Huawei AI Cube: LTE-Router mit Alexa kostet wohl 300 Euro

Huawei hat im Markt für Mobilgeräte einen kometenhaften Aufstieg hinter sich und ist nun offenbar bereit für neue Produktkategorien. Nach Smartphones will der chinesische Hersteller auch das Smart Home erobern. Auf der IFA 2018 präsentierte er neben dem Mate 20 lite überraschend einen smarten Musiklautsprecher, der Sprachbefehle für Alexa versteht. Im Unterschied zu Modellen von Wettbewerbern beinhaltet der Huawei AI Cube außerdem ein LTE-Modem. Damit ist unterwegs auch ohne öffentlichen WLAN-Anschluss der Internetzugang sichergestellt. Im weiteren Sinne handelt es sich somit also ebenfalls um ein mobiles Gerät. Was der AI Cube drauf hat und welchen ersten Eindruck er bei uns hinterlassen hat, liest Du hier.

Das bietet der Huawei AI Cube

Huaweis Wurzeln liegen in der Technik für Netzwerkinfrastrukturen, die das Internet in dieser Form erst ermöglicht. Wohl deswegen hat der Hersteller den AI Cube auch von der LTE-Versorgung her gedacht. Da drin stecken ein LTE-Modem und ein WLAN-Router, die Geräte mit dem mobilen Internet verbinden. Du brauchst ihn lediglich mit einer entsprechende SIM-Karte zu bestücken, um schnelles LTE-Internet bis zur Kategorie 6 zu nutzen. Das ermöglicht Downloads mit maximal 300 Mbit/s.

Mit den Verbrauchergeräten tauscht der Router Datenpakete über den schnellen WLAN-Standard 802.11ac aus. Dabei kann er im Dual-Band-Betrieb arbeiten und Geräte entweder mit 2,4 GHz oder 5 GHz anfunken. Möchtest Du einen Computer lieber per LAN-Kabel an den AI Cube schließen, sind Übertragungsraten bis zu 1.200 Mbit/s möglich.


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Das „AI“, also die Abkürzung für Artificial Intelligence, im Namen rechtfertigt die LTE-Versorgung nicht. Diese Aufgabe erledigt Alexa, Amazons Sprachassistent mit Künstlicher Intelligenz. Mikrofone im Huawei AI Cube verstehen Deine Stimme und leiten Sprachbefehle an Alexa weiter. Damit kannst Du Musik abspielen, Smart-Home-Geräte-Steuern oder nach Wetter, Terminen und Wikipedia-Auskünften fragen.

Anders als Samsung verzichtet Huawei somit darauf, einen eigenen Sprachassistenten zu entwickeln. Stattdessen dockt der Hersteller an das verbreitete Alexa-Ökosystem an. Das bietet kein Alleinstellungsmerkmal, sorgt aber dafür, dass Huawei liefert, während wir auf den Galaxy Home mit Bixby noch länger warten dürfen.

Wie Apples HomePod oder der Google Home Max, soll der Huawei AI Cube nicht nur schlaue Antworten geben, sondern auch Musik mit überzeugender Klangqualität abspielen. Dafür will Huawei mit einem großen Klangraum und einer Aluminiummembran sorgen. Für eine möglichst hochwertige Signalverarbeitung kommt das hauseigene Verfahren namens Huawei Histen zum Einsatz. Es ist bereits in diversen Smartphones und Tablets des Herstellers aktiv und soll Verzerrungen verhindern und die Basswiedergabe sowie die Fernfeld-Spracherkennung verbessern.

Erster Eindruck vom Huawei AI Cube

Alexas Fähigkeiten und den Klang konnten wir auf der IFA 2018 in Berlin nicht ausprobieren. Dafür haben wir einen Eindruck von Design und Verarbeitung erhalten können. Der Name „Cube“ knüpft an frühere Produktserien aus Huaweis LTE-Portfolio an. Der Lautsprecher-Router-Hybrid hingegen hat mit einem Würfel nichts gemein. Stattdessen handelt es sich um eine zylindrische Form, die gepaart mit der weiß-grauen Farbgebung an den Google Home erinnert.

Der obere Teil besteht aus mattem weißem Kunststoff, während der untere Teil mit grauem Stoff überzogen ist. Die Deckplatte bietet Bedientasten für Start und Pause, die Lautstärke sowie für das Ein- und Ausschalten der Alexa-Mikrofone. Auf der Rückseite finden neben Signalleuchten und dem Netzschalter in einer dezenten Aussparung Strom- und LAN-Anschluss Platz. Insgesamt wirkt der Huawei AI Cube stylisch und hochwertig gestaltet. Er dürfte sich unauffällig in viele Wohnambiente einfügen.

Noch dieses Jahr für wohl 300 Euro zu kaufen

Huawei will den AI Cube Mitte Dezember dieses Jahres in den Handel bringen. Ein Preis nannte der Hersteller noch nicht. Nach Informationen von handy.de dürfte der einmalige Verkaufspreis bei rund 300 Euro liegen. Damit wäre der Huawei AI Cube dreimal so teuer wie ein Amazon Echo, doppelt so teuer wie ein Google Home und nur wenig günstiger als ein HomePod. Im Unterschied zu diesen Geräten bietet der AI Cube aber eben auch einen LTE-Router.

Interessierst Du dich für den Huawei AI Cube, musst Du vermutlich aber nicht auf einmal so viel Geld auf den Tisch legen. Viel wahrscheinlicher ist es, dass Du das Gerät im Bundle mit einem LTE-Laufzeitvertrag bei einem Mobilfunkanbieter kriegst und dann über die monatliche Gebühr abbezahlst.

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