Die Kamera des Samsung Galaxy Note 8 im Check

Das Samsung Galaxy Note 8 gilt zu Recht als eines der derzeit besten Kamera-Smartphones. Das liegt nicht nur an der hervorragenden Bildqualität der erstmals von Samsung verbauten Dual-Kamera. Auch die Kamera-App ist so leistungsstark und umfangreich, dass selbst Foto-Enthusiasten mit sehr hohen Ansprüchen ihre Kreativität ausleben können. Wie Du mit der Dual-Kamera des Samsung Galaxy Note 8 tolle Foto-Gelegenheiten gekonnt in Szene setzt, erklären wir Dir hier.

Die wichtigsten Funktionen der Dual-Kamera des Samsung Galaxy Note 8

  • Dual-Kamera mit Weitwinkel und Nahaufnahme
  • Bokeh-Effekt mit Live-Fokus
  • Dual-Aufnahme
  • Pro-Modus
  • Bixby Vision

Wie Du Dich in der Kamera-App zurechtfindest

Die Kamera-App des Note 8 ist sehr intuitiv und logisch aufgebaut. Wir starten in der Hauptansicht, nachdem Du die App geöffnet hast. Wischst Du mit dem Finger nach links, hast Du Zugriff auf verschiedene Foto-Effekte, die Deinen Aufnahmen mittels Filtern einen besonderen Look verleihen. Wischst Du nach rechts, kommst Du zu den verschiedenen Modi. Mittels der Modi-Übersicht kannst von der voreingestellten Vollautomatik abweichen und Dir zu Deinen Bild-Ideen passende Aufnahmewerkzeuge aufrufen.

Samsung Galaxy Note 8Quelle: Berti Kolbow-Lehradt / handy.de
Innerhalb der Modi-Auswahl können unterschiedliche Einstellungen vorgenommen werden.

Sofern Du nicht weitere Modi von Samsung heruntergeladen hast, stehen Dir diese Modi zur Auswahl:

  • Auto: Die Kamera-App entscheidet über die Aufnahmeparameter
  • Pro: Du stellst die Belichtungseinstellungen manuell ein
  • Panorama: Für Fotos im ultrabreiten Format
  • Zeitlupe: Nimm Action-Videos auf und spiele sie in reduziertem Tempo ab
  • Hyperlapse: Einzelbilder zu einem Zeitraffer-Video kombinieren
  • Essen: Mit warmen Licht sehen Mahlzeiten leckerer aus
  • Virtual Shot: Mit einer 3D-Aufnahme ein Motiv rundherum betrachten

Die Ansicht ist meist ähnlich aufgebaut, wobei wir im Folgenden immer davon ausgehen, dass Du das Note 8 im Hochformat hältst. Dann findest Du am unteren Bildrand den Foto-auslöser. Das ist der weiße Knopf. Links daneben startest Du mit dem roten Knopf eine Video-Aufnahme. Schnellen Zugriff auf die jeweils letzte Aufnahme erhältst Du mit dem runden Kreis rechts neben dem Foto-Auslöser. Abhängig vom Modus, sind über diesen drei Objekten weitere Aufnahmeeinstellungen zum Zoom und zur Belichtung zu finden. Am oberen Bildrand erreichst Du seltener genutzte Optionen.

Wichtige Grundentscheidungen

Manche Dinge lassen sich nach einer Aufnahme nicht mehr ändern. Deshalb solltest Du von Beginn an bestimmte Weichen in den weiterführenden Einstellungen stellen. Diese erreichst Du über das Zahnrad-Symbol oben rechts.

  • Bilder besser nachbearbeiten: Bei der Hauptkamera ist für Fotos standardmäßig die höchste Auflösung von 12 Megapixeln im Bildformat 4:3 eingestellt. Für bestmögliche Qualitätsreserven bei der Nachbearbeitung bleibst Du am besten dabei, obwohl das Bildformat von 4:3 nicht an das 18:9-Display des Note 8 oder das 16:9-Format von Fernsehern angepasst ist. Beschneiden kannst Du das Bild später immer noch. Möchtest Du Bilder in der Regel nachbearbeiten, stelle im Auflösungsbildschirm den Schieberegler bei “RAW-/JPEG-Dateien speichern“ nach rechts. Dann wird zusätzlich eine Datei im Rohdatenformat DNG gespeichert, die Dir später erleichtert, mit Fotosoftware beispielsweise zu helle Himmel oder zu dunkle Gesichter zu korrigieren.
  • Videoqualität für UHD-Fernseher: Die voreingestellte Videogröße von Full-HD (1.920 x 1.080 Pixel) ist ein guter Kompromiss zwischen Qualität und Speicherplatzbedarf. Doch das Note 8 kann mehr leisten. Schaust Du Deine Videos auf einen modernen UHD-Fernseher, stelle die Auflösung ebenfalls auf UHD (3.840 x 2.160 Pixel).
  • Fotostandorte zuordnen: Zu Beginn wirst Du gefragt, ob Du das Geo-Tagging aktivieren möchtest. Dann speichert die Kamera-App die GPS-Koordinaten in der Bilddatei. Das ist praktisch, um die Bilder später nach Standort zu sortieren. In den Einstellungen kannst Du das Geo-Tagging jederzeit ein- oder ausschalten.

Ein schnelles Foto mit der Dual-Kamera des Samsung Galaxy Note 8 aufnehmen

Willst Du schnell einen Schnappschuss einfangen, brauchst Du einfach nur die Kamera-App zu starten. Sie öffnet sich immer im Automatikmodus, der in vielen Fällen ziemlich verlässlich die passenden Einstellungen findet. Tippe mit dem Finger auf das Objekt, das scharf sein soll und drücke den weißen Auslöserknopf. Sollte die Aufnahme für Deinen Geschmack zu hell oder zu dunkel sein, kannst Du vor der nächsten Aufnahme anhand des Schiebereglers mit dem Glühbirnen-Symbol im unteren Bildfeld die Belichtung anpassen.

Samsung Galaxy Note 8Quelle: Samsung
Die Dual-Kamera des Galaxy Note 8 knipst gestochen scharfe Fotos.

Die Dual-Kamera des Samsung Galaxy Note 8 verfügt über zwei Objektive, sodass Du zwischen zwei Brennweiten wählen kannst. Daher kannst Du dank eines Zoom-Knopfes den Bildausschnitt verkleinern, sodass weniger störender Rand rund um ein Gesicht oder ein Detail an einem Gebäude bleibt. Drücke dazu den kleinen Kreis mit “x2“ im unteren Fensterbereich. Dadurch wird das zweite Objektiv des Note 8 aktiviert, das Nahaufnahmen ermöglicht. Möchtest Du lieber wieder mehr aufsBild bekommen, wechsele mit “x1“ zurück zum Weitwinkel-Objektiv.

Künstlerische Porträts mit Bokeh-Effekt und Live-Fokus aufnehmen

Ein weiterer Vorteil der Dual-Kamera des Samsung Galaxy Note 8, ist ihre Fähigkeit, die Entfernung von Vordergrund und Hintergrund zu unterscheiden. Dadurch kann die Kamera-software einen schönen Unschärfe-Effekt berechnen. Fachleute sagen Bokeh dazu. Er sorgt dafür, dass Du ein Motiv im Vordergrund, zum Beispiel ein Gesicht, aber auch beliebige Objekte, durch einen unscharfen Hintergrund künstlerisch betonen kannst.

Samsung Galaxy Note 8Quelle: Berti Kolbow-Lehradt / handy.de
Die Dual-Kamera des Galaxy Note 8 sorgt für einen realistischen Bokeh-Effekt.

Wechsle für ein Porträt mit Bokeh-effekt per “x2“-Taste zur besser geeigneten Nahaufnahmen-Brennweite und visiere das Gesicht an. Drücke dann mit dem Finger auf den Schriftzug “Live-Fokus“ über den Fotoauslöser. Damit die Kamera den Unschärfe-Effekt berechnen kann, muss das Hauptmotiv 1,2 Meter von der Kamera entfernt sein. Mit einem Schieberegler steigerst oder reduzierst Du die Stärke der Hintergrundunschärfe. Und? Sieht gut aus, oder?

Mit Dual-Aufnahme ein Bild mit zwei Brennweiten gleichzeitig festhalten

Wer ein Foto aufnimmt, muss sich normalerweise für exakt eine Zoom-Einstellung entscheiden. Nicht so beim Note 8. Es bietet eine sehr nützliche Funktion namens “Dual-Aufnahme“ an. Ist sie aktiviert, zeichnet die Dual-Kamera des Samsung Galaxy Note 8 das Motiv mit den verschiedenen Brennweiten beider Objektive auf – egal, ob Du die Tasten “x1“ oder “x2“ gewählt hast.

Die Dual-Aufnahme kannst Du bei eingeschalteten Live-Fokus nutzen. Standardmäßig ist sie aktiviert, was du an dem gelben Kästchen am oberen Fensterrand erkennst. Bist Du Dir in der Regel sehr sicher mit Deiner Entscheidung für die eine oder andere Brennweite, kannst Du die Dual-Aufnahme auch deaktivieren und damit Speicherplatz sparen.

Beide Aufnahmen kannst Du vergleichen, wenn Du in die Galerie-App des Note 8 wechselst. Zur besseren Übersicht fasst die Galerie eine Dual-Aufnahme in nur einem Eintrag zusammen. Wenn Du mit einem Tipper auf die Bildvorschau die Einzelansicht aufrufst, kannst Du im oberen Fensterbereich zwischen den Schaltflächen “Nahaufnahme“ und “Weitwinkel“ wechseln, um die unterschiedlichen Bildausschnitte zu vergleichen.

Mehr künstlerische Freiheit mit dem Pro-Modus

Wer sich nicht vom Auto-Modus die kreativen Entscheidungen abnehmen lassen möchte, wechselt in den Pro-Modus. Anders als im Auto-Modus kannst Du dort sehr gezielt Einfluss darauf nehmen, wie die Kamera das Bild belichtet. Dazu stehen Dir sieben Symbole am unteren Bildrand und weitere Symbole am oberen Bildrand zur Verfügung. Nicht dazu gehören allerdings der Zoom-Knopf und der Live-Fokus. Diese Optionen kannst Du nur im Auto-Modus nutzen.

Samsung Galaxy Note 8Quelle: Berti Kolbow-Lehradt / handy.de
Der Pro-Modus des Samsung Galaxy Note 8 bietet zahlreiche Möglichkeiten.

Unten links beginnend kannst Du mit “ISO“ die Empfindlichkeit erhöhen, wenn das Umgebungslicht schwach ist und Du Verwackler vermeiden willst. Mit dem Symbol rechts davon änderst Du die Verschlusszeit, um Bewegungen scharf aufzunehmen oder bewusst verschwimmen zu lassen.

Mit dem Torten-Symbol wählst Du schon vor der Aufnahme einen bestimmten Bildlook aus. Fotografierst Du in JPEG statt RAW, kannst Du diese Farben aber hinterher kaum noch ändern. Auf Nummer sicher gehst Du, wenn Du die Entscheidung des Bildlooks für die spätere Bearbeitung aufhebst. Das Umschalten von Autofokus (AF) zu manuellem Fokus (MF) ist hilfreich, wenn Du das Handy besonders nah ein an kleines Motiv hältst und der Autofokus dabei nicht immer die richtige Schärfeebene trifft.

Mit dem Weißabgleich (WB) vermeidest Du schon von vornherein Farbstiche, die beispielsweise bei Kunstlicht entstehen. Fotografierst Du in RAW, kannst Du den Weißabgleich aber bei Bedarf auch einfach hinterher korrigieren. Mit der Belichtungskorrektur rechts außen, stellst Du das Bild heller oder dunkler, wenn Dir die automatische Belichtungsmessung des Note 8 nicht gefällt.

Die Art der Belichtungsmessung änderst Du, wenn Du in der oberen Bildleiste das vierte Symbol von links antippst. Die präzisesten Ergebnisse erhältst Du mit der Punktmessung. Rechts daneben entscheidest Du, ob der Autofokus immer die Bildmitte scharfstellt oder stattdessen rät, welchen Bildbereich Du vermutlich scharf haben möchtest.

Mit Bixby Vision: Fotografieren und direkt los shoppen

“Welcher kreative Foto-Modus versteckt sich denn bitte hinter ‚Bixby Vision’?“, mag sich mancher Foto-Enthusiast fragen. Obwohl Samsung den Schriftzug so prominent in der Hauptansicht der Kamera-App des Note 8 platziert, hat er überhaupt nichts mit Fotokunst zu tun. Vielmehr handelt es sich dabei um ein kamera-gestütztes Scan-Werkzeug, das Bildmuster mithilfe von Samsungs Künstlicher Intelligenz Bixby auswertet.

Samsung Galaxy Note 8Quelle: Berti Kolbow-Lehradt / handy.de
Bixby-Vision findet im Idealfall Artikel im Internet, die zuvor fotografiert wurden.

Auf diese Weise kannst Du Dir Text übersetzen lassen oder anhand der abfotografierten Produkte bei Amazon nach Treffern suchen. Das ist eine wirklich praktische Funktion, die der Idee des Smartphone im Wortsinn zur Ehre gereicht. Aber wenn Du Deine Fotografie weiterentwickeln willst, wirf lieber einen Blick auf die obigen Funktionen.