Google Pixel 4 (XL): Funktionen, Daten und Preise des Radar-Handys

Das Google Pixel 4 wurde heute endlich offiziell vorgestellt. Nachdem schon vor Monaten die ersten Details leakten, sind nun alle Details zum Pixel 4 bekannt. Das sind die besonderen Funktionen, Ausstattungsmöglichkeiten und Preise des neuen High-End-Handys von Google.

Google-Handys haben in den letzten Jahren vor allem in Sachen Machine Learning abgeräumt: Aus einer einzigen Kamera kamen mit die besten Fotos aller Smartphones, und das, obwohl Huawei bereits drei Kameras in die Handys einbaute. Durch die direkte Einbindung von Android, dem eigenen Smartphone-OS, hat Google außerdem weitere Möglichkeiten in Sachen Spezialfunktionen.

Google Pixel 4: Das macht die Kamera besonders

Drei Linsen statt einer: Ein neues Konzept für die Kamera soll für deutlich bessere Fotos sorgen. Dafür verbaut Google zwei Foto-Kameras und einen dritten Sensor, der mehr Licht aufnehmen kann, als das für den Menschen sichtbare Licht. Das sorgt für mehr Helligkeit und Details in Fotos, gleichzeitig gibt es weniger Bildrauschen. Jedes Foto beim Pixel 4 besteht aus mehreren einzelnen Aufnahmen, um so die besten Bilder zu erreichen.

Der Nachtmodus zeigt nicht nur Sterne, sondern sogar die Milchstraße: Das schaffen häufig noch nicht einmal Digitalkameras.

Die beiden Kameras lösen mit 16 Megapixeln (Weitwinkel) und 12 Megapixeln (Telefoto mit 2x-Zoom) auf. Der Potrait-Modus profitiert von der neuen Linse: Endlich kann das Pixel anhand von Triangulation berechnen, wo die Objekte sich wirklich im Bild befinden. Vorher musste die künstliche Intelligenz selbst entscheiden, ob ein Element vor oder hinter dem fotografierten Objekt liegt.

Das sind alle neuen Funktionen der Kamera des Google Pixel 4.

Auch bei Night Sight tut sich wieder einiges: Der Nachtmodus erhält wieder Upgrades. Das Pixel 4 wird in der Lage sein, Fotos mit einer Belichtungszeit von vier Minuten aufzunehmen. Damit lässt sich sogar die Milchstraße fotografieren. Durch die Aufnahme von 15 Fotos mit einer jeweiligen Aufnahmezeit von 15 Sekunden lassen sich viele rauscharme Fotos digital zusammenfügen – und genau das macht Google. Das Bild wird mithilfe von KI geschärft, Rauschen entfernt und das Bild abgestimmt. Der Mond als Lichtquelle reicht übrigens auch völlig aus, um in einer dunklen Nacht ein schönes Foto aufzunehmen.

SuperRes Zoom: So errechnet Google scharfe Fotos

Zwar bietet die Telefoto-Linse vom Pixel 4 nur einen zweifachen Zoom. Dank des sogenannten Features Super Resolution Zoom kann das Google-Handy allerdings auch deutlich weiter heran zoomen, als es eigentlich möglich wäre. Auch hier wieder wird ein Bild aus verschiedenen Aufnahmen zusammengefügt. Durch die Verschiebung der Pixel kann Google einen Mittelwert berechnen, der die Bilder verschärft. So erreicht das Pixel 4 die gleichen Zoom-Level wie Handys von Huawei, die dafür Kameras mit einem größeren Zoomfaktor verbauen.

Ganz klar: Google weiß, dass inzwischen die Software eine der wichtigsten Rollen bei der Handy-Fotografie inne hat. Deswegen kann sich das Unternehmen nun nicht einfach zurück lehnen. Zum ersten Mal gibt es quasi eine „Camera as a Service„, die dauerhaft verbessert werden kann (und wird). DSLRs bekommen in ihrem Leben vielleicht ein oder zwei Updates, das Pixel 4 lässt sich per App-Update ganz einfach theoretisch täglich verbessern.

Google Pixel 4: Radar-Chip „Soli“ bietet neue Interaktionsmöglichkeiten

„Motion Sense“ sorgt dafür, dass Du für die Bedienung noch nicht mal das Handy berühren musst.

Wir wissen schon lange, dass Google mit Project Soli versuchte, Radar-Technologie in Handys einzubauen. Das Resultat ist im Pixel 4 verbaut: Ein kleiner Chip kann auf wenige Zentimeter Entfernung Gesten erkennen – und das völlig unabhängig von Lichtverhältnissen. Der Chip versendet schwache Funksignale, die von der Hand reflektiert und anschließend von „Soli“ analysiert werden können.

Das Smartphone muss noch nicht einmal berührt werden – das ist das erste Mal, dass Gesten erkannt werden, ohne eine Kamera einzusetzen. Für den Radar-Chip gibt es eine große Anzahl an verfügbaren Gesten. Das hier sind einige der Highlights:

  • Gerät stumm stellen
  • Anruf annehmen / ablehnen
  • Fotos machen
  • nächstes Lied
  • Lautstärke anpassen
  • Google Assistant aktivieren

Durch die schnellen Gesten kann ein Pixel 4 in den richtigen Händen noch produktiver sein. Wie sinnvoll die Gesten aber wirklich sind, wird sich erst nach längerer Benutzung zeigen.

Das Soli-Radar nutzt übrigens Frequenzen um 57-64 Gigahertz, also Ultrakurzwellen. Diese sind genehmigungspflichtig. Aber: In Deutschland darf das Pixel 4 den Chip ganz normal einsetzen. Einige andere Länder müssen leider auf die Funktion verzichten.

Gesichtserkennung ohne Kameras


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Der Soli-Chip, der dutzende kleine Antennen enthält, hilft dem Google Pixel 4 auch bei der Erkennung und Unterscheidung von verschiedenen Gesichtern – selbst bei völliger Dunkelheit. Das Radar kann in weniger als einer Sekunde erkennen, dass das richtige / falsche Gesicht auf das Smartphone schaut. Es ist laut Google schneller als alle anderen Gesichts-Entsperrungsmöglichkeiten, da der Radar-Sensor das Gesicht schon erkennt, bevor es überhaupt richtig ausgerichtet ist.

Die Genauigkeit ist wohl nicht so hoch wie bei einem Laser-Scanner, wie er beim iPhone X und iPhone 11 verbaut ist. Dafür übertrumpft der Radar-Chip aber alle Smartphones, die nur die Selfie-Kamera zur Überprüfung des Nutzers einsetzen.

Hardware: Das steckt im Google Pixel 4 (XL)

Das Pixel 4 setzt – oh Wunder – auf aktuellste Hardware. Es ist für Early Adopter gedacht, die das beste Handy-Erlebnis haben möchten. Dementsprechend leistungsstark ist die verbaute Technik, die zum Einsatz kommt:

  • Prozessor: Qualcomm Snapdragon 855, 8 Prozessorkerne, Pixel Neural Core für künstliche Intelligenz
  • Kamera: 16 Megapixel Weitwinkel, f/2.4, 12,2 Megapixel Zoom-Kamera, f/1.7, Frontkamera: 8 Megapixel, f/2.0
  • Akku: Pixel 4 – 2.800 mAh, Pixel 4 XL – 3.700 mAh
  • Arbeitsspeicher: 6 Gigabyte
  • Speicher: 64 oder 128 Gigabyte
  • Display: Pixel 4  – 5,7 Zoll, 19:9, OLED, 90 Hertz Bildwiederholungsrate, Pixel 4 XL – 6,3 Zoll, 19,9, OLED, 90 Hertz Bildwiederholungsrate
  • Sonstiges: Radar-Chip
  • Lieferumfang: Ladegerät 18 Watt, USB-C-Kabel, SIM-Tool, Google Pixel 4 (XL)

Etas enttäuschend ist der kleine Akku im Pixel 4. 2.800 Milliampere sind eigentlich nicht mehr zeitgemäß. Wenn Google allerdings die Performance optimiert hat und der Chip genügend Energie spart, könnte der kleine Akku problemlos für den ganzen Tag funktionieren.

Künstliche Intelligenz hilft bei Ton-Aufnahmen

Du nimmst häufig Audios auf? Mit der künstlichen Intelligenz des Pixel 4 kannst Du die Aufnahmen ganz einfach mit Wörtern durchsuchen. So entfällt die aufwändige Suche nach bestimmten Stellen, die Du beispielsweise in der Bachelorarbeit unbedingt erwähnen wollte.

Pixel 4 und Pixel 4 XL: Preis und Verfügbarkeit in Deutschland

Google Motion Sense: Ohne Berührung das Handy steuern.

In den USA ist das Google Pixel 4 ab dem 24. Oktober verfügbar, in Deutschland wird es wohl der 26. Oktober sein – ab dann wird das Pixel 4 verkauft und über den Google-Shop versendet. In letzterem ist bereits jetzt die Vorbestellung des Google Pixel 4 möglich.

Als Farben stehen beim Pixel 4 ‚Just Black‘, ‚Clearly White‘ und ‚Oh So Orange‘ zur Auswahl, das Pixel 4 XL ist lediglich in schwarz und weiß verfügbar.

Deutschland-Preise wurden während der Präsentation in New York nicht genannt. Trotzdem können wir sagen, wie teuer die Geräte hier sein werden. Die Produktseite verrät uns Details:

Google Pixel 4, 64 GB Speicher: 749 Euro

Google Pixel 4, 128 GB Speicher: 849 Euro

Google Pixel 4 XL, 64 GB Speicher: 899 Euro

Google Pixel 4 XL, 128 GB Speicher: 999 Euro

Damit ist das Google Pixel 4 sogar günstiger als der Vorgänger Pixel 3a. Dieses Modell startete für 849 Euro auf dem deutschen Markt.

Auf der nächsten Seite findest Du alle Gerüchte, die es in den letzten Monaten rund um das Google Pixel 4 gegeben hat: