Fotos in der iCloud: iPhone-Bilder sichern, zeigen und teilen

Wer seine liebsten iPhone-Fotos auch nach Jahren noch anschauen und mit anderen teilen möchte, sollte sie regelmäßig sichern. Sehr einfach und bequem geht das mit Apples Online-Speicher namens iCloud. Damit speicherst Du Deine Bilder und Videos zentral an einem Ort, kannst sie jedoch in der „Apple Fotos“-App auf allen Deinen verknüpften iPhones, iPads, Macs, Windows-Rechnern und auf dem Apple TV betrachten. Dabei kannst Du Deine Fotos in der iCloud auf verschiedene Weise synchronisieren. Es gibt mehrere umfangreiche Foto-Funktionen, die sich unterschiedlich gut zum Speichern, Betrachten und Teilen eignen. In welchem Fall Du lieber zur iCloud-Fotomediathek, zu „Mein Fotostream“ oder zur iCloud-Fotofreigabe greifst, erklären wir Dir hier.

[article_box articles=“6086″]

Drei Möglichkeiten, deine Fotos in der iCloud zu synchronisieren

  • iCloud-Fotomediathek: Zum Sichern und Synchronisieren
  • Mein Fotostream: Überall anschauen, ohne Speicherplatzverbrauch
  • iCloud-Fotofreigabe: Mit anderen iCloud-Nutzern Bilder teilen und kommentieren

    iCloud-Optionen auf dem MacQuelle: Berti Kolbow-Lehradt
    So aktivierst du die Foto-Funktionen auf dem Mac.

Ideal für Backups: Das bietet Dir die iCloud-Fotomediathek

Heillos zerstreute Bildersammlungen müssen im Cloud-Zeitalter nicht mehr sein. Mit der iCloud-Fotomediathek führst Du Deine Fotos und Videos aus mehreren Quellen zusammen. Dabei ist es egal, dass Du zwar die Schnappschüsse von Dir und Deiner Familie auf dem iPhone X geknipst hast, aber die DSLR-Fotos vom letzten Urlaub auf dem Mac abgelegt sind. Auch, dass Deine Freundin Dir ein Video ihrer Katze aufs neue iPad gemailt hat, ist kein Problem. Mit der iCloud-Fotomediathek kannst Du alle Aufnahmen über das Internet synchronisieren und sie auf allen Geräten in Apple Fotos betrachten, der zentralen Bildverwaltungsapp von Apple.

Dass Apple Fotos und die iCloud-Fotomediathek eng miteinander verzahnt sind, ist ein Vorteil gegenüber anderen Cloud-Diensten. Denn dadurch musst Du den Upload und Download der Bilder nicht über eine separate App organisieren. Auf diese Weise kannst Du iPhone-Galerie, Bildbearbeitungsmöglichkeiten und Sync-Funktion in einer einzigen Anwendung nutzen.

Die iCloud-Fotomediathek aktivierst Du auf dem iPhone und iPad nicht in der App von Apple Fotos, sondern in den Einstellungen von iOS. Dort scrollst Du runter bis „Fotos“ und aktivierst den Schieberegler namens „iCloud-Fotomediathek“. Auf dem Mac öffnest Du in den Systemeinstellungen das iCloud-Menü und setzt ein Häkchen bei „Fotos“.

iCloud-FotomediathekQuelle: Berti Kolbow-Lehradt
Die iCloud-Fotomediathek ist eine prima Backup-Möglichkeit

Fortan bündelst Du alle Deine Fotos in der iCloud in voller Auflösung. Praktisch: Nicht nur die Bilddateien an sich, sondern auch alle Änderungen daran werden übernommen. Bearbeitest Du ein Bild auf dem iPhone, siehst Du das kreative Ergebnis umgehend auch auf dem iPad oder einem anderen verknüpften Gerät. Weil Apple dabei Kopien anlegt, kannst Du auch jederzeit zum Ausgangszustand zurückkehren.

Insbesondere für den ersten großen Abgleichvorgang Deiner Fotos in der iCloud solltest Du allerdings WLAN nutzen, weil der Datentransfer sonst unter Umständen das Highspeed-Volumen Deines Handy-Vertrags aufbraucht.

iCloud-Fotomediathek setzt oft Speicherplatz-Upgrade voraus

Apropos Datenvolumen. Im besten Fall bezahlst Du nichts dafür, dass Apple Deine Fotos in der iCloud backupt. Jeder iCloud-Nutzer erhält nämlich 5 GB kostenlosen Speicherplatz. In der Praxis reicht das aber meist nicht für eine ganze Foto- und Videosammlung. Außerdem teilt sich die Fotomediathek den Speicherplatz ja auch mit anderen in der iCloud gesicherten Dateien. Planst Du die iCloud daher fest in die Backup-Strategie für Deine Bildersammlung ein, solltest Du zusätzlichen iCloud-Speicher abonnieren.

Apple bietet folgende Speicherplatz-Tarife an:

  • 50 GB für 0,99 Euro im Monat
  • 200 GB für 2,99 Euro im Monat
  • 1000 GB 9,99 Euro im Monat.

Im Marktvergleich sind das faire Preise. Zumal Apple durch die Integration von Apple Fotos und iCloud noch ein Plus an Bedienkomfort bietet. Geht es nur um die Sicherung Deiner iPhone-Aufnahmen, kommst Du mit 50 GB schon sehr weit. Hingegen im Fall eines Komplettbackups inklusive der Fotos auf dem Rechner werden Vielknipser vermutlich zum 200-GB-Tarif greifen müssen. Für alle, die sich nicht so gern und häufig mit dem Backup-Thema befassen möchten, ist diese bequeme Art der Bilder-Sicherung eine sinnvolle und preiswerte Investition.

Ein netter Nebeneffekt: Wer für iCloud-Speicherplatz bezahlt, kann beim iPhone-Kauf unter Umständen zur kleineren Speicherversion greifen und somit Geld sparen. Denn da die iCloud alle Bilder in der Originalauflösung ablegt, brauchst Du bei knappen Speicherplatz auf Deinem Smartphone nur eine kleinere Kopie Deiner Bilder aufzubewahren. Denn dabei bleiben schließlich alle Fotos in der iCloud in bester Qualität erhalten. Entscheidest Du Dich für diesen Weg, wählst Du in den iOS-Systemeinstellungen des Fotos-Menüs „iPhone-Speicher optimieren“ aus.

Nur gucken, nicht abspeichern: Das bietet Dir „Mein Fotostream“

Vielleicht hast Du schon eine alternative Backup-Strategie oder möchtest Deine Bilder nicht dauerhaft einem Cloud-Dienst anvertrauen. Stattdessen erfreust Du Dich an einem Überblick Deiner jüngsten Fotokreationen. Dann ist „Mein Fotostream“ womöglich die richtige Wahl für Dich.

Mein Fotostream ist eine Art „Fotomediathek light“. Auf allen mit Deinem iCloud-Account verknüpften Geräten kannst Du in der Fotostream-Ansicht in Apple Fotos Deine 1.000 aktuellsten Bilder genießen. Dafür verbrauchst Du nichts von Deinem iCloud-Speicherplatz. Allerdings kannst Du die Aufnahmen im Fotostream nur in reduzierter Auflösung betrachten. Außerdem ist der Name des Fotostreams Programm: Videos akzeptiert er nicht.

iCloud Mein FotostreamQuelle: Berti Kolbow-Lehradt
Die Funktion „Mein Fotostream“ bietet einen Überblick über deine jüngsten Bildkreationen.

Sobald Du mehr als 1.000 Aufnahmen in den Fotostream lädst, werden die ältesten Dateien turnusmäßig nach 30 Tagen aus dieser Ansicht entfernt. Als langfristiges Backup ist diese Foto-Funktion daher nicht geeignet.

Die originalen Bilder bleiben natürlich erhalten. Sie verbleiben auf dem Quellgerät, aus dem Du sie in den Fotostream einspeist. Ebenfalls ausschließlich auf dem Ausgangsgerät kannst Du Bearbeitungen an der Bilddatei vornehmen. Gefällt Dir ein iPhone-Bild aus dem Fotostream so gut, dass Du es auf dem größeren Screen des iPad veredeln willst, musst Du aus auf andere Weise an das Tablet übertragen.

Den Fotostream aktivierst Du an gleicher Stelle wie die iCloud-Fotomediathek. Dazu gehst Du in die Systemeinstellungen in iOS, öffnest das Fotos-Menü und betätigst dort den Schieberegler für „In ‚Mein Fotostream‘ laden“. Unter macOS wählst Du im iCloud-Menü der Systemeinstellungen neben dem Fotos-Eintrag den Optionen-Button aus und setzt dort ein Häkchen bei „Mein Fotostream“.

Anschließend erscheint in Apple Fotos auf iOS-Geräten ein Album namens „Mein Fotostream“. Auf dem Mac findest du „Mein Fotostream“ als Eintrag in der Seitenleiste links. Jedoch wird der Fotostream nicht angezeigt, wenn du gleichzeitig die iCloud-Fotomediathek aktiviert hast.

Teilen mit den Liebsten: Das bietet Dir die iCloud-Fotofreigabe

Im Vergleich zum Teilen einzelner Bilder via Facebook, WhatsApp und anderen Netzwerken handelt es sich bei dieser Funktion um eine Art private Foto-Community. Damit kannst Du anderen iCloud-Nutzern Zugriff auf ausgewählte Aufnahmen bzw. Bilderalben gewähren. Umgekehrt kannst Du Bilderalben von anderen iCloud-Nutzern abonnieren. Mit Kommentaren und „Gefällt mir“-Markierungen teilst Du Deine Begeisterung mit ihnen.

iCloud-FotofreigabeQuelle: Berti Kolbow-Lehradt
Die iCloud-Fotofreigabe ermöglicht Dir Bilder mit anderen iCloud-Nutzern zu teilen.

Wie auch die anderen Foto-Funktionen der iCloud aktivierst Du zunächst die Foto-Freigabe in den Einstellungen von iOS im Fotos-Menü und bei macOS im iCloud-Menü. Neue Bilder oder Alben fügst Du dann auf einem iOS-Gerät oder einem Mac in Apple Fotos jeweils im Reiter „Geteilt“ hinzu.

Bis zu 5.000 Fotos und Videos kann ein freigegebenes Album enthalten. Möchtest Du darüber hinaus weitere Fotos in der iCloud freigeben, musst Du zuvor erst ein paar Bilder daraus entfernen. Schön: Auf den iCloud-Speicherplatz rechnet Apple freigegebene Aufnahmen nicht an.

Ein Zeitlimit für den Verbleib der freigegebenen Fotos in der iCloud gibt es nicht. Insofern kann die Fotofreigabe auch als eine Art Langzeitarchiv dienen. Allerdings kannst Du große Bilddateien nicht in bester Qualität genießen. Denn Apple verkleinert Fotos auf maximal 2.048 Pixel an der langen Kante. Und Videos dürfen nicht länger als fünf Minuten sein.

iCloud-FotofreigabeQuelle: Berti Kolbow-Lehradt
Cat-Content mit der Familie über die iCloud-Fotofreigabe zu teilen, kommt immer gut an.

Fazit: Speichere Deine Fotos in der iCloud, wie es am besten zu Dir passt

iPhone-Nutzer finden in Apple Fotos und der iCloud-Fotomediathek ein kongeniales Duo, um Bilder ortsunabhängig zu sichern und auf verschiedenen Geräten zu synchronisieren. Wer es sich im Apple-Ökosystem bequem gemacht hat, findet keine einfachere Lösung, um Bilder auf iPhone, iPad, Mac und Apple TV griffbereit zu haben. Außerdem sind die Bilder auch dann noch vorhanden, wenn beispielsweise ein iPhone abhanden kommt. Die Abo-Gebühren für den nötigen Speicherplatz sind ein angemessener Preis für diese Gewissheit.

Im Vergleich dazu sind „Mein Fotostream“ und die iCloud-Fotofreigabe kostenlos ohne Speicher-Abo nutzbar. Sie können aber kein vollwertiges Backup ersetzen. Stattdessen ist die Fotofreigabe eine einfach zu bedienende aber exklusive Möglichkeit, mit anderen iCloud-Nutzern eine Foto-Community zu bilden. Die Fotostream-Funktion eignet sich hingegen prima für diejenigen, die ihre jüngsten Bilder von allen verknüpften Geräten auf einen Blick Revue passieren lassen möchten.

Egal, welche Foto-Funktion Du wählst: Für Systemwechsler hat die iCloud einen Nachteil. Sie ist mit Ausnahme von Windows nur im Apple-Ökosystem nutzbar. Android-Nutzer können die iCloud somit nicht verwenden, auch nicht im mobilen Browser. Wer also öfters zwischen den Welten pendelt, sollte Google Fotos als Cloud-Bilderzentrale in Betracht ziehen. Schließlich ist diese Lösung sowohl für Android als auch für Apple- und Windows-Hardware verfügbar.