Android 11 ist da: Das kann das nächste Handy-Update

Noch hat Android 10 keine 25 Prozent Marktanteil unter den mobilen Betriebssystemen, schon ist Android 11 verfügbar: Die neue Softwareversion ist aktuell unter anderem für Googles Pixel-Smartphones verfügbar, wird in den nächsten Monaten aber auch den Weg zu Samsung, Xiaomi und Co. finden. Das sind die Highlights des neuen Updates.

Android 11: Simplizität zählt

Generell gilt: Das neue Update verbessert viele Kleinigkeiten, bringt aber nichts großes neues mit. Es gibt zahlreiche kleine Verbesserungen, die das Leben mit einem Handy einfach weniger umständlich machen.

Das sind ein paar der Änderungen:

  • Keine Vibration mehr während Foto- und Video-Aufnahmen
  • Screenshots können automatisch zusammengefügt werden
  • Notifications werden besser zusammengefasst & cleverer
  • Notifications können nach Wgwischen zurückgeholt werden
  • Video-Screenrecorder wird eingeführt – etwa für Handy-Lets-Plays
  • Dark Mode mit speziellen Zeitprofilen
  • Datenschutz: Bei Abfrage von Standort Weitergabe der Daten „nur einmal erlauben“
  • Apps laufen in Containern und sind so sicherer
  • Android-Updates können über den Play Store ausgespielt werden
  • Chat-Bubbles wie beim Facebook Messenger für systemweite Apps
  • Low-Latency-Unterstützung für Videostreaming und Gaming
  • Zahlreiche Optimierungen für Google Voice / Google Assistant

Weitere Funktionen umfassen für das Google Pixel 4, welches mit Motion Sense ausgestattet ist, eine bessere Bedienung der Media-Wiedergabe per Luftgesten. Lieder können nun auch durch eine Geste an- und ausgeschaltet werden.

Die Hauptfunktionen von Android 11 hält Google selbst in diesem knapp unter zwei Minuten langen Video fest:


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Nach Vorbild Facebook: Chat Bubbles für alle Messenger

Die kleinen Chat-Blasen, die Facebook vor ca. zwei Jahren für den Messenger eingeführt hatte, finden nun einen festen Weg ins Android-Betriebssystem. Jetzt kann jede Nachrichten-Anwendung – egal, ob WhatsApp, Telegram oder WeChat – auf die Programmierschnittstelle zugreifen und ihre Benachrichtigungen in der kleinen Blase anzeigen. So ist die fixe Kommunikation mit verschiedenen Personen in unterschiedlichen Messengern schneller und einfacher.

Mehr Optionen für Musik, Video und Podcast

Bisher erlaubte Android immer nur die Wiedergabe einer Audioquelle. Android 11 ändert das: Jetzt kannst Du neben der laufenden Musik auf Spotify ebenfalls den Podcast im Podcatcher Deiner Wahl anhören oder Sprachnachrichten abhören – und das alles über die Benachrichtigungszentrale. Hier einfach zwischen den einzelnen Medienelementen hin- und herwischen und schon kann verschiedenster Content konsumiert werden. Ach ja: Eine App-abhängige Lautstärkeoption gibt es jetzt auch.

Google Pay und Smart Home kommen auf den Aus-Knopf

Wer bei Android 11 länger auf den Aus-Knopf drückt, wird in Zukunft nicht einfach das  Gerät ausschalten oder den Google Assistant aktivieren. Vielmehr findet sich in Zukunft hier auch das Google Pay-Menü zum schnellen Zugriff auf Bezahlmöglichkeiten. Wer Smart Home-Systeme nutzt, kann seine Glühbirnen und anderen Gerätschaften über dieses Schnellmenü steuern. Das ist schneller, als immer die richtige App fürs jeweilige Gerät zu öffnen.

5G jetzt nativ unterstützt

5G-Smartphones erlauben hohe Datengeschwindigkeiten – hier etwa das Galaxy Fold 5G bei der Telekom.

Eines der größten Themen im Jahr 2020 ist natürlich 5G. Schon mit Android 10 legte Google die Basis, sodass zum Beispiel das Galaxy Fold 5G auf das neue Netzwerk zugreifen kann. Aber: Erst jetzt kommen Handys für Normalverbraucher. Es gibt noch einiges zu optimieren. Einen Schritt, den Google wohl geht, ist die gezielte Abfrage des restlichen Datenvolumens. Mit voller 5G-Geschwindigkeit wäre die Fullspeed-Downloadgeschwindigkeit in deutschen Handytarifen nach nur wenigen Sekunden aufgebraucht. Apps sollen durch smartes Bandbreiten-Management ganz gezielt so wenig Daten verbrauchen wie nötig.

Auch auf Hardware-Ebene ändert sich ein wenig. So werden neue Chipsets unterstützt, die die Kommunikation auf dem 3.6 GHz-Band übernehmen können.

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Android 11: Für Foldables wird neu optimiert

Mit der Veröffentlichung von mehr und mehr Foldables wie etwa dem Galaxy Fold, Z Flip oder Motorola Razr wird auch das Bedürfnis nach Betriebssystem-Anpassungen größer. Hersteller mussten bisher selbst Anpassungen an Android vornehmen, um den fließenden Wechsel zwischen großem und kleinen Display zu unterstützen.

Schon das Galaxy Fold 5G überzeugte mit dem ikonischen Design.

Auch das Microsoft Surface Duo wird wohl von Android 10 profitieren können. Die zahlreichen Optimierungen werden zusätzlich dafür sorgen, dass wir eine noch vielfältigere Anzahl an Konzept-Handys sehen werden, da die Anpassung nun umso einfacher fallen wird.

 

Android 11 installieren: So geht’s

Android 11 ist seit September für das Google Pixel 3 und 4 in allen Ausführungen verfügbar. Diese Smartphones erhalten Android-Updates als erstes, weil Google die Systeme auf genau diese Geräte anpasst.

Andere Hersteller haben Android 11 bereits erhalten und müssen die Software jetzt für die eigenen Smartphones optimieren. Samsung arbeitet beispielsweise die One UI ein, um den gewohnten Look und Feel beizubehalten. So oder so müssen alle Handy-Produzenten die Software auf den verbauten Prozessor, die RAM-Größe, Bildschirme und Kameras optimieren. Sonst wäre Android 11 nachher sehr fehleranfällig und voll mit Bugs – das möchte natürlich niemand.

Wann Dein Handy Android 11 erhält, ist dabei gar nicht so einfach zu sagen. Im Regelfall erhalten die meisten Android-Telefone, die vor weniger als zwei Jahren vorgestellt werden, das Update. Manche Hersteller sind beim Ausrollen der Software etwas schneller, andere lassen sich lange Zeit. Erfahrungsgemäß sieht der Rollout so aus:

Samsung – alle Geräte jünger als zwei Jahre bekommen das Update

HuaweiKein Update wegen des Google-Verbotes

Xiaomi – Die meisten Geräte jünger als zwei Jahre bekommen das Update, die günstigsten Vertreter warhscheinlich nicht.

Nokia – Alle Geräte jünger als zwei Jahre (ggf. sogar drei Jahre) bekommen das Update

Oppo – Die meisten Geräte jünger als zwei Jahre bekommen das Update, die günstigsten Vertreter warhscheinlich nicht oder vergleichsweise spät.

HTC – Das Update kommt erst recht spät.

Sony – Das Update kommt erst recht spät, wahrscheinlich nur für neuere High-End-Smartphones

LG – Das Update kommt erst recht spät, wahrscheinlich nur für neuere High-End-Smartphones

Neben den offiziellen Updates gibt es natürlich den Weg über eine Custom ROM, also eine eigens angepasste Betriebssystem-Version. Das ist aber mit einigem Aufwand verbunden und ist für die meisten Nutzer zu kompliziert, da ein Grundverständnis für Programmierung vorausgesetzt wird.