USA vs. Huawei: Zusammen mit ZTE weiterhin auf schwarzer Liste | Update 32

Google Sperrt Huawei: Updates aus dem Mai

Update vom 31.05.:

Huawei Mate 20 Pro: Android Q-Updates bestätigt?

Das Huawei Mate 20 Pro ist wieder im Android Q-Betaprogramm aufgeonmmen.

Kurz nach der hastigen Bekanntmachung zur Trennung von Android und Huawei entfernte Google auf der Internetseite für Software-Entwickler alle Huawei-Geräte. Nun wurde das Huawei Mate 20 Pro erneut aufgenommen: Developer dürfen auf dem Mate 20 Pro auch in Zukunft Android 10.0 Q installieren. Dieses Umschwenken könnte bedeuten, dass jedes Mate 20 Pro weiterhin Updates bekommen könnte – allerdings müssen wir uns für diese Prognose echt weit aus dem Fenster lehnen. Bei all den Ereignissen ist eine genaue Vorhersage schlicht unmöglich. Wir halten diesen Artikel allerdings immer auf dem neuesten Stand – sollte sich etwas ändern, erfährst Du es hier.

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Telekom: Intern keine Huawei-Smartphones mehr

Eigentlich hieß es von den drei großen Netzbetreibern Telekom, Vodafone und Telefonica (Eplus / O2), dass Huawei-Smartphones wie gehabt weiter vertrieben werden sollen. Eine interne Notiz informiert Mitarbeiter der Telekom derzeit allerdings darüber, dass Huawei-Handys „im Sinne des Investitionsschutzes“ idealerweise nicht erworben werden sollten. Ob das in Zukunft auch so an Vertragskunden kommuniziert wird? Diese Info ist ein erster Schritt zur möglichen Verbannung von Huawei aus Telekom-Verträgen – aber warten wir erst einmal ab, was in den nächsten Tagen und Wochen noch passiert.

China: Huawei-Verteidigung über seltene Erden

Seltene Erden werden zu großen Teilen in China gefördert. (Symbolfoto)

Nachdem sich der Huawei-Chef gegen Sanktionen von Apple einsetzte (siehe Update vom 27.05.), will China offenbar dennoch Handelsboykotte einführen. Konkret ist die Rede von seltenen Erden: Diese werden benötigt, um Mobilprozessoren zu bauen. Dazu gehören unter anderem Neodym (für Magneten aller Art) und einige Lanthanoide, die in der LED-Produktion benötigt werden und derzeit noch alternativlos sind.

China möchte den Zugang der USA zu den natürlichen Ressourcen Chinas möglichst gering halten. Noch gibt es keine konkreten Verbote, allerdings stiegen die Aktien- und Handelskurse für seltene Erden bereits deutlich. Wirkliche Alternativen zur Beschaffung von seltenen Erden gibt es für die Vereinigten Staaten von Amerika übrigens nicht wirklich, für einige Stoffe ist China sogar ausschließlicher Lieferant.

Update vom 27.05.:

Huawei-Chef in Interview in emotionalem Interview: Keine Rache an Apple

Nach zahlreichen gegenseitigen Beschuldigungen und unklarer Lage äußerte sich Ren Zhenghei, seines Zeichens CEO von Huawei, gegenüber Bloomberg. Konkret geht es unter anderem darum, ob er sich über einen chinesischen Geltungsschlag gegenüber Apple freuen würde. Immerhin sei das einer der möglichen nächsten Schritte im Handelskrieg zwischen den beiden Nationen. Zhenghei schlägt aber ruhige Töne an. Er wünscht sich keinen Konflikt mit Apple, immerhin habe er viel von Steve Jobs und seinem Vermächtnis gelernt:

Apple is my teacher, it’s in the lead. As a student, why go against my teacher? Never.
Ren Zhenghei, CEO Huawei

Gleichzeitig spricht er aber auch von der politischen Gefahr, die die angespannte Lage derzeit hat. Wenn Apple alle Produktionsstätten in China schließen müsste, gäbe es am Ende dieses Jahres kein neues iPhone – die Geräte werden zwar „Designed in California“, allerdings auch „Made in China“. auch Macbooks, iMacs oder Apple Watches wären technisch nicht realisierbar.

Klar wird auch: Niemand ist so wirklich glücklich mit der derzeitigen Lösung. Nicht nur Huawei verliert viel Geld und Geschäftspartner, auch amerikanische Unternehmen verlieren Millionen durch die Konsequenzen. Ein weiteres Hochschaukeln des Handelskrieges sollte im Idealfall auch vermieden werden.

Das sagen die Experten zum Huawei-Boykott

Die deutsche Tech-Szene ist natürlich nicht untätig und zieht ihre eigenen Schlüsse. Die größen Tech-Youtuber haben sich zu einem gemeinsamen Video zusammengefunden und beurteilen die Situation aus ihrer Sicht. Mit dabei sind Felixba, iKnowReview, Swagtab, Technikfreund und Owngalaxy:


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Das könnte Huaweis neues Betriebssystem werden

Nach und nach kristallisiert sich immer mehr heraus, wie Huawei in den nächsten Tagen, Wochen und Monaten agieren wird. Das Huawei-Betriebssystem, welches derzeit entwickelt wird, trägt offenbar den Namen HongMeng OS (wir sprachen bisher vom ‚Project Z‘). Es ist schon seit Monaten in der Entwicklung, wird nun aber offenbar noch schneller programmiert. Eine Veröffentlichung gegen Ende dieses Jahres sei wohl möglich – allerdings ist damit zu rechnen, dass die Software erst einmal für den chinesischen Markt optimiert ist. Nicht gerade gut für unseren westlichen Markt.

Eine weitere herbe Niederlage muss Huawei von ARM entgegennehmen: Auch diese (eigentlich britisch-japanische) Firma unterstützt das Handelsembargo der USA. ARM zertifiziert und verteilt die „Baupläne“ für alle mobilen Prozessoren – seien sie nun von Qualcomm, Mediatek oder HiSilicon. Letzteres Unternehmen gehört zu Huawei und stellt die Kirin-Prozessoren her. Ohne die Lizenz dürfte Huawei diese Chips also nicht mehr produzieren und müsste eine eigene Hardwarearchitektur entwickeln.

Doch: Bis man so etwas wie einen Prozessor baut, vergehen Monate, wenn nicht gar Jahre. Die Prozessorgenerationen bauen aufeinander auf und werden nie völlig neu gestaltet. Dementsprechend kompliziert könnte es für Huawei werden, die Kirin-Prozessoren weiterhin zu nutzen. Es könnte sein, dass kommende Huawei-Smartphones in Zukunft mit Mediatek-Prozessoren ausgeliefert werden müssen.

Die Huawei App Gallery könnte den Google Play Store in Zukunft auf Huawei-Smartphones ersetzen.

Schon etwas länger gibt es in China die sogenannte „Huawei App Gallery“. Das ist ein Appmarkt, der auf den asiatischen Markt zugeschnitten ist. Hier landen viele Apps – auch außerhalb des Google Play Store. Eine Weiterentwicklung dieser Software soll wohl beim neuen Huawei-Betriebssystem zum Einsatz kommen.

 

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Huawei spricht von eigenem Software-Ecosystem

In einem auf allen Social-Media-Kanälen geteilten Update spricht Huawei darüber, wie sie mit der Android-Sperre umgehen. Zuerst einmal gibt es – wie wir schon wissen – eine Garantie auf die Sicherheitsupdates. Huawei wird das P20 Pro, P30 Pro und alle weiteren aktuellen Geräte weiterhin vor Viren und anderer schädlicher Software schützen.

Jedoch gibt es auch einen Hinweis darauf, wie Huawei weiter verfahren könnte:

Wir werden weiter daran arbeiten, ein sicheres und zukunftsfähiges Software-Ecosystem zu entwickeln, um die bestmögliche Nutzererfahrung weltweit zu bieten.
Huawei-Stellungnahme

Wenn sich das nicht nach einer Eigenentwicklung anhört! Huawei-Chef Ren Zhengfei sprach schon vor Monaten in Interviews davon, eine eigene Android-Alternative zu entwickeln. Und nach aktuellen Berichten scheint es ganz so, als dass das Betriebssystem noch dieses Jahr auf Huawei- und Honor-Smartphones verfügbar sein wird. Das „Huawei-OS“ soll aber nicht nur eigene Anwendungen unterstützen, sondern vollen Support zu allen bisher veröffentlichten Android-Apps bieten.

Sicher ist also: Ein komplett neues System muss Huawei nicht aufbauen. Hätte es keine App-Grundlage gegeben, wäre die chinesische Firma genauso schlimm dran wie Windows Phone: Ohne Anwendungen kamen keine Nutzer, ohne Nutzer keine weiteren Anwendungen. Wann und wie genau die neue Software aussehen wird, weiß außer Huawei niemand: Bisher gab es noch keine Leaks zu Funktionsumfang oder Optik. Wir werden das Thema aber weiterhin aufmerksam verfolgen und dich über jede Neuigkeit informieren.

https://www.facebook.com/HuaweiMobileDE/photos/a.319256394790057/2168166306565714/?type=3&theater

Noch mehr Details zum Huawei-Boykott findest Du auf den nächsten zwei Seiten. Wie lange gibt es noch Updates, darf ich das Handy zurückgeben und was kann Huawei jetzt eigentlich machen?