Displays der Zukunft: Großer Fingerabdrucksensor und Kamera unter dem Screen kommen

Bauteile wandern Stück für Stück aus unserem Augenwinkel und unter das Display. Das sorgt für mehr Platz für den Screen. Besonders große Fortschritte hat Qualcomm mit einem Fingerabdrucksensor gemacht, der unter dem Display liegt – und 17-mal größer ist als alle vorherigen Generationen der Technik.

Die besondere Herausforderung von Technik, die hinter dem Screen verbaut wird, ist das Durchdringen durch die Schichten des Bildschirms. Denn: Die einzelnen Pixel des verbauten Screen-Panels sind jedem Sensor im Weg und verfälschen zum Beispiel Bild und Töne. Deswegen war es jahrelang nicht möglich, zuverlässige Technik hinter dem Bildschirm unterzubringen – unter anderem, weil OLED als Bildschirmart noch nicht ausgereift war.

Noch vor fünf Jahren hatte fast jedes Handy einen LCD-Bildschirm, der nicht lichtdurchlässig ist – deswegen war es damals schlichtweg nicht möglich, einen Fingerabdrucksensor unter dem Display zu montieren. Erst seit der weiten Verbreitung von OLED-Technologie ist das Platzieren von Bauteilen unter dem Screen möglich. Wie genau sich die verschiedenen Displays unterscheiden, kannst Du hier nachlesen:

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Qualcomm stellt riesigen Fingerabdrucksensor vor

Vor rund zwei Jahren präsentierte der chinesische Hersteller Vivo das erste Handy mit Fingerabdruck-Sensor unter dem Bildschirm. Damals wurde der erste Sensor in Kooperation mit Synaptics verbaut. Die Fläche reichte gerade aus, um die Fingerkuppe eines einzigen Daumens zu erfassen. Seitdem kamen Sensoren von Qualcomm und Samsung auf den Markt, jedoch wuchsen die Sensoren nie. Das ändert sich nun.

Der Fingerabdrucksensor von Qualcomm ist deutlich größer als alle Vorgänger.
Der Fingerabdrucksensor von Qualcomm ist deutlich größer als alle Vorgänger.

Mit einer 17-fach vergrößerten Fläche soll der neue Sensor aus dem Hause Qualcomm nicht nur einen, sondern gleich zwei Finger erkennen können. So wird es beispielsweise für Angreifer schwieriger, in das Gerät eindringen zu knönen. Für Hochsicherheitsanwendungen ließe sich sogar sicherstellen, dass sich zwei verschiedene Personen treffen und ihre Finger gleichzeitig auf das Gerät legen. Zusätzlich entfällt die Suche nach dem Sensor unter dem Display, da der Finger effektiv überall gescannt werden kann.

Qualcomm nennt den neuen Sensor 3D Sonic Max. Im Gegensatz zu ein paar der ersten Sensoren kommt hier keine auf Licht basierende Technik zum Einsatz. Vielmehr wird Ultraschall den Finger übertragen. Die Reflektionen helfen dann bei der Identifizierung des richtigen oder falschen Fingers.

Gesichtserkennung oder Fingerabdrucksensor?

Apple verzichtet seit dem iPhone 10 auf einen Fingerabdrucksensor – mit Face ID kann das Unternehmen auch ohne biometrische Bestätigung durch Fingerabdrücke feststellen, wer das Handy öffnen möchte. Trotzdem haben viele Android-Smartphones einen zusätzlichen Fingerabdrucksensor.

Der große Fingerprint-Sensor wird zum einen dabei helfen, die Adaption dieser neuen Generation zu beschleunigen. Allerdings steigen die Preise durch die größeren Ausmaße und neue Technologie. Also: Für Hersteller könnte es sich lohnen, in Zukunft nur noch auf Gesichtsscans zu setzen.

Auch Kameras jetzt unter dem Bildschirm

Statt Notches oder einer Pop-Up-Kamera wollen Hersteller schon bald auch die Selfie-Cam unter dem Bildschirm verstecken. Dass das bereits geht, haben wir bereits von Oppo und Xiaomi sehen können. Noch ist die Technologie aber nicht marktreif, bisher gibt es nicht ein Smartphone auf dem Markt, welches die Kamera so verbaut. Das wird sich aber sehr zeitnah ändern – wahrscheinlich sind noch letzte Kinderkrankheiten zu beheben, bevor es (endlich (wieder)) Handys komplett ohne Notch geben wird.

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