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Das Display des Mate 20 bietet dank einer Diagonale von 6,53 Zoll und einem nahezu randlosen Design ausgesprochen viel Platz. Schade ist nur, dass Huawei auf die OLED-Technologie verzichtet und auch die Auflösung vergleichsweise gering hält. Die dadurch entstehende niedrige Pixeldichte sehen Nutzer auf den ersten Blick zwar nicht, doch macht sie sich bei direktem Vergleich bemerkbar. Dennoch – Farbdarstellung, Blickwinkelstabilität und Helligkeit wissen zu gefallen, was den insgesamt doch positiven Eindruck verstärkt.