Asus Zenfone 5Z im Hands-On: iPhone-X-Klon ausprobiert

Asus spendiert seiner Smartphone-Sparte mit der Zenfone-5-Reihe gleich drei neue Handys. Zwar erinnert das Zenfone 5Z dabei optisch stark an Apples iPhone X. Allerdings ist das Asus Zenfone 5Z mehr als nur ein billiger iPhone-X-Klon.

Das neue Mittelklasse-Smartphone mit High-End-Bauteilen aus dem Hause Asus besitzt die stark umstrittene Bildschirmkerbe („Notch“) des iPhone X. Asus betonte im Rahmen der Vorstellung auf dem MWC 2018 in Barcelona jedoch, dass die Notch des neuen Zenfone 5Z rund 26 Prozent kleiner sei als bei der starken Konkurrenz aus Cupertino. Tatsächlich zeigt der direkte Vergleich eine etwas eckigere, dafür aber auch deutlich kürzere Aussparung des Displays am oberen Rand.


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Apropos Display – hier setzt Asus auf ein interessantes Bildschirmformat von 19:9 und ein Displayfläche, die beim Asus Zenfone 5Z satte 90 Prozent des Bildschirm einnimmt. Insgesamt ist das Display 6,2 Zoll groß und löst in Full-HD+ (1.080 x 2.246 Pixel) auf. Außerdem lässt sich das Display des Asus Zenfone 5Z über die sogenannte Smart-Screen-On-Funktion entsperren Deswegen verfügt sie auch über eine Gesichtserkennung. Wie gut und schnell diese im Vergleich zur beim iPhone X eingesetzten Infrarot-Scan-Technologie funktioniert, lässt sich erst nach einem ausführlichen Test feststellen.

AI-Trend: Snapdragon 845 im Zenfone 5Z

Auf der Rückseite des Smartphones befindet sich zudem ein Fingerabdrucksensor, der nicht nur zum Entsperren des Geräts dient, sondern über den sich auch per Wischbewegung die Benachrichtigungszentrale im vorinstallierten Android 8.0 Oreo aufrufen lässt.

Zum Einsatz kommt beim Zenfone 5Z allerdings kein pures Android. Asus’ Benutzeroberfläche ZenUI 5.0 ergänzt Googles aktuellstes Betriebssystem nach Zenfone-Art. Auf dem Papier beeindruckend ist zudem neben dem verbauten Snapdragon-845-Prozessor von Qualcomm ein ergänzender Arbeitsspeicher von 8 GB. Das Zenfone 5Z wird in Kombination mit 128 GB internem Speicher auf dem deutschen Markt erscheinen.

Neben der üppigen Rechenpower des Snapdragon 845 an sicht, setzt Asus auch auf die smarten Züge des KI-Prozessors. Ähnlich wie beim Huawei Mate 10 Pro profitiert davon unter anderem die Kamera-Anwendung. So erkennt das Zenfone 5Z beispielsweise im Kamera-Modus eigenständig bis zu 16 Situationen oder Objekte, und kann entsprechende Belichtungs- und Filtereinstellungen vornehmen. Lebensmittel, Tiere, Pflanzen, Text oder Sonnenuntergänge sollen so im Handumdrehen perfekt abgelichtet werden. Im ersten Hands-On konnten wir leider nicht alle Situationen und Objekte beim Fotografieren durchspielen.

Asus Zenfone 5Z im Hands-OnQuelle: Julia Froolyks
Die Dual-Kamera des Asus Zenfone 5Z setzt auf Artificial Intelligence (AI).

Lichtstarke Dual-Kamera an Bord

Wo wir schon bei der Kamera sind: Asus verbaut bei seinem neuen Flaggschiff eine Dual-Kamera, die mit einem 12-Megapixel-Sensor ausgestattet ist. Das Zenfone 5Z beeindruckt einmal mehr durch vergleichsweise lichtstarke Fixblende von f/1.8, die auch bei ungünstigen Lichtverhältnissen passabel Aufnahmen ermöglichen soll. Nur wenige Smartphones wie das Galaxy S9 oder das LG V30 verfügen über lichtstärkere Objektive. Die zweite Aufnahmeeinheit der Dual-Kamera im Asus Zenfone 5Z bietet ein 120-Grad-Weitwinkel-Objektiv.

Die intelligente Kamera des Zenfone 5Z wird neben allen anderen Komponenten durch den 3.300-mAh-Akku mit Strom versorgt. Wiederaufladbar ist der Akku dank Schnelllade-Funktion. An der Front und innerhalb der Notch verbaut Asus eine 8-Megapixel-Selfiekamera mit f/2.0-Blende.

Asus Zenfone 5Z im Hands-OnQuelle: Julia Froolyks

Außerdem ermöglicht die Kamera das Erstellen der animierten Tierchen, die Asus mit dem Begriff „Zenimojis“ vermarktet. Die animierten Wesen erinnern einmal mehr stark an Apples Umsetzung animierter Emojis. Dafür basieren die Asus Zenimojis nicht auf die weit verbreiteten Emojis des Unicode-9-Konsortiums. Asus hat hier eigene Designs entwickelt und präsentiert die Funktion während der Pressekonferenz am Beispiel einer augenrollenden Eule, die für den ein oder anderen Lacher gesorgt hatte. Während des Hands-Ons wurde mitgeteilt, dass die Zenimoji-Funktion erst im Sommer zum Marktstart des Smartphones verfügbar sein würde. Somit konnten wir die Funktion noch nicht ausprobieren.

Asus Zenfone 5Z: Notch ja – OLED nein

Insgesamt zeigt Asus mit dem Zenfone 5Z, dass neue Hardware nicht immer sehr teuer sein muss. Denn während Samsung mit dem Galaxy S9 und S9+ und Sony mit dem neuen Xperia XZ2 den neuen Snapdragon 845 zu üppigeren Preisen anbieten, will Asus den iPhone-X-Klon ab Juni hierzulande mit 8 GB RAM zu einem Preis von knapp 600 Euro anbieten. Asus liegt mit dem Zenfone 5Z demnach rund 200 Euro unter dem neuen Sony Xperia XZ2 und knapp 350 Euro unter dem Samsung Galaxy S9+. Natürlich macht Asus Abstriche, die dem Handy letztendlich eine Platzierung in der Oberklasse verweigern.

Asus Zenfone 5Z im Überblick

  Asus Zenfone 5Z
Displaygröße 6,2 Zoll und 19:9-Format
Auflösung 1.080 x 2.246 Pixel (Full-HD+)
Prozessor Snapdragon 845
Arbeitsspeicher 8 GB
Speicher 128 GB (erweiterbar)
Rückseitige Kamera Dual-Kamera mit 12 Megapixeln und AI Modi
Frontkamera 8 Megapixel mit f/2.0-Blende
Akku 3.300 mAh
Software Android 8 Oreo / ZenUi 5.0
SIM-Slot Dual
Fingerabdruckscanner Ja, rückseitig
Maße 153 x 75 x 7,6 Millimeter
Gewicht 155 Gramm
Farben Midnight Blue, Meteor Silver
Lieferumfang Aufladekabel, Quick-Guide, Kopfhörer
Preis 599 Euro
Marktstart Juni 2018

 

So kommt beim Zenfone 5Z kein teureres OLED-Display zum Einsatz sondern ein IPS-Display. Erkennbar wurde das beispielsweise mit Blick auf die Notch während unseres Hands-Ons nach der Pressekonferenz. Das iPhone X begeistert nämlich vor allem durch das hochauflösende OLED-Display, das fließend in die Notch übergeht, wenn das Display schwarze Pixel anzeigen soll. Das 6,2-Zoll-Display des Zenfone 5Z zeigt kontinuierlich die Display-Unterbrechung an, da die dunklen Pixel des IPS+-Displays im Gegensatz zum OLED-Display weiterhin beleuchtet und deshalb immer noch gräulich-schimmernd zu sehen sind. Zudem liegt das Zenfone-Handy zwar mit neuem 19:9-Format gut in der Hand und auch dem Glas-Trend folgt Asus auf der Rückseite des Smartphones. Dafür ist das Zenfone Z5 ebenso anfällig für Fingerabdrücke und Fettschlieren und weist einen Rahmen aus Aluminium statt aus Edelstahl auf.

Preise und Verfügbarkeit des Zenfone 5Z

Das Asus Zenfone 5Z wird als Dual-SIM-Version ab Juni in Deutschland erhältlich sein, während das Smartphone auch als abgespecktere Version mit 6 GB RAM und 64 GB internem Speicher anderswo erscheint.

Asus hat außerdem im Rahmen der Pressekonferenz auf dem MWC in Barcelona zwei weitere Smartphones der Zenfone-5-Reihe vorgestellt. Das Zenfone 5 Lite kommt dabei mit zwei Dual-Kameras vorn und hinten daher. Dabei soll sich die Frontkamera besonders gut für Weitwinkel-Aufnahmen eignen. Das Zenfone 5 zeichnet sich ferner ebenfalls durch ein 6,2-Zoll-Display aus. Die weitere Hardware fällt erwartungsgemäß etwas abgespeckter aus. Letztlich muss Asus seine Produkte ja auch differenzieren. Deshalb bietet das Smartphone einen internen Speicher von geringeren 64 GB. Überdies kommt als Prozessor hier ein Snapdragon 636 zum Einsatz, der von einer Adreno-509-GPU ergänzt wird. Der Preis steht für dieses Modell jedoch noch nicht fest. Bis auf 599 Euro für das Zenfone 5Z sind momentan noch keine weiteren Preise der Zenfone-5-Reihe bekannt.