Google Duplex: Sprachassistent gibt sich als solcher zu erkennen

Google hat für seine Software Duplex bereits auf der Entwicklerkonferenz Goolge I/O 2018 großen Applaus erhalten. Es handelt sich dabei um eine künstliche Intelligenz, die Anrufe tätigen kann, ohne dass der Partner am anderen Ende der Leitung merkt, dass er nicht mit einem Menschen spricht. Nach Kritik daran, gibt sich der Sprachassistent nun als solcher zu erkennen. Journalisten durften Google Duplex diese Woche in New York ausprobieren. Zudem hat Google selbst ein neues Video zu dem Sprachassistenten veröffentlich.

„Hi, ich bin der Google Assistent“ – Google Duplex gibt sich zu erkennen

Google Duplex war eines der Highlights der diesjährigen Entwicklerkonferenz I/O. Die Alphabet-Tochter hat hier demonstriert, wie Telefongespräche in Zukunft ablaufen könnten. Denn um einen Tisch im Restaurant zu reservieren oder einen Termin beim Friseur zu machen, müssen wir bald vermutlich nicht mehr selbst den Hörer in die Hand nehmen. Dazu hat Google demonstriert, wie der Sprachassistent Duplex beide Aufgaben am Telefon mit einem echten Menschen löst.

Dieser klingt besonders menschlich, baut sogar Phrasen wie „äh“ und „ehm“ in die Sätze ein. Zudem geht er auf Nachfragen ein. Dadurch schienen die Menschen am anderen Ende der Leitung nicht zu bemerken, dass sie gerade mit einem Computer sprachen. So beeindruckend das Ganze gewirkt hat, so viel Kritik hagelte es auch im Nachhinein. Denn zu keinem Zeitpunkt hatte Duplex klargestellt, dass sich das Gegenüber gerade mit einem Computer unterhält oder dass das Gespräch für den Nutzer aufgezeichnet wird.

Nun durften Journalisten Googles Sprachassistenten Duplex in New York testen. Dabei schien es, als hätte Google auf die bisherige Kritik bereits reagiert. Die Reporter, die sich im THEP Thai Restaurant als Restaurantmitarbeiter ausgaben, wurden von Duplex mit den Sätzen „Hi, ich möchte einen Tisch reservieren. Ich bin Googles automatischer Buchungsdienst, ich nehme das Gespräch also auf“ begrüßt.

Neues Video: Google zeigt Duplex im Alltag


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Zudem geht das auch aus einem neuen Video hervor, das Google selbst veröffentlicht hat. Dabei zeigt das Unternehmen, wie es sich den Sprachassistenten im Alltag vorstellt. Dabei erläutert Duplex zu Beginn des Gesprächs mit dem Restaurantmitarbeiter erneut, dass es sich um einen digitalen Sprachassistenen handelt und dass das Gespräch aufgezeichnet wird. Auch hier wirkt die künstliche Intelligenz sehr menschlich, macht Pausen und antwortet auf Phrasen wie „warten Sie bitte eine Sekunde“ mit einem intuitiven zustimmenden „mhmmm“.

Reaktionen unter dem Youtube-Video zeigen, dass viele der Meinung sind, dass die Menschen am anderen Ende so schneller verleitet sind, aufzulegen. Demnach wird die Bereitschaft, mit einem Computer zu sprechen, als relativ niedrig eingeschätzt. Zudem wirkt es laut einigen Kritiken unpassend, dass sich Duplex erst als digitaler Assistent zu erkennen gibt, dann aber wiederum sehr menschlich klingt.

Klar ist jedoch, dass sich Google Duplex erst in den Kinderschuhen befindet. Google-Manager Nick Fox bestätigte bereits, dass wir den Sprachassistenten noch nicht in näherer Zukunft erwarten können: „Wir sind noch ziemlich weit davon entfernt, Duplex als Produkt einzuführen.“ Das Unternehmen spreche viel früher als normalerweise über ein Produkt. Wann Google Duplex dann also nutzbar sein wird, ist unklar. Möglicherweise wird es ohnehin erst erste Test in den USA geben, bevor Googles KI auch hierzulande ankommt.

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