Asus ROG Phone im Test: Innovatives Leistungs-Monster für Gamer

Gaming-Smartphones schießen derzeit wie Pilze aus dem Boden. Egal ob Honor Play, Xiaomi Black Shark oder das mittlerweile in der zweiten Generation verfügbare Razer Phone 2. Allerdings ist oft nicht ganz klar, was diese Geräte wirklich von einem normalen Smartphone zum gleichen Preis unterscheidet. Asus hat sich mit dem ROG Phone aber einige Gedanken gemacht und hebt sich nicht nur optisch von der Masse ab. Wir haben das Asus ROG Phone auf in diesem Gaming-Fokus-basierten Artikel auf seine Spiele-Tauglichkeit getestet und sind durchaus positiv überrascht.

Design: Markantes Gamer-Raumschiff

Equipment für Gamer hat immer einen recht eigenen Stil. Das Design ist oft „aggressiv“ gestaltet und soll Blicke auf sich ziehen. Spacige Linien und harte Kanten durchziehen oftmals Kopfhörer, Gehäuse oder Tastaturen. Das Asus ROG Phone bringt ein solches Stilelement erstmals auch in die Smartphone-Branche und das Gerät sieht absolut einzigartig aus. Überall finden sich Trapeze und Parallelogramme, die zur interessanten Mustern auf der Rückseite zusammengeführt werden. Sogar die Kamera, der Fingerabdruckscanner und der LED-Blitz sind dem kantigen Schliff des Designs unterlegen. Das gilt übrigens auch für die in der Front verbauten Lautsprecher, die sich unter einem stylisch orange-kupferfarbenen Speaker-Grill verstecken.

Asus hat aber auch bei der Wahl der Materialien ein gutes Händchen bewiesen. Die Rückseite besteht größtenteils aus Glas, zusammen mit einem, in die rechte Seite eingelassenem Kunststoffelement. Unter diesem befindet sich die eigens entwickelte Flüssigkeitskühlung für den Prozessor. Der Rahmen besteht aus massivem und mattem Metall. Die Material-Qualität beim Anfassen des Asus ROG Phone ist unbestritten. Es sind keine Riefen, Grate oder ähnliche Mängel zu finden. Die Rückseite spiegelt allerdings sehr stark und ist ein somit ein Fingerabdruckmagnet. Wer sein Smartphone gerne putzt, wird das ROG Phone wohl lieben.

All das wirkt sich aber auch auf die Größe und das Gewicht aus. Das Asus ROG Phone ist fast so groß und schwer wie ein Samsung Galaxy Note 9, besitzt aber mit glatten 6.0 Zoll ein etwas kleineres Display. Auf dem Datenblatt stehen 158,8 x 76,2 x 8,3 mm zu Buche, zusammen mit einem Gewicht von satten 200 Gramm. Wir haben es hier also nicht mit einem Fliegengewicht zu tun.

Eines der Highlights dürfte aber das leuchtende Asus-ROG-Logo sein, das sich auf der Rückseite unter dem Gorilla Glass 6 verbirgt. Schaltet man den ROG-X-Gaming-Modus ein, dann fängt es an, in verschiedenen Farben zu leuchten. Zwar kann man es auch anpassen. Allerdings hat es keine weitere Funktion, es ist nur ein optisches Highlight. Beim Razer Phone 2 kann das Logo im Rücken beispielsweise auch eingehende Nachrichten, Anrufe und andere Dinge anzeigen. Das funktioniert beim ROG Phone nicht. Könnte aber mit einem Softwareupdate noch implementiert werden.

Mehr Anschlüsse für bessere Handlichkeit, tolle Platzierung der Lautsprecher

Natürlich ist vor allem das hohe Gewicht in erster Linie ein Nachteil, wenn es darum geht, ein Gerät länger in den Händen zu halten. Allerdings macht der angenehme Halt in der Hand hier einiges wett. Das ROG Phone besitzt keine scharfen Kanten oder zu spitze Ecken. Das hilft ungemein bei der Handhabung, und die leicht abgerundeten Glasränder am hinteren Teil sorgen für ein angenehmes Anschmiegen an den Handrücken.

Ebenfalls überraschend gut platziert sind die Lautsprecher. Die meisten Hersteller, wie beispielsweise Samsung oder Apple, bringen ihre Stereo-Speaker versetzt im Gerät unter. Somit ist der zweite Lautsprecher oftmals unten im Rahmen untergebracht, was eine direkte Beschallung erschwert oder bei einer falschen Haltung einen der beiden Boxen sogar verdeckt. Beim Asus ROG Phone sind beide in der Front untergebracht und sogar leicht versetzt vom Rand aus Richtung Display hin. So ist es deutlich schwieriger diese unbeabsichtigt zu überdecken.

Sehr gut gelungen sind aber auch die zusätzlichen Anschlüsse im seitlichen Rahmen des Asus ROG Phone. Dort wird nicht nur das Zubehör angesteckt, sondern kann darüber auch das Smartphone geladen werden. Das macht vor allem dann Sinn, wenn das Gerät im Landscape-Modus gehalten werden muss. Das Ladekabel könnte dann an der Seite beim Halten des Gerätes stören. So schaut das Kabel allerdings aus der unteren Position heraus und ist den Händen somit auch nicht im Weg.

Asus ROG Phone mit seitlichem AnschlussQuelle: Marcel Laser / handy.de
Das Ladekabel stört beim Zocken nicht mehr.

Starkes AMOLED-Display ohne Notch und mit hoher Hertzfrequenz

Displays sind in vielen Belangen das Herzstück eines jeden Smartphones. Schließlich betrachten wir es unentwegt und eine schlechte Qualität wirkt sich somit auch auf die Benutzererfahrung aus. Das gilt auch fürs Spielen auf den Geräten. Um so qualitativ hochwertiger die Anzeige ist, um so mehr Spaß hat man beim Gaming. Und Gott sei Dank macht Asus auch hier vieles richtig.

Verbaut wird ein kontraststarkes AMOLED-Display mit einer optional auf 90 Hz einstellbaren Bildwiederholfrequenz. Das sorgt nicht nur auf der Android-Oberfläche für butterweiche Animationen. Auch beim Spielen, sofern die Bildrate hoch genug ist, sind Bewegungen und Animationen bei weitem flüssiger anzuschauen. Dazu gesellt sich auch eine sehr niedrige Reaktionszeit des Panels, die dafür sorgt, dass es nicht zu sogenanntem Screen-Bleeding oder -Bending kommt.

Asus ROG Phone DisplayQuelle: Marcel Laser / handy.de
Das Display ist sehr gut: Toller Kontrast, hohe Schärfe und mit 90Hz eine schnelle Bildwiederholrate.

Das Display ist zudem mit 6 Zoll groß genug um eine ordentliche Immersion bei Spielen zu erzeugen, was dem Spielspaß positiv zugute kommt. Bei der Auflösung hingegen hat man auf den QHD-Trend verzichtet und liefert mit 1.080 x 2.160 Pixel eine etwas geringere Pixeldichte, als bei vergleichbaren Modellen. Das ist aber nicht weiter tragisch, da selbst die hieraus resultierenden 402 ppi für ein absolut knackscharfes Bild sorgen. Gleichzeitig ist die Auflösung nicht zu hoch, was der Adreno 630 GPU in die Karten spielen dürfte, damit diese noch höhere FPS-Zahlen erreichen kann. Natürlich wird auch HDR10 für eine noch bessere Anzeige unterstützt, sofern HDR-kompatibler Content abgespielt wird. Beispielsweise YouTube, Netflix oder auch so manches Spiel profitieren stark von dieser Technik.

Die Anzeige ist jedenfalls hervorragend. Das AMOLED-Panel leistet sich kaum Schwächen. Der Kontrast ist, dank der Display-Technologie, sehr gut. Auch die Blickwinkel sind quasi unendlich weit ausdehnbar, ohne dass die Farben verfälschen oder verwaschen. Die Leuchtkraft der Anzeige liegt zwar mit circa 540 nits deutlich unter der Konkurrenz in Form des iPhone Xs oder des Note 9, doch reicht es durchaus um auch noch draußen genug auf dem Screen sehen zu können.