Handy-Verbot an Schulen: Umfrage-Ergebnis mehrheitlich dafür

Smartphones sind in nahezu keinem Bereich des Alltags mehr wegzudenken. Der ständige Zugriff auf benötigte Informationen und Nachrichten ist praktisch, kann aber auch Folgen haben. Denn auch Kinder sind mittlerweile in nahezu jeder Altersklasse mit einem Handy ausgestattet. Das zeigt sich dann auch im Unterricht. Meistens aber eher auf störende statt hilfreiche Weise. Nun hat in einer Umfrage die Mehrheit sich für ein Handy-Verbot an Schulen ausgesprochen.

Spiegel-Umfrage: 86 Prozent der Deutschen für Handy-Verbot an Schulen

Die Umfrage wurde vom Spiegel in Auftrag gegeben und hat über 1000 Personen zu dem Thema am Telefon befragt. Das Umfrage-Unternehmen Kantar war für die Ausführung verantwortlich. So wurden Fragen über das viel diskutierte Handy-Verbot an Schulen gestellt, aber auch wie sich das Smartphone auf das Zusammenleben auswirken kann. Die Meinungen dazu fallen zwar unterschiedlich aus, aber in einem Punkt gibt es eine klare Meinung.

86 Prozent der Befragten stimmten jedenfalls für ein Handy-Verbot an Schulen. Die Allgemeinheit sieht Smartphones im Unterricht eher als störend und ablenkend an. Allerdings gibt es auch hier interessante Diskussionen, sogar unter den Lehrern. Einige sehen es eher wie die meisten Eltern und stimmen für ein Handy-Verbot an Schulen. Andere wiederum sehen Smartphones auch als begleitendes und nützliches Instrument im Unterricht.

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Etwas ausgeglichener fällt aber das Ergebnis unter den Befragten aus, die sich über die Auswirkungen des Zusammenleben äußerten. Rund 48 Prozent waren der Meinung, dass sich das Smartphone durchaus positiv auf das Umfeld auswirken kann. Verabredungen und Informationsaustausch fielen deutlich einfacher aus und man sei besser zu erreichen. 43 Prozent hingegen sehen die ständige Kommunikation über das Handy als Problem.

Dreiviertel der Befragten sehen Smartphones in der Entwicklung von Jugendlichen aber generell als Gefahr. Laut der Umfrage sollen etwa 75 Prozent die Meinung vertreten, dass Smartphones Kinder und Jugendliche in ihrer Entwicklung behindern können.

Handy-Verbot an Schulen: Frankreich geht gesetzlich gegen Smartphones vor

In Frankreich sieht der Fall seit dem Sommer 2018 deutlich klarer aus. Minderjährigen unter 16 Jahren ist der Gebrauch von Smartphones an Schulen gesetzlich untersagt. Wer sich erwischen lässt, muss also auch die Konsequenzen tragen und zwar direkt auf gesetzlicher Ebene. Die Abschreckung zeigt jedenfalls Wirkung.

Die Umfrage des Spiegels zeigt, dass sich eine Mehrheit ebenfalls eine gesetzliche Regelung wünscht. In Bayern gibt es bereits ein pauschales Handy-Verbot an Schulen, dieses ist aber nicht gesetzlich gesehen bindend. Eine bundesweite Regelung für diesen Fall gibt es ebenfalls nicht. So sind die Schulen bisher mit dem Umgang von Smartphones im Unterricht selbst verantwortlich.