Android 10 Q: Gestensteuerung wird verpflichtend

Nach Android 9 Pie folgt Android 10 Q.  In den vergangenen Jahren hat Google die erste Developer Preview seiner neuen Android-Firmware zumeist im März gezeigt, die erste öffentliche Beta kam im Mai bzw. Juni auf der Google I/O. Auch in diesem Jahr findet die Google I/O wieder Anfang Mai statt, genauer gesagt vom 7. bis zum 9. Mai 2019. Noch ist es also etwas hin, bis wir die neue Version von Googles Betriebssystem erwarten. Doch es gibt bereits erste Informationen darüber, wie die neuen Funktionen bei Android 10 Q aussehen könnten. Alle bekannten Details zu Android 10 Q fassen wir hier für Dich zusammen.

Android 10 Q: Rätselraten über Namensgebung

Die neue Android-Version ist derzeit in aller Munde. Welchen Namen die Firmware bekommen wird, ist allerdings noch unklar. Es wird aber eine für die USA typische Süßspeise mit dem Anfangsbuchstaben Q sein. Aktuell stehen die Bezeichnungen Quiche und Queen of Puddings im Raum, wobei letzterer auf die Kurzform Queen abgekürzt werden könnte. Aber auch der brasilianischen Quindim und das brasilianische Gebäck Quesito aus Puerto Rico wären als Namen denkbar.

Erstmals erwähnt hat Google Android 10 Q im November 2018 auf der Android Developer Summit. Damals bestätige das Unternehmen, dass die neue Betriebssystem-Version eine Bildschirmkontinuität besitzen wird, also auch Apps unterstützt, die auf faltbaren Geräten funktionieren. Sie lassen sich somit sowohl im Smartphone- als auch im Tablet-Modus anzeigen. In diesem Jahr werden einige Hersteller wie Samsung, LG und Huawei Berichten zufolge Smartphones auf den Markt bringen, deren Displays faltbar sind. Und dafür muss Google auch die Android-Software anpassen.

Android 10 Q: Diese Neuerungen werden erwartet

Gestensteuerung wird verpflichtend

Mit der Einführung der Gestensteuerung hatten Besitzer eines Android-Smartphones in der Regel auch die Wahl, ob sie diese nutzen wollten, oder doch lieber auf die klassische Navigationsleiste mit dem Zurück-, Home- und Task-Button setzen. Bei den aktuellen Pixel-3-Geräten ist die Gestensteuerung jedoch schon standardmäßig voreingestellt und weitere Smartphones könnten folgen. Denn offenbar wird es die Navigationsleiste wie wir sie bisher kennen bei Android 10 Q nicht mehr geben. Das hat XDA Developers herausgefunden.

Statt der Drei-Tasten-Leiste soll die Navigation bei Android Q nur noch über die Home-Taste realisiert werden, die auch als Pille bekannt ist. Je nachdem, wie die Taste gedrückt oder wie über sie gewischt wird, werden unterschiedliche Befehle ausgeführt. Die Gesten fallen dabei recht umfangreich aus, wie die Auflistung zeigt:

  • Einmaliges Tippen: Zurück zum Homescreen
  • Langes Drücken: Starten des Google Assistant
  • Kurzes Wischen: Öffnet die horizontale Übersicht der zuletzt genutzten Apps
  • Langes Wischen: Öffnet App Drawer
  • Schieben des Buttons nach rechts: Erlaubt das Blättern durch die zuletzt geöffneten Apps
  • Schnelles Schieben des Buttons nach rechts: Öffnet die zuletzt genutzte App
  • Schieben des Buttons nach links: Zurück-Befehl

In einem Video wird die neue Gestensteuerung im Detail gezeigt:


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Face Unlock wird fest in das Betriebssystem integriert

Ob per Fingerabdrucksensor, Gesichtsentsperrung (Face Unlock) oder per Iris-Scanner – die Hersteller bieten viele Möglichkeiten, ihre Smartphones zu entsperren. Obwohl sich der Fingerabdrucksensor bei den meisten als die am häufigsten genutzte Methode herausgestellt hat, gibt es eben keine einheitliche Lösung. Das möchte Google bei Android 10 Q offenbar ändern und Face Unlock, also das Entsperren per Gesicht, nativ im System integrieren.

Mit Face Unlock soll sich nicht nur das Smartphone bzw. Tablet entsperren lassen, auch Bezahlungen über die Geräte oder den Login in Apps könnten Nutzer so verifizieren. Der Task-Button für die zuletzt geöffneten Apps und die Zurück-Taste verschwinden vollständig.

Mehr Kontrolle bei Zugriff auf Zwischenablage

Es ist bequem: Ein Textabschnitt oder eine Telefonnummer wird markiert, in die Zwischenablage gelegt und von dort in ein Textfeld oder die Kontaktliste übernommen. Das Speichern in der Zwischenablage vereinfacht die Organisation von Daten und Kontaktinformationen enorm. Sie birgt aber auch Gefahren. Denn jede App kann prinzipiell auf die Zwischenablage und so eventuell auch älteren, dort abgelegten Datensätzen und Telefonnummern zugreifen.

Um diese potentielle Gefahrenquelle zu schließen, soll es in Android Q eine neue Berechtigung geben. Diese müssen Nutzer wie üblich bestätigen, damit der App der Zugriff auf die Zwischenablage erlaubt wird. Googles Tastatur-App Gboard erlaubt beispielsweise schon seit Längerem den Zugriff auf multiple Zwischenablagen. So können Nutzer selbst entscheiden, wo sie sensible oder alltägliche Daten zwischenspeichern und welche App auf welche Ablage Zugriff erhält.

App-Updates leichter zurücknehmen

Apps sind schnell aktualisiert. Je nach Einstellung ziehen sie sich die Updates automatisch, oder sie kommen mit einem kurzen Klick auf die Smartphones. Funktioniert ein Update aber nicht wie es soll, ist es oft ziemlich kompliziert, es zurückzunehmen. Das soll sich bei Android 10 Q ändern. In der neuen Firmware-Version finden sich Hinweise darauf, dass Google den App-Downgrade nativ im System integrieren wird. Details zur Funktion sind aber noch unbekannt.

Update für Split Screen-Funktion

Passend zum Thema faltbare Display hat Google auch die bekannte Split Screen-Funktion optimiert. Mit Split Screen kannst Du zwei Apps nebeneinander öffnen. Künftig sollen die Apps aber nicht nur angezeigt, sondern auch gleichzeitig ausgeführt werden können.

Mehr Sicherheit dank neuem Warn-System

Mit Android Q wird Google wie gewohnt auch die neuesten Sicherheits-Funktionen ausliefern. Jede neue Firmware-Version hat ihre ganz eigenen Anpassungen. Neben allgemeinen Sicherheits-Optimierungen wird es bei Android 10 auch ein neues System geben, das vor der Installation veralteter Apps warnt. Derartige Anwendungen entsprechen zumeist nicht mehr dem aktuellen Sicherheits-Standard oder haben Probleme mit der aktuellen, zumeist besser werdenden Hardware. Dazu zählt beispielsweise auch die Unterstützung höherer Auflösungen.

Es wird in Android 10 auch einen neuen Bereich geben, in dem Du Dir genau anschauen kannst, welche Apps welchen Zugriff bekommen. Außerdem sollen Nutzer die Zugriffsrechte anpassen können, sodass sie festlegen können, dass der Zugriff auf den Standort nur möglich ist, wenn sie die App auch aktiv nutzen.

Neues Dark Theme alias dunkler Modus

Es ist bereits bekannt, dass die aktuellen OLED-Displays weniger Energie verbrauchen, je dunkler die Darstellung ist. Denn bei OLED-Displays wird jedes Pixel einzeln beleuchtet. Ist die Fläche schwarz, bleibt das Pixel aus und verbraucht keinen Strom. Dementsprechend ist der dunkle Modus in den vergangenen Monaten immer beliebter geworden

Android 10 soll den dunklen Theme systemweit unterstützen, der sich in den Display-Einstellungen aktivieren lässt. Offenbar kannst Du dann auch entscheiden, ob der dunkle Modus immer oder je nach Tageszeit automatisch aktiviert wird. Ist das Dark Theme eingestellt, wird der Hintergrund des Systems statt in Weiß in Schwarz angezeigt. Bei der Schrift ist es genau umgekehrt – sie ist dann weiß statt schwarz. Der dunkle Modus soll auch bei Apps funktionieren, wobei Anwendungen wie die Google Telefon-App, Google Kontakte, Nachrichten, Google News, Google Play Games, YouTube und andere das Dark Theme bereits jetzt unterstützen.

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Wie der dunkle Modus aussehen wird, zeigt XDA Developers anhand von Screenshots einer Vorabversion.

Der dunkle Modus bei Android 10 QQuelle: XDA Developers
Android 10 Q bekommt einen systemweiten Dark Modus. So soll er aussehen.

Desktop-Modus direkt von Google

Ähnlich wie Huawei und Samsung möchte Google offenbar in Android 10 Q einen eigenen Desktop-Modus einführen. Dieser ließ sich in der Vorabversion allerdings noch nicht aktivieren, daher ist wenig über ihn bekannt. Klar ist allerdings, dass er das Smartphone-System auf den großen Monitor bringt, sodass das Handy quasi zum PC-Ersatz wird.

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